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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 13.03.2025
  • ISBN: 9783423284783
Martina Behm

Hier draußen

Roman | »Ein tolles und kluges Debüt.« Angela Wittmann, Brigitte

Eine weiße Hirschkuh, eine dunkle Prophezeiung und ein Dorf, das kopfsteht

In Fehrdorf scheinen alle zu wissen, wo sie hingehören. Nur Ingo und Lara, die mit den Kindern von der Großstadt aufs holsteinische Dorf gezogen sind, haben Schwierigkeiten. Vor allem Ingo strapaziert die Pendelei zu seinem Start-Up nach Hamburg. Als er eines Abends eine weiße Hirschkuh anfährt, bringt das die gesamte Dorfgemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Denn wer so eine tötet, heißt es, hat nur noch ein Jahr zu leben. Und plötzlich fragen sich auch der Dorfjäger, die Vorzeige-Landfrau und die Überbleibsel einer Öko-WG, ob sie das Landleben wirklich glücklich macht.

»Ein kluger und unverschämt lässiger Dorfroman, ohne Kitsch und Sentimentalität, voller Tier- und Menschenliebe. Martina Behm ist eine Meisterin der Beobachtung. Ich bewundere ihre Unerschrockenheit und ihren trockenen Humor.« Till Raether

»Dieser wunderbar erzählte Roman zerstört rigoros den Traum der Städter vom Dorfleben – und beweist gleichzeitig, dass es nichts Lebenswerteres gibt. Ich hoffe, die haben für mich da im Dorf noch ein Zimmer frei.« Susanne Matthiessen

»Ein richtig gutes Buch.« Max Moor

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2025

Ein starker Roman, den man nicht nur liest, sondern fühlt

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Was für ein schreibgewätiges Debüt von der Autorin


Schon die Leseprobe hatte mich mit ihren tiefen und feinfühligen Worten voll erreicht und weit fortgetragen- fortgetragen in das kleine Dorf, weit ...

Was für ein schreibgewätiges Debüt von der Autorin


Schon die Leseprobe hatte mich mit ihren tiefen und feinfühligen Worten voll erreicht und weit fortgetragen- fortgetragen in das kleine Dorf, weit hinaus auf das Land.

Genau dortin sind Lara und ihr Mann Ingo gezogen, zusammen mit ihren zwei Kindern. Hier kann man zur Ruhe kommen, weit fort von der Hektik der Stadt und der Schnelllebigkeit. Doch was ist, wenn man durch einen Unfall mit einem Aberglauben in Berührung kommt und sich auf einmal neue und andere Wege ergeben?

Diese Geschichte die von der Autorin leise erzählt wird und deren Worte voller Stärke den Leser eiskalt erwischen und dessen Wirkung sich von voller Pracht entfalten regen zum Nachdenken und innehalten an.
Auch ich lebe auf den Land und ich liebe es total. Diese Ruhe die mich bis in alle Poren erreichet und die mich zum tief einatmen inspirieren und die dann dieses warme Gefühl von „Ich bin zuhause „ in mir verströmen.
Und genau dieses Gefühl hat mir der Roman vermittelt. Ein Buch das berührt und die auch zum nachdenken anregen.

Die Charaktere, sehr viel an der Hand, laden ein zum entdecken und zum kennenlernen. Menschen wie Du und ich, alle völlig verschieden, manche mit einem leichten Gebäck an der Hand und manche wiederum durch schwere Last geprägt. Und doch habe sie alle was gemeinsam.
Jeder von ihnen möchte ankommen im Leben, Dinge tun- die ihm gut tun und die man nicht tun möchte, weil es gar von einem erwartet wird.
Die Erwartungen von anderen Menschen an uns ist doch manchmal ziemlich groß. Doch, ist es nicht wichtig, das wir uns dabei wohl fühlen? Das wir das tun, was uns voller Liebe und Dankbarkeit erfüllt? Ist es nicht wichtig, das man einander an die Hand nimmt und das wir uns gegenseitig Mut machen und die uns vor Augen führen, dass Wir allesamt wichtig sind.
Das man auch mal hinter die Fassade schauen sollte.
Ich hätte noch ewig weiter lesen können, denn alle Charaktere sind ans Herz gewachsen.

Dieser Roman voller Empathie und Wärme lädt ein zum Innehalten und um sich zu fragen, was wirklích wichtig ist im Leben.
Das alles und noch so viel mehr, hat die Autorin perfekt vereint und dem Leser einen sehr lesen- und liebenswerten Roman serviert, der noch lange nachhallen wird.


Fazit:
5 Sterne für einen sehr starken Roman, den man nicht einfach nur liest, sondern auch fühlt

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Veröffentlicht am 15.03.2025

Tolles Buch, volle fünf Sterne

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Die Sehnsucht nach dem idyllischen Landleben treibt Lara zu einem Umzug von Hamburg in ein kleines Dorf in Holstein. Ehemann Ingo und die beiden Kinder ziehen natürlich mit, das wird bestimmt schön, dachten ...

Die Sehnsucht nach dem idyllischen Landleben treibt Lara zu einem Umzug von Hamburg in ein kleines Dorf in Holstein. Ehemann Ingo und die beiden Kinder ziehen natürlich mit, das wird bestimmt schön, dachten sie.

Doch wirklich zufrieden sind Lara und Ingo dann doch nicht. Das hatten sie sich anders vorgestellt. Ingo pendelt jeden Tag nach Hamburg und ist eigentlich nur noch zum Schlafen zu Hause.

Laras Vorstellung einer schönen Dorf-Gemeinschaft geht auch nicht auf. In dem recht abgeschiedenen Bauernhaus zu leben, so völlig unbeobachtet und ohne ständige Kontrolle der Nachbarn, war ja eigentlich genau was sie wollte. Doch jetzt ängstigt und isoliert sie das eher.

Und auch die anderen eingesessenen Dorfbewohner, die wir als Leser nach und nach kennenlernen, sind alles andere als zufrieden.

Und dann baut Ingo auch noch einen Unfall, bei der eine weiße Hirschkuh getötet wird. Und jeder im Dorf weiß, das bringt großes Unglück. Binnen eines Jahres, so wird prophezeit, wird der Verursacher sterben. Glaub Ingo daran?

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Die Erzählweise ist langsam und ruhig. Wir tauchen in das Leben und Schicksale vieler Dorfbewohner ein. Es war, als würde ich über dem Dorf schweben und die Figuren durch ihr Leben begleiten. Ein Buch, so ganz nach meinem Geschmack. Volle fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 14.03.2025

Sehr interessant

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Stadtleben oder doch lieber Landleben. Martina Behm lässt uns in ihrem Roman Hier Draussen an dem Leben von Ingo und Lara teilnehmen. Lara wollte nachdem sie mehrere Mal auf dem Land Uralub gemacht hatten ...

Stadtleben oder doch lieber Landleben. Martina Behm lässt uns in ihrem Roman Hier Draussen an dem Leben von Ingo und Lara teilnehmen. Lara wollte nachdem sie mehrere Mal auf dem Land Uralub gemacht hatten mit ihrer Familie unbedingt von Hamburg weg und in irgendeinem Dorf leben. Ihr neues Zuhause ist nun ein renovierungsbedürftiger Resthof in einem Dorf mit ein paar hundert Einwohnern, einer kleinen Kirche in der Mitte und einem Supermarkt am Ortsrand. Ingo pendelt nun täglich mehrere Stunden mit dem Auto zur Arbeit hin und zurück. Eines Tages erwischt er kurz vor seinem Heim eine weißen Hirsch, von da an nehmen die Dinge ihren Lauf.

Der Schreibstil von Martina Behm ist einfach und sehr ruhig. Trotz allem liest es sich aber keineswegs langweilig. Das liegt auch an den verschiedenen Charakteren, die das Dorfleben durchaus lebendig erscheinen und jeden daran teilhaben lassen. Da wären noch der Hennemann Hof mit seinen Masthähnchen, der Wirtzhof, mit seiner Schweinezucht, der Lüdtke Hof, mit seinen Hochlandrindern und die alte Schmiede, in dem noch der Rest einer Kommune lebt. Zugegeben, eine Menge an Charakteren, die man hier zunächst kennen lernt. Allerdings ist das jeweils auch aus den verschiedenen Perspektiven erzählt und bleibt dadurch die ganze Zeit interessant. So nach und nach nimmt man an dem Leben ganz verschiedenener Menschen teil. Manches wirkt verstörend, verzweifelt, aber auch idyllisch. Ein Hofleben ist hart, einfach und man muss so manches entbehren. All dies kommt hier ganz natürlich rüber. Natürlich kommt der weiße Hirsch mit seinem Aberglauben immer wieder vor, zieht sich wie ein roter Faden bis zum Ende durch.

Ein leiser Roman, der sehr lesenswert ist und der mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 08.03.2025

Geniales Debüt!

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Der Traum von einem ruhigeren Leben als Familie lässt Ingo und Lara Fenske mit ihren Kindern nach Fehrdorf ziehen.

Sie haben einen Hof gekauft. Ingo pendelt zwischen Hamburg und der neuen Heimat hin und ...

Der Traum von einem ruhigeren Leben als Familie lässt Ingo und Lara Fenske mit ihren Kindern nach Fehrdorf ziehen.

Sie haben einen Hof gekauft. Ingo pendelt zwischen Hamburg und der neuen Heimat hin und her und Lara versucht Anschluss im Dorf zu finden.

Als Ingo eines Abends auf seinem Nachhauseweg von der Arbeit einen weissen Damhirsch anfährt, sehen sich die Fenskes mit allerlei Aberglauben konfrontiert. Denn wer eine weisse Hirschkuh tötet, muss noch vor Jahresende selbst sterben. So denkt die Dorfgemeinschaft.


Was für ein geniales Werk ist dieses Debüt von Martina Behm. Sie stellt eine Dorfgemeinschaft ins Zentrum, in der jede und jeder seine kleine Freude, seine Sorgen und Probleme hat. Fehrdorf ist ein kleines Dorf in Schleswig-Holstein mit Bauernhöfen, die alteingesessene Familien von Generation zu Generation weitergeben. Und dann sind da auch noch etliche Zuzüger, die Resthöfe kaufen und versuchen, sich irgendwie in der Dorfgemeinschaft zu integrieren.

Die Autorin stellt in kunterbunter Folge etliche Bewohner vor und als Leser taucht man sofort ein in das Leben der Figuren. Der rote Faden in der Geschichte ist der Autounfall mit der nachfolgenden Tötung der weissen Hirschkuh. Verschiedene Sichtweisen auf diesen Unfall zeigen, dass eine Kollision mit einem Tier nicht für alle dasselbe bedeutet. Je nach Charakter, Hintergrund und Einstellung kann ein Ereignis immer wieder anders betrachtet werden.

Mir hat sehr gefallen, wie die Autorin in fliessenden Uebergängen von einer Figur zu anderen wechselt. Damit setzt sie dem Leser eine Szene aus verschiedenen Augenwinkeln vor. Da ist zum Beispiel Lara, die etwas erlebt und einige Abschnitte später erfährt der Leser, wie ihr Mann Ingo dieselbe Szene durchlebt. Diese unterschiedlichen Gesichtspunkte empfand ich immer wieder als Highlight in diesem Buch, denn diese machen die Handlung sehr lebendig.

Jede Menge Tiere, Menschen, die durch die Landwirtschaft ihr Leben verdienen und Jäger tummeln sich in dieser Story. Dabei zeigt Martina Behm nicht nur die wunderbare Artenvielfalt in der Natur, sondern auch die Kehrseite der Medaille. Wo Fleisch gegessen wird, müssen Tiere gezüchtet und unterhalten werden. Landwirte, die immer weniger für tierische Produkte bekommen, da der Hang zu immer günstigerem Fleisch geht. Es wird aber auch hervorgehoben, dass Bio in ist und der Konsument auch bereit ist dafür mehr zu zahlen.

Mir hat die Art des Schreibstils ausserordentlich gut gefallen. Nüchtern und sachlich erzählt Martina Behm die Geschichte. Teilweise sind Dialoge sehr auf das Wesentliche konzentriert und zeigen die wortkarge Art der Dorfbewohner. Ich werde mir diese Autorin merken!

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Veröffentlicht am 01.03.2025

Unter jedem Dach ein Ach

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Zuerst hat mich die Handlung ein wenig an Juli Zeh erinnert. Junge Familie aus der Stadt kauft sich ein Haus auf dem Land, der Anschluss an das Dorf fällt schwer, die erhoffte Zufriedenheit will sich nicht ...

Zuerst hat mich die Handlung ein wenig an Juli Zeh erinnert. Junge Familie aus der Stadt kauft sich ein Haus auf dem Land, der Anschluss an das Dorf fällt schwer, die erhoffte Zufriedenheit will sich nicht so richtig einstellen. Nach einigen Seiten hat sich für mich herausgestellt, dass ich es um Längen besser finde als Juli Zeh.
Martina Behm schreibt sehr warmherzig und menschlich über "ihr" Dorf. Ihre Figuren sind sehr bildhaft und detailreich beschrieben. Aber nicht so extrem kleinteilig, sondern mit wenigen Worten sehr lebendig. Ich hatte direkt Bilder vor Augen, vom Dorf, den Menschen, den Veranstaltungen. Und dabei geht sie sehr respektvoll mit ihren Figuren und deren Eigenheiten um. Es wird niemand vorgeführt, der Ton ist nicht ätzend, sondern einfach nur neutral geschildert. Der Leser kann und soll sich selbst ein Bild von jeder Person machen.

Das Dorfleben ist anschaulich erzählt. Dabei werden zwar viele Familien erwähnt, sie konzentriert sich aber lediglich auf nur wenige Personen. Was angenehm ist, man läuft nicht Gefahr von zu vielen Namen erschlagen zu werden. Man könnte es umschreiben mit "Unter jedem Dach ein Ach". Denn längst ist nicht alles so idyllisch, wie es nach außen scheint.
Da wären Lara und Ingo, die neu in den Ort gezogen sind. Sie müssen nun nicht nur feststellen, dass so ein Resthof jede Menge (auch ungeliebte) Arbeit ist und die Landromantik oft auch auf der Strecke bleibt, es stellen sich auch viele grundsätzliche Fragen ein. Die Vorstellungen von Augenhöhe in der Partnerschaft und Kindererziehung gehen auseinander. Wessen Arbeit ist jetzt wichtiger? Wer steckt für die kranken Kinder zurück? Und wer geht jetzt mit dem Hund raus?
Und Tove und Enno. Sie sind seit vielen Jahren verheiratet, steuern auf die goldene Hochzeit zu. Und Tove ist so unglücklich in ihrer Ehe. Was kein Wunder ist, denn Enno ist ein Arsch vor dem Herrn mit der Empathie eines Holzschuhs. Man möchte bei Tove schon fast von Schicksal sprechen. Ihre Geschichte hat mich so berührt und unheimlich traurig gemacht. Ihre Gedanken waren für mich zwar nachvollziehbar, aber in so einem Leben sollte keine Frau gezwungen sein zu verharren.

Und so hat jede im Buch beschriebene Familie ihr Päckchen zu tragen, während nach außen die Fenster immer geputzt sind, die Auffahrt sauber gefegt ist und der Vorgarten in Schuss gehalten ist.
Martina Behm hat in ihrer Geschichte viele aktuelle Themen verarbeitet und den Umgang unterschiedlicher Generationen damit. Ein bisschen spielen mit Klischees gehört da für mich dazu, aber es ist gut dosiert.
Und natürlich die weiße Hirschkuh, die hier eine ganz besondere Rolle einnimmt und wie ein Verbindungsfaden zu allen Figuren wirkt.

Ich kann mir vorstellen, dass man sich in dem Buch wiederfindet, wenn man auf dem Dorf oder sogar in einem landwirtschaftlich geprägten aufgewachsen ist. Die Rituale, die Veranstaltungen, die Menschen, die Dynamik der Gemeinschaft - Behm hat das in so vielen Details fast schon liebevoll einfangen. Wer die Dynamik des Dorflebens nicht kennt, für den dürfte das tatsächlich von Zeit zu Zeit ein wenig rückständig und aus der Zeit gefallen wirken.

Mir hat diese Mischung aus guter Beobachtung, Fingerspitzengefühl, Menschlichkeit und feinem Humor unglaublich gut gefallen und Martina Behm ist eine Autorin, die ich auf jeden Fall weiter im Blick behalten werde.

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