Cover-Bild Der Teufel von Mailand
Band der Reihe "detebe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 23.10.2007
  • ISBN: 9783257236538
Martin Suter

Der Teufel von Mailand

Sonias Sinne spielen verrückt: Sie sieht auf einmal Geräusche, schmeckt Formen oder fühlt Farben. Ein Aufenthalt in den Bergen soll ihr Gemüt beruhigen, doch das Gegenteil tritt ein: Im Spannungsfeld von archaischer Bergwelt und urbaner Wellness, bedrohlichem Jahrhundertregen und moderner Telekommunikation beginnt ihre überreizte Wahrnehmung erst recht zu blühen oder gerät die Wirklichkeit aus den Fugen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2021

Gruseln im Dauerregen …

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Am Morgen nach einem LSD-Trip ist Sonia völlig verstört, plötzlich kann sie Farben riechen, Formen schmecken und Töne sehen. Dies, und ein zuvor überlebter Mordanschlag ihres Ex-Mannes, sind für sie der ...

Am Morgen nach einem LSD-Trip ist Sonia völlig verstört, plötzlich kann sie Farben riechen, Formen schmecken und Töne sehen. Dies, und ein zuvor überlebter Mordanschlag ihres Ex-Mannes, sind für sie der Anlass ein neues Leben zu beginnen und eine Stelle als Physiotherapeutin in einem neu eröffneten Wellness-Hotel im Schweizer Engadin anzutreten. Als einzige Person ist ihre Freundin Malu über ihr Vorhaben informiert. Kaum ist Sonia in Val Grisch angekommen, geschehen seltsame Dinge. Die Dorfbevölkerung benimmt sich feindselig und auch die Stimmung unter dem Hotelpersonal ist angespannt. Der Jahrhundertregen und ihre überreizten Sinne tragen dazu bei, dass sich Sonia sehr isoliert fühlt, denn außer einigen SMS mit ihrer Freundin hat sie keinen Kontakt. Als sie jedoch zufällig ein Buch mit der Sage vom Teufel von Mailand entdeckt und begreift, dass die unerklärlichen Vorkommnisse für sie eine Gefahr bedeuten könnten, vertraut sie sich ihrem Masseur-Kollegen an …

Martin Suter ist ein Schweizer Schriftsteller. Er wurde 1948 in Zürich geboren, machte 1968 in Basel eine Ausbildung zum Werbetexter, arbeitete danach als Creative Director und seit 1991 als Autor. Ab 1992 schrieb er eine wöchentliche Kolumne, für die er 1995 den Preis der österreichischen Industrie beim Joseph-Roth-Wettbewerb in Klagenfurt erhielt. Sein Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm 1997 mit „Small World“. Für seine zahlreichen Romane, die alle im Diogenes Verlag erschienen und auch international sehr erfolgreich sind, erhielt Suter mehrere deutsche und schweizer Preise und Auszeichnungen. Nach Wohnsitzen auf Ibiza, in Guatemala und in Marrakesch lebt Martin Suter heute mit seiner Familie in Zürich.

Wie in mehreren seiner Romane greift der Autor auch in „Der Teufel von Mailand“ das Thema Bewusstseinsveränderung durch Drogen auf. Sein Schreibstil ist dabei knapp und präzise, mit gezielt eingesetzten Thriller-Highlights, und wechselt gekonnt vom anfänglichen Heimat- und Bergroman zur äußerst spannenden Schauergeschichte. Die Charakterzüge der einzelnen Protagonisten, besonders der Hauptperson Sonia mit ihren psychotischen Sinneswahrnehmungen, sind perfekt beschrieben. Auch Voreingenommenheit, Argwohn und Hass der Dorfbewohner gegenüber dem Hotelpersonal sind hautnah zu spüren. Die großartige Kulisse des Engadin-Tals, verbunden mit dem anhaltenden Regen, erzeugen eine düstere, geheimnisvolle Stimmung, die bis zum nervenaufreibenden Showdown anhält.

Fazit: Ein spannender Psycho-Thriller mit überraschendem Schluss – sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 04.06.2017

Gestörte Wahrnehmung oder Wirklichkeit?

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Wie in vielen seiner Romane erzählt Martin Suter auch in „Der Teufel von Mailand“ die Geschichte eines Menschen, der eine Bewusstseinsveränderung erlebt und in eine Identitätskrise gerät. Neurologisches ...

Wie in vielen seiner Romane erzählt Martin Suter auch in „Der Teufel von Mailand“ die Geschichte eines Menschen, der eine Bewusstseinsveränderung erlebt und in eine Identitätskrise gerät. Neurologisches Leitthema ist diesmal die Synästhesie: Sonia hat sich gerade erst von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt und ist ein bisschen durch den Wind. Nach einem LSD-Trip spielen ihre Sinne verrückt: Sonia schmeckt auf einmal Formen, fühlt Farben und sieht Geräusche. Um ihr Gemüt zu beruhigen, plant Sonia eine Auszeit. Sie nimmt eine Stelle als Physiotherapeutin in einem gerade erst eröffneten Wellness-Hotel im Engadin an. Allerdings kommt Sonia dort erst recht nicht zur Ruhe. Die ursprüngliche Bergwelt überfordert sie, die Dorfbevölkerung scheint Fremden gegenüber eher abgeneigt und dann geschehen auch noch mysteriöse Dinge, die alle an die Unterengadiner Sage um den Teufel von Mailand erinnern. Bald weiß Sonia nicht mehr, ob ihre überreizte Wahrnehmung an allem Schuld ist oder ob ihr jemand das Leben zur Hölle machen will. Der Roman besticht wieder einmal durch Suters Schreib- und Erzählstil. Die Sätze sind direkt, auf den Punkt gebracht und ohne Schnörkel. Gleichzeitig schafft er es prägnante Bilder und eine einzigartige Stimmung zu kreieren. Auch die einerseits magische, andererseits etwas düstere, unheimliche Szenerie in dem Schweizer Bergdorf ist großartig gelungen. Die Figuren sind komplex und interessant. Nicht ganz so gut gelungen ist Martin Suter diesmal die Konstruktion seiner Geschichte. Trotz guter Idee, Spannung sowie toller Sprache und Atmosphäre bleibt am Ende ein fast belangloser, eher durchschnittlicher Psycho-Krimi mit ein bisschen Ehedrama. Suter-Einsteiger sollten auf jeden Fall erst zu einem anderen Buch greifen. Suter-Kenner kommen trotzdem auf ihre Kosten.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Wenn Liebe in Wahn umschlägt...

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Die Geschichte handelt von Sonia, die versucht ihrem Ex-Mann zu entfliehen, der bald aus dem Gefängnis entlassen werden soll. Auch sich selbst möchte sie entfliehen und nimmt deshalb einen Job in einem ...

Die Geschichte handelt von Sonia, die versucht ihrem Ex-Mann zu entfliehen, der bald aus dem Gefängnis entlassen werden soll. Auch sich selbst möchte sie entfliehen und nimmt deshalb einen Job in einem entfernten Hotel an. Dort jedoch passieren seltsame Dinge.

Ich wurde von diesem Buch wirklich überrascht. Der Anfang hat sich für mich etwas gezogen und ich konnte die ganze Handlung noch nicht richtig einordnen. Der Schreibstil war für mich auch erst etwas gewöhnungsbedürftig.

Das alles ist jedoch schnell umgeschlagen und ich wurde von dem Buch gefesselt. Ich wurde wirklich überrascht von der Handlung und mir hat das Buch sehr gut gefallen. Jetzt kann ich verstehen wieso Martin Suter so als Autor geschätzt wird und werde bald weitere Bücher von ihm lesen.