Cover-Bild Nichts weniger als ein Wunder
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 04.02.2019
  • ISBN: 9783809027065
Markus Zusak

Nichts weniger als ein Wunder

Roman
Alexandra Ernst (Übersetzer)

Von Millionen Lesern sehnsüchtig erwartet – der neue große Roman vom preisgekrönten Autor des Weltbestsellers »Die Bücherdiebin«.

Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2019

Herzerwärmend und einfach unvergesslich!

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„Ich will von meinem Bruder erzählen. Dem vierten Dunbar Jungen mit Namen Clay. Ihm ist alles passiert. Wir alle haben uns seinetwegen verändert.“

Das ist die Geschichte der fünf Dunbar Brüder. Die mussten ...

„Ich will von meinem Bruder erzählen. Dem vierten Dunbar Jungen mit Namen Clay. Ihm ist alles passiert. Wir alle haben uns seinetwegen verändert.“

Das ist die Geschichte der fünf Dunbar Brüder. Die mussten mit erleben, wie die geliebte Mutter leidvoll stirbt, und auch noch dazu wie deren Vater Weg geht. Sie leben seitdem völlig nach ihren ganz eigenen Regeln. Jeder von den Brüdern hat eine eigene Art zum trauen, lieben, hassen, hoffen... Sie suchen nach einem Weg, mit dem Schmerz, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen. Sie suchen nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay - der vierte Dunbar Junge- der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke aus Stein, aus Schuldgefühlen, aus Sehnsucht, aus Hoffnung... Eine Brücke, der die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten...

Eine Geschichte, wie das Leben selbst: Fünf Brüder, so viele Finger, wie die am Hand. Einer ist zerbrechlich, der andere ist groß. Fünf Brüder, die nicht verschieden sein können. Einer läuft, um das Trauer weg zu bekommen, bis die Lunge brennt. Der andere holt ein Maultier ins Haus, als ein Trostpflaster. Und das alles erzählt der Autor, wie ein Feuerwerk welche in die Luft geht. Erst mit einem lauten Knall, dann kommt der Farbenspiel. Eine Sprache, die sehr gewöhnungsbedürftig ist und dennoch die Leser gnadenlos mitnimmt. Als Markus Zusak Fan habe ich 13 Jahre lang sehnsüchtig auf das Buch gewartet und wurde nicht enttäuscht. Wer seine Bücher gelesen hat, weiß wie außergewöhnlich sein Schreibstil ist. Auch hier muss man sich erst einmal gewöhnen aber danach lassen die fünf Jungs die Leser nicht mehr los. Es ist ein Roman, das es sich nicht so nebenbei lesen lässt. Nein! Hier braucht man Zeit. Der Anfang ist schwer aber danach ist es ein Lesegenuss. Kennt ihr das Meterweise Wollstrang? Früher hat meine Oma ihre Arme dazwischen gesteckt und wir Kinder mussten es zu ein Knäuel drehen. Genau so geht es in dem Buch. Herr Zusak erzählt von den Eltern, die als noch klein waren. Er erzählt von Hundeknochen und von einem Piano. Er erzählt wie schwierig und doch wunderschön die Zeit war, die die fünf Brüdern erlebt hatten. Und wir die Leser bauen alles geschehene langsam, Geduld voll und berührend zu einer Knäuel. Es ist ein hochwertiger Literatur. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 24.02.2019

Bruderschmerz

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Er gräbt eine Schlange aus, einen Hund und eine alte Schreibmaschine, Matthew, der älteste der fünf Dunbar-Brüder. Genau auf dieser Schreibmaschine wird er ihre Geschichte niederschreiben und die der Eltern. ...

Er gräbt eine Schlange aus, einen Hund und eine alte Schreibmaschine, Matthew, der älteste der fünf Dunbar-Brüder. Genau auf dieser Schreibmaschine wird er ihre Geschichte niederschreiben und die der Eltern. Ihre geliebte Mutter ist gestorben und ihr Vater hat sie verlassen. Etwas, womit junge Menschen unmöglich klarkommen können. Doch die Dunbar-Brüder halten zusammen. Sie nehmen es als Lebensaufgabe an, sie müssen weiterleben, ihre Mutter hätte es so gewollt. Clay, der zweitjüngste der Fünf, ist es, der sich aufmacht zum Vater, um eine Brücke zu bauen, um die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden.

Nahezu jeder kennt „Die Bücherdiebin“, der herausragende Roman, mit dem der Autor bekannt wurde. Lange galt es auf den nächsten großen Roman zu warten. Und nun ist es soweit, die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder ist erschienen. Gespannt blickt man auf das Buch und fragt sich, ob das neue Werk mit dem Vorgänger mithalten kann. Der Anfang ist dabei vielversprechend, man erwartet eine skurrile aber dennoch anrührende Geschichte, in der die Brüder den tragischen Tod ihrer Mutter überwinden müssen. Doch nach dem vielversprechenden Beginn fängt man erstmal an, sich „Die Bücherdiebin“ zurückzuwünschen. Zu sperrig und verworren sind die ersten Seiten des Buches. Man fragt sich, ob die Begeisterung über „Die Bücherdiebin“, die fast in einer Nacht verschlungen war, übertrieben in Erinnerung geblieben ist, ob man das erste Buch nochmal lesen sollte oder ob man das aktuelle Buch wie das Erste lieber auf Englisch lesen sollte, um den Zauber zu empfinden.

Zum Glück lassen sich die verschiedenen Fäden, die die Handlung zusammenhalten, entwirren. Es ergibt sich ein fesselndes und anrührendes Buch über fünf ungewöhnliche Kinder und Jugendliche, die vor der Zeit erwachsen werden müssen und die diese Aufgabe mit dem gebotenen Unperfektionismus meistern. Die Dunbar-Brüder raufen sich im wahrsten Sinne des Wortes, doch sie raufen sich auch zusammen. Ihre Mutter wird immer in ihren Herzen sein, doch die Trauer kann nicht ewig dauern. Der Tod wirft die Jungen in ein Tal, das unendlich tief erscheint. Jedoch auch das tiefste Tal erreicht ein Sonnenstrahl. Das mag ein Hund oder eine Katze sein, vielleicht ein Mädchen. Die Erinnerung bleibt allerdings, an eine Mutter, die ihren Kindern alles gab, insbesondere sich selbst.

Ein Buch, mit dem man sich anfreunden sollte, damit man nichts verpasst.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Tiefgründig, emotional und grandios geschrieben

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Nachdem die Mutter gestorben ist und ihr Vater sie verlassen hat, müssen die fünf Dunbar-Brüder auf eigenen Beinen stehen. Matthew, der Älteste, übernimmt die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister ...

Nachdem die Mutter gestorben ist und ihr Vater sie verlassen hat, müssen die fünf Dunbar-Brüder auf eigenen Beinen stehen. Matthew, der Älteste, übernimmt die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister und doch herrscht das Chaos. Bis irgendwann der Vater der Jungs plötzlich wieder in deren Leben auftaucht, mit einer Bitte, die sie nur allzu gerne ausschlagen. Alle, außer Clay, dem vierten der Brüder, der sich kurz darauf aufmacht, eine Brücke zu bauen.

Dieses Buch ist eine Wucht, eine Wucht aus Erzählkunst und Emotionen! Vielen vielen lieben Dank an den Limes Verlag, dass ich diesen wunderbaren Roman als Rezensionsexemplar lesen durfte. Mir wird die Geschichte über die fünf Dunbars ganz sicher nicht so schnell aus dem Kopf gehen, wenn überhaupt irgendwann.

Wie schon bei „Die Bücherdiebin“ beweist Markus Zusak mal wieder, dass er einen außergewöhnlichen und sehr kreativen Erzählstil hat. Stellte im vorgenannten Buch noch der Tod den Erzähler dar, so ist es hier Matthew, der älteste der Brüder, der über das Schicksal seiner Familie berichtet. Dabei ist der Schreibstil eine Explosion aus Metaphern, Personifikationen und allen möglichen rhetorischen Mitteln, also recht anspruchsvoll. Dennoch lässt sich dieser Roman super gut lesen und man fliegt einfach nur so durch die Seiten, was auch an den recht kurzen Kapiteln liegt.

Die Geschichte scheint im ersten Moment wie das reinste Chaos und bis zum Ende bleibt es auch dabei. Dennoch merkt man mit der Zeit, dass dieses Chaos genau das widerspiegelt, wofür die fünf Dunbars stehen, nämlich für ihre Rebellion, das Leid und die innere Gebrochenheit, aber auch für die Liebe untereinander und den Zusammenhalt. Außerdem ergibt alles am Ende einen Sinn. Und immer wieder diese Tiefgründigkeit, verpackt in witzige, aber auch tief traurige Situationen, diese Liebe zum Detail, ohne dass es langweilig wird und die Vielzahl an verschiedenen Themen, die dieses Buch anspricht, sei es Familie, Tod, Liebe, Sport, Musik oder Kunst. Alles passt so gut ineinander und ergibt eine Geschichte, die zwar relativ ruhig erzählt ist, mich aber dennoch absolut in ihren Bann ziehen konnte. Ich habe die Dunbar-Brüder lieb gewonnen, mit ihnen gelacht, gelitten und sie angefeuert, wenn sie sich mal wieder etwas vorgenommen haben, egal wie kurios ich es auch fand. Ich habe ihre Geschichte so gern verfolgt, dass ich noch hätte ewig weiter lesen können und ich habe irgendwann ganz vergessen, dass es dort oder da ein paar Kleinigkeiten gab, die mir nicht so gut gefallen haben.

Bleibt nur noch meine Meinung zu den Charakteren in diesem Roman. Und was soll ich sagen? Ich fand sie grandios. Jeder einzelne der fünf Jungs war einzigartig und liebenswert, egal wie durchgeknallt und eigenartig er auch war. Außerdem fand ich alle Charaktere in diesem Buch wahnsinnig realistisch und nachvollziehbar geschrieben.

Bleibt also nicht viel mehr zu sagen, als dass dieses Buch schon jetzt ein Jahreshighlight für mich ist und es wohl schwer werden wird, diese Geschichte noch zu toppen. Manchmal muss man halt auch zwischen den Zeilen lesen und sich ganz und gar in eine Geschichte fallen lassen. Genau das trifft auf diese hier zu. Eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.02.2019

Was für eine Familie

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„Was für eine Familie“
Matthew wohnt zusammen mit seinen 4 Brüdern und verschiedenen Tieren. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat die Familie vor lauter Kummer verlassen. Matthew und seine Brüder ...

„Was für eine Familie“
Matthew wohnt zusammen mit seinen 4 Brüdern und verschiedenen Tieren. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat die Familie vor lauter Kummer verlassen. Matthew und seine Brüder schlagen sich ganz gut durchs Leben, bis nach vielen Jahren der Vater wieder auftaucht. Doch ihm schlägt eher Feindschaft entgegen, bis auf einen der Söhne: Clay. Und dessen Geschichte erzählt Matthew nun mit der alten Schreibmaschine seiner Mutter…
Der Anfang war schwierig, zu verworren erzählt Zusak da von der Familie, wirft den Leser in eine Handlung in der er alles und doch nichts verrät. Scheinbar zusammenhanglos die ganzen Geschichten, in Vorwegnahmen erzählt und es dauert eine Zeit bis sich alles aufklärt.
Ein Buch über die Liebe, über Familie, den Tod, aber auch die Hoffnung. Dass die Brücke hält. Aber eine schöne Geschichte. Vor allem habe ich mich über das Maultier Achilles amüsiert, das immer die Wohnung entert und sich fast als Familienmitglied fühlt.
Am Anfang sind irgendwie alle da, bis auf Mutter und Vater – und erst nach und nach erzählt Zusak, wie alles zusammenhängt und was in den letzten Jahren passiert ist. Und das ist einiges. Der Tod der Mutter, deren Sterben sich viel zu lange hinzieht, die Liebe von Clay zu Carey und was daraus wird, wie Clay eine Brücke baut. Geschichten aus der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart. Eine Geschichte über eine Familie, aber vor allem über Clay.
Die Schreibweise ist etwas gewöhnungsbedürftig. Kurze Sätze, viele Vorwegnahmen, aber manchmal beinahe poetisch. Das Buch liest sich dank der großen Schrift schnell und flott und wenn man sich einmal eingelesen hat, dann findet man auch den Charme der dieses Buch ausmacht.
Fazit: Wenn ein großer Autor wieder ein Buch schreibt, muss er sich leider immer an seinem größten Erfolg messen. An „Die Bücherdiebin“ kommt „Nichts weniger als ein Wunder“ nicht heran, dennoch ist es ein schönes Buch, das noch länger nachklingt.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Die fünf Söhne der Penny Dunbar

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Sie sind schon ein etwas merkwürdiger Haufen, die fünf Dunbar Brüder Matthew, Rory, Henry, Clayton und Thomas. Ohne ihre Eltern, dafür mit einigen ungewöhnlichen Haustieren, leben sie auf dem Hinterhof ...

Sie sind schon ein etwas merkwürdiger Haufen, die fünf Dunbar Brüder Matthew, Rory, Henry, Clayton und Thomas. Ohne ihre Eltern, dafür mit einigen ungewöhnlichen Haustieren, leben sie auf dem Hinterhof einer Pferderennbahn. Manche bezeichnen sie als Rabauken, was die Sache vielleicht am besten trifft. Dabei stecken hinter der rauen Schale vor allem fünf Jungen, die ihren Vater vermissen, der sie nach dem Tod der Mutter allein gelassen hat. Eines Tages wird es dem vierten Dunbar-Bruder Clay zu viel und er beginnt eine Brücke zu bauen. Physisch und metaphorisch.

Man könnte es sich leicht machen und „Nichts weniger als ein Wunder“ typisch Markus Zusak nennen. Das würde der Geschichte aber nicht gerecht. Schon allein deshalb nicht, weil Zusak selbst sagt mehr als acht Jahre an dem Werk gearbeitet zu haben. Die Erzählung ist geschickt konstruiert. In zehn Abschnitten mit verschiedenen Unterkapiteln setzt sich die Handlung aus verschiedenen Episoden zusammen. Die Erzählerstimme gehört dabei zum ältesten Bruder Matthew, der rückblickend zwei Vergangenheiten erzählt: Zum einen von der Zeit als Clay beschließt eine Brücke zu bauen, zum anderen aus dem Leben der Mutter, bevor sie geheiratet hat.

Tod und Verlust sind (wieder einmal) die zentralen Themen in Markus Zusaks Roman. Demgegenüber stehen Themen wie Familie, Zuhause und Geborgenheit. Der Autor macht deutlich, wie eng die Dunbar-Brüder aufgrund ihrer Erlebnisse miteinander verbunden sind, auch wenn ihr Umgang miteinander oft rau ist. Die Geschichte ist dabei auch stilistisch etwas anspruchsvoller, die Wechsel zwischen den Ereignissen um Clay und der Vorgeschichte der Mutter sind fließend. Die Satzkonstruktionen sorgen vor allem zu Beginn der Erzählung dafür, dass man ein wenig genauer hinschauen muss. Wer sich darauf allerdings einlässt, der wird mit einer einfühlsamen Geschichte belohnt, bei der das eine oder andere auch mal zwischen den Zeilen steht.