Cover-Bild Märchenwald
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783548287645
Martin Krist

Märchenwald

Thriller
Mitten in der Nacht wird Max von seiner Mutter geweckt. 'Seid still', sagt sie weinend, als sie den Zehnjährigen und seine vier Jahre alte Schwester Ellie in einen Wandschrank sperrt. 'Geht zu Opa.', hören die Kinder sie noch flüstern, dann fliegt krachend die Haustür auf. Ihre Mutter schreit. Ellie weint. Um sie zu beruhigen, erzählt Max ihr die Geschichte vom Märchenwald. Während Max und Ellie auf dem Weg zu ihrem Großvater sind, erwacht auf dem Alexanderplatz eine junge Frau blutüberströmt und ohne Gedächtnis. Im Wedding stehen die Mordermittler Paul Kalkbrenner und Sera Muth vor dem rätselhaftesten Fall ihrer Karriere. Und der Märchenwald birgt nichts Gutes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2023

Spannender, zunächst rätselhafter Thriller, der für Ekel und Grusel sorgt und mit einer authentischen Kriminalhandlung überzeugt.

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Kommissar Paul Kalkbrenner wird in Berlin kurz hintereinander an zwei Tatorte gerufen. Bei einem versuchten Einbruch in einen Friseursalon ist ein Mensch ums Leben gekommen, in einer Wohnung in Wedding ...

Kommissar Paul Kalkbrenner wird in Berlin kurz hintereinander an zwei Tatorte gerufen. Bei einem versuchten Einbruch in einen Friseursalon ist ein Mensch ums Leben gekommen, in einer Wohnung in Wedding werden Leichenteile in einer Gefriertruhe portionsfertig abgepackt gefunden.
Währenddessen irrt der zehnjährige Max mit seiner vierjährigen Schwester hilflos durch Berlin, um zu seinem Großvater zu gelangen, nachdem die Mutter ihre beiden Kinder panikartig zu ihrer Sicherheit in einem Wandschrank versteckt hatte.
Zugleich entkommt die an Amnesie leidende Zoe nur knapp einer Vergewaltigung und flüchtet vor ihren unbekannten Peinigern, auch wenn sie nicht, wohin.

"Märchenwald" ist Band 6 der Reihe um den Berliner Kommissar Paul Kalkbrenner. Zum Verständnis ist es nicht erforderlich die Vorgängerbände zu kennen.

Der Thriller besteht aus drei Handlungssträngen, die alle zur selben Zeit in Berlin angesiedelt sind, die aber auf den ersten Blick nichts miteinander verbindet, wobei sich aus den unterschiedlichen Perspektiven immer wieder Parallelen erkennen lassen. Die kurzen Kapitel und schnellen Szenenwechsel sorgen für Dynamik und eine kontinuierliche Spannung. Der Schreibstil, bei dem auf Details wie Radiomusik oder den Straßenverkehr aufmerksam gemacht wird oder Bemerkungen über Kalkbrenners lebhaften Bernhardiner fallen gelassen werden, ist mitunter süffisant und sehr anschaulich, ohne dass die Ausführungen wie Lückenfüller wirken würden. Auch die Beschreibungen der Szenerie in Berlin-Neukölln oder im Wedding lenken nicht zu sehr von der eigentlichen Handlung ab, sondern machen die Stadt auch für Ortsfremde vorstellbar.
Der Fall im Wedding ist selbst für die Kriminalbeamten schockierend und nichts für zartbesaitete Leser*innen. Die Ermittlungen mit Befragungen und Auswertung der Beweismittel sind authentisch und decken sukzessive die Abgründe menschlichen Handels auf.
Während die immer komplexer werdende Tätersuche einem üblichen Schema folgt, offenbart sich allmählich, vor wem Zoe auf der Flucht ist, warum Max und Ellie von ihrer Mutter zurückgelassen worden sind und sich durch den "Märchenwald" kämpfen müssen und was diese Schicksale mit den beiden Tatorten verbinden muss.
Durch die eindringliche Charakterzeichnung und Beschreibungen ihrer Empfindungen fällt es leicht sich in die verängstigten Figuren und den gestressten Kommissar Kalkbrenner, der sich neben seinem Beruf auch noch um seine schwangere Tochter und demente Mutter Sorgen machen muss, hineinzuversetzen.

"Märchenwald" ist ein spannender, zunächst rätselhafter Thriller, der durch die aufgefundenen Leichenteile und den vorgeblich beruhigenden Märchenbezug für Ekel und Grusel sorgt. Drei Handlungsstränge werden auf raffinierte Weise miteinander verbunden, zudem überzeugt der Thriller mit lebensechten Charakteren und einer authentischen Kriminalhandlung. Einziges Manko ist das Ende, das im Vergleich zu der sonst sehr detailverliebten Schreibweise arg überhastet und schon fast lieblos wirkt.

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Im Märchenwald wird alles immer wieder gut… oder doch nicht?

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Wenn einer weiß, wie man extrem genial durchdachte Thriller schreibt, dann Martin Krist.
Auch der fünfte Band rund um Paul Kalkbrenner hat mich einfach nur umgehauen.
Das Cover finde ich einfach nur genial ...

Wenn einer weiß, wie man extrem genial durchdachte Thriller schreibt, dann Martin Krist.
Auch der fünfte Band rund um Paul Kalkbrenner hat mich einfach nur umgehauen.
Das Cover finde ich einfach nur genial und absolut passend zum Inhalt des Buches.
Martin Krist schreibt nicht nur sehr eindringlich und ungaublich fesselnd.
Sein Stil ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Er zaubert zudem eine sehr düstere und undurchdringliche Atmosphäre, die an den Nerven zehrt.

Bereits die ersten Seiten des neuen Thrillers um Paul Kalkbrenner ließen mich durch die Seiten fliegen. Die Spannung baute sich sofort auf extremste auf. Schon zu Beginn lagen meine Nerven blank. Denn das was uns hier erwartet, ist an Grausamkeit und Perfidität nicht mehr zu überbieten und doch machte sich auch ein Gefühl von Wärme in mir breit. Was den beiden Kindern Max und Ellie zu verdanken ist. Vor allem Max ist eine so tolle Persönlichkeit. Die Unschuld eines reinen und unerschütterlichen kleinen Kindes steckt in ihm. Plötzlich muss er soviel Verantwortung tragen, was auf seine kleinen Schultern lastet, hat mir förmlich das Herz zerrissen und doch, er gibt nicht auf. Er stellt sich sener Aufgabe und wächst immer mehr daran. Er erlebt Dinge, die er nicht erleben sollte. Es gab Szenen, die sind so alltäglich und doch, schnürt es einem immer wieder das Herz zu. Man möchte so gern helfen und hat doch nicht die Macht einzugreifen.
Das sind nur eine der Momente in diesem Buch, die mich wirklich sehr ergriffen und berührt haben. Sie haben mich buchstäblich innerlich zerrissen, denn es geht enorm an die Substanz und lässt in keinster Weise kalt.

Wie man es von Martin Krist gewöhnt ist, baut er eine sehr komplexe Story auf, in der erstmal alles ziemlich wirr erscheint.
Man bekommt es hier mit drei Handlungssträngen zutun, die zunächst erstmal nichts miteinander zutun zu haben scheinen.
Eine Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat und voller Verzweiflung und Qual auf der Flucht vor ihren Verfolgern ist.
Wer ist sie und was hat sie erdulden und mitmachen müssen, das es soweit gekommen ist?
Wer sind ihre Verfolger und was wollen sie?
All der Schmerz, die Verzweiflung und der Wille mehr zu erfahren und einfach zu überleben, haben sie über ihre Grenzen hinauswachsen lassen. Sie ist am Boden und steht immer wieder auf und doch, die Verzweiflung treibt sie immer wieder vorwärts.
Wird sie es tatsächlich schaffen oder ist alles umsonst?
Im zweiten Handlungsstrang sind die zwei Kinder auf der Reise und im dritten ermittelt Paul Kalkbrenner in einem sehr interessanten und dellikaten Fall, der es wirklich in sich hat.
Denn nichts ist wie es scheint und die Wendungen, die hier eingewoben sind überschlagen sich förmlich.
Ein Grauen jagt das nächste und mein Adrenalienspiegel schellte immer wieder in die Höhe.
Ich war fassungslos und entsetzt und doch, ich konnte nicht glauben, welche Richtung alles einschlug.
Es hat an meinen Nerven gezerrt, mich wirklich berührt und mir gleichzeitig vor Augen geführt, in welcher Welt man sich bewegt. Es geht dabei um Macht, Kontrolle und Dinge, die man kaum benennen möchte und kann. Besonders die Ermittlungsmethoden haben mir wieder sehr gut gefallen. Ich konnte gut miträtseln und auch wenn es ansatzweise etwas vorhersehbar war, so konnte man doch nie richtig klar sehen.
Dabei erfährt man auch wieder einiges über Kalbrenners Privatleben. Was mir sehr gut gefallen hat, denn es bringt ihn als Menschen noch näher und zeigt einfach auch, wie schwierig es gerade für ihn ist, Privat- und Berufsleben in Einklang zu bringen. Dabei hat er immernoch sein eigenes Päckchen zu tragen. Es ist nicht leicht, man fühlt mit, man betet man hofft.
Die Spannung ist die ganze Zeit auf hohem Level. dadurch das es wirklich sehr actionreich zugeht, bin ich förmlich durch die Seiten geflogen und konnte es einfach nicht zur Seite legen.
Ich musste einfach wissen, was es mit dem ganzen auf sich hat. Dabei bringt er einem die Charaktere so nah, das man sie komplett ins Herz schließt. Sie sind ausdrucksstark, lebendig, facettenreich und authentisch.
Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen. Ich spürte sie einfach auf jeder erdenklichen Ebene.
Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Paul Kalkbrenner, der jungen Frau und Max, was ihnen mehr Raum und Tiefe schenkt.

Man bekommt es hier mit Wahrheiten zutun, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellen.
Vertrauen, Liebe – Fehlanzeige. Es gilt zu prüfen, wem man überhaupt vertrauen kann.
Ein Thriller, der vor allem durch sein Facettenreichtum zu beeindrucken versteht und emotional berührt. Einige Charaktere wirkten für mich zwar mitunter etwas blass, das hat jedoch bei dem Gesamtpaket nichts ausgemacht.
Man fiebert und zittert so unglaublich mit,das es der Wahnsinn ist und gleichzeitig spürt man all die Qual , die Verzweiflung und die Zerrisssenheit. Es macht fertig und lässt uns an das Gute im Menschen zweifeln.
Besonders das Ende hatte es nochmal in sich. Gewaltig, explosiv und absolut nervenzerrend.
Für mich ein mehr als gelungener 5.Band der Kalkbrenner Reihe.
Ein Thriller, wie ihn nur Martin Krist zu Papier bringen kann.

Fazit:
Im Märchenwald wird alles immer wieder gut… oder doch nicht?
Der 5.Band um Paul Kalkbrenner ist an Perfidität und Grauen nicht mehr zu überbieten. Eine gewaltige und komplexe Story die ziemlich unter die Haut geht, an den Nerven zerrt und mit Charakteren und Themen aufwartet, die einfach vollkommen mitreißen und in den Bann ziehen.
Ein Thriller, wie ihn nur Martin Krist zu Papier bringen kann.
Ich bin auf ganzer Ebene begeistert und liebe einfach seine Art zu schreiben.
Eine Thriller-Reihe die ich euch wärmstens ans Herz legen möchte.
Eine klare Leseempfehlung, mein persönliches Highlight.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Ein Märchenwald, welches nicht für Kinder geeignet ist

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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Was ich an Martins Büchern so genial finde, sind die schlichten aber dennoch aussagekräftigen Cover. Auch bei "Märchenwald" übertrifft Martin sich wieder mit einem Eyecatcher, ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Was ich an Martins Büchern so genial finde, sind die schlichten aber dennoch aussagekräftigen Cover. Auch bei "Märchenwald" übertrifft Martin sich wieder mit einem Eyecatcher, welches jeden Thrillerliebhaber sofort von den Augen ins Herz trifft. Schnelle und kurzweilige Kapitel laden zum schonungslosen Dauerlesen ein. Die Kapitel enden meist mit kleinen und teilweisen großen Cliffhangern.

Fazit:

Wer Bücher von Martin Krist kennt, wird auch mit "Märchenwald" wieder ein absolutes Lesevergnügen haben. Der Leser wird von Anfang an in einen Thriller mit einer fesselnden, widerlichen und grausamen Story hinein geworfen. Dabei übertrifft es zum Teil die menschliche Vorstellungskraft.

Geschickt verstrickte Handlungsstränge, die anscheinend nichts gemein haben, werden auf tolle Art am Ende zu einem gemacht. Zwei Kinder (4 und 9 Jahre)...ihre Mutter verschwunden, durchqueren völlig auf sich allein gestellt Berlin, auf der Suche nach ihrem Opa. Denn anscheinend hat es Mama vor ihrem Verschwinden so gewollt. Dann Herr Kalkbrenner, der Ermittler, der in zwei unterschiedlichen Fällen agiert, die auf dem ersten Blick absolut nichts miteinander zu tun haben. Und eine völlig aufgelöste Zoé, die mit einer Amnesie mitten in Berlin aufwacht und niemanden (noch nicht einmal der Polizei) trauen darf. Die erste Hälfte des Buches entspricht etwas völlig anderem als einem schönen Märchen. Denn von Kannibalismus habe ich bisher noch nicht viele Bücher gelesen. Als mich Martin zu der zweiten Leiche führte, war ich sofort in dem Film "Sieben" gefangen. Als es zum Kannibalismus weiter führte, streiften meine Gedanken den Film "Hannibal". Für mich alles grandiose Geschichten. Und Martin mitten drin! Was ich besonders schätze sind dieselben Handlungen, die aus verschiedenen Sichten erzählt werden. Zb.: Max und Ellie überqueren eine Straße und werden fast überfahren...einige Kapitel später fährt Kalkbrenner mit dem Auto und muss scharf bremsen, weil Kinder über die Straße laufen. Martin lässt in seinen Büchern die Protagonisten ab und an über den Weg laufen, welches bei mir jedes mal ein "Wow-Effekt" auslöst. Zudem bedarf Martin keiner großen, ausschweifenden Worte. Er setzt vielmehr auf eine kurze und knackige Erzählweise, die dennoch sehr Aussagekräftig ist. Zudem finde ich die optischen Reize in dem Buch sehr gut. Martin nutzt zwischendurch die kursive Schrift, um den Leser in die Gedanken des Protagonisten zu entführen.

Was mich besonders faszinierte, waren die Gefühle hinter den Kapiteln. Wenn ich mit Max und Ellie das Kapitel durchstreifte, fühlte ich mich trotz des Geschehens sicher und geborgen. Das lag vor allen Dingen daran, dass jegliche Geschehnisse mit Märchenfiguren erklärt wurden. Somit war die Welt der Kinder ein Abenteuer mit Feen, Riesen und Gnomen. Die Erwachsenenwelt jedoch war grausam und mir viel Brutalität dargestellt. Warum dennoch 4 Sterne?

Das erste Drittel las sich spannend und fesselnd, welches jedoch mit der Hälfte einige Kapitel nachließ. Es plätscherte plötzlich mit einigen Nebensächlichkeiten dahin und hätte für mich ruhig kürzer gestaltet sein können. Das Ende jedoch war plötzlich und schnell vorbei. Hier hätte ich mir gern einen "Krasse Scheiße"-Effekt gewünscht. Es war einfach vorbei ohne das es eine weitere Möglichkeit gegeben hätte, Enden zu können. Einen weiteren kritischen Punkt sehe ich an der Stelle, wo Max und Ellie an zwei Kontrolleure geraten. Der Ausgang dessen ist sehr unrealistisch und an den Haaren herbei gezogen. Denn für mich wäre hier zumindest für Ellie das Märchen vorbei gewesen! Es wirkt auf mich, als wenn Martin mit aller Macht versucht, Spannung einzubauen, welches das Buch nicht nötig gehabt hätte. Gerade in Berlin ist auch das Wiedersehen zweier Kinder nicht so einfach von statten gegangen.

Dennoch möchte ich meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ein Märchenwald, welches nicht für Kinder geeignet und nur bei Erwachsenen mit viel Mum Anwendung finden sollte.

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Veröffentlicht am 10.02.2019

Der Märchenwald hat Schauriges zu bieten!

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Max und Ellie werden von ihrer Mutter im Wandschrank versteckt - mit dem Auftrag, zum Opa zu gehen. Das letzte, was die beiden hören, ist das Knallen der Haustür. Ihre Mutter ist weg. Das Geschwisterpaar ...

Max und Ellie werden von ihrer Mutter im Wandschrank versteckt - mit dem Auftrag, zum Opa zu gehen. Das letzte, was die beiden hören, ist das Knallen der Haustür. Ihre Mutter ist weg. Das Geschwisterpaar macht sich nun quer durch Berlin auf den Weg zu ihrem Opa. Währenddessen erzählt Max seiner Schwester die Geschichte vom Märchenwald.
Zum selben Zeitpunkt kommt auf dem Alexanderplatz eine junge Frau zu sich - körperlich zugerichtet und ohne Erinnerung. Allerdings wird sie von einem vermeintlichen "Freund" bedroht und begibt sich auf die Flucht durch Berlin - auf der Suche nach ihrer Erinnerung.


Paul Kalkbrenner und Sera Muth ermitteln hier in einem sehr spannenden Fall, der auf den ersten Blick überhaupt nichts mit Max, Ellie und der jungen Frau vom Alexanderplatz zu tun hat.
Martin Krist startet den Thriller rasant. Der Leser braucht keine Eingewöhnungszeit, sondern ist sofort mitten in den Geschehnissen.
Die Kapitel sind kurz und auf die unterschiedlichen Handlungsstränge fokussiert.
Obwohl von Beginn an klar ist, dass die Erzählstränge schließlich ein großes Ganzes ergeben müssen, steckt der Weg voller Spannung, Entwicklungen und schaurigen Hintergründen. Denn im Märchenwald gibt es nicht nur Ritter und gute Riesen.

Martin Krist hat mit "Märchenwald" gezeigt, dass er sein Handwerk versteht. Er hat aus einem interessanten Fall, temporeicher Erzählweise, sympathischen Ermittlern und einem rasanten Finale einen absolut spannenden Thriller vorgelegt.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Daumen hoch

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Nachts in Berlin:

Eine Mutter versteckt ihre beiden Kinder und verschwindet

Ein Mädchen erwacht ohne Gedächtnis in einer dunklen Gasse

Ein Einbruch bei einem Frisör endet für den Täter tödlich

Ein ...

Nachts in Berlin:

Eine Mutter versteckt ihre beiden Kinder und verschwindet

Ein Mädchen erwacht ohne Gedächtnis in einer dunklen Gasse

Ein Einbruch bei einem Frisör endet für den Täter tödlich

Ein Mann stirbt in seiner Wohnung und in seiner Kühltruhe werden Leichenteile gefunden und eine gebratene Menschenleber in seinem Magen.



Wie hängen diese Handlungen zusammen? Zufall?



„Reiner Zufall wäre Zufall“

Diese Geschehnisse sind für Kommissar Kalkbrenner dann doch zu auffällig um zufällig zu sein.



Er ermittelt in dem Fall des Kannibalen und kommt so nach und nach den anderen Handlungen immer näher. 4 Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben und der Leser wird auch lange im Dunkeln gelassen, wie alles zusammenhängt. Dabei wirft der Autor dem Leser immer wieder ein paar Brocken hin und lässt die Handlung im Hintergrund schon ein wenig zusammenlaufen. Da fährt z.B. jemand vom Tatort weg, gerade in dem Moment als Kalkbrenner ankommt. Diese Perfidie hat mich an einigen Stellen direkt zum Schmunzeln gebracht und ich bewundere den Autor für diesen genialen Einfall. Die 4 Fäden werden einzeln erzählt und so dauert es ein wenig bis man drin ist. Allerdings sind alle 4 Geschehnisse für sich sehr interessant und spannend erzählt. Besonders eindringlich fand ich den Strang mit den Kindern. Der tapfere Max, der seine kleine Schwester Elli durch Berlin führt und auf dem Weg zum Opa durch den „Märchenwald“ allerhand Abenteuer erlebt.

Der Schluss legt dann noch einmal eine Schippe drauf in Sachen Spannung, allerdings hätte es das für mich in der Form so nicht gebraucht, das war ein wenig sehr konstruiert.


Leider bleiben am Ende ein paar Dinge unaufgelöst: ich hätte gerne erfahren, was aus Irina geworden ist und wie der Einbrecher beim Frisör zu Tode kam.


Fazit: Super Buch, das man nicht mehr aus den Händen legen mag.