Cover-Bild Der Kuss der Lüge
Band 1 der Reihe "Die Chroniken der Verbliebenen"
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 31.07.2019
  • ISBN: 9783846600924
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Mary E. Pearson

Der Kuss der Lüge

Die Chroniken der Verbliebenen. Band 1
Barbara Imgrund (Übersetzer)

Lia, älteste Tochter im Königshaus Morrighan, lässt ihre Heimat hinter sich, kurz bevor sie mit einem fremden Prinzen verheiratet werden soll. Als einfache Arbeitskraft heuert sie in einer Taverne an, wo sie zwei Männer kennenlernt, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Beide sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt sich Lia zu beiden hingezogen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2020

leider viel zu zu langatmig

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Erst einmal möchte ich einmal sagen, dass ich den Klappentext sehr ansprechend fande und der @one_verlag mal wieder super Arbeit, bei der Gestalt des Buches geleistet hat. Vorallem die Kapitelgestaltung ...

Erst einmal möchte ich einmal sagen, dass ich den Klappentext sehr ansprechend fande und der @one_verlag mal wieder super Arbeit, bei der Gestalt des Buches geleistet hat. Vorallem die Kapitelgestaltung und die süsse Karte haben mir sehr gefallen. Ich habe sehr schnell in die Welt von lia gefunden und habe mich regelrecht gefühlt, als wäre ich dort. Die altertümliche Atmosphäre kam sehr gut rüber. Es hat so Spass gemacht vorne in der Karte, beim Lesen mitzuverfolgen, wo sie gerade sind oder welche Städte wo liegen. In dem Buch gibt es zwei Männer, die nach ihr suchen, da lia (protagonistin) kurz bevor ihrer Hochzeit abgehauen ist. Der eine mann ist der prinz, den sie sitzen lassen hat und neugierig geworden ist, wer dieses Mädchen ist, dass sich gegen die Tradition widersetzt, willenlos verheiratet zu werden. Und der andere Mann ist der Attentäter, welcher den Auftrag hat, sie zu töten. Beide wissen jedoch nichts, von ihren gegenseitigen Vorhaben. Lia hat im Laufe des Buches mit beiden Männern zu tun, jedoch weiss man als Leser nicht, wer von den beiden der Attentäter, und wer der Prinz ist, da sie vor der Protagonistin andere Namen benutzen. Mir hat die Idee der Autorin, dass man als Leser genauso unwissend wie die Figur war sehr gut gefallen und man ist mehrmals im Dunkeln getappt. Ich habe meine Vermutungen sehr oft gewechselt und dies hat einen auch allgemein am lesen gehalten. Die Charaktere mochte ich allgemein sehr gerne, wobei ich anfangs ein bisschen durcheinander gekommen bin, da ich die Namen nicht immer gleich der Figur zuordnen konnte. Am liebsten mochte ich pauline, die beste Freundin von lia. Sie war so herzlich und unschuldig und hat mich mit ihrer Art total abgeholt. Mit lia kam ich auch ganz gut klar, obwohl ich nicht immer das Gefühl hatte auf einer wellenlänge zu sein, da ich nicht immer der Meinung war, dass sie so stark und mutig ist wie im Buch beschrieben, sondern es eher als naiv und teilweise unreif empfunden habe.Das Buch war ziemlich lang (560 s.), womit ich normalerweise auch kein Problem habe, aber es war mir an manchen Stellen deutlich zu langatmig und die Geschichte hätte meiner Meinung nach auch in 400 s. gepasst. Es gab viele Seiten, die nur als herumgerede empfunden habe und total vom eigentlichen Thema abgeschweift sind. Das Ende sehr offen und meiner meinung nach ist zu wenig geklärt worden. Ich mag normalerweise sogar kleine cliffhänger am Ende aber das war kein richtiges Ende. Es hat einfach aufgehört und alle Fragen die man sich über das Buch hinweg gestellt hat, waren noch da. Insgesamt hat mir das Buch trotzdem gut gefallen

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Veröffentlicht am 23.10.2019

Poetisch, langatmig, aber mit einer starken Protagonistin

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--- Kurzinhalt ---
Lia ist eine erst geborene Tochter, die eine Gabe besitzen soll. Zugleich ist sie Prinzessin und soll, um ein Bündnis zu sichern, einen Prinzen heiraten, von dem sie glaubt, er sei alt ...

--- Kurzinhalt ---


Lia ist eine erst geborene Tochter, die eine Gabe besitzen soll. Zugleich ist sie Prinzessin und soll, um ein Bündnis zu sichern, einen Prinzen heiraten, von dem sie glaubt, er sei alt und runzelig. Kurzerhand flüchtet sie an ihrem Hochzeitstag mit ihrer Zofe zusammen in die Ortschaft, wo ihre Zofe aufgewachsen ist. Was sie nicht weiß ist, dass der Prinz selbst und ein Attentäter kurze Zeit später verdeckt auftauchen.

--- Lesefluss ---


Das Buch ist sehr poetisch und ich hatte es nicht so leicht, reinzukommen. Ich bin prinzipiell total beeindruckt davon, wenn Autoren mit der Sprache eine poetische Schönheit erschaffen, aber wenn jeder einzelne Satz so ausgerichtet ist, hemmt es oftmals meinen Lesefluss.
Das Buch ist in drei Ich-Perspektiven geschrieben: von der Prinzessin, dem Prinzen und dem Attentäter, wobei man lange Zeit nicht weiß, wer der Prinz und wer der Attentäter ist.

--- Meine Meinung ---


Ich fand es großartig, dass man eine Weile lang im Dunkeln getappt ist und nicht wusste, wer der Prinz und wer der Attentäter war. Zudem gab es einige sehr spannende Szenen. Doch zwischendurch habe ich mich auch arg gelangweilt, weil unendlich lang das Setting beschrieben wurde, oder was Lia den ganzen Tag gemacht hat. Es gibt bestimmt viele Leser, die genau das lieben, um sich z.B. in eine Person gut hineinversetzen zu können oder eine all umfassende Vorstellung von der Landschaft zu erhalten. Ich gehöre jedoch zu der Sorte Leser, die es eher mag, wenn das kurz gehalten wird, da ich mündliche Dialoge und Spannung eher wertschätze.

Die Protagonistin Lia fand ich ganz herausragend in ihrer Persönlichkeit. Sie ist mutig, temperamentvoll, stark, mitfühlend, bescheiden und trägt ihr Herz auf der Zunge.

Das Ende war offen und somit hat es mich sehr neugierig gemacht, wie es weiter geht. Ich bin noch stark am Überlegen, ob ich ggf. trotz meiner Kritik nicht doch die anderen Bände lese.


Veröffentlicht am 04.04.2021

Viel ungenutztes Potential

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Ich wusste gar nicht so richtig was mich bei diesem Buch erwartet, da es aber schon recht bekannt ist und ich einfach wahnsinnig gerne "Der Klang der Täuschung" (von der Folgereihe), lesen wollte, habe ...

Ich wusste gar nicht so richtig was mich bei diesem Buch erwartet, da es aber schon recht bekannt ist und ich einfach wahnsinnig gerne "Der Klang der Täuschung" (von der Folgereihe), lesen wollte, habe ich mich trotz der vielen Kritik und mit niedrigen Erwartungen an das Buch gemacht. Leider wurden diese Erwartungen auch ehr bestätigt als übertroffen. Mit dem Schreibstil hatte ich anfangs sehr zu kämpfen und es wurde im Laufe des Buchs leider auch nur bedingt besser. Das kann aber unter anderem auch von den eingeschobenen Gedichten und Texten kommen, diese sind zwar immer spannend, man weiß aber nicht so richtig, was man mit ihnen anfangen soll und so haben sie des Öfteren meinen Lesefluss unterbrochen, als ich dann mal annäherungsweise mich in die Geschichte eingefunden habe. Sie wirkten einfach teils unpassend und da ich sowieso mit dem Schreibstil nicht ganz so gut zurechtkam wurde es nach mehr als 2 Kapiteln sehr anstrengend für mich die Geschichte weiterzuverfolgen. Das kam aber auch daher, dass ich am Anfang das mit den Kapitelüberschriften gar nicht richtig verstanden habe und nicht zuordnen konnte aus welcher Sicht gerade erzählt wurde, ich dachte nämlich, dass es einfach nur Kapitelüberschriften sind. Dennoch fand ich diese Idee mit dem Prinz und dem Attentäter( Kaden und Rafe), die wirklich Beste aus dem ganzen Buch. Auf ihre Kapitel habe ich mich wirklich gefreut, denn die waren nicht ganz so "chaotisch" und trotzdem geheimnisvoll, da man eben nicht so richtig sicher sein kann, wer wer ist.
Die Handlung an sich war nämlich leider echt enttäuschen, es gab eigentlich nämlich nur einen Handlungsstrang, was schnell langweilig wurde, da nichts so richtig passiert ist und sich alles unnötig in die Länge zog ohne das aufbauen von Spannung. Also ich konnte da jedenfalls keinen Spannungsbogen erkennen. Es fing aber schon damit an, dass man ganz plötzlich in die Handlung hereingeworfen wurde und nur wenige bis gar keine Backgroundinformtions bekommen hat. Das mag zwar für viele geheimnisvoll und verlockend klingen, mir persönlich war es aber einfach zu viel des Guten und ich hätte gerne gewusst, was in etwa da denn jetzt eigentlich genau passiert, denn ich dachte die ganze Zeit, dass ich irgendetwas entscheidendes verpasst habe. Erst nach ca. 12-13 Kapitel hatte ich überhaupt das Gefühl ein bisschen in die Geschichte gefunden zu haben.
Die Charaktere hingegen fand ich nicht so schlimm, wie viele sagen. Lia ist zwar sehr vorlaut und direkt, dass ist aber meiner Meinung nach nicht immer schlecht und wenn sie jetzt noch lern, wann sie sich so verhalten kann und wann es eben besser wäre, etwas von dem "königlichen-Trip" herunterzukommen, könnte sie im Laufe der nächsten Bücher durchaus noch zu einer sympathischen Protagonistin werden. Man merkt auf jeden Fall deutlich, dass sie schon viel durchgemacht hat, hier fände ich es allerdings ebenfalls angebracht ein paar größere Ausschnitte aus der Vergangenheit mit reinzubringen, dass man ihr als Leser mehr Verständnis entgegen bringen kann und sie nicht mehr nur die bockige, eigenwillige Geflüchtete ist.
Der spannendste Kampf ist auf jeden fall der zwischen Rafe und Kaden, ihre Rivalität ist eigentlich das einzige wirklich amüsante in diesem Buch (mir hat hier leider echt ein witziger Charakter gefehlt). Die Beiden versuchen sich indirekt gegenseitig auszustechen und vor allem in den Kapiteln aus ihrer Sicht, erfährt man darüber etwas mehr. Allerdings finde ich das Liebesdrama an manchen Stellen auch she rüberzogen, da die Jungs und Lia sich noch gar nicht so lange oder gut kennen, es war mir persönlich ein wenig zu unrealistisch, dass da schon so viele Gefühle im Spiel waren.
Das war nämlich das Problem dieser einzigartigen und vielversprechenden Idee. Man weiß nicht so recht was man glauben soll und für wen man mit fiebern soll. Ich persönlich hatte einfach das Gefühl zu wenige Szenen mit den Beiden gelesen zu haben um überhaupt etwas über sie zu wissen. Es hätte ja auch gar nicht verraten werden müssen, wer wer ist (auch wenn ich es so offensichtlich fand, gerade da versucht wurde uns in die Irre zu leiten). Es hätte mir schon gereicht, ein paar Charaktermerkmale von Kaden und Rafe zu bekommen, denn gerade da wir die Beiden eben nicht so wirklich kennenlernen, gibt es
1. keinen großartigen Überraschungseffekt und
2. keine richtige Verbindung zu den Charakteren.
Es scheint als wäre der, der gerade in ihrer Nähe ist einfach immer der Favorit und für mich war das ziemlich eintönig und ich konnte ebenfalls schwer ein Urteil über die beiden fällen.
Fazit: Ich fand das Buch leider nicht so toll und bin immer noch am überlegen ob ich das zweite noch lesen soll, da es bei Fantasy-Büchern ja aber oft der Fall ist, dass es ab dem zweiten Buch besser wird, werde ich dem wohl eine Chance geben. Weiterempfehlen kann ich dieses Buch bis jetzt aber noch nicht.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Der Kuss der Langeweile!

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Achtung diese Rezension enthält massive Spoiler: Lesen auf eigene Gefahr!

Der Kuss der Lüge ist ein Buch, das gefühlt jeder in der Buchszene schon gelesen hat, nur ich nicht. Es versauert schon seit 4 ...

Achtung diese Rezension enthält massive Spoiler: Lesen auf eigene Gefahr!



Der Kuss der Lüge ist ein Buch, das gefühlt jeder in der Buchszene schon gelesen hat, nur ich nicht. Es versauert schon seit 4 Jahren auf meinem SUB. Zum Glück habe ich mit der wunderbaren Lila dann doch noch jemand gefunden, der genauso auf dem Schlauch stand wie ich und gemeinsam wollte wir es dann wissen: Was steckt hinter dem Hype um die Chroniken der Verbliebenen?

Der Kuss der Langeweile
Ok, worum geht es? Prinzessin Arabella [weitere Füllnamen einfügen] Jezelia, kurz Lia, graust es vor der Hochzeit mit dem Prinzen des Nachbarlandes, den sie für einen hässlichen alten Sack hält. Daher lässt sie kurzerhand die Hochzeit, die für Frieden zwischen den beiden Ländern sorgen soll, platzen und reitet mit ihrer Zofe in den Sonnenuntergang um ein einfaches Leben zu führen. Das passiert ungefähr auf den ersten 50 Seiten und ganz ehrlich, an dieser Stelle hätte man das Buch auch beenden können, denn was danach kommt, ist eine Zumutung.
Prinzessin, Entschuldigung, jetzt Schankmädchen Lia lässt sich im Heimatdorf ihrer Zofe/beste Freundin nieder, das ist natürlich ein so gutes Versteck, dass keiner der Fährtenleser des Königs auch nur auf die Idee kommt, da mal nachzuschauen. Ach ja, ein aus einem fremden Land stammender Prinz, ein ebenfalls nicht ortskundiger Attentäter und Lias Bruder finden sie natürlich easy peasy, aber nicht die Leute des Königs, nein, die hat Schlaufuchs Lia mächtig ausgetrickst, indem sie einmal in die falsche Richtung ritt, clever.

Lia und Zofe/Papagai Pauline sind also problemlos in ihrem idyllischen Küstenörtchen angekommen und dann geht das Schankmädchenleben so richtig los. Über 300 Seiten lang erleben wir hautnah das packende Alltagsleben einer Tavernenbedienung. Wir als Leser/innen sind ganz nah drann, wenn Lia Zwiebeln schneidet, Wäsche wäscht, Most ausschenkt, im Teich baden geht (ohne sich um ihr königliches Hennatattoo zu scheren, was dann auch prompt ein Tavernenjunge entdeckt, uppsi), Beeren pflückt und wieder Most ausschenkt. Spannend! Ich dachte mir, wenn sie jetzt noch den Boden der Taverne schrubbt wird mein armes Herz vor Nervenkitzel aussetzten.

Lia und die Dudes
Doch ein YA-Fantasybuch wäre ja kein YA-Fantasybuch, wenn es nicht auch um die Liebe ginge. So träumt Prinzessin Tavernenbedienung Lia während sie so ihre Zwiebeln schnippelt von der großen Liebe, ihrem ersten Kuss und so weiter uns sofort. Toll für Lia, dass die Autorin das gute alte Liebesdreieck auspackt und gleich zwei Dudes ins Rennen schickt, die ohne Scheiß, sofort im ersten Moment als sie unsere Adlige undercover entdeckt haben, sich in sie verlieben, weil sie ja so “anders” ist. Zur Erinnerung: unsere Protagonistin ist ein Mädchen, das optisch wie alle anderen YA-Heldinnen beschrieben wird: gewöhnliche Figur, dunkle Haare, keine besonderen Merkmale außer ihr Schultertatto. Ihre Persönlichkeit entspricht der einer normalen rebellierenden Teenagerin und auch sonst hat sie keine nennenswerten Eigenschaften, aber natürlich ist sie eine ganz Special Snowflake und Prinz und Attentäter sind hin und weg.
Wo wir schon bei den beiden Herzensbrecher sind. Weil die Autorin es für einen coolen Move hielt, dass man als Leser/in lange nicht wissen soll, wer der Prinz und wer der Attentäter ist, gibt sie sich die allergrößte Mühe, die beiden nahezu gleich zu beschreiben. Im Ernst, bis fast zum Ende konnte ich die beiden Casanovas nicht auseinanderhalten, weswegen ich einfach bei Attentäter-Dude und Prinz-Dude bleibe.
Da die beiden Dudes Lia sowieso schon verfallen sind, gibt es nicht mal für Romantiker/innen wirklich etwas Interessantes. Lia schenk aus, die Dudes: applause! Lia geht einkaufen, die Dudes: applause! Lia steht in der Taverne rum und atmet, die Dudes: rasten völlig aus.

“Lest weiter, die letzten 200 Seiten sind die besten”
Schon nach dem ersten Drittel des Buches, waren Lia und ich bedient, nun wurde uns aber gesagt die letzten 200 Seiten, seien das eigentliche Highlight des Buches, also hielten wir (immer wieder die jeweils anderes aus dem Schlaf stubsend) durch und lasen weiter.

Lia wird irgendwann damit konfrontiert, dass das Nachbarland das Ablasen der Hochzeit nicht so geil fand und dass das Bündnis, welches dazu da war gegen einen gemeinsamen Feind Stärke zu demonstrieren, nun zerbrochen ist. Und dann fallen auch noch Räuber aus ebenjenem dritten Land (ich halte mich nicht mit konkreten Namen auf, da auch das Worlduilding nur aus einer Karte und sonst nichts bestand) in Lias Heimatland ein. Oh Schreck, damit hätte ja nun wirklich niemand rechnen können, am allerwenigsten unsere Prinzessin. Doch bevor Lia heulend nach Hause zurückrennen kann, wird sie vom Attentäter Dude entführt.
Für einen kurzen Moment sieht es aus, als ob jetzt endlich Spannung aufkommt, doch schon in der nächsten Sekunde ist dieser Moment schon wieder vorbei. Denn während Attentäter Dude Lia in sein Heimatland schleppt, ist die Autorin fest entschlossen uns an jedem Tag und jedem Detail der einmonatigen Reise teilhaben zu lassen. Das heißt wir dürfen schon wieder auf 200 Seiten lesen, was Lia so tut, nämlich reiten, essen, pinkeln, den übergriffigen Attentäter Dude abwehren und anhimmeln zugleich. Danke Frau Perason, dass ich keinen Moment dieser Reise verpasst hab. Am Ende gibt es dann einen Cliffhanger, der daraus besteht, dass der unsterblich verliebte Prinz Dude den strahlenden Helden spielen will, doch anstatt Lia zu retten in den ersten drei Sekunden, nachdem er sie eingeholt hat, selbst gefangen genommen wird. So viel also zu seiner zuvor dreitausendmal betonten militärischen Ausbildung (facepalm)

Fazit:


Der Kuss der Langeweile, äh Lüge ist wie gemacht für jeden, der Einschlafprobleme ha oder schon immer wissen wollte, was ein Schankmädchen so den lieben langen Tag tut. Wer aber sowas wie Spannung, ausgearbeitete Charaktere und ein echtes Worldbuilding sucht, kann dieses Buch getrost ungelesen lassen. Hätte ich halbe Punkte, wären es nur 1,5 geworden. 0,75 für den Schreibstil, 0,75 für alles Andere.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Ich bereue es, dieses Buch gelesen zu haben!

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Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Prinzessin Lia soll aus politischen Gründen einen Prinzen heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Im letzten Moment zieht sie die Reißleine und flüchtet. In der Taverne, ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Prinzessin Lia soll aus politischen Gründen einen Prinzen heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Im letzten Moment zieht sie die Reißleine und flüchtet. In der Taverne, in der sie daraufhin als Schankmädchen arbeitet, lernt sie 2 Männer kennen, die sie sofort faszinieren. Was sie nicht weiß: Einer davon ist der abgewiesene Prinz, der seine Braut sucht, der andere ist ein Assassine, der ausgeschickt wurde, um sie zu töten…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band #1 von 3
Erzählweise: Figurale Erzählweise, Ich-Erzählerin, Präteritum
Perspektive: weibliche und männliche Perspektive
Kapitellänge: mittel

Tiere im Buch: - Fische werden gefangen, Würmer werden gegessen, Pferde werden gequält, schwer verletzt und getötet.
Content Note / Inhaltswarnung: Tod von Menschen, Tod von Tieren, Blut, Erbrechen, (sexualisierte) Gewalt (gegen Frauen), Misogynie, Sexismus
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Hu++, M+ststück, Schabracke, Dirne, Weib

Warum dieses Buch?

Ich habe mir das Buch vor einigen Jahren gekauft, weil ich den Klappentext einfach genial fand und nur Gutes darüber gehört hatte! Dann verstaubte es lange in meinem Regal – und im April wurde dann in meiner Instagram-Story für dieses Werk als Leserunden-Buch (gemeinsam mit @miss.pageturner.de) abgestimmt.


Rezension


Das hat mir gefallen…

Feminismus (4 Sterne)

Eine feministische Analyse lässt mich insgesamt zufrieden zurück. Die Geschichte besteht den Bechdel-Test und im Buch gibt es viele starke, intelligente, kompetente Frauen, die sich nichts gefallen lassen – was in dieser patriarchalisch geprägten Welt nicht immer leicht ist. Einen Punkt Abzug gibt es für die toxische Männlichkeit, also dafür, dass der Großteil der Männer grob, ungehobelt, aggressiv und klischeehaft „männlich“ ist und dass Frauen (auch Lia) ständig von ihnen belästigt und bedroht werden.

„Sie hatte Angst. Ich habe gesehen, wie die Krüge in ihrer Hand zitterten, aber ihre Angst konnte sie nicht aufhalten.“ Seite 116


Das lässt mich zwiegespalten zurück…

Atmosphäre (3 Sterne)

Gut gefallen haben mir die atmosphärischen Beschreibungen der Natur und Umgebung – auch wenn sie mir oft zu sehr ausuferten.

„Man wird uns jagen“, sagte ich. „Man wird ein Kopfgeld auf mich aussetzen.“ Seite 38


Das hat mir nicht gefallen:

Schreibstil (2 Sterne)

Eigentlich begrüße ich es, wenn Jugendliteratur etwas komplexer geschrieben ist und ihrem Zielpublikum etwas zutraut. Leider nehmen die vielen unnötigen Beschreibungen von Banalitäten und unwichtige Details so viel Tempo raus und machen den Schreibstil sooo zäh und träge, dass es kaum auszuhalten war! Bei Reisen wird fast jeder Tag einzeln beschrieben – und wenn noch so wenig passiert. In Momenten größter Spannung ist noch genug Zeit für ein paar Nebensätze über die Natur oder dafür, zu schildern, was alle anwesenden Leute gerade im Hintergrund so treiben. Ich wundere mich nur, dass nicht auch noch jeder einzelne Toilettengang beschrieben wurde – hoffentlich haben wir da jetzt nichts Wichtiges verpasst…

„Es kann Jahre dauern, bis ein Traum Gestalt annimmt. Es dauert nur einen Sekundenbruchteil, um ihn zu zerschmettern.“ Seite 327

Idee / Geschichte / Themen / Umsetzung (1 Stern für die Grundidee)

Konnte das Buch halten, was der geniale Klappentext und der Hype versprechen? Nein! Aber hat das Lesen wenigstens trotzdem Spaß gemacht? Auch nein! Aber hat es sich wenigstens gelohnt, dass ich mich bis zum bitteren Ende durchgequält habe? Ebenfalls nein! Ich habe dieses Buch nicht genossen, sondern durchgearbeitet wie ein Lehrbuch, damit ich endlich mitreden kann, denn Lesen ist ja eine Kulturtechnik und hat damit auch eine soziale Komponente.

Kurz: Ich bereue es, dieses Buch gelesen zu haben und kann den Hype leider überhaupt nicht nachvollziehen! Habe ich vielleicht ein anderes Buch als alle anderen gelesen? Das wäre die einzige Erklärung, die mir einfällt. Doch was war an „Der Kuss der Lüge“ überhaupt so schlimm?

1. Das Worldbuilding ist quasi nicht vorhanden, denn die erfundene Welt bleibt vage, nicht greifbar und „generisch“, wirkt lieblos hingeklatscht und so uninspiriert, dass auch ein Bot sie erschaffen haben könnte – aus Elementen, die scheinbar aus anderen Büchern (mit besseren Weltenentwürfen) entnommen (um nicht zu sagen zusammengeklaut) wurden. Entweder, der Autorin selbst fehlten beim Schreiben jegliche Begeisterung und Leidenschaft für ihre fiktionale Welt oder es ist ihr einfach nicht gelungen, diese an uns lesende Menschen weiterzugeben. Der Lesespaß hielt sich jedenfalls ins Grenzen.

2. Der Plot ist ebenfalls so dünn und fadenscheinig, dass er ohne Lupe kaum erkennbar ist. Es ist nicht nur so, dass die Geschichte einfach langsam ins Rollen käme (damit könnte ich umgehen), sondern eher so, dass sie ÜBERHAUPT NIE ins Rollen kommt! Dieses Buch ist so voller irrelevanter Details und Schilderungen des Alltags als Schankmädchen, dass man es fast schon als Fachbuch fürs Kellnern betrachten könnte. Die schockierendsten Wendungen werden in den Händen dieser Autorin zu den lahmsten Nicht-Ereignissen, was – zugegebenermaßen – auch eine besondere Gabe ist. Jedenfalls wurde auf diese Weise jeder Ansatz von Spannung erfolgreich im Keim erstickt.

3. Thematisch stehen Erwachsenwerden, die Emanzipation von den Eltern, der Konflikt zwischen Gesellschaft (und ihren Erwartungen) und Individuum, Magie, Freundschaft und Liebe im Mittelpunkt, aber alles davon wird so oberflächlich abgehandelt, dass es mich nicht gefesselt, ja, ab einem gewissen Punkt nicht einmal mehr interessiert hat. Dieses Buch, seine Geschichte, seine Magie, seine Welt, seine Figuren – das alles war und ist mir absolut egal.

4. Besonders schmerzhaft und enttäuschend ist für mich, wie mit dem großen Potential der grandiosen Grundidee umgegangen wurde: Das Potential wurde nämlich genommen, in eine Küchenmaschine gegeben, kleingehäckselt und dann den Abfluss runtergespült. Autsch!

Alles, was ich jetzt noch tun kann, ist, euch zu warnen: Wenn ihr nach den ersten 100 Seiten abbrechen wollt, dann BITTE tut es einfach und quält euch nicht (wie ich) bis zum Ende durch. Es lohnt sich einfach nicht und eure Lebenszeit ist ja auch begrenzt – und ihr solltet sie nicht an dieses langweilige Buch verschwenden! Ob ich noch einmal ein Buch von der Autorin lesen würde? Unter gewissen Umständen bestimmt! Zum Beispiel, wenn mir jemand sehr viel Geld bietet, ich plötzlich meine masochistische Seite entdecke oder mir jemand eine Pistole an die Schläfe hält.

Protagonistin & Figuren (2 Sterne)

Die gesamte Persönlichkeit der Protagonistin ist „starke Jugendbuchheldin“ und passt bequem auf einen Teelöffel. Lia ist so nichtssagend, so austauschbar, so ohne Ecken und Kanten, dass es unmöglich ist, mit ihr mitzufiebern und mitzuleiden. Im Gegenteil, ihr Schicksal war mir egal. Ein paar der Nebenfiguren fand ich gelungen, aber auch hier bleiben die meisten Charaktere blass. Besonders schlimm war das bei den zwei Männern, von denen sich Lia angezogen fühlt. Beide sind genau gleich gutaussehend und gleich mysteriös; ich konnte sie nur an der Haarfarbe auseinanderhalten – und das ist wirklich traurig.

Liebesgeschichte (1 Stern)

Dementsprechend distanziert stand ich auch der Liebesgeschichte gegenüber, die mich überhaupt nicht erreichen und berühren konnte, sondern die ich nüchtern und emotionslos verfolgte. Schlussendlich war es mir egal, mit wem Lia zusammenkam, weil für mich beide Männer gänzlich uninteressant und kaum unterscheidbar waren.

Spannung (0 Sterne)

Das Spannung im Buch ist wie eine Sternschnuppe: Zuerst wartet man stundenlang vergeblich, dann zeigt sie sich 2 Sekunden lang – und bevor man es richtig realisiert, ist sie auch schon wieder verschwunden. In der ganzen langatmigen, stinklangweiligen Geschichte war kein Spannungsbogen erkennbar. Zum Glück kann man nicht an Langeweile sterben, sonst wäre ich wohl nicht mehr da.


Mein Fazit

„Der Kuss der Lüge“ hat mich auf ganzer Linie enttäuscht. Dieses Werk (= seine Welt, sein Plot, seine Figuren, seine Lovestory, sein Spannungsbogen) ist zu schlecht, um es zu lieben (oder auch nur zu mögen), aber gleichzeitig war es mir zu egal und ließ mich zu kalt, um es leidenschaftlich zu hassen – weswegen ich sehr unbefriedigt zurückbleibe. Dieser Fantasyroman eignet sich sehr gut als Gewicht (z. B. wenn man Blätter pressen möchte), als passiv-aggressives Geschenk für insgeheim verhasste Arbeitskolleg·innen, als nicht verschreibungspflichtiges Schlafmittel und als Folterinstrument – eine Leseempfehlung gibt es von mir aber nicht!


Bewertung

Idee: 5 Sterne ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 1 Stern
Umsetzung: 1 Stern
Worldbuilding: 0 Sterne
Einstieg: 2 Sterne
Ende: 1 Stern
Schreibstil: 2 Sterne
Dialoge: 2 Sterne
Figuren: 2 Sterne
Spannung: 0 Sterne
Wendungen: 2 Sterne
Atmosphäre: 3 Sterne
Emotionale Involviertheit: 0 Sterne
Feministischer Blickwinkel: 4 Sterne
Einzigartigkeit: 0 Sterne

Insgesamt:

❀ Stern

Dieses Buch bekommt von einen enttäuschten Stern!

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