Cover-Bild Die Stimmlosen
Band 2 der Reihe "Leise Helden"
(19)
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 527
  • Ersterscheinung: 17.07.2018
  • ISBN: 9782919801343
Melanie Metzenthin

Die Stimmlosen

Nach dem erfolgreichen BILD-Bestseller »Im Lautlosen« erschafft Melanie Metzenthin ein bewegendes Nachkriegsportrait über Menschlichkeit, Versöhnung und die Liebe zur Medizin.

Hamburg, 1945: Der Krieg ist zu Ende und die Naziherrschaft endlich vorbei. Doch in der Familie von Richard und Paula Hellmer kommt an diesem ersten Weihnachtsfest im Frieden keine rechte Freude auf. Zu beengt sind die Wohnverhältnisse, zu groß der Mangel an Lebensmitteln und warmer Kleidung. Vor allem Richard macht sich Sorgen – nicht nur um seine Familie. Er, der im Dritten Reich als Psychiater immer wieder sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um Menschen zu retten, muss feststellen, dass die alten Seilschaften sich nahtlos in die neuen Machtverhältnisse eingegliedert haben. Überzeugt, das Richtige zu tun, sagt er in einem Prozess gegen seinen Erzfeind Chefarzt Krüger aus und muss sich zu seinem Entsetzen plötzlich für sein eigenes Tun rechtfertigen. Unterdessen stellen seine Frau Paula und sein bester Freund Fritz eine medizinische Versorgung ganz eigener Art auf die Beine – gefährlich und nicht immer legal …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2018

Empfehlenswert

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Hamburg, 1945: Der Krieg ist zu Ende und die Naziherrschaft endlich vorbei. Doch in der Familie von Richard und Paula Hellmer kommt an diesem ersten Weihnachtsfest im Frieden keine rechte Freude auf. Zu ...

Hamburg, 1945: Der Krieg ist zu Ende und die Naziherrschaft endlich vorbei. Doch in der Familie von Richard und Paula Hellmer kommt an diesem ersten Weihnachtsfest im Frieden keine rechte Freude auf. Zu beengt sind die Wohnverhältnisse, zu groß der Mangel an Lebensmitteln und warmer Kleidung. Vor allem Richard macht sich Sorgen – nicht nur um seine Familie. Er, der im Dritten Reich als Psychiater immer wieder sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um Menschen zu retten, muss feststellen, dass die alten Seilschaften sich nahtlos in die neuen Machtverhältnisse eingegliedert haben. Überzeugt, das Richtige zu tun, sagt er in einem Prozess gegen seinen Erzfeind Chefarzt Krüger aus und muss sich zu seinem Entsetzen plötzlich für sein eigenes Tun rechtfertigen. Unterdessen stellen seine Frau Paula und sein bester Freund Fritz eine medizinische Versorgung ganz eigener Art auf die Beine – gefährlich und nicht immer legal …

Ich weiß auf jeden Fall, dass ich unbedingt den ersten Teil auch noch lesen möchte, denn ich finde das Buch wirklich schön und sehr gefühlvoll geschrieben.

Deutschland, Hamburg Nachkriegszeit für alle ist es schwer, denn Deutschland ist komplett zerstört und muss erst wiederaufgebaut werde. Die Lebensmittel sind rar und die Menschen noch immer traumatisiert noch immer von den Folgen des Krieges. Ich finde es unglaublich interessant immer wieder zu lesen, wie Menschen sich arrangieren können mit den absolut nötigsten.

Eine wunderschöne Geschichte, die hier erzählt wird, auch wenn Sie todtraurig ist.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Der Aufbau Deutschlands nach dem verlorenen Krieg ... auf dass wir es nie wieder zerstören mögen !

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Die Autorin Melanie Metzenthin hatte es schon mit ihrem Vorgängerband „Die Lautlosen“ geschafft, mich in den Bann zu ziehen. In einer gemeinsamen Leserunde durfte ich unter anderem das erschütternde Thema ...

Die Autorin Melanie Metzenthin hatte es schon mit ihrem Vorgängerband „Die Lautlosen“ geschafft, mich in den Bann zu ziehen. In einer gemeinsamen Leserunde durfte ich unter anderem das erschütternde Thema „Euthanasie im Zweiten Weltkrieg“ mit ihr aufarbeiten.
Sie greift nun in diesem Buch die losen Fäden der beiden befreundeten Ärzte Richard und Fritz und ihren Familien wieder auf. Viel ist passiert, nicht alle Familienmitglieder haben den Krieg unbeschadet überstanden. Was für uns im Nachhinein wie ein Geschenk erscheint – nämlich, dass die Bomben des nachts nicht mehr über Hamburg und den Rest von Deutschland abgeworfen werden – fühlt sich für die Betroffenen von damals ähnlich wie „vom Regen in die Traufe“ an. Die Bomben werden abgelöst von einer vollkommen zerstörten Stadt, die Hunger, Krankheit und Kälte mit sich bringt. So schlimm sind diese beiden Zustände, dass selbst diese beiden Familien zu drastischen Maßnahmen greifen müssen, die sich oft am Rande oder auf der anderen Seite der Legalität bewegen. Jeder muss gucken, dass er über die Runden kommt, denn die Lebensmittelmarken, die sparsam verteilt werden, sind durch den Nachschubmangel oft wenig nützlich.
Richard ist zu dem besessen von seinem Gefühl für Gerechtigkeit. Er leidet noch sehr unter der Ungerechtigkeit, die einen kindermordenden Arzt freigesprochen hat.
Die Autorin lässt uns aber auch teilhaben an den Lichtblicken im Leben in Hamburg der späten 40er und frühen 50er Jahre. Auch hier schießt Amor den ein oder anderen Pfeil in die richtige Richtung und die Familien haben ihren Mut nicht verloren. Sie halten zusammen und kämpfen. Ein Satz im Buch, den Richard von sich gibt, hat mich sehr bewegt: „Es ist die Pflicht echter Patrioten, jetzt alles dafür zu tun, unsere Heimat wiederaufzubauen und nicht irgendwo in der Fremde unser Glück zu suche. Ich sehe es als meine Pflicht, dort zu bleiben, wo ich gebraucht werde.“
Ich möchte dieses wunderbare Buch all denjenigen empfehlen, die ein wenig mehr darüber erfahren wollen, was unsere Familien damals geleistet haben und dass das alles nicht selbstverständlich war. Das Buch soll aber auch ein kleines Mahnmal sein für die Momente im Leben, wenn wir mal wieder unzufrieden mit unserem eigenen Leben sind. Man kann nur hoffen, dass sich solch eine grausame Zeit nie wiederholen wird.

Veröffentlicht am 14.08.2018

gute Fortsetzung

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Nach „die geliehene Schuld“ von Claire Winter und „Wie Treibholz im Sturm“ von Daniela Ohms passten „die Stimmlosen“ zeitlich und thematisch gut zu meinem Lesestoff der letzten Monate. Melanie Methenthin ...

Nach „die geliehene Schuld“ von Claire Winter und „Wie Treibholz im Sturm“ von Daniela Ohms passten „die Stimmlosen“ zeitlich und thematisch gut zu meinem Lesestoff der letzten Monate. Melanie Methenthin beschreibt das Leben von Richard und Paula im zerbombten Hamburg der Nachkriegszeit. Die Not der Menschen ist groß. Es mangelt an allem. Wohnraum, Kleidung, Essen, Heizung. Eindringlich erzählt die Autorin und lässt ihre Protagonisten trotz all dem Elend mutig und zuversichtlich erscheinen, wodurch auch der Leser leichter durch diese raue Zeit kommt. Richard mutet etwas blauäugig an, da er überrascht erkennen muss, dass die Menschen und die Seilschaften immer noch die gleichen wie vor Kriegsende sind und dass sich noch einiges tun muss, um die alten Verkrustungen und die versteckten Nazisympathisanten auszumerzen.

Das Buch liest sich schnell und spannend und bietet einige interessante Informationen und Details über die damalige Zeit. Man sollte allerdings den Vorgängerband gelesen haben, denn nur dann kommt man den Darstellern so wirklich nahe.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Träume und Hoffnungen, die Kraft des Lebens

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Richard, Paula und deren Familien haben den Krieg überstanden und sind glücklich sich noch zu haben. Waren sie der Hoffnung, alles würde nach dem Krieg besser werden, mussten sie schnell erkennen, dass ...

Richard, Paula und deren Familien haben den Krieg überstanden und sind glücklich sich noch zu haben. Waren sie der Hoffnung, alles würde nach dem Krieg besser werden, mussten sie schnell erkennen, dass es wohl noch Jahre dauern wird um einigermaßen über die Runden kommen zu können.

Aber sie haben ein Dach über den Kopf und müssen nicht im zertrümmerten Hamburg in einem Keller oder einer Ruine hausen. Auch Fritz, der gemeinsame Freund von Paula und Richard lebt mit seinem Sohn Harri in der Wohnung, wie auch die Eltern und Schwiegereltern von Richard. Alles ist sehr beengt und doch haben sie einen Weg gefunden, am Tag über eine Arztpraxis zu führen.

Dies hilft der Familie, zusammen mit Fritz seiner Arbeit in der Klinik, die Familien über die Runden zu bringen. An allem herrscht großer Mangel, Nahrung, Heizmaterial für den Winter und auch Medikamente, die dringend benötigt werden, sind kaum aufzutreiben.

Die Lebensmittel -Karten alleine reichen nicht zum Überleben und so ist es dem Einfallsreichtum alle zu verdanken, sich einigermaßen über Wasser zu halten.

Die Verbrechen der Nazis werden in den verschiedenen Besatzungszonen vor Gericht verhandelt. Richard, der im Krieg alles unternommen hat, seine Patienten vor der Euthanasie zu retten, hofft nun ebenfalls, dass sein ehemaliger Vorgesetzter Dr. Krüger, zur Rechenschaft gezogen wird und seine gerechte Strafe bekommt.

Kann es Hoffnung auf Gerechtigkeit geben? Die Nürnberger Prozesse haben es gezeigt, aber viele kleine Lichter im Naziregime haben einen Weg nach dem Krieg gefunden, weiterhin in gehobenen Positionen ein Amt zu bekleiden.

Oft verlieren Richard, Paula und Fritz den Glauben am Rechtssystem in einem Deutschland welches von den Besatzungsmächten regiert wird.



Nur der unerschütterliche Glaube an eine neue Zukunft, bei denen die Protagonisten an ihren Träumen festhalten und nicht verzweifeln, sondern immer nach vorne schauen und sich ihren Optimus bewahren, nur so ist es ihnen gelungen, Jahre später zufrieden und glücklich zu sein.

Richards und Paulas Kinder, Emilia und Georg, die in den ersten Nachkriegsjahren so viel entbehren und zu schnell ihre Kindheit hinter sich lassen mussten, können nun, auch Dank ihrer liebevollen Eltern, ein eigenes Leben führen.

Aber bis dahin, war es ein beschwerlicher und oftmals auch gefährlicher Weg.



Meine Meinung:

"Die Stimmlosen" von Melanie Metzenthin, ist eine Fortführung von " Im Lautlosen", in der die Geschichte der Familie Hellmer und deren Freunden erzählt wird. Beide sind in sich abgeschlossene Bücher und es stellt kein Problem dar, die Stimmlosen alleine zu lesen. Doch möchte ich empfehlen auch "Im Lautlosen" zu lesen, da es eine interessante Geschichte der Protagonisten ist.

Ich habe sehnsüchtig darauf gewartet, um zu erfahren wie es allen nach dem Krieg ergangen ist. Wie schon mit dem ersten Band, bin ich nicht enttäuscht worden und bin glücklich, dass ich am Schicksal der Protagonisten teilhaben durfte.

Es ist zu merken, diese beiden Romane sind ein Herzensprojekt von Melanie Metzenthin, wie sie es auch im Nachwort erwähnt. Ich hatte das Glück, dass Buch in einer Leserunde mit mit der Autorin zu lesen, in der sie uns Lesern alles ausführlich erläuterte und all die Fragen die wir gestellt hatten, beantwortete.

So viel Herzblut steck im Inhalt, der mich so manches Mal an meine Grenzen der Gefühle gebracht hat. Der Schreibstil ist einfühlsam, sehr bildhaft und so berührend, dass mir an manchen Passagen die Tränen kullerten. Wenn ein Autor/in das schafft, spricht es für das Können des Schreibens und verdient ein großes Lob.

Nicht nur die Hauptprotagonisten mit ihren besonderen Charaktere, sonder auch alle anderen Angehörigen und Freunden der Familie Hellmer sind mir ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gelitten und mich mit ihnen gefreut. Besonders habe ich mich auch über die Rückkehr nach Hamburg von Horst ( Melanie Metzenthin's Vater) gefreut, dessen Erlebnisse so geschehen sind, wie sie hier geschildert werden.

Ich kann nicht anders, ich gebe fünf Sterne, eine absolute Leseempehlung.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Nachhaltige Eindrücke und gute Unterhaltung

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Mein erstes Werk von Melanie Metzenthin.
„Die Stimmlosen“ ist spürbar so aufgebaut, dass Vorkenntnisse nicht unbedingt nötig sind. In diesem Fall gilt es, konzentriert zu lesen, um die nebenher vermittelten ...

Mein erstes Werk von Melanie Metzenthin.
„Die Stimmlosen“ ist spürbar so aufgebaut, dass Vorkenntnisse nicht unbedingt nötig sind. In diesem Fall gilt es, konzentriert zu lesen, um die nebenher vermittelten freundschaftlichen, beruflichen und familiären Verbindungen zwischen den Figuren und prägende Erlebnisse aus dem Vorgängerband als Grundlage für alle weiteren Entwicklungen zu verarbeiten.
Ich tat mich anfangs schwer damit, gleichzeitig diesen Input aufzunehmen, mir Umgebung und Figuren vorzustellen und eine emotionale Ebene zu ihnen aufzubauen. Diese Anstrengung trübte für mich persönlich ein bisschen den Lesegenuss, gelang aber mit Lesefortschritt immer besser. Dennoch die Anregung an Verlag und Autorin, über einen Abschnitt zum Nachschlagen, z. B. mit Stammbäumen, nachzudenken.
Im Nachhinein hätte ich lieber „Die Lautlosen“ vorher gelesen. Umgekehrt gelesen, mindern die Spoiler das Spannungspotenzial erheblich.

Dieses Werk beleuchtet das Leben in Hamburg in den Jahren unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg.
Im Mittelpunkt stehen die praktizierenden Ärzte Richard, Paula (verheiratet, eine Tochter, ein gehörloser Sohn) und Fritz (verwitwet, ein Sohn, eine verstorbene Tochter) und der befreundete britische Offizier Arthur (getrennt lebend, kinderlos, ursprünglich auch Arzt), alle um die 40 bis 45 Jahre alt, sowie deren Familienangehörige.
Gezeichnet wird eine stimmige düstere, bedrückende Stimmung, von Entbehrungen geprägt: Kaum Wohnraum, leere Geschäfte, große Kälte im Winter, ständiger Hunger, bis hin zu Toten auf den Straßen. Die Anhänger des Nationalsozialismus verschleiern, lügen, lassen ihre Beziehungen spielen, sind weiterhin mächtig.
Demgegenüber stehen die Hauptfiguren für Offenheit, Hilfsbereitschaft, Gleichberechtigung, Optimismus, Zukunftsplanungen und einen pragmatischen/kreativen Umgang mit teils fragwürdigen Rechtsvorschriften, um das Überleben ihrer kleinen Gemeinschaft zu sichern.
Erzählt werden viele kleine Episoden aus ihrem Leben, die alle für sich spannend sind, aber zumeist auch nach einigen Seiten wieder vorbei, sodass die Spannungskurve stark schwankt.

Diesen prägenden Ausschnitt deutscher Geschichte finde ich sehr interessant, zumal ich erst Jahrzehnte später geboren bin und keine Großeltern zur Hand habe, die mir hiervon erzählt hätten.
Und dennoch fühlte ich mich nicht so richtig gefesselt von der Geschichte und es reicht nur für vier Sterne. Schwer zu analysieren, warum. Oft wechseln die Innenansichten alle paar Zeilen, vielleicht erschwerte mir dies, mich emotional involviert zu fühlen. Von den Hauptfiguren gefallen mir die mit Makeln behafteten Fritz und Arthur am besten. Ihre Gedanken und Gefühle haben mich am meisten berührt. Um Identifikationspotenzial zu stiften, ist Richard vielleicht schlichtweg zu perfekt, so blöd das auch klingen mag.
Von der jüngeren Generation rund um Richards Sohn Georg, Bruno und Horst, die Humor und Echtheit ausgestrahlt haben, hätte ich gern noch mehr erlebt.

Es ist ein Lerneffekt eingetreten: Bleibende Eindrücke zum Alltag, zur Gesellschaft, zur Rechtslage bzw. der gerichtlichen Aufarbeitung, zur Medizin. Auch die Beziehungen zwischen Hamburgern („Verlierern“) und alliierten Besatzungsmitgliedern („Siegern“) sind interessant und vielfältig gezeichnet. Dass z. B. auch die Engländer wenig zum Essen hatten, welche Auflagen es für Eheschließungen gab, war mir nicht bewusst.

Das Ende hinterlässt ein gutes Gefühl. Aufbruchsstimmung. Die Wirkung jedes Einzelnen. Nicht alles ist gut, aber vieles auf dem richtigen Weg.
Ein Nachwort rundet das Werk gelungen ab.