Eine Liebe, die dich in den Abgrund reißt
Ich hatte das Buch gar nicht selbst auf dem Schirm, bin auf Buchportalen und Social Media aber immer häufiger darüber gestolpert und bin dadurch doch neugierig geworden. Und ein Glück, denn ich hätte wirklich ...
Ich hatte das Buch gar nicht selbst auf dem Schirm, bin auf Buchportalen und Social Media aber immer häufiger darüber gestolpert und bin dadurch doch neugierig geworden. Und ein Glück, denn ich hätte wirklich was verpasst, wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte.
Es ist erschütternd, voyeuristisch und absolut abgründig. Ein düsteres Porträt über die Zerstörungskraft der Liebe.
Zum Inhalt: ihre Liebe ist der Inbegriff von perfekt- ein gut aussehender, erfolgreicher Mann, in den sie nach 15 Jahren noch verliebt ist wie am ersten Tag. Nur dass sie sich seiner Liebe gar nicht mehr so sicher ist. Liebt sie mehr als er? Liebt er sie überhaupt noch? Sie beschließt es mit allen Mitteln herauszufinden.
Die Protagonistin spricht auf fast schon obzessive Weise von ihrem Mann, den sie auf schräge Art als ihr Eigentum erachtet, dessen Zuneigung sie sich aber gleichzeitig plötzlich nicht mehr sicher ist und vor dem sie selbst etliche Geheimnisse bewahrt. Das schafft ein interessantes Ausgangskonstrukt, bei dem man direkt schon ein ungutes Gefühl bekommt.
Ich fand es anfangs inrritierend wie unfassbar bemüht sie in allem, was sie in Bezug auf Mann und Familie tut, wirkt. Und gleichzeitig ist sie wahnsinnig überempfindlich was vermeintliche Gwgenreaktionen betrifft. Kurz gesagt: sie ist eine anstrengende Person. Gleichzeitig wirkt es in dieser Erzählung einer fast schon wahnhaften, abgründigen Liebesgeschichte sehr passend und entwickelt sich zu einer düsteren Spirale.
Die Geschichte ist sehr raffiniert erzählt, da man sie völlig aus den Augen der verunsicherten Ehefrau erlebt. Nur ganz zum Ende bekommt man einen klitzekleinen, ehrlichen Einblick in das Innenleben des so begehrten, hochgelobten Ehemanns. Der Epilog hat mich nochmal richtig geflasht und dieses Buch rückblickend absolut grandios gemacht und ihm eine besondere, psychologisch perfide Note gegebenen. Ganz großes Kino!