Cover-Bild Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
Band 1 der Reihe "Heiligendamm-Saga"
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16,00
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 30.10.2020
  • ISBN: 9783785727072
Michaela Grünig

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang

Roman

Heiligendamm, 1912: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann hat große Pläne, man will dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Doch die High Society steigt lieber weiter bei dem etablierten Rivalen ab. In dieser schweren Zeit zeigt ausgerechnet die junge Tochter Elisabeth kaufmännisches Geschick, während sich der sensible Sohn Paul für Musik begeistert. Vater Kuhlmann sieht sich gezwungen, den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe zu bitten. Und der hegt recht unkonventionelle Ansichten ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2021

Gelungener Auftakt

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„...Es war ein Kommen und Gehen, ein sorgfältig orchestriertes Schauspiel wie auf einer Bühne, an dem sich Elisabeth niemals sattsehen würde...“

Mit diesen Worten beschreibt Elisabeth ihre Eindrücke von ...

„...Es war ein Kommen und Gehen, ein sorgfältig orchestriertes Schauspiel wie auf einer Bühne, an dem sich Elisabeth niemals sattsehen würde...“

Mit diesen Worten beschreibt Elisabeth ihre Eindrücke von Palais Heiligendamm. Vor kurzen ist ihre Familie aus Berlin nach Bad Doberan gezogen, weil der Vater das Hotel übernommen hat.
Wir schreiben das Jahr 1912. Es war die Idee von Ottilie Kuhlmann, die ihren Mann gedrängt hat, sich um ein eigenes Hotel zu bemühen.
Die Autorin hat einen fesselnden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt.
Elisabeth ist die zweitälteste Tochter des Hauses. Sie würde gern im Hotel mitarbeiten. Aber dafür hat ihre Mutter gar kein Verständnis. Dabei hat Elisabeth einen sehr guten Blick für Details und bringt gut umsetzbare Vorschläge, wenn es darauf ankommt.
Paul, der Sohn des Hauses, ist als Nachfolger gesetzt. Doch er selbst hat diese Ambitionen nicht. Er tut sich schwer, seinen Pflichten nachzukommen. Im Herzen ist er Künstler. Mit seinem Klavierspiel berührt er die Zuhörer.
Minna ist Hausmädchen bei Familie Kuhlmann. Sie hat das Angebot angenommen, sie nach Bad Doberan zu begleiten. In ihr aber brennt das Heimweh nach ihrer Familie.
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Die Autorin arbeitet häufig mit passenden Metaphern und beschreibt die Örtlichkeiten detailgenau. So hatte ich schnell ein Bild des Hotels im Kopf.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven ergibt sich ein vielschichtiges Bild der Verhältnisse. Ottilie ist die Tochter eines Offiziers. Das zeigt sich in den Äußerungen gegenüber Paul:

„...Auf dem Parkett werden bleibende Verbindungen geknüpft, und die Schwellen der Ballsäle führen in den sicheren Hafen der Ehe. Wenn du Walzer, Menuett und Polka nicht beherrschst, wirst du dich schwertun, eine standesmäßige Ehefrau zu finden...“

Ich darf die Familie bis in den Winter 1918/19 begleiten. Als das Hotel vor dem Krieg finanziell ins Schlingern gerät, wird Julius Falkenhayn im Auftrag von Graf Seitz Geschäftspartner. Er erkennt Elisabeths Potential und fördert sie. Privat allerdings sind sie anfangs wie Hund und Katz. Elisabeths Mutter ist das gerade recht, denn sie misstraut den jungen Mann mit mysteriöser Vergangenheit. Julius hat einige Jahre in Afrika verbracht. Ottilie hat zwar keine Ahnung von dem Leben dort, erlaubt sich aber eine Meinung:

„...Ich verstehe sowieso nicht, warum die Eingeborenen gegenüber den deutschen Missionaren und Siedlern nicht mehr Dankbarkeit an den Tag legen. Schließlich bringen die ihnen doch erst Disziplin, Hygiene, Gehorsam, Sitte und Anstand bei...“

Julius kontert und verliert weitere Sympathie bei Ottilie.
In den Kriegsjahren ist Elisabeth zum großen Teil auf sich allein gestellt, um das Hotel am Laufen zu halten. Paul hat sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet – und das schon nach wenigen Tagen bereut. Gerade an ihm wird deutlich, wie der Krieg aus einen schöngeistigen jungen Mann eine abgestumpftes Wesen macht.
Julius wird,wie wir heute sagen würden, Kriegsberichterstatter. Er, der konsequent gegen den Krieg ist, formuliert seine Ambition so:

„...Andererseits will ich die Katastrophe dokumentieren, die da gerade geschieht, damit zukünftige Generationen niemals wieder in einen derart sinnlosen Krieg ziehen...“

Der Roman spielt die gesamte Palette der menschlichen Gefühle wider: Freude, Trauer, Eifersucht und Wut. Das Leben kennt Höhen und Tiefen. Und die Jahre verändern die Protagonisten – nicht immer zum Guten. Der Judenhass von Ottlilie ist mir mehr als suspekt. Julius`Einstellung zum Krieg dagegen hebt sich wohltuend von der herrschenden Euphorie ab. Johanna, die älteste Tochter, zeigt sehr viel Empathie und Einsatzbereitschaft.
Natürlich kommen in ein bekanntes Hotel auch historische Persönlichkeiten, so der Dichter Rainer Maria Rülke. Er begibt sich selbst in die Küche, um sich für ein Soufflè zu bedanken.

„...Ein Pariser Sternekoch hat mir einmal gesagt, Soufflés seien wie Katzen. Wenn man ihnen nicht seine ganze Aufmerksamkeit schenkt, werden sie zickig und machen, was sie wollen….“

Es sind solche Sprachspiele, die das Lesen immer wieder zum Vergnügen machen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Welch grandioser Auftakt dieser Reihe!

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Heinrich Kuhlmann baut das Palais Heiligendamm auf Wunsch seiner Frau Ottilie. Sie ist eine Dame von Welt in kümmert sich ob ihr Wohlbefinden und das Aussehen der Familie nach außen, während ihr Mann das ...

Heinrich Kuhlmann baut das Palais Heiligendamm auf Wunsch seiner Frau Ottilie. Sie ist eine Dame von Welt in kümmert sich ob ihr Wohlbefinden und das Aussehen der Familie nach außen, während ihr Mann das Hotel führt.

Friedrich der erstgeborene Sohn lebt und arbeitet als Arzt in Berlin in der Charité. Paul ist auf Grund dessen auserkoren in die Geschäftsführung des Palais einzusteigen, obwohl hier definitiv nicht seine Kompetenzen liegen. Die Töchter Johanna, Elisabeth und Luise sollen sich gut benehmen und verheiratet werden. Elisabeth möchte nichts lieber als in die Hotelerie einsteigen, Johanna möchte auch eine Lebensaufgabe, am besten Bedürftigen zu helfen und Luise möchte einfach nur Ehefrau und Mutter sein.

Doch werden alle das tun dürfen, was sie wirklich möchten? Wie wird dies durch die gesellschaftlichen Konventionen beeinflusst? Wie wirkt sich der Krieg und die sonstigen Hindernisse auf das Palais aus?

Ein wunderbarer, mitreißender Roman über die Familie Kuhlmann. Äußerst spannend und immer für eine Überraschung gut. Absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Ein Auftakt, der sich sehen lassen kann

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Der Roman „Palais Heiligendamm – Ein neuer Anfang“ beginnt im Jahr 1912. Die Familie Kuhlmann folgte dem Vater und Ehemann nach Heiligendamm und hier möchte er seinen lang gehegten Traum erfüllen. Er will ...

Der Roman „Palais Heiligendamm – Ein neuer Anfang“ beginnt im Jahr 1912. Die Familie Kuhlmann folgte dem Vater und Ehemann nach Heiligendamm und hier möchte er seinen lang gehegten Traum erfüllen. Er will das beste Hotel am Platze besitzen und den großen Konkurrenten hinter sich lassen. Die Reichen und Schönen der Umgebung interessiert das aber nicht. Sie steigen weiter im Grandhotel ab. Neben dem Ärger mit der Konkurrenz ist Vater Kuhlmann auch mit den Tätigkeiten seiner Kinder nicht einverstanden. Der Sohn Paul sieht sich so gar nicht als künftiger Hotelier und die Tochter Elisabeth ist für den Geschmack des Vaters zu eifrig bei der Sache. Als dann auch noch der Erste Weltkrieg ausbricht, wird die Zeit für das Palais alles andere als einfach.

Welch ein bezauberndes Buch. Die Autorin schreibt so angenehm und bildhaft, dass ich beim Lesen stets abtauchen konnte. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte und die Ereignisse im Buch sind frei von konstruierten Erlebnissen, die unrealistisch erscheinen. Die Sorge um das tägliche Brot während des Krieges und das Sehen nach den Soldaten, die an der Front ihren Dienst versehen, ist so realistisch geschildert, dass ich völlig gefangen war.

Neben den Schwierigkeiten beim Aufbau eines florierenden Hotelbetriebes gibt es noch einige Nebenschauplätze. Auch die sind passend zur Zeit dargestellt. Der Kampf um Gleichberechtigung oder der Wunsch nach Verwirklichung eigener Ziele gehören unter anderem dazu. Es sind noch einige Fragen offen und ich freue mich sehr auf die Folgebände. Ein spannendes und mit historischen Fakten gut bestücktes Buch, welchem ich gerne fünf Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Ein toller Auftakt!

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„Palais Heiligendamm- Ein neuer Anfang" ist der gelungene Auftakt der Heiligendamm-Saga von Michaela Grünig. Der Roman handelt von den bewegenden Schicksalen des Palais Heiligendamm, der Hoteliersfamilie ...

„Palais Heiligendamm- Ein neuer Anfang" ist der gelungene Auftakt der Heiligendamm-Saga von Michaela Grünig. Der Roman handelt von den bewegenden Schicksalen des Palais Heiligendamm, der Hoteliersfamilie Kuhlmann und deren Angestellten.

Die Handlung spielt zwischen den Jahren 1912 und 1919. Dadurch ist der erste Teil des Buches eine schön zu lesende Geschichte über die Anfänge des Palais, aber auch den schnell eintretenden Problemen und Hindernissen. Man lernt die Charaktere gut kennen und taucht ab in die Welt des Palais Heiligendamm. Nachdem man sich gut in die Geschichte eingefunden hat, bricht der 1. Weltkrieg aus und damit beginnen Dramatik und Spannung. Ab hier wird der Roman richtig fesselnd und bewegend!

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und sehr bildhaft. Man kann sich die Handlung richtig im Kopf vorstellen. Vor allem die verschiedenen Charaktere werden sehr authentisch und anschaulich dargestellt. Die Handlung wird aus Sicht von Elisabeth Kuhlmann, Paul Kuhlmann und der Angestellten Minna beschrieben, sodass man drei sehr unterschiedliche Schicksale kennenlernt. Elisabeth entpuppt sich als echte Geschäftsfrau, Paul durchlebt eine sehr dramatische Liebesgeschichte und auch Minnas Schicksal ist sehr berührend.

Das Ende des ersten Bandes klärt die wichtigsten Fragen, lässt aber gleichzeitig noch genug Potential für die Fortsetzung.

Fazit: Ein toller Auftakt der Heiligendamm-Saga mit gut ausgearbeiteten Charakteren und vielen spannenden und berührenden Schicksalen! Freue mich auf Band 2!

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Fesselnd von Anfang an!

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Das Cover hat mich gleich angesprochen, da ich solche Bücher mag die in der Vergangenheit spielen und historisch angehaucht bzw. historisch sind.
Michaela Grünigs Schreibstil gefällt mir sehr gut und ...

Das Cover hat mich gleich angesprochen, da ich solche Bücher mag die in der Vergangenheit spielen und historisch angehaucht bzw. historisch sind.
Michaela Grünigs Schreibstil gefällt mir sehr gut und es liest sich sehr flüssig. Durch die vielen Seitenzahlen hatte ich Angst ewig zu brauchen, aber ich flog nur so durch die Seiten.

Das liegt nicht nur am tollen Schreibstil. Nein, die Geschichte dahinter gefällt mir ausgesprochen gut. Ich finde die Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Ich habe mich regelrecht in die Protas verliebt. Besonders Paul und Elisabeth oder auch Minnas Charakter gefällt mir. Sie hat so eine große Entwicklung innerhalb des Buches gemacht. Auch das Hotel musste einiges einstecken um dann wieder in vollen Glanze zu sprießen.

Die Autorin hat eine so schöne Geschichte gezaubert, die mich von Anfang an mitgenommen hat. Ich konnte in die Geschichte abtauchen und war im Jahre 1912 in diesem Hotel umringt der Familie Kuhlmann.

Ich freue mich riesig auf Band 2 und habe es mir schon vorbestellt.

Das Buch bekommt verdiente 5+/5 Sterne.

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