Cover-Bild Der fürsorgliche Mr. Cave
(92)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 01.02.2022
  • ISBN: 9783426282618
Matt Haig

Der fürsorgliche Mr. Cave

Roman
Sabine Hübner (Übersetzer)

Wie weit geht ein Vater, um seine Tochter vor der Welt zu schützen?
Beklemmend, bewegend und zutiefst zu Herzen gehend: Matt Haigs psychologischer Roman über die zerstörerische Kraft von Angst und Liebe.

Wann wird Liebe zu Besessenheit?
Drei Mal schon musste Antiquitätenhändler Terence Cave den Verlust eines geliebten Menschen verkraften: erst den Selbstmord seiner Mutter, dann den Mord an seiner Frau, und schließlich den tragischen Tod seines Sohnes Reuben. Geblieben ist ihm nur noch seine Tochter Byrony, Reubens Zwillingsschwester – und das Gefühl, dass ihm alle genommen werden, die er liebt.
Umso verzweifelter versucht Terence nun, seine wunderschöne Tochter vor jeder Gefahr zu schützen, koste es, was es wolle! Doch die 15-jährige Byrony riskiert immer mehr, um aus dem goldenen Käfig ihres Vaters auszubrechen, und Terence muss sich fragen, ob er sie wirklich nur beschützen will?

Mit »Der fürsorgliche Mr Cave« hat der britische Autor Matt Haig hat einen ebenso anrührenden wie erschütternden psychologischen Roman über einen Vater geschrieben, dessen Fürsorge in Besessenheit zu kippen droht.
Die Sorgen und Nöte, die Angst-Störungen und Depressionen verursachen, kennt Matt Haig aus eigener Erfahrung.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

Der schmale Grat zwischen väterlicher Fürsorge und Kontrollwahn

0

„Der fürsorgliche Mr. Cave“ ist das zweite Buch von Matt Haig, das ich gelesen habe - nach „Evie und die Macht der Tiere“, das mich mit der tierlieben Protagonistin total begeistert hat- und es hat bei ...

„Der fürsorgliche Mr. Cave“ ist das zweite Buch von Matt Haig, das ich gelesen habe - nach „Evie und die Macht der Tiere“, das mich mit der tierlieben Protagonistin total begeistert hat- und es hat bei mir ebenso für starke Gefühlsregungen gesorgt; aber ganz, ganz andere… das beklemmende Gefühl hallt noch immer nach!
Doch von vorn: das bezaubernde Cover mit den silber funkelnden Pünktchen lässt auf ebenso schönen Inhalt hoffen, doch der ist alles andere als „schön“! Schon die Ausgangssituation ist irgendwie bedrückend, da die Hauptperson Terence Cave bereits Mutter, Frau und Sohn verloren hat - alle drei starben viel zu früh. Seine Tochter Bryony, die um ihren Zwillingsbruder trauert, will er nun mit allen Mitteln beschützen und behüten, um sie nicht auch zu verlieren. Dass man Menschen nicht nur durch den Tod verlieren kann, kommt diesem verzweifelten Mann nicht in den Sinn… so wird aus der väterlichen Liebe für Bryony ein Gefängnis - je manischer ihr Vater kontrolliert, bestimmt und verbietet, desto weiter distanziert sie sich natürlich von ihm… statt der 15-jährigen Raum für eine altersangemessene Entwicklung zu geben, erstickt er sie förmlich mit übertriebener Fürsorge und Vorsicht. Was natürlich nicht gut ausgehen kann…
Mich hat dieses Buch von Beginn an absolut gepackt, nur eben nicht mit den lebensbejahenden, positiven Gefühlen, wie ich sie von Evie kannte, sondern mit Verzweiflung und Tragik. Die Spirale, in die der besessen wirkende Terence Cave taumelt, spitzt sich mit wahnhaften Erscheinungen zu und endet in Blackouts - die durchaus Interpretationsspielraum bieten; keine leichte Kost und sicherlich Geschmackssache! Meinen Lesegeschmack hat das Buch getroffen und ich bin sehr neugierig auf die weiteren Werke des Autors.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2022

Mit Fürsorge für Sorge sorgen

0

Was kann man nur tun, wenn man nicht weiß, wie man seine Trauer bewältigen kann?
„Der fürsorgliche Mr Cave“ von Matt Haig sieht nur eine Chance, nachdem er seine Liebsten an den Tod verloren ...

Was kann man nur tun, wenn man nicht weiß, wie man seine Trauer bewältigen kann?
„Der fürsorgliche Mr Cave“ von Matt Haig sieht nur eine Chance, nachdem er seine Liebsten an den Tod verloren hatte. Zuletzt ist es sein Sohn Reuben, der auf tragische Weise ums Leben kommt. Danach bleibt ihm nur seine Tochter Byrony. Aus Angst, auch sie noch zu verlieren, will er sie vor allen Gefahren beschützen.
Byrony ist 15 und ganz und gar nicht damit einverstanden, von ihrem Vater quasi auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Diesen Eindruck hat sie zumindest.
Das Cover ist unglaublich gut gelungen. Es zeigt auf der einen Seite, wie „gefangen“ sich Byrony fühlt, und auf der anderen Seite den ausgestreckten Arm ihres Vaters, der den Käfig hält. Die Tür ist offen, doch Mr Cave bleibt immer in der Nähe.
Es ist eine aufwühlende, eine finstere Geschichte, die Matt Haig erzählt. Dennoch hat sie mich gepackt und hineingezogen in das Leben von Mr Cave und Byrony. Meine Sympathien haben sie beide und auch mein Verständnis. Trotzdem möchte ich vor allem Mr Cave manchmal bei den Schultern packen und durchschütteln, damit er aufwacht und sieht, was er mit seiner übergroßen Fürsorge eigentlich anrichtet und wie sehr seine Tochter darunter leidet, die doch in einem Alter ist, in dem sie ihre Freiheit genießen möchte. Aber mit dem Durchschütteln würde ich wohl kaum etwas erreichen, denn in gewisser Weise ist er ebenso in seinem Tun gefangen wie Byrony.
Es ist gewaltig, welche Dramatik und welches Gespür für die Psyche des Menschen in dieser Geschichte stecken und mit welcher Glaubwürdigkeit Matt Haig die Gefühle zu transportieren in der Lage ist.
Meine volle Leseempfehlung für die tragische, emotionsgeladene Geschichte.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2022

Ein zutiefst leidender und verstörter Vater

0

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Droemer HC (1. Februar 2022)
ISBN-13. 978-3426282618
Originaltitel: The Possession of Mr Cave
Übersetzung: Sabine Hübner
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Droemer HC (1. Februar 2022)
ISBN-13. 978-3426282618
Originaltitel: The Possession of Mr Cave
Übersetzung: Sabine Hübner
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein zutiefst leidender und verstörter Vater

Der Antiquitätenhändler Terence Cave muss mitansehen, wie sein vierzehnjähriger Sohn Reuben bei einer Mutprobe ums Leben kommt. Leider ist dies nicht der erste Fall eines gewaltsamen Todes in seiner Familie: Seine Mutter hat Suizid begangen, seine Frau wurde bei einem Raubüberfall getötet. Nun bleibt Terence nur noch Reubens Zwillingsschwester Bryony, die er um jeden Preis beschützen will und die er mit seinen extrem einengenden Regeln immer weiter von sich stößt.

Meine Meinung:
Der Roman ist aus der Perspektive von Terence geschrieben, der sich an seine Tochter Bryony wendet, um ihr seine Sicht der Dinge darzustellen - nachdem die Tragödie ihren Lauf genommen hat.

Fast berichtartig schreibt er über das Geschehen, Über das, was er gesehen und sich zusammengereimt hat, über das, was er glauben wollte, über das, was er hoffte. Über seinen unbändigen Wunsch, seine geliebte Tochter zu beschützen. Und über seine Schuld.

Der Schreibstil wirkt dabei relativ sachlich und etwas distanziert und es gelingt kaum, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Und das ist gut so, denn mit einem dermaßen verstörten und traumatisierten Menschen will sich bestimmt niemand identifizieren. Trotzdem fällt es sehr leicht, seine Gedankengänge und seine Handlungsweisen nachzuvollziehen, mögen sie auch noch so abstrus und offensichtlich falsch erscheinen. Gerade Eltern können sicher Terence’ Bemühungen, seine Tochter vor allem Übel zu beschützen, verstehen, wenn auch hoffentlich niemand so extrem reagiert wie diese Romanfigur.

Mich konnte Matt Haig von der ersten Seite an absolut packen. Die Handlung entwickelt sich total spannend und liest sich, je weiter sie fortschreitet, immer mehr wie ein Krimi. Der versprochene Pageturner steckt tatsächlich zwischen diesen Buchdeckeln.

Dieser Roman hat mich zutiefst berührt und schockiert. Er ist bedrückend, hat aber auch seine hellen Momente (vor allem in Form von Bryonys Grußmutter, die das krasse Gegenteil von Terence ist). Für mich definitiv einer der besten Romane des Autors und ich frage mich, warum er erst jetzt auf Deutsch erscheint, wo Haig ihn doch schon 2008 schrieb. Naja, besser spät als nie!

★★★★★

Veröffentlicht am 27.01.2022

Wundervoll wie immer !

0

Wundervoll wie immer !

Hilfe... Ich liebe die Bücher von Matt Haig und sobald eines ausgelesen ist, will ich gleich das nächste anfangen..! Das habe ich selten bei favorisierten AutorInnen, doch Matt ...

Wundervoll wie immer !

Hilfe... Ich liebe die Bücher von Matt Haig und sobald eines ausgelesen ist, will ich gleich das nächste anfangen..! Das habe ich selten bei favorisierten AutorInnen, doch Matt Haig schreibt sich immer wieder in mein Herz mit seinen schönen Romanen.

Das Cover ist wieder sehr schön gestaltet und man erkennt das Buch gleich als eines von Matt Haig, weil die Cover immer ähnlich gestaltet sind, wenn auch in verschiedenen Farben. Das gefällt mir total gut !

Im Genre „Literatur“ ist dieser Roman sehr gut aufgehoben, denn der Schreibstil ist fein, pointiert und berührend, ohne kitschig zu sein.

Auch der Titel passt wieder „wie die Faust aufs Auge“, wie immer.

Matt Haig ist einfach so ein einfühlsamer Autor – man denkt bei ihm immer, er habe all das selbst erlebt. So authentisch, so auf den Punkt, so berührend und emotional, einfach toll !

Auch diese leider nur 256 Seiten waren wieder so rasch ausgelesen, dass ich kaum gucken konnte... Leider war das Buch daher viel zu schnell ausgelesen; ich hätte so gerne immer noch weitergelesen und warte bereits jetzt auf sein nächstes Buch, das mich sicherlich wieder ebenso begeistern wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2022

Blick in den Abgrund

0

Das Thema von Matt Haigs Roman ist so düster, beinahe niederschmetternd, dass ich mich bei einem anderen Autor wohl nicht herangewagt hätte. Aber ich mag seine Tiefgründigkeit und seine Einfühlungskraft, ...

Das Thema von Matt Haigs Roman ist so düster, beinahe niederschmetternd, dass ich mich bei einem anderen Autor wohl nicht herangewagt hätte. Aber ich mag seine Tiefgründigkeit und seine Einfühlungskraft, so dass ich mich nicht habe abschrecken lassen.

Diesmal geht es um Ich-Erzähler Terrence, der bereits Mutter, Ehefrau und Sohn verloren hat. Geblieben sind ihm nur seine Schwiegermutter und Tochter Bryony, die schon immer sein Augenstern war. Warum ihr verstorbener Zwilling Reuben in den Augen seines Vaters anscheinend gar nichts richtig machen konnte, wie Terrence so wurde, wie er sich den Lesern jetzt zeigt und wie Terrence seine Frau verlor, zeigt Haig erst ganz allmählich in raffinierten Rückblenden. Es ist ein düsterer Tanz auf dem Vulkan, den Terrence aufführt, wild entschlossen, um wenigstens Bryony vor allem, was ihm selbst als gefährlich erscheint zu schützen. Irgendwie hatte ich beim Lesen nach und nach immer mehr Ravels Bolero im geistigen Ohr, denn wie dort gewinnt die Handlung immer mehr an fataler Eigendynamik...

"Alles was wir Menschen erschaffen, dient einzig und allein dem Zweck, den Schrecken unserer Existenz zu mildern."

Auch diesmal ist es Haig gelungen, mich ganz in seinen erzählerischen Bann zu ziehen. Dennoch glaube ich, dass sein jüngster Roman seine Leserschaft etwas zwiegespalten zurücklassen wird. Terrences Gedankenwelt verdüstert sich dermaßen, dass ich das Gefühl bekam, in einen Abgrund zu blicken. Wer Haigs autobiographische Hintergründe kennt, wird sich leicht erklären können, aus welchen dunklen Zeiten in seinem Leben der Autor hier so überzeugend schöpfen kann. Mancher Leser wird sich allerdings geradezu bleiern herabgezogen fühlen, zumal man hier hoffnungsfrohe Botschaften, wie sie bei aller Tragik beispielsweise in seiner "Mitternachtsbibliothek" immer wieder aufblitzten, gänzlich vergebens sucht. Wenn man lange in einen Abgrund blickt, blickt der Abgrund auch in dich hinein, wusste schon Nietzsche. Dies könnte manchen Leser überfordern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere