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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: CulturBooks Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 264
  • Ersterscheinung: 23.03.2020
  • ISBN: 9783959881487
Meena Kandasamy

Schläge

Ein Porträt der Autorin als junge Ehefrau
Karen Gerwig (Übersetzer)

Meena Kandasamys sprachgewaltiger autobiografischer Roman erzählt literarisch brillant die Chronik einer missbräuchlichen Ehe und zeugt von der unbesiegbaren Kraft der Kunst. Eine kluge, wilde und mutige Auseinandersetzung mit der Ehe im modernen Indien – und nicht nur dort.

Verführt von Politik, Poesie und dem Traum, gemeinsam eine bessere Welt zu schaffen, verliebt sich eine junge Frau in einen charismatischen Universitätsdozenten. Nach der Hochzeit zieht sie zu ihm in eine verregnete Küstenstadt in einer Region Indiens, deren Sprache sie nicht beherrscht, und muss entdecken, dass ihr perfekter Mann sich hinter verschlossenen Türen in ein alles kontrollierendes Monster verwandelt. Als er sie auf seine idealisierte Version einer gehorsamen Frau reduziert, sie schikaniert und ihren Ehrgeiz, Schriftstellerin zu werden, im Keim erstickt, schwört sie, sich zu wehren – ein Widerstand, der sie entweder töten oder ihr die Freiheit zurückgeben wird.

»Dieses Buch ist eine Sensation.« taz

Auf Platz 1 der Litprom-Bestenliste »Weltempfänger« im Sommer 2020.
Auf der Shortlist für den Women’s Prize for Fiction

Die mitreißende Geschichte einer Selbstbefreiung

Ein Guardian Buch des Jahres
Ein Daily Telegraph Buch des Jahres
Ein Observer Buch des Jahres
Ein Financial Times Buch des Jahres

»Meena Kandasamys Protagonistin ist klug und sexy und unabhängig und findet sich trotzdem in einer Situation wieder, in der häusliche Gewalt, Kontrolle und Isolation an der Tagesordnung sind. Also setzt sie alles daran, sie zu unterwandern. Unerwartet, erfrischend und – am überraschendsten – wirklich lustig, ohne dabei jemals zur Farce zu werden.« Mithu Sanyal, WDR – Buch der Woche

»Meena Kandasamys lebhafte, scharfe und präzise Stimme macht diesen eindringlichen Roman zu einem Triumph.« Ayòbámi Adébáyò, The Guardian

»Eine junge angehende Autorin heiratet. Ihr Ehemann ist Marxist und ein berühmter Intellektueller. Was folgt, ist verbale, physische und sexuelle Gewalt. Kandasamy liefert ein vielschichtiges Drehbuch von ehelichem Missbrauch — und schenkt ihrer Heldin die Kraft, sich frei zu schreiben: mit den Waffen der Literatur.« Claudia Kramatschek, Weltempfänger

»Mit ihrem neuen Roman ist Meena Kandasamy ein großer Wurf gelungen … so stark kann Sprache sein.« Julia Riedhammer, Deutschlandfunk Kultur

»Meena Kandasamy schreibt heutig, schnell, kurz und erweist sich als mit allen Wassern der Postmoderne gewaschen. Sie mischt Stile, Erzählhaltungen, Textformen … selbst etwaige Kritik integriert sie in ihr Buch. Langeweile kommt bei all den literarischen Winkelzügen jedenfalls keine auf.« Shirin Sojitrawalla, TAZ

»Ein intelligent komponiertes und bewegendes Stück Literatur.« Jutta Sommerbauer, Die Presse

»Ein ganz erstaunlicher Roman … Meena Kandasamy unterläuft mit erheblichem und originellem ästhetischem Gestaltungswillen alle Erwartungen, die der Bericht einer geschlagenen Frau erst einmal weckt.« Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau

»Ein sehr ausdrucksstarker und gewaltiger Roman.« Tamara Marszalkowski, Missy Magazin

»Virtuose, sprachmächtige, atemraubende, schockierende Autofiktion … Unmöglich, Meena Kandasamy zu zähmen. Mit Leidenschaft und Empathie, persönlicher Erfahrung, analytischer Schärfe und poetischer Wucht fegt sie wie ein Hurrikan durch patriarchale, feudale, koloniale Strukturen … Alle Bücher Meena Kandasamys sind Rebellionen, radikal und schonungslos.« Cornelia Zetzsche, BR

»Ein Roman der Selbstermächtigung. Worte werden zu Waffen, die Protagonistin erobert sich ihre Freiheit zurück mit den Mitteln der Kunst. Ein aufsehenerregendes und überaus scharfsinniges Werk, großartig übersetzt von Karen Gerwig.« Claudia Kramatschek, SWR2

»Dieser kunstvolle Text über eine fortwährende Vergewaltigung ist keine Beschreibung eines individuellen Schicksals, auch wenn wahrscheinlich jeder Satz darin wahr ist. Er ist Roman, Kennzeichen und Symbol. Und mehr noch: „Schläge“ ist nicht nur ein höchst intelligentes fiktionales Werk, es benennt die Autorenschaft als rettende Kraft.« Susanne Lenz, Berliner Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2021

Schockierend und Poetisch zugleich

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In ihrem autobiografischen Roman erzählt Meena Kandasamy von den Misshandlungen in ihrer Ehe.

Vorweg, es ist keine Geschichte die man mal zwischendurch liest. Man sollte sich Zeit nehmen und bereit für ...

In ihrem autobiografischen Roman erzählt Meena Kandasamy von den Misshandlungen in ihrer Ehe.

Vorweg, es ist keine Geschichte die man mal zwischendurch liest. Man sollte sich Zeit nehmen und bereit für die schockierende Ehrlichkeit und die Beschreibung von Gewalt sein. Denn diese trifft den Leser mitten ins Herz. Ich denke hier ist eine Triggerwarnung angebracht. Körperliche, sexuelle und seelische Misshandlung werden deutlich beschrieben.

Die Geschichte beginnt, nachdem sie von ihrem gewalttätigen Ehemann wieder ins Elternhaus zurückkehrt. Sie hat die schlimmsten Monate ihres Lebens hinter sich.

Es lässt sich kaum in Worte fassen, wie sehr mich Meenas Geschichte bewegt hat. Ich war so wütend und entsetzt. Ihre Eltern sind ihr absolut keine Stütze. Es ist verpönt seinen Mann zu verlassen, weil er sie schlägt, es ist eine Schande. Ich habe den Kopf geschüttelt und war traurig und wütend über das Verhalten der Eltern. Ihre Ratschläge sie solle den Konflikten aus dem weg gehen und darauf achten, dass sie ihren Mann nicht verärgert, haben mich total entsetzt.

Ihr Mann ist ein manipulativer, herrischer und frauenverachtender Tyrann, der auch in mir Angst und Schrecken verbreitete.

Meena beschreibt offen, schockierend und brutal ehrlich, was sie als junge Ehefrau erlebte. Man möchte sich kaum vorstellen, wie entsetzlich es für sie gewesen sein muss, aber man entkommt ihren Gefühlen und Gedanken nicht, man ist mittendrin.
Sie lässt tief in ihre Seele, Gedanken und Emotionen blicken. Ein sehr intimer Einblick, den sie mit den Leser*innen teilt.

Ihr wurde alles genommen. Ihre Freiheit, ihr Beruf, ihr Leben und ihre Würde. Ihr Mann hat sie bevormundet, sie durfte nicht mehr Emails beantworten, musste ihr Facebook-Konto löschen. Ihr wurde der Zugang zur Außenwelt genommen und keiner hat ihr geholfen.

Sie musste sich selbst aus dieser Hölle befreien und ich bin froh, dass ihr dies gelungen ist.

Die Frauen haben in Indien keinen guten Stand und es erschreckend zu wissen, wie mit ihnen umgegangen wird. Sie sind nichts wert. Familientraditionen und Ansichten haben mehr Bedeutung, als das Leben der eigenen Töchter. Das Gesicht vor der Gesellschaft zu wahren hat hier Vorrang.

Fazit
Ein aufwühlender und eindringlicher Roman der unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.




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Veröffentlicht am 20.02.2021

Ich bin eine Frau mit gebrochenem Herz

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Die Liebe kam stürmisch,ihr Mann konnte sie mit seiner Intelligenz und Weitsicht begeistern. Nun lebt sie in einem fremden Dorf, kennt niemanden und kann die Sprache nicht...als wäre dies nicht schwer ...

Die Liebe kam stürmisch,ihr Mann konnte sie mit seiner Intelligenz und Weitsicht begeistern. Nun lebt sie in einem fremden Dorf, kennt niemanden und kann die Sprache nicht...als wäre dies nicht schwer genug beginnt ihr Mann seine wahre Seite zu zeigen die voller Gewalt und Erniedrigung ist...

"Das ist die Schlichtheit, die ihm gefällt. Eine Schlichtheit, die mein ganzes Wesen aushöhlt, eine Schlichtheit, die er kontrollieren und nach seinem Willen formen kann. Das ist die Schlichtheit, die ich heute tragen werde, diese leere Maske auf einem hübschen Gesicht, eine Schlichtheit, die mich selbst verbirgt, eine Schlichtheit, die Streit vorbeugt." (Seite 22)

Mutig, bildgewaltig, bewegend, grundtief ehrlich und schonungslos, so erzählt Meena Kandasamy ihren autobiografischen Roman.

Der Schreibstil fällt sofort auf, er ist oft poetisch, umschreibt Situationen "liebevoll", zieht Vergleiche und erweitert den Blickwinkel. Jedoch hält die Autorin mit ihren Schilderungen nicht hinter dem Berg.

Und es bewegt, es rüttelt auf und lässt einen nicht mehr los denn Meena beschreibt ihre gewalttätige Ehe die für soviele gleiche Ehen steht, für soviele Frauen die vieles so erleben mussten wie sie selbst. Es ist kein leichtes Lesen, diese Hilflosigkeit macht auch vor dem Leser nicht Halt.

Was hier noch besonders heraussticht ist das Frauenbild in der indischen Gesellschaft. Auch wenn Meena weitgehend liebevoll aufwächst und ihre Bildungschancen nutzen kann, so sind ihre Eltern trotzdem in den Traditionen fest gefahren und ich wusste manchmal nicht über wen ich mehr wütender war- die Eltern mit ihren dummen Ratschlägen und Tipps zur Ehe oder über den Ehemann von Meena.

Ihr Ehmann nimmt Meena alles. Ihre Würde, ihr Selbstbewusstsein, ihren Job und Selbstständigkeit, neue Möglichkeiten und eine glückliche Ehe.

Durch Gedanken weiss der Leser recht schnell wie die Gesellschaft, der Freundeskreis aber auch die staatlichen Einrichtungen über Gewalt in der Ehe denken. Oder wenn sich jemand plötzlich nicht mehr meldet. Die Mails vom Ehemann beantwortet werden, man aus den sozialen Medien verschwindet bzw. offline geht. Es ist ein erschreckendes Bild, sicherlich nicht nur in Indien. Aber durch die vielen Schreckensmeldungen in der letzten Zeit aus Indien bekommt der Leser hier die ungefilterte Wahrheit vor die Nase gesetzt.

Es ist schwer zu lesen aber es gerade deswegen so unglaublich wichtig! Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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