Cover-Bild Der Kuss der Lüge
Band 1 der Reihe "Die Chroniken der Verbliebenen"
(220)
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 16.02.2017
  • ISBN: 9783846600368
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Mary E. Pearson

Der Kuss der Lüge

Die Chroniken der Verbliebenen. Band 1
Barbara Imgrund (Übersetzer)

Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2017

Klasse Buch

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Inhalt: Die 17-jährige Lia ist die Prinzessin von Morrighan. Als erste Tochter des Hauses hat sie eine große Verantwortung zu tragen, die darin gipfeln soll, den Prinzen des Nachbarreiches zu heiraten. ...

Inhalt: Die 17-jährige Lia ist die Prinzessin von Morrighan. Als erste Tochter des Hauses hat sie eine große Verantwortung zu tragen, die darin gipfeln soll, den Prinzen des Nachbarreiches zu heiraten. Lia aber möchte frei sein und flieht mit ihrer treuen Freundin Pauline. Von nun an arbeitet sie in einem Gasthof als Schankmagd. Eines Tages treten gleich zwei attraktive und geheimnisvolle Männer in ihr Leben. Schnell fühlt sie sich sowohl zu dem abweisenden Rafe, als auch zu dem charmanten Kaden hingezogen. Was sie jedoch nicht weiß ist, dass beide Männer nach ihr gesucht haben: Einer ist der Prinz, den sie heiraten sollte und einer ist ein Attentäter, der geschickt wurde, um sie zu töten.

Meinung: Von diesem Buch bin ich einfach nur begeistert. Es hat einfach alles, was ein gutes Buch für mich braucht: Abenteuer, Liebe und starke Charaktere. Ausserdem einen flüssigen und bildhaften Schreibstil, der mich in die Welt der Prinzessin eintauchen ließ.
Im Mittelpunkt steht natürlich Lia, aus deren Sicht die Geschichte meistens erzählt wird. Sie ist keine typische Prinzessin, sondern sehr frech, mutig und abenteuerlustig. Alles was sie will ist Freiheit und nicht nur als Prinzessin gesehen zu werden. Zum Glück steht ihr die treue Pauline als Freundin zur Seite, die alles für Lia tun würde.
Ausserdem wird aus den Blickwinkeln des Attentäters, des Prinzen, von Kaden und von Rafe erzählt. Hierbei ist dem Leser allerdings lange Zeit nicht klar, wer nun Prinz und wer Attentäter ist, was zur Spannung beigetragen hat. Natürlich wird hier die Lösung nicht verraten. Also gehe ich auf die Sichtweisen von Prinz und Attentäter gar nicht ein und komme gleich zu den beiden Verehrern.
Rafe ist eher dunkel und zu Anfang sehr abweisend. Er wehrt sich gegen seine aufkeimenden Gefühle für Lia, ebenso wie Kaden, der allerdings eher charmant und hilfsbereit ist. Beide Männer sind immer in der Nähe der Prinzessin zu finden und es entbrennt teilweise ein reger Wettstreit um ihre Zuneigung. Beide Männer haben mir auf ihre Art sehr gut gefallen. Natürlich hatte ich am Anfang bereits einen Favoriten, aber im Laufe des Buches wurde mir auch der andere immer sympathischer.
Es bleibt aber nicht nur bei der Anziehungskraft, denn bald gerät Lia in größte Gefahr und wird dabei immer stärker. Gerade zum Ende des Buches hin steigert sich die Spannung noch einmal, so dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Das Ende ist zwar einerseits offen, aber es passiert auch noch einiges, von dem ich die ganze Zeit gehofft habe, dass es geschieht. Und so fiebere ich dem 2. Teil dieser grandiosen Reihe mit Suchtpotenzial, schon entgegen, die zum Glück noch dieses Jahr erscheinen soll.

Fazit: Klasse Buch mit Suchtpotenzial. Bitte mehr davon.

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Veröffentlicht am 22.02.2017

GUT, aber definitiv nicht das Highlight, das ich erwartet hatte !

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Bücher, deren Übersetzung man sich lange gewünscht und erhofft hat, sind auch immer irgendwie Bücher, an die man schon von vornherein hohe Erwartungen hat. Seltsam oder ?
Jedenfalls erging es mir auch ...

Bücher, deren Übersetzung man sich lange gewünscht und erhofft hat, sind auch immer irgendwie Bücher, an die man schon von vornherein hohe Erwartungen hat. Seltsam oder ?
Jedenfalls erging es mir auch mit "Der Kuss der Lüge" so. Seit bestimmt schon zwei Jahren stolpere ich im Netz immer wieder über die englische Ausgabe und lese begeisterte Rezensionen. Kein Wunder also, das ich Feuer und Flamme war, als ich zum ersten Mal davon las, das es endlich auch ins Deutsche übersetzt wird und noch begeisterter war ich, als ich das Buch im Rahmen einer Leserunde in den Händen halten durfte.

Leider bringen diese hohen Erwartungen aber auch oftmals Enttäuschung mit sich, wenn das Buch dann so gar nicht das ist, was man erwartet hat.
Und genau das war bei mir der Fall. Ich wollte dieses Buch wirklich mögen und ich kann auch noch nicht mal sagen, das es "schlecht" war, aber es hat mich stellenweise wirklich Durchhaltevermögen gekostet und mich ehrlich gelangweilt.
Ich fand weder die Handlung noch die Charaktere besonders fesselnd, den bildhaften Schreibstil von dem andere so begeistert schreiben, den such ich noch und die Spannung auf die ich lange gewartet habe, die kam für mich dann leider viel zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt ( so bei ca. Seite 320 ) war ich einfach schon so enttäuscht und deprimiert, das mich auch die Wendung die die Geschichte hier nimmt, nicht mehr überzeugen konnte.

Dabei begann das Buch ganz gut.

Lia ist die Einzige Tochter des Königs von Morrighan und soll nun mit dem Prinzen von Dalbreck verheiratet werden um ein Bündnis zu schmieden, das den Frieden zwischen den beiden Ländern gewährleistet. Lia hat allerdings überhaupt keine Lust sich zu fügen und, wie sie annimmt, einen alten Prinzen zu heiraten, den sie vorher noch nie gesehen hat. Was man total nachvollziehen kann. Also packt sie kurzerhand ihr wichtigstes Hab und Gut zusammen und flieht gemeinsam mit ihrer Freundin Pauline.
Die beiden reiten nach Terravin, ein kleines malerisches Küstenstädtchen, wo sie in der Schenke der robusten Berdi landen, die sie aufnimmt und ihnen Arbeit gibt. Berdi durchschaut Lia ziemlich schnell, ist aber gewillt ihr zu helfen und sie für sich arbeiten zu lassen.
Kaum haben sie sich eingelebt, da tauchen zwei gutaussehende junge Männer auf. Einer von beiden ist ein Attentäter, ausgeschickt um die Prinzessin umzubringen und somit ein Bündnis zwischen Dalbreck und Morrighan für immer zu vereiteln. Der Andere ist kein geringerer als der Prinz, den Lia heiraten sollte. Getrieben von Neugier, wer ihn da hat Sitzenlassen, macht er sich auf die Suche nach Lia und wird schließlich in Terravin fündig.
Lia hat natürlich keine Ahnung, wer die beiden sind, verfällt allerdings ihrem Charme. Zunächst dachte ich schon, das es auf eine klassische Dreiecksgeschichte hinausläuft, dies ändert sich jedoch relativ schnell und darum war ich froh. Lia macht recht deutlich klar für wen ihr Herz schlägt.
Doch sie kann nicht in Terravin bleiben, denn ein unvorhergesehenes Ereignis zwingt sie dazu ihr Verhalten dem Königreich gegenüber zu überdenken.

An und für sich ist der Plot nicht schlecht, nur die Umsetzung war halt eben nicht mein Fall. Die Geschichte beginnt mit Lias Flucht echt spannend, flacht mit der Ankunft in Terravin dann aber leider schon wieder ab und plätschert so vor sich hin. Erst gegen Ende kommt dann nochmal Spannung auf, dazwischen passiert aber auf über 200 Seiten so gut wie nichts, das mich fasziniert hätte.

Wirklich gut fand ich dagegen, das die Autorin uns in Bezug auf Kaden und Rafe, eine ganze Weile mächtig an der Nase herumführt, denn sie verrät uns nicht wer Prinz und wer Attentäter ist. Beide kommen immer wieder, wie Lia, in der Ich-Form zu Wort und erzählen ein Kapitel aus ihrer Sicht, doch man rätselt wirklich lange wer wer ist.

Ihr seht schon, ich weiß selbst nicht so recht, wie ichs finden soll. Und diese Frage habe ich mir während des Lesens permanent gestellt. Und auch jetzt, nach dem Lesen bin ich so unentschlossen, das ich nicht sagen kann ob ich die Reihe an dieser Stelle direkt abbreche oder ihr mit Band 2 doch noch eine Chance gebe.
Ich denke, ich entscheide das im Mai, wenn "Das Herz des Verräters erscheint"

Bis dahin vergebe ich 3 Cupcakes !

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Veröffentlicht am 21.02.2017

Potential nicht völlständig ausgeschöpft

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Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)
 
Schon im Englischen sind mir immer wieder diese Cover ins Auge gestochen, umso mehr freute ich mich als es hiess dass die Reihe übersetzt wird, denn auch ...

Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)
 
Schon im Englischen sind mir immer wieder diese Cover ins Auge gestochen, umso mehr freute ich mich als es hiess dass die Reihe übersetzt wird, denn auch der Klappentext klang vielversprechend.Ich hatte dann das grosse Glück das Buch in einer Leserunde vorabzulesen....
 
Erzählt wird die Geschichte im autodiegetischen Stil, wobei wir es grösstenteils mit drei Perspektiven zu tun kriegen, nur ganz am Schluss schildert Pauline noch kurz zusätzlich aus ihrer Sicht.
Am Anfang des Abschnitts erkennt man am jeweiligen Namen, wer denn hier nun gerade berichtet. Allerdings versucht uns die Autorin zu verwirren, indem oft nur steht " Der Attentäter" oder " Der Prinz" so dass man zum spekulieren angeregt wird und sich doch nie ganz sicher sein kann wer denn nun wer ist.Ich fand diese Idee sehr gelungen auf alle Fälle hat sie etwas Spannung in die Geschichte gebracht.Die Auflösung hat mich persönlich zwar nicht überrascht, weil ich schon damit gerechnet habe, entsprechend hatte ich diesen WOW- Effekt nicht, dennoch toll inszeniert!
Dazwischen gab es übrigens auch immer wieder Auszüge aus " Vendas Lied" und " Gaudrel Vermächnis" diese Zitate schürten meine Neugierde und mit der Zeit entwickelte ich eine eigene Theorie diesbezüglich mit der ich schlussendlich gar nicht einmal so daneben lag....
Der Schreibstil ist wortgewandt, hat teilweise ein bisschen einen "blumigen" Touch, (einige Ausdrücke empfand ich als etwas eigenartig...) ist in vielen Bereichen detailliert und dennoch wollten bei mir keine Bilder im Kopf entstehen und ich verspürte auch nur wenig bis gar keine Atmosphäre.

Die Charaktere waren insgesamt wirklich gut ausgearbeitet allen voran natürlich die Hauptprotagonistin Lia. Am Anfang mochte ich sie unheimlich gerne. Sie wirkte taff, wusste was sie wollte und entsprach nicht dem typischen Prinzessinnen- Klischee....Mit dem Fortlauf der Geschichte handelte sie meiner Meinung nach dann aber doch immer wieder ein bisschen naiv und manche Reaktionen fand ich total übertrieben und nicht wirklich nachvollziehbar für mich.
Die beiden männlichen Protagonisten waren mir nicht direkt unsympathisch so vollständig überzeugen konnten sie mich jetzt aber auch nicht ich bin also weder Team R. noch Team K. ;)
Pauline Lias beste Freundin war auch ganz in Ordnung, insgesamt habe ich aber eigentlich keinen der Charaktere so richtig in mein Herz geschlossen.

Der Einstieg in die Geschichte und der Plot an sich hat mir wirklich sehr gut gefallen, ebenso diese eingewobenen Zitate, die Thematik rund um die Gabe und der Perspektivenwechsel, da ich so richtig rätseln konnte und damit auch Spannung erzeugt wurde. Jedoch wurde dieses ganze vielversprechende Potential meiner Meinung nach einfach zu wenig ausgeschöpft.
Oft plätscherte die Handlung nur so vor sich hin, dann ereignete sich wieder mal Etwas, wurde kurz abgehandelt und weiter geht es...auf mich wirkte dies vielfach recht konstruiert.
Irgendwie hatte ich fast den Eindruck als möchte die Autorin ganz viel in die Geschichte hineinpacken, eine Andeutung hier ein Hinweis da, aber nichts wurde so richtig vollständig oder zur Zufriedenheit ausgearbeitet.
Natürlich ist mir klar, dass es sich hier um einen ersten Band handelt und viele Dinge sich wahrscheinlich erst in der Fortsetzung klären werden. Trotzdem eine etwas intensivere Auseinandersetzung mit der Welt und ihren Begebenheiten hätte schon sein dürfen!
Des Weiteren steht ganz klar die Beziehungsgeschichte und Lias Alltag im Vordergrund, wer also einen High Fantasy- Roman erwartet wird jedenfalls hier im ersten Band ganz klar nicht auf seine Kosten kommen. Es gibt zwar diese Sache mit der Gabe, diese wird aber nur sehr schwammig erklärt und auch das ein oder andere fantastische Tier- Wesen wird erwähnt nimmt aber noch keinen Raum ein.
Jaaa, es stimmt es kommt nicht zum typischen Liebesdreieck mit einem ständigen Hin und Her, ich befürchte, dass sich dies jedoch in den Folgebänden noch ändern könnte......;)
Ich persönlich habe übrigens die Love Story hier wieder einmal als zu übereilt erlebt und gerade weil der ganze Beziehungs- Aspekt ja auch viel Raum einnimmt hätte die Autorin dies ohne Probleme anders gestalten können!

Alles in Allem ein netter, solider Auftakt mit wahnsinnig viel Potential, welches nur dürftig umgesetzt wurde und mich leider nicht vollständig fesseln oder mitreissen konnte!

Ich vergebe deshalb 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 21.02.2017

Von Mordgedanken und einer eigentlich guten Story, die sich dezent im Hintergrund gehalten hat

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Von Mordgedanken und einer eigentlich guten Geschichte, die sich dezent zurückgehalten hat

Die Prinzessin von Morrighan flieht gemeinsam mit ihrer Zofe Pauline vor einer erzwungenen Eheschließung. Sie ...

Von Mordgedanken und einer eigentlich guten Geschichte, die sich dezent zurückgehalten hat

Die Prinzessin von Morrighan flieht gemeinsam mit ihrer Zofe Pauline vor einer erzwungenen Eheschließung. Sie will nur eins. Frei sein und ihren eigenen Weg gehen, ihre eigene Liebe finden. In einem Gasthaus fangen die beiden als Schankmädchen an. Als eines Tages zwei junge, gutaussehende Burschen Interesse an Lia zeigen, ahnt die Prinzessin nicht, dass der eine ihr versprochen war und der andere ihren Kopf will.

Ich war gespannt auf dieses Buch, und begeistert von den ersten paar Seiten. Um das Vorweg zu nehmen, die Autorin hat ein Händchen für bildhafte Beschreibungen und greifbare Szenen. Ich konnte mir jedenfalls jede einzelne Szene (insbesondere im Gasthaus) ziemlich gut vorstellen. Da ging Mary E. Pearson wirklich liebevoll zu Werke. Genauso viel Liebe und Genauigkeit hat sie wohl auch in die Welt gesteckt. Im Buch sind viele Hinweise auf den Glauben, auf die Kultur und auf die Zustände und Beziehungen zwischen den Königreichen versteckt, was ich sehr begrüße. Man hat wirklich das Gefühl, dass die Autorin ihre Welt kannte, bevor sie den ersten Satz geschrieben hat. Außerdem finde ich die Karte im Buch wunderschön. Karten werten ein Fantasy-Buch noch einmal auf, besonders wenn die Protagonisten so viel unterwegs sind, wie in diesem Buch. Also war die Karte für mch ein eindeutiger Pluspunkt.

Trotzdem hatte ich mit „Kuss der Lüge“ eine sehr schwere Zeit. Und das lag zum größten Teil an der Protagonistin. Lia, die Prinzessin von Morrighan, flieht aus ihrem Reich, flieht vor einer erzwungen Ehe, und sich im klaren darüber, dass sie sich verstecken muss, da ihr Vater ihr sicher seine Spürhunde hinterherschicken wird. Das Gasthaus dient als Zuflucht und Tarnung. Gut und schön, soweit konnte ich noch mitgehen. Aber, als die zwei jungen fremden Männer auftauchen und ihr schöne Augen machen, hätte ich doch zumindest ein klein wenig Misstrauen ihrerseits erwartet. Auf keinen Fall die (für meine Begriffe) naive Flirterei und die vielen einsamen Momente, die es zwischen ihr, Rafe und Kaden gab. So hat mich Lia in der ersten Hälfte des Buches beinahe zur Weißglut getrieben. Ein oder zwei Portionen gesunden Misstrauens hätten ihr sicherlich nicht geschadet und die Geschichte für mich persönlich glaubwürdiger gemacht. Außerdem waren einige Entscheidungen von ihr sehr zweifelhaft, insbesondere da sie den Gedankengang später selbst durchlebt, ohne noch einmal an ihre Entscheidung zu denken (mehr kann ich an dieser Stelle nicht schreiben, ohne zu spoilern).
Rafe und Kaden sind ein Kapitel für sich. Ich kann die Intention der Autorin nachvollziehen, die Identität der beiden zu verschleiern (ob nun Kaden oder Rafe der Attentäter ist oder nicht), um die Gasthaushälfte interessanter und spannender zu gestalten. Leider stand für mich schon von Anfang an fest, wessen Identität sich nun hinter welchem Gesicht verbirgt. So viel auch dieser Spannungsbogen für mich eher wie ein Hügelchen aus.
Ich mochte aber Pauline und Lias Bruder gerne. Auch mit der Wirtin des Gasthauses konnte man wirklich Pferde stehlen.

In der zweiten Hälfte des Buches zog die Story merklich an und wurde auch für mich spannender und nachvollziehbarer. Immer, wenn der Plot vorangetrieben wurde, las ich aufmerksam. Doch sobald Lia wieder mit ihren Lovern konfrontiert wurde, begann ich die Augen zu verdrehen. Dieser Teil der Geschichte hatte mich in der ersten Hälfte abgeworfen wie ein bockendes Pferd. Und ich war nicht bereit, es wieder einzufangen.
Das Buch hat mich leider verloren und gar nicht vermocht mich zu begeistern. Das, was mich in der zweiten Hälfte eigentlich berühren hätte sollen, stupste mich nur leicht an. Die Liebesgeschichte hat bei mir gar nichts ausgelöst außer Frustration aufgrund Lias Naivität.

Ich vergebe knappe 3 Sterne - für einen Plot, der ausbaufähig ist, für liebevolle Nebencharaktere und für eine Welt, die durchaus noch interessant werden kann.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Ein ruhiger Auftakt einer Reihe der erst am Ende so richtig in Fahrt kommt

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Lias zukünftiger Weg scheint vorherbestimmt zu sein, denn sie ist Arabella Celestine Idris Jezelia, Erste Tochter des Hauses Morrighan und damit ein wertvolles Mittel um Verbündete zu gewinnen. So soll ...

Lias zukünftiger Weg scheint vorherbestimmt zu sein, denn sie ist Arabella Celestine Idris Jezelia, Erste Tochter des Hauses Morrighan und damit ein wertvolles Mittel um Verbündete zu gewinnen. So soll sie mit ihren 17 Jahren bereits verheiratet werden und das an den fremden Prinzen von Dalbreck den sie noch nie zuvor gesehen hat. Wie Vieh verschachert zu werden entspricht aber so gar nicht ihrer Vorstellung eines freien Lebens, daher wagt sie das unfassbare: Lia flieht vor der Heirat und schlägt sich quer durchs Land bis zu einer Taverne durch, in der sie von nun an ihre Freiheit genießen will. Doch dort nimmt das Schicksal erst ihren Lauf. Sie begegnet zwei geheimnisvollen Fremden die beide eine Faszination auf sie ausüben. Was sie nicht weiß: beide wissen wer sie wirklich ist und einer der beiden Männer ist ihr verschmähter Verlobter während der andere ausgesandt wurde um ihr das Leben zu rauben. Doch wer ist wer? Und wird Lia rechtzeitig bemerken wer ihr gefährlich werden kann?

Ich habe schon sehr viel Gutes über diese Reihe aus dem amerikanischen Raum gehört. Dort ist diese Reihe ja wahnsinnig gehyped und ich habe mich sehr gefreut, dass ich im Rahmen einer Leserunde in den Genuss gekommen bin den ersten Band vorab zu lesen.
Fangen wir an mit den Charakteren.
Lia als Protagonistin hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch wenn sie an der ein oder anderen Stelle manchmal ein klein wenig naiv und auch mal zu zickig reagiert, ist sie doch eine wirklich reife und starke Protagonistin die weiß was sie will. Vor allem im Laufe des Buches ist bei ihr eine echte Entwicklung zu sehen, die erahnen lässt zu was sie im Laufe der Reihe heranwachsen wird: eine echte Königin und Anführerin. Dabei ist sie sich im Gegensatz zu meiner Erwartung nicht zu fein auch anzupacken und scheint für das Leben in einfacher Umgebung durchaus auch gemacht zu sein. Ich mochte sie einfach wirklich gerne und habe mit ihr gelitten und auch geschwärmt.
Dann gibt es Pauline, ihre beste Freundin die mit ihr flieht und ihr immer eine Stütze ist. Dabei hat Pauline ihr eigenes Päckchen zu tragen, wie sich später herausstellen wird.
Dann ist da der undurchsichtige Kaden, der durch seine hervorragenden Manieren glänzen kann und Lia immer zu Hilfe eilt wenn sie diese benötigt. Er gibt sich als Händler aus, doch was verbirgt sich hinter seiner Geschichte? Ebenso geheimnisvoll ist der eher etwas gröbere Rafe. Er gibt sich als reisender Landarbeiter aus einem fernen Landstrich aus und hat ebenfalls großen Gefallen an Lia gefunden. Doch wer ist wer und wem schenkt Lia ihr Herz?

Hier sind wir jetzt schon bei der Besonderheit des ersten Bandes der Reihe.
Bis ziemlich am Ende des Buches weiß weder Lia noch der Leser wer der Prinz und wer der Attentäter ist. Die Autorin weiß es meisterhaft einen zu verwirren und auch die Abschnitte die entweder aus der Sicht von Rafe, Kaden, dem Attentäter oder des Prinzen geschrieben sind, tragen nicht so wirklich zur Aufklärung bei. Ich bin übrigens ziemlich auf dem Holzweg gewesen^^
Das machte für mich einen großen Teil der Faszination dieses Buches aus. Des Weiteren mochte ich den Schreibstil einfach unheimlich gerne. Ich habe mich in der Welt einfach gleich heimisch gefühlt und hatte alles deutlich vor Augen ohne dass sich die Autorin zu sehr in Details verloren hat. Das gefällt mir immer sehr gut.
Die Geschichte entwickelt sich langsam und ruhig, es dauert bis Action in den Vordergrund rückt und die Hintergründe ins Licht treten. Man muss sich auf die Geschichte und das Worldbuilding einlassen, wer direkt von Anfang an die volle Spannung erwartet könnte eventuell ein wenig enttäuscht sein. Dafür ist der Aufbau der Geschichte wirklich toll und wird auch durch den Sichtwechsel und eingebaute Geschichten langsam aber stetig vorangetrieben. Und dann geht es gegen Ende auch rund, die Ereignisse nehmen ungeahnte Ausmaße an und ich bin sehr gespannt wohin diese im Laufe der Reihe führen werden. Für mich auf jeden Fall ein toller Auftakt einer Reihe mit sehr viel Potential.

Ein ruhiger Auftakt einer Reihe der erst am Ende so richtig in Fahrt kommt. Dafür überzeugt das Buch mit tollen und vielschichtigen Charakteren, einem tollen Worldbuilding und einem faszinierenden Versteckspiel. Des Weiteren kann ich diejenigen beruhigen die Angst vor der angedeuteten Dreiecksgeschichte im Buch haben: diese ist wirklich nur minimal vorhanden.
Stellt sich die Frage: Ist das Buch den Hype wert? Ich denke das ist die falsche Frage, sie muss lauten: Ist die Reihe ihren Hype wert? Denn das Buch ist eindeutig als gut gelungene Einführung in die Reihe gedacht und durch seinen Verlauf kann ich sagen: Ja, ich denke das die Reihe ihren Hype wert ist und ich bin froh das wir nicht ganz so lange auf die Fortsetzungen warten müssen.

Kleine Info am Rande: In Deutschland wird die Reihe übrigens 4 Bände haben anstatt wie im Original drei. Der Verlag hat beschlossen den recht umfangreichen 3. Band zu teilen und die Autorin wird speziell dafür eine Überleitung vom 3. in den 4. Band schreiben. Das mag man nun finden wie man will ;=)

*Reziexemplar

Zuerst erschienen auf: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2017/02/rezi-der-kuss-der-luge-die-chroniken.html

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