Cover-Bild Der Glanz der Dunkelheit
Band 4 der Reihe "Die Chroniken der Verbliebenen"
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18,00
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  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 29.03.2018
  • ISBN: 9783846600603
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Mary E. Pearson

Der Glanz der Dunkelheit

Die Chroniken der Verbliebenen
Barbara Imgrund (Übersetzer)

Lia hat sich entschieden. Statt die Königin an Rafes Seite zu werden, kehrt sie nach Morrighan zurück. Sie muss ihrem Heimatland beistehen, auch wenn das bedeutet, dass sie in die Schlacht ziehen wird. Während sie einer ungewissen Zukunft entgegenreitet, quälen sie viele Fragen. Kann sie den Königreichen Morrighan, Venda und Dalbreck endlich Frieden bringen? Wie soll sie im Kampf gegen den Komizar von Venda bestehen? Und wird es für sie und Rafe eine Zukunft geben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2018

Würdiger Abschluss einer fantastischen Reihe

1

Meine Meinung:
Was die ersten drei Bände dieser Reihe ausgemacht hat, war unter anderem ein gemächliches Tempo mit einem sich nur langsam steigernden Spannungsaufbau. Umso überraschter war ich deshalb ...

Meine Meinung:
Was die ersten drei Bände dieser Reihe ausgemacht hat, war unter anderem ein gemächliches Tempo mit einem sich nur langsam steigernden Spannungsaufbau. Umso überraschter war ich deshalb schon von den ersten fünf Kapiteln dieses letzten Teiles, denn ein Ereignis folgt ungewöhnlich schnell auf das andere. Von Anfang an ist eine gewisse Anspannung spürbar, und dass es auf den Endspurt zugeht, ist unverkennbar. Ich möchte damit nicht sagen, dass das Tempo zu hoch ist, aber es ist eben normal - ganz typisch für ein dystopisches Jugendbuch.

Ob mir diese Geschwindigkeitssteigerung nun gefallen hat oder nicht, weiß ich bis heute nicht so ganz genau. Zum einen hat die Geschichte somit ein wenig an Individualität verloren und ein paar Szenen wirkten auf mich unwirklich, fast schon "verschwommen" und ohne die gewohnte Detailliertheit. Viele wichtige Reden und Gesprächen kamen mir zu kurz, denn sie wurden nur grob zusammengefasst bzw. nacherzählt, und außerdem empfand ich die Auflösung als zu einfach und zu glatt.
Allerdings muss man zum anderen auch zugeben, dass es gerade dadurch richtig dramatisch wurde. Die abrupten Sichtwechsel kreieren einen unheimlichen Sog, sodass ich das Buch besonders während der zweiten Hälfte kaum noch aus der Hand legen konnte.

Ein wenig schade fand ich aber nichtsdestotrotz, dass der Leser das Land Dalbreck kaum kennenlernt. "Die Chroniken der Verbliebenen" hatten sich bisher ebenfalls durch die vielen verschiedenen Traditionen, Kulturen und Handlungsorte ausgezeichnet. Deshalb war ich mir auch relativ sicher, dass man nach Morringhan und Venda diesmal auch ins dritte Königreich entführt wird, aber dem war leider nicht so. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, gab es einzig und allein ein kurzes, wenig zufriedenstellendes Kapitel, in dem Rafe ein paar gegenwärtige Erlebnisse aus Dalbreck schildert.

Wie sehr ich jedoch die Charaktere dieser Reihe - allen voran Lia, Rafe und Kaden, aber bspw. auch Pauline, Sven oder Eben - liebe, habe ich den vergangenen drei Rezension schon oft genug betont, und auch in diesem Band hat sich daran nichts daran geändert.
Besonders Lia - oder Jezelia, wie sie jetzt genannt werden möchte (siehe Zitat) - hat mir ganz besonders gut gefallen: Sie hat schon in der Vergangenheit eine riesengroße Entwicklung durchgemacht und sich quasi ganz neu erfunden, ohne dabei unauthentisch zu wirken. Aus dem leicht ängstlichen und durchaus naiven Mädchen ist schnell eine mutige und strategisch denkende junge Dame geworden, aber erst in diesem Band ist mir klar geworden, wie sehr sich ihre Wesenszüge wirklich verändert haben. Sie handelt nun durchgängig kraft- und planvoll und vor allem ohne sich vor irgendjemandem für irgendetwas zu rechtfertigen.

Meiner Meinung nach hat Lia somit nicht nur die unerschütterliche Loyalität von Rafe und Kaden, sondern auch die Bewunderung des Lesers verdient. Umso größer war somit natürlich meine Angst - Achtung SPOILER zu den Vorgängern -, dass sie am Ende tatsächlich sterben könnte, so wie es die Prophezeiung schon in Band 2 vorausgesagt hat. ... Spätestens seit "Die Bestimmung" wissen wir ja, dass sich Autoren auch nicht davor scheuen, ihre Hauptcharaktere gehen zu lassen. Aber ob es Mary E. Pearson genauso handhabt wie Veronica Roth oder ob es doch noch ein Happy-End gibt, müsst ihr schon selbst herausfinden ;D


Mein Lieblingszitat:
Und ich staunte darüber, wie wir alle uns im Laufe der Zeit verändert hatten, wie uns Kräfte von außen zu Menschen pressten und einschmolzen, die zu werden wir nicht vorgehabt hatten. [...] Ich betastete meinen eigenen Namen im Holz; die einzelnen Buchstaben waren schief, aber tief eingeschnitzt. LIA. Ich nahm mein Messer heraus und schnitt vier weitere Buchstaben ins Holz. JEZE.
(Der Glanz der Dunkelheit, Seite 82, Zeile 14-28 im E-Book)


Mein Fazit:
Ich kann Euch nur empfehlen, diese Reihe zu lesen, denn sie ist den aufkommenden Hype wirklich wert. Lia, Rafe und Kaden bilden ein fantastisches Dreiergespann, das in der Jugendliteratur so noch selten bzw- überhaupt noch gar nicht da gewesen ist. Dieser abschließende Teil bekommt von mir zwar nur vier von fünf Bewertungseinheiten, da es mir ein wenig an Detailliertheit gefehlt hat, aber es war trotzdem ein durchaus würdiges Ende. Ich werde mich wohl noch sehr lange an "Die Chroniken der Verbliebenen" erinnern und meine Lieblingsteile - ich habe mich hier auf Band 1 und Band 2 festgelegt - eventuell auch noch einmal zur Hand nehmen und durchlesen.

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Veröffentlicht am 27.03.2018

Actiongeladener Abschluss der Reihe mit emotionsreichen Ereignissen

1

Auf den letzten Teil von Lias Geschichte, der nun den Abschluss dieser Reihe darstellt, haben wir wohl alle bereits sehnsüchtig gewartet. Es standen nach dem dritten Teil noch so viele zu erwartende Ereignisse ...

Auf den letzten Teil von Lias Geschichte, der nun den Abschluss dieser Reihe darstellt, haben wir wohl alle bereits sehnsüchtig gewartet. Es standen nach dem dritten Teil noch so viele zu erwartende Ereignisse im Raum und letztendlich kann sich wohl keiner davon ausnehmen, nicht auch als Leser ein bisschen von den Prophezeiungen eingeschüchtert gewesen zu sein.

Um nicht zu spoilern, muss ich jedoch auch das Wissen der Leser von den vorangegangenen Bänden voraussetzen. Wer also diese noch nicht gelesen hatte, sollte sich von meiner Rezension bestenfalls (vorerst einmal) fern halten.
Die Autorin zieht ihr Erzählschema weiterhin auch im vierten Band durch. Die ganze Story wird durch unterschiedliche Charaktere erzählt und dadurch werden auch verschiedene Bereiche genauer beleuchtet. Dies ist vor allem zu Beginn des Buches sehr hilfreich, da hier Pauline und Kaden stark in den Fokus treten. Kaden zählte zwar meiner Meinung nach vorher schon zu den Hauptfiguren, bekommt nun aber eine etwas andere Stellung. Pauline, die als Person vor allem zu Beginn der ganzen Geschichte aufgetaucht ist, nimmt nun auch wieder eine Hauptstellung ein und führt den Leser wieder nach Civica zurück. Sie steht für mich immer noch etwas für die „alte“ Lia und macht mit ihr die Metamorphose regelrecht gleichzeitig durch – holprig, aber es passiert etwas.

Insgesamt hatten wir doch wohl vorher schon eine relativ genaue Vorstellung, was uns so im letzten Band erwarten wird, nur ob das Ganze wirklich so passiert, wie es vorher angedeutet wurde, liegt bestimmt jedem etwas im Magen. Dies macht sich die Autorin eigentlich zu Nutze und lässt auch bis zur letzten Seite hin viele Fragen offen oder gibt nur vage Andeutungen.

Für mich persönlich stellte der erste Abschnitt des Buches vor allem den Part dar, der einige Charaktere noch einmal genauer beleuchtet und dadurch auch Entscheidungen – sowohl vorangegangene als auch noch folgende – nachvollziehbarer macht.
Man hat immer wieder das Gefühl, dass die Autorin das Tempo etwas anzieht, doch dann wieder zurückhält, bis es fast schon etwas frustrierend für einen als Leser ist. Dies zeichnet sich jedoch auch bei den Charakteren ab, so dass man auch deren Gefühlsregungen nachfühlen kann.

Ich möchte nicht auf jeden Charakter einzeln eingehen, das würde den Rahmen sprengen, jedoch möchte ich Einiges zu Lia loswerden. Immer wieder im Buch hat sie mir wirklich überrascht, da sie so überzeugt ist von ihrer Sache und ihre Entscheidungen knallhart durchzieht – „Bad-Ass-Lia“. Sie war vorher schon nicht das kleine Mäuschen, jedoch taut sie in diesem Band so richtig auf und behauptet sich an allen Fronten, auch wenn viele gegen ihre Vorhaben sind. Sie tauscht eigentlich die Plätze mit Rafe, dessen Stärke teilweise wie weggeblasen schien. Lias Egoismus war teilweise etwas übertrieben für meinen Geschmack. Man hätte meiner Meinung nach ihre Gabe stärker als „Erklärung“ einsetzen können, jedoch geschahen die Eingebungen eher im Geheimen.
Insgesamt fand ich es toll, dass die Autorin wieder einige Charaktere auf die Bildfläche geholt hat, die man fast schon vergessen hat. Über einige freut man sich, über wenige eher nicht, aber das gehört nun einmal dazu. Das hat jedoch für mich das Buch so richtig zu einem „Abschluss“ gemacht. Hätte ich z.B. nichts mehr von meiner geliebten Aster gehört, wäre ich wohl etwas eingeschnappt gewesen.

Da wohl jeder weiß, dass eine große Schlacht bevorsteht, muss ich dies bestimmt auch nicht totschweigen.
Wird diese blutig und brutal ausfallen?….puh….ist dies wirklich ein Jugendbuch?! Teilweise war ich am Zweifeln.
Müssen wir um einige Personen fürchten?....ja…ein definitives JA! Und das gilt bereits fast das komplette Buch hindurch. Nein, niemand ist sicher.
Finden Rafe und Lia zueinander?...denkt ihr wirklich, die bisherigen Probleme waren alles? Nehmt noch eine Wagenladung mit dazu, dann habt ihr den Schlamassel in diesem letzten Band. Gleichzeitig möchte ich auch auf die Frage davor hinweisen.
Müssen Taschentücher bereit liegen?...ich rate dazu!

Es war ein epischer Abschluss und ich bin traurig, nichts mehr von den Leuten und auch Morrighan, Dalbreck und Venda lesen zu dürfen. Die Autorin spielt regelrecht mit den Lesern, das jedoch nicht im bösen Sinne, und setzt die verschiedenen Erzähler gekonnt ein. Umso spannender es wird, umso schneller vollzieht sich der Wechsel. Hieran scheint die Autorin jedoch bereits ab Band 1 ihre Freude gehabt zu haben – man erinnere sich an die Unklarheit, wer nun Kaden oder Rafe sei.
Mir persönlich waren manche Charaktere zu dominant, jedoch erfüllt jeder eine bestimmte Pflicht in der ganzen Geschichte. Auch einige Geschehnisse wären meiner Meinung nach komplexer gewesen, wurden jedoch schnell abgehakt, was teilweise etwas verwunderlich war. Im Großen und Ganzen geht aber alles in die richtige Richtung und auch wenn ich bei einigen Abschieden nichts gegen meine tränenden Augen machen konnte, freute ich mich, dass jeder seinen Teil beigetragen hat und viele bereits von mir wieder vergessene Personen erneut einen Auftritt bekamen.

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Veröffentlicht am 26.03.2018

Schade- Kein würdiger Abschluss

1

Ich habe mich sehr auf diesen Abschlussband gefreut, da mir die ganze Reihe bisher unglaublich gut gefallen hat und dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen -vielleicht zu hohe.
Dass es sich in der Originalsprache ...

Ich habe mich sehr auf diesen Abschlussband gefreut, da mir die ganze Reihe bisher unglaublich gut gefallen hat und dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen -vielleicht zu hohe.
Dass es sich in der Originalsprache eigentlich um eine Trilogie handelt und man im Deutschen den letzten Band aufgeteilt hat, hat man leider deutlich gemerkt und die Teilung hat der Geschichte nicht unbedingt gut getan. Man ist zwar sofort wieder im Geschehen drin, aber es fehlt der individuelle Handlungsstrang, die konkrete Struktur, die diese Erzählung zu einem eigenständigen Roman macht. Auch wenn das Buch rund 450 Seiten fasst, liest es sich eher wie ein etwas ausufernder Epilog, der schnell alles zu einem Ende bringen will und versucht alle zuvor angerissenen Themen zusammenzubringen und abzuhaken.
Besonders auffällig ist dies bei den Textausschnitten, die manchmal den Kapiteln vorangestellt werden und indirekt mit den Entstehungsgeschichten der einzelnen Königreiche oder Prophezeiungen zusammenhängen. Eigentlich haben mir diese Passagen immer gut gefallen, da sie zum Nachdenken über Gründungsmythen von Nationen und allgemein das Geschichtsbewusstsein anregen, denn gerade in der heutigen Zeit ist es (auch für Jugendliche) wichtig, sich mit der nationalen Identität auseinanderzusetzen. Allerdings habe ich vergeblich darauf gewartet, dass noch ein konkreter Handlungsbezug hergestellt wird, abgesehen davon, dass Lia diese Texte übersetzt.
Und so wie hier ging es mir noch mit vielen anderen Aspekten der Geschichte: Dinge, die so lange vorbereitet wurden, auf die so lange hingearbeitet wurde, wurden einfach innerhalb einer Seite ohne viel Tiefgang abgehandelt und aufgelöst. Beispiele hierfür sind die Konfrontation von Lia mit ihren Eltern, aber auch das Widersehen mit ihren Freunden aus Terravin, die Geburt von Paulines Kind, das geplante Überführen der Verräter und auch der entscheidende Kampf. Es wird zwar alles erwähnt, aber überhaupt nicht ausgestaltet, nur so lieblos hingeschrieben, als würde Pearson endlich fertig werden wollen und hätte ein Seitenlimit einzuhalten.
Abgesehen von der Handlung hatte ich inzwischen aber auch einige Probleme mit den Charakteren. Zum Einen, weil abgesehen von der Protagonistin Lia keine der Nebenfiguren mehr richtig ausgestaltet wurde. Rafe ist jetzt zwar König und hat ab und zu etwas Text, aber was zu sagen hat er nicht. Er tanzt nach Lias Pfeife, steckt stets für sie zurück und eilt zu ihrer Rettung herbei. Kann man zwar romantisch finden, aber in meinen Augen ist er einfach nur schwach geworden. Seine Freunde und Berater dagegen, die noch im zweiten Band eine so wichtige Rolle gespielt haben, wurden nun einfach zu Statisten degradiert, die nichts zum Fortgang der Handlung beitrugen und komplett überflüssig wirkten -die typischen Bauernopfer. Das Potenzial, welches diese Figuren gehabt hätten, ist gnadenlos und unnötig verschenkt worden. Ähnlich verhielt es sich bei dem einstmals starken, wenn auch ambivalenten Attentäter Kaden, der zuvor mein Lieblingscharakter war. Auf einmal ist er geläutert, wirkt manchmal gar wie ein weinerlicher kleiner Junge und baut plötzliche neue Beziehungen auf.
Generell ist alles inzwischen zu stark auf Lia fokussiert -klar, sie ist die Hauptperson, aber Nebencharaktere und deren Ausgestaltung sind auch wichtig und machen doch eine Geschichte erst lebendig. Pearson allerdings gibt ihnen hier kaum Raum sondern stellt Lia stets in den Mittelpunkt und als absoluten Übermensch dar. Sie ist die vom Universum Auserwählte, die in einer Prophezeiung Erwartete, ein Heilsbringer gleich Jesus. Dabei führt sie sich auch andauernd wie ein Moralapostel auf, tritt für Gleichberechtigung von Völkern und Geschlechtern ein, gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit. Und alle haben plötzlich ein Einsehen! Ich lese zwar gerne von starken Frauenfiguren, aber ich bevorzuge auch etwas Realismus. Ein Mädchen, dass ohne Ausbildung plötzlich problemlos über militärische und wirtschaftliche Belange entscheidet, den totalen Durchblick hat und für jedes Problem -größtenteils dank übersinnlicher Eingebungen- eine Lösung findet, kann ich irgendwie nicht so ganz ernst nehmen. Gerade in einem Jugendbuch sollte meiner Ansicht nach dargestellt werden, dass man sich Dinge erarbeiten und vor allem viel lernen muss und nicht, dass einem alles in den Schoß fällt und alles schon gut wird, wenn man nur macht, was man selbst für richtig hält. Abgesehen davon hat sie auf einmal gar nicht mehr mit ihrer Identität zu kämpfen. Sie akzeptiert, dass sie nicht sein kann, wer sie sein will und jemand anders werden muss, als sie schon ist… Nun ja. Diese Akzeptanz von dem Kreislauf der Geschichte und der Wiederholung des Schicksals steht im Widerspruch zu den andauernd auch von Lia angepriesenen Wahlmöglichkeiten: „Die Wahl zu haben ist ein mächtiges Geschenk und kann zu großem führen – aber dieses Geschenk darf nicht in den Händen einiger weniger liegen.“ (S. 421)
Zum Schluss möchte ich noch einmal ein zentrales Thema hervorheben, das sich konsequent durch die Reihe gezogen hat und auch im Finale nochmals passend aufgegriffen wurde. Hierzu ein weiteres Zitat von unserer kleinen Prophetin Lia: „Wahrheit ist so frei wie Luft, und wir alle haben das Recht, Luft zu holen, so tief uns so viel wir wollen. Sie darf nicht nur für einen einzigen da sein.“ (S. 125) Alles begann mit Lügen und Intrigen, mangelndem Vertrauen und schlichten Unwahrheiten. Jetzt schließt sich der Kreis, die Wahrheit (oder was jeder dafür halten mag) kommt ans Licht, es wird mit Irrtümern aufgeräumt und so kann ein Neuanfang gewagt werden. Endlich mal eine gute Botschaft, die uns da mit auf den Weg gegeben wird.

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Veröffentlicht am 01.01.2022

Gelungener Abschluss mit zwei kleinen Mängeln

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„Der Glanz der Dunkelheit“ von Mary E. Pearson ist der letzte Band der „Die Chroniken der Verbliebenen“-Reihe und sollte daher erst gelesen werden, wenn auch die vorherigen drei bekannt sind, da die Geschichte ...

„Der Glanz der Dunkelheit“ von Mary E. Pearson ist der letzte Band der „Die Chroniken der Verbliebenen“-Reihe und sollte daher erst gelesen werden, wenn auch die vorherigen drei bekannt sind, da die Geschichte direkt nach Band drei spielt und man dieser sonst gar nicht folgen könnte.
Nachdem Lia sich von Rafe getrennt hatte, um zurück in die Heimat zu gehen, ist sie nun mit Kaden und Natiya unterwegs, um den Komizar aufzuhalten und sowohl Morrighan als auch Venda und Dalbreck zu retten. Doch sie merkt schnell, dass das gar nicht so einfach ist, denn Zuhause wurden viele Intrigen gegen sie gesponnen und sie gilt als Mörderin ihres eigenen Bruders und als Verräterin.
Nachdem ich die ersten Bände schon so verschlungen hatte, hat es leider etwas gedauert, bis ich endlich das große Finale lesen konnte. Aber ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn ich ein wenig vom Kampf ernüchtert war, da dieser doch sehr kurz gehalten wurde. Es wurde so lange darauf hingearbeitet, daher hatte ich etwas mehr erwartet. Aber das ganze Drumherum fand ich dennoch sehr interessant, gerade weil Lia sich erstmal darum kümmern muss, Verbündete zu bekommen und ihren Namen wieder reinzuwaschen, was durch die jahrelangen Intrigen alles andere als einfach ist. Und auch die anderen Charaktere, wie Kaden oder Pauline, haben auch hier wieder einiges durchzustehen und sind dennoch immer an Lias Seite, um sie zu unterstützen. Die Dynamik der ganzen Protagonisten fand ich auch in diesem Teil wieder sehr gut gelungen. Die üblichen Verdächtigen haben wieder ihre eigenen Kapitel bekommen, in denen man ihre Gefühle und Handlungen gut nachvollziehen konnte und dennoch lag der Fokus natürlich auf Lia.
Nachdem ich mir schon bei Band drei „Die Gabe der Auserwählten“ etwas mehr Informationen über diese Gabe gewünscht hätte und da etwas enttäuscht wurde, hatte ich gehofft, dass nun im Finale noch mehr erklärt wird, leider war das aber auch wieder nicht der Fall. Das kam mir in der gesamten Reihe also etwas zu kurz. Dennoch finde ich sie nach wie vor sehr gelungen, gerade auch weil sonst keine großen Fragen offenbleiben und die wenigen kleineren, werden dann in der weiterführenden Reihe „Die Chroniken der Hoffnung“ aufgelöst. Somit war ich sehr zufrieden, auch weil es nochmal verschiedene Charakterentwicklungen gab, gerade auch bei Kaden. Zudem fand ich es toll, wieder auf alte Bekannte zu treffen, wer das ist, verrate ich aber nicht.
Das Finale war ein gelungener Abschluss, auch wenn ich mir weitere Erklärungen für die Gabe gewünscht hätte und mir der Kampf etwas zu kurz war. Somit bekommt das Buch viereinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, erhöhe ich auf fünf, da ich die gesamte Reihe einfach unglaublich gut finde.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Die Chroniken der Verbleibenden

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Die Fantasy Reihe DIE CHRONIKEN DER VERBLEIBENDEN zählt zu einem meiner Lieblingsreihen, die Geschichte um Lia hat mich vom ersten Moment an gefesselt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und ...

Die Fantasy Reihe DIE CHRONIKEN DER VERBLEIBENDEN zählt zu einem meiner Lieblingsreihen, die Geschichte um Lia hat mich vom ersten Moment an gefesselt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und auch sehr bildlich so dass ich mir ohne große Probleme alles Bildlich vorstellen konnte.

Auch die Charaktere im Buch haben mir sehr gefallen und deren Entwicklungen. Was auch sehr positiv war, ist dass die Charaktere ihrem Charakter die ganzen vier Bücher lang getreu warn.





:SPOILER

Ich fand die Beziehung dich sich zwischen Kaden und Pauline entwickelt hat einfach nur bezaubernd und die beiden haben mein Herz erobert und zählen zu meinen Lieblingspaar in dieser Reihe

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