Cover-Bild Mehr als die Erinnerung
Band 1 der Reihe "Gut Mohlenberg"
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 379
  • Ersterscheinung: 14.05.2019
  • ISBN: 9782919804313
Melanie Metzenthin

Mehr als die Erinnerung

Der neue Roman der Bild-Bestsellerautorin Melanie Metzenthin ist ein mitreißendes Porträt der zwanziger Jahre und ein bewegender Appell an die Liebe.

Gut Mohlenberg, 1920: In der Einrichtung für psychisch kranke Menschen kümmert die junge Medizinerin Friederike von Aalen sich liebevoll um die Patienten. Einer von ihnen ist Friederikes Mann Bernhard, der nach einer Hirnverletzung im Krieg ihre besondere Zuwendung braucht. Der schneidige Leutnant von einst erinnert sich an vieles nicht, aber mit seiner Frau verbindet ihn noch immer eine tiefe Liebe.

Da geschehen in der Gegend kurz hintereinander zwei grausame Morde. Man ist schnell bei der Hand mit den Verdächtigungen: Es muss einer der »Geisteskranken von Mohlenberg« gewesen sein! Doch Friederike würde für ihre Patienten die Hand ins Feuer legen und stellt heimlich eigene Nachforschungen an. Was weiß Walter Pietsch, der Mann mit den schlimmen Verbrennungen, den sie vor Kurzem erst eingestellt haben? Und welche Rolle spielt der hochintelligente, aber kühle Dr. Weiß? Zu spät begreift Friederike, dass sie mit ihren Fragen sich selbst und die Menschen in ihrer Nähe in große Gefahr gebracht hat …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2022

Psychologie oder Psychopathologie?

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Melanie Metzenthin gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, ich habe die Reihe um die Hafenschwester Martha geliebt. Dieses Buch lag schon länger auf meinem SUB, die Leserunde bei den Büchereulen habe ich ...

Melanie Metzenthin gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, ich habe die Reihe um die Hafenschwester Martha geliebt. Dieses Buch lag schon länger auf meinem SUB, die Leserunde bei den Büchereulen habe ich zum Anlass genommen es endlich mal zu lesen, schließlich hat die Autorin für das Buch den DeLiA-Literaturpreis bekommen.

Das Cover ist sehr schön gestaltet, die schwarz-weiß Aufnahme einer Frau vor einem großen Gebäude mit einem grasenden Pferd, wecken das Bild einer Idylle. Doch diese Idylle täuscht, im Umfeld von Gut Mohlenberg, der Pflegeanstalt für Menschen mit einer geistigen Schwäche, geschehen zwei Morde.

Im Mittelpunkt steht Frederike von Aalen, eine junge Frau, die ihr Medizinstudium für ihren an der Front verwundeten Mann Bernhard aufgibt, um voll und ganz für ihn da zu sein. Bernhard hat nach einer Explosion schwere Kopfverletzungen davongetragen, welche seine geistigen Fähigkeiten stark einschränken. Eines Tages tauch Walter Pietsch auf Gut Mohlenberg auf, Bernhard hat direkt Vertrauen zu dem Mann, die beiden begegnen sich mit Sympathie.

Als Patientin kommt Juliane Brunner in die Klink von Friederikes Vater, sie gibt Frederike zuerst noch so einige Rätsel auf, aber dann schaffen die beiden Frauen es gemeinsam den dunklen Schleier zu lüften, der Juliane umgibt.

Frederike ist eine sehr starke und tapfere Frau, ich habe eine gewisse Bewunderung für sie, aber ich konnte mich dennoch leider nicht zu 100% mit ihr identifizieren.

Das Buch spielt 1920 und ist damit zeitlich sehr gut einordbar. Es wird stringent erzählt, lediglich in der Mitte gibt es einige Rückblenden um Bernhard, die sich um die Explosion im 1. Weltkrieg drehen.

Das Buch ist sehr gut recherchiert, die Autorin weiß zu jeder Sekunde, worüber sie schreibt. Mich haben teilweise die Methoden, welche den Patienten zu teil wurden, abgeschreckt und verstört. Ich habe keinen medizinischen Hintergrund und teilweise fiel es mir schwer, den abscheulichen und abstoßenden Theorien zu folgen.

Ich hatte eine andere Vorstellung von dem Buch, sodass ich mich während des Lesens neu orientieren musste. Es ist zwar in gewisser Weise ein historischer Roman, aber teilweise ist es ein sehr düsterer Roman, welcher einen großen Anteil an Kriminalelementen enthält. Immerhin gibt es fünf Tote zu beklagen, wovon vier mehr oder weniger gewaltsam ums Leben kommen, bzw. post mortem geschändet werden.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt gut zu lesen, die Wortwahl ist treffend. Die beschreibenden Passagen und die Dialoge werden gut eingesetzt, um die Spannung bis zum Ende hochzuhalten.

Insgesamt habe ich den Roman gerne gelesen, auch wenn mich das Ende geschockt hat. Es mag psychologisch korrekt sein, aber ich hätte mir trotzdem ein anderes Ende gewünscht.

Ein Roman für alle, die sich gerne mit der Psychiatrie in den 20er Jahre auseinandersetzen möchten.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Spannender Auftakt zu einer neuen Reihe

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Und wieder ein großartiges Buch aus der Feder von Melanie Metzenthin. Ich ihr wist es vermutlich schon, aber sie hat sich neben Sarah Morgan zu meiner Lieblingsautorin entwickelt, denn jedes ihrer Bücher ...

Und wieder ein großartiges Buch aus der Feder von Melanie Metzenthin. Ich ihr wist es vermutlich schon, aber sie hat sich neben Sarah Morgan zu meiner Lieblingsautorin entwickelt, denn jedes ihrer Bücher zieht mich total in seinen Bann. So auch wieder der erste Band, der auf dem Gut Mohlenberg zwischen Celle und Lüneburg spielenden Reihe. „Mehr als die Erinnerung“ ist ein spannender Roman rund um die Nervenheilanstalt Gut Mohlenberg, die sehr liebevoll von Herrn Dr. Meinhardt und der jungen Friederike von Aalen geführt wird. Man merkt richtig, dass sie sich um ihre Patienten sehr umsichtig kümmern und ihre Bewohner den beiden am Herzen liegen.

Im Gegensatz dazu lernen wir die Nervenheilanstalt Langenhagen kennen, in der sehr brutale Behandlungsmethoden angewendet werden. Es schaudert einen, wenn man liest, was die Patienten dort über sich ergehen lassen müssen, zumal man im Nachwort erfährt, dass die Ereignisse in Langenhagen zwar fiktiv sind, so oder ähnlich aber passiert sein könnten.

Friederike ist eine bewundernswerte Frau. Sie ist auf dem besten Weg, ihr Medizinstudium abzuschließen, als ihr Mann Bernhgard schwer verwundet aus dem 1. Weltkrieg, der hier noch der große Krieg genannt wird, dann den 2. WK gab es ja noch nicht, heimkehrt. Sie kehrt nach Hause zum Gut Mohlenberg zurück und kümmert sich liebvoll um ihren Mann, der kognitiv nun auf dem Stand eines 5jährigen Kindes ist. Man spürt aus jeder Zeile die Liebe, die zwischen Bernhard und Friederike weiterhin besteht. Das macht sie ungleich sympathischer, als sie sowieso schon ist.

Ein ebenso spannender Charakter ist Walter Pietsch. Auch er hat, wie Bernhard im Krieg eine schwere Verwundung erlitten. Bei Walter ist diese allerdings körperlicher Natur. Er heuert auf dem Gut Mohlenberg um Arbeit an und bekommt diese auch. Walter ist ein absoluter Ruhepol und freundet sich schnell mit Bernhard an. Er ist der Einzige, der Bernhard nicht wie ein KInd behandelt, was sicherlich dazu beiträgt, dass dieser Fortschritte macht. Bei Walter ist man sich lange Zeit ein bisschen unschlüssig. Er verbirgt ein Geheimnis, das merkt man relativ schnell, aber welches…

Die Geschichte rund um das Gut und seine Bewohner ist spannend und als zwei Mordfälle innerhalb kuerzer Zeit passieren ist man natürlich mit Friederike auf der Suche nach dem Täter. Tatsächlich hatte ich nic ht so schnell eine Idee, wer es sein könnten, aber Melanie Metzenthin schreibt mal wieder eine runde Geschichte, in der nach und nach die Zusammenhänge ans Licht kommen und alles ein rundes Bild ergibt. Die Geschcihte ist extrem vielschichtig, ohne überladen zu wiorken. Es geht um die Morde, aber auch um die Therapie der jungen Juliane Brunner, die in ihrem Leben bereits Schreckliches erleben musste. Nach und nach öffnet sie sich Friederike und wir bekommen Einblick in ihr Leben und auch, wie sie sich ins selbige zurück kämpft.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr mitreißend und bildhaft. Melanie Metzenthin hatte mich wieder von der ersten Seite an in den Bann der Geschichte gezogen und die Seiten flogen nur so an mir vorbei. Ich war sehr froh, dass ich den zweiten Band schon hier liegen hatte. Die Geschichte ist aber in sich abgeschlossen, so dass man weiterlesen kann, aber nicht zwingend muss. Es gibt keinen Cliffhanger. Alles ist in sich rund und schlüssig.

Ich vergebe sehr gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Emotional, dramatisch, erschütternd

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INHALT:
Gut Mohlenberg 1920: Die junge Medizinerin Frederike von Aalen kümmert sich liebevoll um ihre Patienten in einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen. Darunter befindet sich auch ihr Ehemann. ...


INHALT:
Gut Mohlenberg 1920: Die junge Medizinerin Frederike von Aalen kümmert sich liebevoll um ihre Patienten in einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen. Darunter befindet sich auch ihr Ehemann. Er braucht besondere Zuwendung, denn er leidet unter einer Hirnverletzung aus dem Krieg. Viel erinnert Frederike nicht mehr an den schneidige Leutnant von einst. Da geschehen zwei grausame Morde und schnell soll klar sein, der Mörder muss einer der Patienten von Mohlenberg sein. Doch daran will Frederike nicht glauben und stellt viele Fragen. Sie merkt aber, dass die mit ihren Fragen die Menschen in ihrer Nähe in grosse Gefahr bringt.
MEINE MEINUNG:
Ich liebe die Geschichten von Melanie Metzenthin und muss sagen, vor diesem hier hatte ich Respekt, wollte es aber unbedingt lesen. Denn das Thema einer psychiatrischen Klinik zu dieser Zeit ist schon sehr dramatisch und emotional für mich. Dann habe ich angefangen zu lesen und kann sagen, die Autorin hat es hier ganz wunderbar umgesetzt. Ich war sofort in der Geschichte und bei den Menschen. Es wurden hier eine Liebesgeschichte und ein Kriminalfall sehr gekonnt verbunden und es ergab eine emotionale und auch spannende Storie. Der Schreibstil ist sehr lebendig und authenrisch und lässt sich wunderbar flüssig lesen. Die Schicksale der Charaktere gingen mir sehr nahe und es wurde hier mit sehr viel Respekt behandelt. Natürlich gibt es nicht nur symphatische Charaktete, es gibt auch die, die mich aufrefgen und teilweise wütend machen, aber auch diese gehören dazu und können das Buch auch bereichern. Interessant , wenn auch teilweise abschreckend, fand ich auch den medizinischen Aspekt. Es wurde hier ein dunkles Kapitel von Deutschland gezeigt und voller Respekt umgesetzt.
FAZIT:
Emotional und dramatisch, erschütternd und berührend.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Hatte mir das Buch anders vorgestellt

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Der Klappentext von „Mehr als die Erinnerung“ hat mich angesprochen, da er nach einer Mischung aus historischem Roman und Krimi klang.
Schauplatz ist Gut Mohlendorf, ein Heim bzw. eine Heilanstalt für ...

Der Klappentext von „Mehr als die Erinnerung“ hat mich angesprochen, da er nach einer Mischung aus historischem Roman und Krimi klang.
Schauplatz ist Gut Mohlendorf, ein Heim bzw. eine Heilanstalt für psychisch Kranke. Für die 20er Jahre handelt es sich hier um eine sehr fortschrittliche Einrichtung, denn die Patienten werden zu Eigenständigkeit angehalten und leben, so weit es ihnen möglich ist, ein normales Leben und gehen Alltagsbeschäftigungen nach.
Im Zentrum der Geschichte steht Friederike von Aalen, Tochter des Heimleiters. Seit ihr Ehemann mit einem Hirnschaden aus dem Krieg zurückgekehrt ist, kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihn und hat sogar ihr Medizinstudium auf Eis gelegt.
Es ist einerseits toll und bewundernswert, wie die junge Frau zu ihrem Mann und ihrer Ehe steht. Obwohl es Ärzte gibt, die ihr eine Scheidung nahelegen, will sie davon nichts wissen. Gleichzeitig haben ich wegen Friederikes Verhalten gegenüber Bernhard überlegt, ob ich den Roman abbrechen soll. Bernhards Intellekt wird als der eines 5-jährigen Kindes beschrieben. Es stellt sich zwar später heraus, dass er mehr versteht, als zunächst angenommen, aber zu einem Zeitpunkt, als sie noch davon ausgeht, dass ihr Mann sich auf dem geistigen Stand eines Kindes befindet, beschließt sie, die ehelichen Aktivitäten mit ihm aufzunehmen, da er immer noch so attraktiv ist und sie sich Nachwuchs wünscht.
Sie muss Bernhard zunächst anleiten und das ganze Szenario hatte für mich etwas grenzwertiges. Ich fand die Vorstellung unangenehm, dass jemand, der die Situation vielleicht nicht verstehen kann, zu sexuellen Handlungen überredet wird.
Nachdem ich eine Weile gehadert und das Buch pausiert habe, nahm ich es doch wieder zu Hand.
Stellenweise konnte mich die Handlung fesseln, aber richtige Begeisterung kam nicht auf.
Die Dialoge orientieren sich am damaligen Sprachgebrauch, wodurch zwar eine authentische 20er Jahre Atmosphäre entsteht, aber aus heutiger Sicht wirken die Gespräche oft hölzern und gestelzt.
Ich hatte erwartet, mehr über das Leben in einer psychiatrischen Einrichtung und die Behandlungen zu erfahren aber darauf wird nicht näher eingegangen. Dafür gab es viele gemeinsame Abendessen von Ärzten, Familienangehörigen, Patienten und Besuchern, so dass man stellenweise völlig vergisst, dass wir uns in einer Klinik befinden.
Eine Patientin erhält einen eigenen Handlungsstrang, der eine zentrale Rolle spielt. Therapie erfährt sie hauptsächlich in Form von Gesprächen mit Friederike (wir erinnern uns, sie hat ihr Studium vorzeitig abgebrochen) und fährt sogar mit ihr in den Urlaub, was ich sehr sonderbar fand.

Die Suche nach dem Mörder hat Aufs und Abs. Manchmal zog die Spannung an, verlor sich dann aber in langatmigen Rückblicken. Wäre ich an Friederikes Stelle, hätte mich sicherlich nicht mit einer über die Tage in die Länge gezogenen Fortsetzungsgeschichte abspeisen lassen.
Das Ende kommt überraschend dramatisch mit einer Wendung, die ich so nicht kommen sah und die ich so mutig fand, dass ich meine Bewertung nach oben korrigiere.

Insgesamt hat mir „Mehr als die Erinnerung“ leider weniger gefallen als „Im Lautlosen“ / „Die Stimmlosen“. Durch den Klappentext hatte ich mir unter der Geschichte einfach etwas anderes vorgestellt.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Historischer Roman über den Umgang mit psychisch kranken Menschen in den 1920er-Jahren mit Krimielementen

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Friederike von Aalen hat Medizin studiert, bis ihr Ehemann Bernhard 1917 in Frankreich während des Krieges schwer am Kopf verletzt wurde. Seitdem hat der ehemalige Leutnant nicht nur mit Erinnerungslücken ...

Friederike von Aalen hat Medizin studiert, bis ihr Ehemann Bernhard 1917 in Frankreich während des Krieges schwer am Kopf verletzt wurde. Seitdem hat der ehemalige Leutnant nicht nur mit Erinnerungslücken zu kämpfen, auch sein naives Verhalten erinnert an das Betragen eines fünfjährigen Kindes, weshalb sich Friederike in der Klinik für psychisch kranke Menschen ihres Vaters um ihn kümmert.
Kurz nachdem Friederike einen neuen Arbeiter auf Gut Mohlenberg angestellt hat, geschehen zwei grausame Morde, bei denen die Opfer verstümmelt aufgefunden werden. Bald ist ein Schuldiger unter den Patienten gefunden, aber Friederike mag dies nicht glauben und stellt eigenmächtig Nachforschungen an. Dabei deckt sie auf, dass der neue Mitarbeiter, der angestellte Psychiater Dr. Weiß und ihr Ehemann sich aus Frankreich kennen, dies jedoch bisher verschwiegen haben. Friederike fragt sich, welches Geheimnis die drei verbindet und ob es einen Zusammenhang mit den Mordfällen geben könnte.

"Mehr als die Erinnerung" ist ein historischer Roman, der anschaulich schildert, wie in den 1920er-Jahren mit psychisch kranken Menschen umgegangen wurde. Dabei ist Friederikes Vater ein Pionier, der seine Patienten auf einem norddeutschen Gut behandelt, wo sie bestimmte Aufgaben übernehmen müssen, sich jedoch frei bewegen können. In anderen Kliniken wie der Heil- und Pflegeanstalt in Langenhagen bei Hannover, die Friederike besucht, werden die "Irren" weggesperrt und fragwürdigen bis zu menschenverachtenden und lebensgefährlichen Therapien unterzogen.

Durch die beiden Morde, die sich in dem nahe gelegenen Dorf ereignen, entwickelt sich das Buch zu einem Spannungsroman mit Krimielementen. Friederike vertraut auf die Unschuld der friedfertigen Patienten, die sie zum Teil schon ihr Leben lang kennt und verdächtigt stattdessen ihren neunen Angestellten Walter Pietsch, der etwas zu verbergen zu haben scheint. Nach und nach deckt sie nicht nur seine Vergangenheit auf, sondern auch die von Dr. Weiß und findet dabei auch eine mögliche Erklärung für die Morde und Verstümmelung der Leichen.

Der Roman ist durch die Schilderung von Klinikalltag, Friederikes Nachforschungen und Rückblenden in das Jahr 1917 abwechslungsreich geschildert. Friederike ist eine liebenswürdige, engagierte junge Frau, die sich für Schwache einsetzt und sich nicht in das klassische Rollenbild einer Frau zur damaligen Zeit pressen lässt. Die Liebe zu ihrem Mann ist sehr idealisiert dargestellt und konnte mich deshalb weniger überzeugen, stellt aber auch nur einen Randaspekt des darüber hinaus authentischen Romans dar.

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