Cover-Bild Aufbruch in die Dunkelheit
Band 1 der Reihe "Mandelbaum-Reihe"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: MAXIMUM Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 07.12.2020
  • ISBN: 9783948346218
Mark Stichler

Aufbruch in die Dunkelheit

Historischer Roman
Die Geschichte zweier Familien in einer ebenso hoffnungsvollen wie schicksalhaften Zeit

1890: Die Möbelmanufaktur Jakob Mandelbaums blüht zur Zeit der Industrialisierung genauso auf wie die Stadt Waldbrügg im Südwesten Deutschlands. Seine Familie und er führen ein luxuriöses Leben. Umso empörter und enttäuschter ist sein Freund, der Bürgermeister und Tuchhändler Franz Escher, als Mandelbaum bei einem Geschäft einen günstigeren Konkurrenten vorzieht.
Und Escher ist nicht der Einzige, der den Reichtum der Mandelbaums kritisch beäugt. Die sogenannten nationalen Clubs
bekommen – angeführt von dem undurchsichtigen Michael Maarsen – zunehmend neue Anhänger, die die Juden als das Übel der Gesellschaft ausgemacht haben und nur auf eine Möglichkeit warten, sie ihrer vermeintlich gerechten Strafe zuzuführen.
Als Jakobs Schwester Jella mit ihrer schönen Tochter Esther nach Waldbrügg kommt, spitzt sich die Lage zu. Selbst Michael Maarsen ist beeindruckt von der jungen Frau, ebenso wie Franz Eschers Sohn Eduard, der sich Esthers Charme nicht entziehen kann. Beim Frühlingsfest kommt es zur Eskalation, als der angetrunkene Maarsen Esther zum Tanz auffordert und die beiden widerstreitenden Lager aufeinandertreffen. Am nächsten Morgen findet man eine Leiche und die Nationalisten sehen sich bestätigt, dass die Familie Mandelbaum einen der Ihren umgebracht haben und schwören blutige Rache …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2021

Wehret den Anfängen

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„...Eine Mauer umfasste Waldbrügg wie ein enger Gürtel. Darin standen die zusammengepferchten Häuser scheinbar kreuz und quer entlang schmaler, mittelalterlicher Gassen...“

Dieses Bild zeigt sich Hans ...

„...Eine Mauer umfasste Waldbrügg wie ein enger Gürtel. Darin standen die zusammengepferchten Häuser scheinbar kreuz und quer entlang schmaler, mittelalterlicher Gassen...“

Dieses Bild zeigt sich Hans und Eduard, den Söhnen des Bürgermeisters und Tuchhändlers Escher, als sie von der Jagd zurückkehren. Noch ahnen sie nicht, dass in den mittelalterlichen Gassen auch Gedankengut aus dieser Zeit wieder aufleben wird.
Der Autor hat einen spannenden historischen Roman geschrieben, dessen Grundgedanken nichts von ihrer Aktualität verloren haben.
Wir schreiben das Jahr 1890. Hans arbeitet im Betrieb des Vaters. Er vertritt auch im sozialen Bereich fortschrittliche Ideen. Befreundet ist er mit Simon und Ava Mandelbaum, deren Vater eine Möbelfabrik hat. Eduard lässt sich schwer einschätzen. Er ist als Ingenieur zurück in seinem Heimatort gekommen und am Bau der neuen Brücke beteiligt.
Franz Escher ist sauer, weil Jakob Mandelbaum sich einen Lieferanten gesucht hat. Jakob sieht das so:

„...Escher hat die Preise schon wieder erhöht. Und zwar deutlich. Es ist mein gutes Recht, mich nach einem besseren Angebot umzusehen...“

im Ort agiert seit einiger Zeit Michael Maarsen. Er hat den sogenannten Deutschen Club gegründet. Mit Vorträgen von Gastreferenten lockt er die Einwohner zu sich. Dabei schlägt er mehr und mehr antisemitische Töne an.
Als Lea Mandelbaum stirbt, kommen ihre Schwester Jella und ihre Nichte Esther aus Frankfurt. Sie sind das offene Leben einer Großstadt gewöhnt. Während des Frühlingsfests wird Esther von Maarsen zum Tanz aufgefordert. Sie lehnt ab. Jetzt eskaliert die Situation.
Der Schriftstil ist sehr ausgereift. Die Handlungsorte werden anschaulich beschrieben. Von Seite zu Seite wird deutlicher, wie das schleichende Gift des Antisemitismus mehr und mehr in den Ort eindringt. So unterschiedlich wie die Menschen, so unterschiedlich sind ihre Motive, sich der Bewegung anzuschließen oder sie für die eigenen Zwecke zu nutzen.
Als der Rabbi die folgenden Sätze spricht, ist das Kind schon fast in den Brunnen gefallen.

„.. Es ist meiner Meinung nach das Gefährlichste an der derzeitigen Situation. Alte Vorurteile werden gestärkt durch vermeintlich wissenschaftliche Beweise...“

Auch der Gedanke des Kriminalisten Maybach ist nicht von der Hand zu weisen:

„...Was, wenn hier in dieser Stadt oder vielleicht sogar in ganz Deutschland das Böse immer heimlich im Untergrund brodelt und nur dann und wann zum Vorschein kam, um sich dann wieder hinter die Vorhänge und in die Hinterzimmer der schmalen Häuser mit ihren kleinen Fenstern zu verziehen?...“

Sehr intensive Gespräche werfen ein Schlaglicht auf das Denken der Menschen. Geschickt und raffiniert geschieht die Manipulation der Massen. Nur wenige stemmen sich dem entgegen. Einer von ihnen ist Hans.
Als besonderes Stilmittel lässt der Autor das Buch mit einigen Briefen enden, die die Folgen des Geschehens thematisieren.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 01.01.2021

sehr interessant

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Bei „ Aufbruch in die Dunkelheit“ von Mark Stichler handelt es sich um einen historischen Roman.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, der ...

Bei „ Aufbruch in die Dunkelheit“ von Mark Stichler handelt es sich um einen historischen Roman.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, der Einstieg ist mir leicht gefallen und ich war ab der ersten Seite an dieses Buch gefesselt. Umso enttäuschter war ich, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Es bleiben sehr viele Fragen offen. Im Anschluss habe ich gesehen, dass voraussichtlich im Dezember 2021 der zweite Teil folgt.

Die facettenreichen Protagonisten werden sehr gut und ausführlich beschrieben. Ich konnte sie mir gut vorstellen, mich in sie hineinversetzen und war die ganze Zeit über gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.

Durch die bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte, konnte ich mich während dem Lesen sehr gut in das Jahr 1890 hineinversetzen.

Der Autor beschreibt das Leben der Mandelbaums sehr gut. Hier spürt man richtig den aufkommenden Antisemitismus. Nicht nur einmal war ich schockiert, wie Menschen sich gegenüber verhalten. Aus Freunden werden Feinde...

Ich empfehle dieses Buch weiter und warte gespannt auf Teil zwei. Da ich unbedingt wissen muss, wie es mit den Protagonisten weitergeht.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Aufbruch in die Dunkelheit

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Mark Stichler stellt seine Personen behutsam vor, langsam lernen wir die Hauptprotagonisten kennen und das ist in diesem Fall auch gut so, denn man muss sich erst einmal einfühlen in eine Zeit die nicht ...

Mark Stichler stellt seine Personen behutsam vor, langsam lernen wir die Hauptprotagonisten kennen und das ist in diesem Fall auch gut so, denn man muss sich erst einmal einfühlen in eine Zeit die nicht nur zeitlich sondern auch Ideologisch so weit entfernt scheint.
1890 Deutschland steht am Beginn der weitgehend flächendeckenden Industrialisierung und Antisemitismus breitet sich aus. Nachdem 1869/71 endlich die Gleichstellung der Juden per Gesetz erfolgte, hetzen nicht nur in dem kleinen Städtchen Waldbrügg Männer wie der zwielichtige Michael Maarsen in nationalen Clubs gegen die jüdischen Bevölkerung.
Wie tief diese Vorbehalte gegen Juden in den Menschen verwurzelt sind, kann man gut am Beispiel Franz Eschers sehen, der von sich behauptet und auch glaubt mit seinem Geschäftspartner Jakob Mandelbaum befreundet zu sein und doch Vorurteile verinnerlicht hat die auch in der heutigen Gesellschaft noch viellerorts Bestand haben.
Eingebettet in die Geschichte zweier Familien und in die eher beschauliche Umgebung des Ortes Waldbrügg, schafft der Autor eine besondere Atmosphäre und durch die behutsame Einführung konnte ich mir dir Personen und den Ort sehr gut vorstellen.
Häufig sind solche Romane in Berlin angesiedelt, in der Anonymität der Großstadt lässt sich das Verhalten der Menschen einfacher erklären als in einer kleinen Stadt wie Waldbrügg, wo jeder jeden kennt und sich eigentlich bewusst sein, das die Eigenschaften die dem Gegner zugesprochen werden nicht zutreffen. Und doch schafft es Michael Maarsen viele Bürger auf seine Seite zu ziehen mit Lügen und offensichtlicher Hetze und er treibt einen Keil in die Familie Franz Eschers.
Diese Geschichte ist noch nicht auserzählt, das wird zum Ende des Buches klar, es bleiben viele Fragen offen und man darf gespannt sein, welches Schicksal Mark Stichler für die Familien Escher und Mandelbaum bereit hält.

Ich bin immer auf der Suche nach Romanen (neben Sachbüchern zu dem Thema) die mir neben Unterhaltung auch die Ansätze einer Erklärung für das während des Nationalsozialismus geschah, bieten können. Aufbruch in die Dunkelheit gehört definitiv zu den geeigneten Büchern.

Aufbruch in die Dunkelheit bekommt von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Und immer wieder waren Juden die Schuldigen

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Schon Jahre vor den beiden Weltkriegen begann das, was im Zweiten Weltkrieg sein unrühmliches Ende fand. Alle Meinungen und Repressalien gegen Juden fanden damals ihren Anfang. „Aufbruch in die Dunkelheit“ ...

Schon Jahre vor den beiden Weltkriegen begann das, was im Zweiten Weltkrieg sein unrühmliches Ende fand. Alle Meinungen und Repressalien gegen Juden fanden damals ihren Anfang. „Aufbruch in die Dunkelheit“ beginnt im Jahr 1890. Herr Jakob Mandelbaum ist Chef der Möbelmanufaktur und lebt mit seiner Familie im Südwesten Deutschlands. Mit Fleiß und Spürsinn für lukrative Geschäfte war er in der Lage, sich selbst und seinen Lieben ein sorgloses Leben zu ermöglichen. Leider gab es bereits zu dieser Zeit Stimmen, die auf die Pamphlete der „Weisen von Zion“ hinwiesen und Vereine ins Leben riefen, die sich gegen jüdische Mitbürger aussprachen. In dem Buch „Aufbruch in die Dunkelheit“ war es Bürgermeister Escher, der mit den Geschäften Mandelbaums nicht einverstanden war. Und dann gab es auch noch den mysteriösen Typen, der noch nicht lange in Waldbrügg lebte. Sein Name war Michael Maarsen und er verstand es sehr gut, die Bewohner des Ortes auf seine Seite zu ziehen. Das bedeutete, dass sich die meisten gegen den ach so erfolgreichen Mandelbaum stellten. Dazu hatten sie zwar keinen Grund aber sie schlossen sich ohne weitere Überlegung der Meinung einer Mehrheit an.

Wer sich bei der Wahl des Buches nur auf die Leseprobe verlässt, der wird es nicht kaufen. Die ersten Seiten strotzen vor Grammatik- und Rechtschreibfehler. Das störte mich zunächst aber ich las trotzdem weiter. Und siehe da, der Lesefluss besserte sich zusehends und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Zumal hier nur Ereignisse beschrieben wurden, die nicht auf Fakten beruhten. Die Bücher der „Weisen von Zion“ gibt es tatsächlich und sie sind bis heute Phantastereien, die leider von vielen Menschen geglaubt werden. Dass „die Juden“ für den Tod Jesus verantwortlich sind, das denken viele und immer wieder war die Behauptung Grundlage für die meisten Verbrechen an Mitgliedern diese Religionsgemeinschaft. Aber nicht nur darum geht es in dem Roman. Auch die Anfänge der Speicherung von Fingerabdrücken und der damit einhergehenden Überführung von Tätern, gehören dazu.

Mark Stichler war bisher ein mir unbekannter Autor. Sein Buch las ich sehr gerne und ich freue mich auf die Fortsetzung. Gerne gebe ich vier Sterne und zugleich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Dunkle Zeiten in einem kleinen Dorf

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Inhalt übernommen:

Die Geschichte zweier Familien in einer ebenso hoffnungsvollen wie schicksalhaften Zeit 1890: Die Möbelmanufaktur Jakob Mandelbaums blüht zur Zeit der Industrialisierung genauso auf ...

Inhalt übernommen:

Die Geschichte zweier Familien in einer ebenso hoffnungsvollen wie schicksalhaften Zeit 1890: Die Möbelmanufaktur Jakob Mandelbaums blüht zur Zeit der Industrialisierung genauso auf wie die Stadt Waldbrügg im Südwesten Deutschlands. Seine Familie und er führen ein luxuriöses Leben. Umso empörter und enttäuschter ist sein Freund, der Bürgermeister und Tuchhändler Franz Escher, als Mandelbaum bei einem Geschäft einen günstigeren Konkurrenten vorzieht. Und Escher ist nicht der Einzige, der den Reichtum der Mandelbaums kritisch beäugt. Die sogenannten nationalen Clubs bekommen – angeführt von dem undurchsichtigen Michael Maarsen – zunehmend neue Anhänger, die die Juden als das Übel der Gesellschaft ausgemacht haben und nur auf eine Möglichkeit warten, sie ihrer vermeintlich gerechten Strafe zuzuführen. Als Jakobs Schwester Jella mit ihrer schönen Tochter Esther nach Waldbrügg kommt, spitzt sich die Lage zu. Selbst Michael Maarsen ist beeindruckt von der jungen Frau, ebenso wie Franz Eschers Sohn Eduard, der sich Esthers Charme nicht entziehen kann. Beim Frühlingsfest kommt es zur Eskalation, als der angetrunkene Maarsen Esther zum Tanz auffordert und die beiden widerstreitenden Lager aufeinandertreffen. Am nächsten Morgen findet man eine Leiche und die Nationalisten sehen sich bestätigt, dass die Familie Mandelbaum einen der Ihren umgebracht haben und schwören blutige Rache …

Meine Meinung:

Ein kleines Dorf im Südwesten Deutschlands steht im Fokus des Romans ,in welchem es um die frühen Anfänge des Antisemitismus geht.

Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit um die einzelnen Personen vorzustellen und das Stimmungsbild unter der Bevölkerung zu vermitteln. Haben bisher die Menschen in relativ friedlichem Miteinander verbracht,ändert sich das sehr schnell,als ein aufrührerischer Nationalsozialist ,versucht die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen und dadurch zu spalten.Der Hass auf die Juden bahnt sich seinen Weg und eskaliert bald darauf.als zwei Menschen kurz nacheinander ermordet werden, beginnen polizeiliche Ermittlungen. Dies geschieht aber ohne ein greifbares Ergebnis und das Buch endet relativ offen, was durch eine Fortsetzung begründet ist.

Das Buch hat mir überwiegend gut gefallen, obwohl ich einige Passagen als sehr zähflüssig und langatmig empfunden habe.Das Ende lässt mich relativ unzufrieden zurück, da für meinen Geschmack zu viele Fragen unbeantwortet bleiben.