Cover-Bild Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
Band 1 der Reihe "Die Chronik der Bücherwelt-Reihe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 30.04.2020
  • ISBN: 9783404179800
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich

Roman

Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie sich eines Tages in die Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books verirrt und dort einem mysteriösen Gentleman begegnet. Der attraktive Fremde geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch da ist auch der grimmige und unnahbare Rufus Walker, der sie regelrecht zu verfolgen scheint. Bis er ihr schließlich Unglaubliches offenbart: Der Buchladen ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch diese Welt ist in Gefahr ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2020

Vorhandenes Potenzial nicht genutzt

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Wenn man den Klappentext eines Buches liest und dabei an seine Herzensreihe erinnert wird, hat solch ein Buch schon oft einen schweren Start und hohe Erwartungen. Bei „Das Buch der gelöschten Wörter“ hatte ...

Wenn man den Klappentext eines Buches liest und dabei an seine Herzensreihe erinnert wird, hat solch ein Buch schon oft einen schweren Start und hohe Erwartungen. Bei „Das Buch der gelöschten Wörter“ hatte ich direkt eine Mischung aus der Tinten-Trilogie von Cornelia Funke, welche ich einfach unter allen Büchern mit am meisten liebe, und den Buchspringern von Mechthild Gläser. Beide Reihen konnten mich überzeugen und auf eine ebenso toll gestaltete Geschichte habe ich hier gehofft und leider nicht bekommen.

Die Welt ist ähnlich aufgebaut wie in Gläsers Werk, ein Zentrum, wo sich die Charaktere der verschiedenen Bücher treffen können und ein Eigenleben führen. Vervollständigt wird dies durch Skizzen, Statisten und und den bekannten Charakteren. So weit, so gut. Auch die Frage, was mit geschriebenen Worten passiert, die wieder gelöscht wurden oder beim Versenden einer Mail verloren gingen, fand ich interessant und vom Gedanken her gut aufgegriffen. Jedoch war genau das einfach zu schnell geklärt, unsere Protagonistin Hope hat das Problem zu schnell in den Griff bekommen und man fragte sich, was soll hier wohl noch passieren auf den nächsten 300 Seiten?!? Auch die Idee, aus welchem das vorherrschende Problem entstand, fand ich gut und man hätte viel mehr daraus machen können, als es tatsächlich wurde.

Die Geschichte hatte unglaubliches Potenzial und dieses wurde leider nicht genutzt, denn zum Großteil beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch eine reine Einführung in diese Welt sein soll, rein theoretisch und mit minimaler Handlung. Ich denke, wäre etwas mehr passiert, hätte mich die Geschichte auch begeistern können – so musste ich mich doch recht oft dazu selbst überreden, dass ich weiter lese und verlor ein wenig auch die Lust am Lesen.

Dies lag allerdings nicht nur an der fehlenden Handlung, sondern auch an den wenig authentischen Charakteren. Unsere Protagonistin Hope wird beschrieben als 42-Jährige Frau, jedoch hat man beim Lesen eher das Gefühl ein heranwachsendes junges Mädchen auf ihrem Weg zu begleiten. Ich konnte sie leider in der gesamten Geschichte nicht als die ansehen, die sie sein sollte und das störte mich leider auch durchweg. Rufus war für mich ein komischer Kautz, den ich im gesamten Buch nicht wirklich einschätzen konnte. Frischen Wind in die Geschichte hat Gwen gebracht, welche einige von euch evtl aus den Geschichten rund um König Artus als Gwendolin kennen, denn sie war aufgeweckt und fröhlich, freute sich über fast alles und hat immer gute Laune verbreitet. Auf der anderen Seite hat sie ein großes Herz und setzt sich für ihre Freunde ein – also eine gute Mischung. M war für mich…merkwürdig. Warum man sie ausgerechnet so genannt hat, ist mir bis heute nicht klar, aber auch sie war für mich ein Charakter, der mir nicht schlüssig war und aus dem ich einfach nicht schlau wurde.

Es ist schwer zu beschreiben, wie ich das Buch fand, ohne dafür Erklärungen zu geben, die leider spoilern würden, daher lasse ich das an dieser Stelle auch sein. Für mich war dieses Buch leider eine kleine Enttäuschung, da man gewisse Handlungen auch sehr früh erahnen konnte. Auch die Auflösung kam nicht gänzlich überraschend, auch wenn das Buch dennoch mit einem Cliffhanger endet – man konnte sich denken, in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln würde. Dennoch werde ich auch Band 2 eine Chance geben, da ich hoffe, dass in der Fortsetzung mehr Handlung und vor allem Spannung ins Spiel kommt und Band 1 wirklich nur die Einführung in diese Welt war.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Nette Idee, mittelprächtige Umsetzung

1

Mary E. Garner befasst sich in ihrer neuen Trilogie "Das Buch der gelöschten Wörter" mit einer Frage, die gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit immer aktueller wird:

Was geschieht mit all den negativen, ...

Mary E. Garner befasst sich in ihrer neuen Trilogie "Das Buch der gelöschten Wörter" mit einer Frage, die gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit immer aktueller wird:

Was geschieht mit all den negativen, böse gemeinten Wörtern, die nie abgeschickt, sondern gelöscht werden?

Es gibt eine geheime Welt der Literaturfiguren, in der ein magisches Buch all diese Wörter sammelt und sicher aufbewahrt, damit sie kein Unheil anrichten können. Zu dieser Welt haben nur Menschen mit besonderen Fähigkeiten Zugang- die Wanderer und die Wandler. Und Hope Turner erfährt eines Tages, dass sie eine dieser Auserwählten ist, dazu bestimmt, das Buch von seinem bösartigen Inhalt zu befreien.

Die Autorin hat mit Sicherheit eine unheimlich komplexe Welt geschaffen, in der man sich als Leser gerne verliert. Gemeinsam mit den verschiedensten Figuren der Weltliteratur kann man auf Streifzüge gehen, in die unterschiedlichsten Bücher reisen. Allein im Hinblick darauf hat sie eine Unmenge an Fantasie aufgebracht und so eine großzügige Rahmenhandlung aufgebaut.

Leider geht die eigentliche Handlung dabei ziemlich unter. Über lange Strecken plätschert sie sanft dahin, verschustert sich in Nebenschauplätzen und verliert dabei etwas den Fokus.

Zudem gibt es neben dem (für dieses Genre offensichtlich unabdingbaren) Dreieck-Liebes-Gespann noch eine Vielzahl an Nebenfiguren, deren Wichtigkeit für die Handlung kaum ersichtlich ist.
Die Hauptfiguren, allen voran die Mittvierzigerin Hope, die sich im Laufe der Handlung immer mehr wie eine hormongesteuerte 20-Jährige aufführt, sprühen leider auch nicht wirklich vor Sympathie und verkommen etwas zu sehr zu Stereotypen.

Für mich am schlimmsten sind allerdings die vielen offenen Fragen und teilweise unlogischen Handlungsverläufe, die einem mehr und mehr die Lust am Lesen nehmen. Man hat oftmals das Gefühl, dass dieser Band als langgezogene Einleitung zu Band 2 fungieren soll. Für eine eigenständige Geschichte passiert einfach zu wenig, dafür überschlägt sich die Handlung auf den letzen 30 Seiten umso mehr.

Fazit:
Insgesamt eine wirklich unterhaltsame Geschichte, die auf dem Weg zu ihrer Fortsetzung den roten Faden zu oft aus den Augen verliert.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Netter Auftakt einer Reihe

1

In "Das Buch der gelöschten Wörter" begleiten wir Hope Turner, die in die grandioseste aller Welten abtauchen darf - in die Welt der Bücher. Dabei lernt sie verschiedenste literarische Figuren kennen und ...

In "Das Buch der gelöschten Wörter" begleiten wir Hope Turner, die in die grandioseste aller Welten abtauchen darf - in die Welt der Bücher. Dabei lernt sie verschiedenste literarische Figuren kennen und punktet mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit.

Die Grundidee des Buches ist sicherlich nicht neu, trotzdem fand ich die Herangehensweise sehr schön und authentisch. Gerade das erste Drittel des Buches hat mich gepackt und ich habe geradezu mit Hope mitgefiebert. Leider hat es ab dem zweiten Drittel jedoch meiner Meinung nach stark nachgelassen. Es war keinesfalls langweilig - dafür ist der Schreibstil der Autorin einfach zu flüssig und es gab auch viele nette Sachen zu entdecken. Allerdings kam die Story wirklich kaum voran. Irgendwie verfiel das in den "Trott" von "Hope besucht ihre Mutter, geht in die Bücherwelt und dann schlafen und dann wieder von vorn". Da hätte man meiner Meinung nach viel zügiger mit der Handlung voran kommen können.

Die Charaktere sind nett ausgearbeitet. Falls Rufus zwielichtig rüberkommen soll, dann ist das meiner Meinung nach eher weniger gelungen, er ist einfach nur brummig. Die restlichen Charaktere passen sehr gut in die Handlung und vor allen Dingen Gwen habe ich sehr ins Herz geschlossen.

Wie vorhin schon angedeutet, ist die Grundidee nicht neu, schön fand ich die neuen Aspekte, die die Autorin der Grundidee zugefügt hat: So gibt es zum Beispiel "Skizzen". Das sind Figuren aus Büchern, die noch nicht fertig geschrieben sind.

Fazit: Es ist ein nettes Buch, schön geschrieben, aber nach dem ersten Drittel kommt die Handlung einfach kaum voran, was die ganze Story ausbremst. Kann man also mal lesen.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Auftaktband, der neugierig macht

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Hope Turner erfährt, dass sie besonders ist, sie ist eine „Verwandlerin“, sie kann gelöschte Wörter, die Böses verursachen könnten, umwandeln und damit unschädlich machen. Und sie kann mit Hilfe eines ...

Hope Turner erfährt, dass sie besonders ist, sie ist eine „Verwandlerin“, sie kann gelöschte Wörter, die Böses verursachen könnten, umwandeln und damit unschädlich machen. Und sie kann mit Hilfe eines „Wanderers“ in Buchwelten eintauchen. Für die Buchliebhaberin ein kleiner Traum, der allerdings auch einen Haken hat, es gibt offenbar jemanden, womöglich eine ganze Organisation, die diese gelöschten Wörter für sich nutzen möchte.

Nicht nur für die Protagonistein ist es ein kleiner Traum, in Buchwelten einzutauchen und dortige Protagonisten kennenzulernen, auch Leser wie ich fänden das nicht schlecht. Zunächst haben mich die Ideen der Autorin auch regelrecht umgehauen, was für liebevolle Dinge ihr einfielen, wie z. B. die Skripte. Auch, dass die Buchprotagonisten sich außerhalb ihrer Romane anders entwickeln können, hat etwas, auch wenn mancher dadurch ein bisschen enttäuschend wirkt, wie z. B. Little John und Richard Löwenherz aus der Robin-Hood-Geschichte. Aber allein die Idee ist einfach großartig und lässt mich über meine Lieblingsprotagonisten nachdenken.

Hope mochte ich zunächst gern, sie entwickelte sich aber leider, trotz ihres bereits „fortgeschrittenen“ Alters von gut 40 Jahren (für so einen Roman durchaus ungewöhnlich) nicht wie erhofft. Leider ist alles schnell zu einer Art Romantasy geworden, Hope verliebt sich praktisch umgehend in den ersten gut aussehenden Mann und es werden viel zu viele Wörter für dieses „Liebesgedöns“ verwendet – leider! Auch sonst wirkt Hope von Anfang an viel jünger als sie ist, was nicht unbedingt negativ sein muss, hier aber nichts wirklich Positives mit sich bringt. Hopes Mutter Vivien ist leider schwer krank und deshalb in einem Pflegeheim. Es ist schön, zu sehen, wie Hope sich um sie kümmert. Was man über Viviens gesundes Leben erfährt, ist schön zu hören, man möchte diese Frau gerne gesund erleben.

Letztlich besser gefallen haben mir andere Charaktere, wie etwa Rufus, Hopes Wanderer, der mürrisch wirkt, aber auf mich trotzdem einen sympathischen Eindruck machte, er trägt ein Päckchen mit sich herum, und hat sicher das eine oder andere Geheimnis. Rufus' „Gehilfen“ aus der Bücherwelt sind Gwen und Lance aus der Artussaga, und vor allem Gwen scheint eine gute Freundin Hopes zu werden, aber das könnte sich auch noch anders entwickeln.

Sehr schön auch all die Charaktere, die man aus diversen Werken kennt, Faust, die Grinsekatze und Lassie sind nur ein paar davon. Es macht Spaß, sie hier etwas anders zu erleben und viele Erinnerungen kommen hoch.

Zwei Männer gibt es, die bei mir nicht so gut ankamen, die aber womöglich auch noch einiges verborgen halten. Dies ist zum einen Christian, Hopes Ex, der auf einmal wieder in ihr Leben möchte, und Kenan, Rufus' gefälligerer Verwandter. Hier erwarte ich in den Folgebänden noch einige neue Erkenntnisse.

Die Geschichte um die gelöschten Wörter ist recht interessant, wirklich spannend ist der Roman allerdings nicht. Selbst als Hope in Bram Stokers Dracularoman reist, bleibt es relativ harmlos. Interessanter ist da schon der Geheimbund, der sich um die Entschärfung der gelöschten Wörter gebildet hat, aber nicht immer professionell handelt, und natürlich die Gegenspieler, die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Ich bin gespannt, was die beiden Folgebände noch aufdecken.

Da es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt, bleiben am Ende natürlich einige Geheimnisse bestehen, ja, es gibt einen Cliffhanger, der einiges auf den Kopf stellen könnte. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und möchte, trotz meiner Kritikpunkte, unbedingt weiterlesen.

Die Autorin hat wirklich sehr schöne Ideen, die leider manchmal ein bisschen verschenkt wirken. Doch kann man sich natürlich erst am Ende der Trilogie eine Meinung über die ganze Geschichte bilden. Mich hat der Roman gut unterhalten, ich bin teilweise begeistert, teilweise aber auch ein bisschen enttäuscht, auch, weil mir der Roman zu sehr in Richtung Romantasy geht. Die Autorin hat es aber dennoch geschafft, mich auf den nächsten Band neugierig zu machen. Ich vergebe knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die meine Kritikpunkte nicht abschrecken konnten.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Eine nicht neue Grundidee, die aber mit vielen kreativen und neuen Details aufwartet

1

Welcher Bücherwurm hat nicht schon mal davon geträumt, dass Bücherwelten lebendig werden, man sich jederzeit in sie hineinbegeben, sie erkunden, seine Lieblingsfiguren treffen, ganz neue Seiten an ihnen ...

Welcher Bücherwurm hat nicht schon mal davon geträumt, dass Bücherwelten lebendig werden, man sich jederzeit in sie hineinbegeben, sie erkunden, seine Lieblingsfiguren treffen, ganz neue Seiten an ihnen kennen lernen, Abenteuer mit ihnen erleben, Freundschaften mit ihnen schließen kann?

Mit Mary E. Garner´s "Das Buch der gelöschten Wörter"-Trilogie ist das nun zumindest mittelbar möglich. Der vorliegende Band "Der erste Federstrich" bildet den Auftakt hierzu:

Im Mittelpunkt steht die zweiundvierzigjährige Hope Turner, die im atemberaubenden London ein ziemlich tristes Dasein fristet: Sie ist Single, arbeitet für ein online-Datingortal, besucht regelmäßig ihre Mutter, die aufgrund ihrer Demenz schon in einem Heim lebt. Highlights ihrer Tage sind die Stunden, in denen sie lesen, ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich in die Werke ihrer Lieblingsautorin Jane Austen träumen kann.

Niemals hätte Hope gedacht, dass diese Welten für sie real werden könnten. Doch dann gerät sie eines Tages in die Buchhandlung "Mrs. Gateway´s Fine Books" - eine alles andere als normale Buchhandlung: die Eigentümerin verhält sich sehr merkwürdig, es duftet nach Apfelkuchen, obwohl gar keiner gebacken wurde, es sitzt ein sehr gutaussehender, mysteriöser Fremder dort ... Hope kann sich diesem Buchladen nicht mehr entziehen und sucht ihn schon bald erneut auf - wo ihr Unglaubliches offenbart wird:

Dieser Buchladen ist tatsächlich kein normaler Buchladen, sondern ein Portal in die Welt der Bücher. Doch diese Macht ist in Gefahr, zur Rettung der Bücherwelt und zum Schutz vor dem Unbekannten und Bösen wurde ein geheimer Bund von Menschen und Romanfiguren gegründet. Und niemand anderes als Hope Turner besitzt ein Talent, auf das es hierbei entscheidend ankommt ... !

Ziemlich vielversprechend also. Und spätestens, wenn man das wunderschöne Cover erblickt, möchte wohl jeder dieses Buch unbedingt lesen und in seiner Bibliothek stehen haben.

Mary E. Garner schreibt nicht schlecht. Es ist kein hochtrabender Stil, sondern einer, der zu dieser Geschichte, zu Hope passt. Sie liest sich sehr angenehm und flüssig - man könnte diese 410 Seiten auch in einem Rutsch lesen, ohne eine Anstrengung zu verspüren. Man ist als Leser auch sofort in dieser Geschichte drin, braucht keinerlei Anlaufzeit.

Sowohl der Stil als auch die Kulisse und Atmosphäre sind eine Mischung aus klassisch und modern. So trifft Austen´s Pemberley etwa auf eine ziemlich Sci-Fi-mäßig anmutende Zentrale des geheimen Bundes. Das ist definitiv eine Geschmacksfrage, man muss es mögen - mir persönlich war das teilweise schon zu modern.

Die Idee, dass Buchwelten lebendig werden, dieser Wettkampf gegen die zeit, Gut gegen Böse ist ja nun nicht völlig neu; Ähnliches hat man in letzter Zeit schon gelesen (etwa: "Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript" von Kathleen Flynn oder "Pages & Co. - Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" von Anna James) ... insofern war ich etwas skeptisch. Dennoch überzeugt "Das Buch der gelöschten Wörter" insofern, da Garner wirklich kreativ ist, Ideen wie die rund um diese gelöschten Wörter wirklich neu sind, man das so noch nicht gelesen hat.

Auch erzählerisch haben wir eine gelungene, kurzweilige Mischung aus Tempo und gemütlicher Atmosphäre, die man genießen kann; aus Humor, Spannung und Gefahr.

Was mir auch sehr gut gefiel und für Lesefluss und eine gewisse Sogwirkung sorgte, sind all die offenen Fragen, die schon früh aufgeworfen werden und über die man als Leser unentwegt rätselt, etwa: Warum taucht ihr Ex nach so langer Zeit wieder auf? Was führt er im Schilde? Warum merkt sie nicht, dass mit ihm etwas überhaupt nicht stimmt? Werden Hope und Rufus oder Hope und Kenan ein Paar werden? Wer ist dieser mysteriöse bärtige Mann? Was geschah wirklich mit Hope´s Mutter? Kann sie geheilt werden? Was hat(te) sie mit dem Bund zu tun, was weiß sie über Hope´s Gabe, warum hat sie nie etwas gesagt? Oder wollte sie es tun, hat aber jemand genau das verhindert?

Längst nicht alle Fragen wurden am Ende dieses ersten Bandes beantwortet, sodass ich den zweiten Band schon deshalb mit Spannung erwarte.

Weiterer Kritikpunkt sind die Figuren:

Manche, wie Hope´s Mutter, sind rätselhaft. Man ahnt, dass sie eine tragende Rolle spielen müssen, kann das Geheimnis um sie aber noch nicht entschlüsseln. Bei ihrem Ex weiß man sofort, dass er etwas im Schilde führen muss, weiß aber auch am Ende des Bandes noch nicht, was das ist, wie er nun in das große Ganze einzuordnen ist. Bei wieder anderen schwankt man zwischendurch öfter in der Zuordnung darüber, ob sie nun gut oder böse sind. Gerade Hope als Hauptfigur hat mich aber (noch) nicht überzeugt. Sie wirkt definitiv nicht reif genug für ihr Alter, oftmals regelrecht naiv und einfach gestrickt. Oft genug kann man nur den Kopf schütteln, möchte zu ihr rennen, sie aufklären, warnen, von manchen Dingen abhalten ...

Auch ansonsten schwankt dieser Auftakt ziemlich in der Qualität - Pemberly war schön. Den Welten von Bambi und Lassie konnte ich hingegen nichts abgewinnen. Die angekündigte Reise zu Dracula machte viel Hoffnung. Schon die Kulisse hätte so viel ermöglicht! Leider war dieser Ausflug nach Transsilvanien aber sehr kurz und auch nicht sonderlich gefährlich. Hier würde viel, viel Potenzial verschenkt, blieb ich als Leser unbefriedigt zurück.

Fazit: Ein Auftakt mit Schwächen. Das Potenzial wurde nicht ausgeschöpft, der Band blieb etwas hinter den Erwartungen zurück, überzeugte nicht ganz. Dennoch schenkt er ein paar nette Lesestunden und schafft es, dass man die Trilogie weiter verfolgen möchte, noch ein wenig über die Geschichte nachdenkt, wissen möchte, wie Hope sich weiter entwickelt, Antworten auf all die offenen Fragen bekommen, generell wissen möchte, wie es weitergeht. Und letztlich geht es dem Leser mittelbar wie Hope unmittelbar: Man möchte weiter durch die Bücherwelt wandeln. Zum Glück muss man darauf nicht allzu lange warten, erscheint der zweite Band doch schon Ende Juni!

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