Cover-Bild So dunkel der Wald
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 15.03.2018
  • ISBN: 9783740802936
Michaela Kastel

So dunkel der Wald

Thriller
Eine klaustrophobische Welt aus Gewalt und Angst.

Ronja und Jannik führen ein Leben ohne Zukunft, seit sie als Kinder von einem gewissenlosen Entführer tief in den Wald verschleppt wurden. Eines Tages gerät die Situation außer Kontrolle, und die langersehnte Freiheit ist zum Greifen nahe. Doch was so lange ein Wunschtraum war, erscheint ihnen plötzlich fremd und beängstigend. Und die Jagd auf sie hat bereits begonnen ..

Eindringlich und schonungslos führt Michaela Kastel in eine klaustrophobische Welt aus Gewalt und Angst. Ein Ausnahme-Thriller.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2018

Sehr sehr spannend.

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Ronja und Jannik, als Kinder entführt von „Paps“, leben seit Jahren im Wald, isoliert von der Aussenwelt, ab von der Zivilisation. Sie führen ein Leben in Angst, voller Gewalt und mit ständig wechselnden ...

Ronja und Jannik, als Kinder entführt von „Paps“, leben seit Jahren im Wald, isoliert von der Aussenwelt, ab von der Zivilisation. Sie führen ein Leben in Angst, voller Gewalt und mit ständig wechselnden „Geschwistern“, weitere Opfer von Paps, die ihr Martyrium oft nicht überleben.
Ronja entscheidet sich nach langer Zeit des Leidens und der Angst vor Konsequenzen schliesslich doch zur Flucht, mit ihr die zwei Kleinen „aktuellen Geschwister“. Die Freiheit fast erreicht werden sie aufgegriffen von Paps, verraten durch Jannik.
Die Lage spitzt sich zu, es gibt eine abrupte Veränderung der Lage … und die Freiheit ist da. Oder auch nicht. Denn die Jugendlichen bleiben, aus eigenem Antrieb, im Wald, alleine, unter sich. Während nach ihnen gesucht wird, von einer ambitionierten Polizistin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Rätsel der verschwundenen Kinder in dieser Region zu lösen.

Unfassbar beklemmend geht es los, atemlos liest man durch die ersten düsteren Seiten, ist reinversetzt in einen klaustrophobisch düsteren Wald. Ein Schreibstil, der einen einbindet in die Ängste, die Emotionen der Kinder.
Man leidet mit den Jugendlichen, man wünscht Ronja eine erfolgreiche Flucht - um wirklich schockiert zu sein über das schnelle Aufgreifen und das darauf folgende die Handlung ändernde Element.
Dann wird es ruhiger, die Handlung fokussiert sich weniger auf die Taten denn auf die psychologischen Hintergründe. Die Jugendlichen, die die Chance hätten, ihrer Lage zu entgehen entscheiden sich zu bleiben - ihre durch die Jahre, auch bedingt durch das Manipulieren des Täters, geschürten Ängste, ihre Psychosen halten sie weiter fest. Körperlich frei sind sie doch gefangen in ihren eigenen Emotionen, ihren zerstörten Seelen.
Es ist grausam und faszinierend zu lesen, wie sich die Beziehungen untereinander durch dieses Phänomen entwickeln. Langsam kristallisieren sich die Charaktere immer weiter heraus und man ist schockiert, wie viel Einfluss die Jahre der Gewalt und der Gefangenschaft sie doch verändert und beeinflusst haben.

„...nachdem man sein ganzes Leben lang versucht hat, ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, und nun begreifen muss, dass es Zeit wird, die eigene Vergangenheit zu vergessen und eine dunkle Zukunft zu azkeptieren. Das bindet dich an Orte und Gedanken, die du nie für möglich gehalten hättest.“ (Zitat)

Es gibt kein klischeehaftes Happy End, im Gegenteil. Der Leser wird bis zum Schluss herausgefordert, die eigenen Ideen, wie das Buch sich entwickeln könnte immer wieder über den Haufen geworfen.
Ein wirklich spannendes, psychologisch vielschichtiges Buch mit oft unvorhersehbaren Wendungen. Geschrieben in einer Art und Weise, die den Leser mitleiden und mitfühlen lassen und Verständnis aufbringen lassen für manche Handlungen und Gedanken, die eigentlich fremd sind.
Allerdings gibt es für mich gegen Ende einige noch offene Stellen. Was ist mit der Polizistin, die von Jannik in der Höhle „entsorgt“ wurde - wurde sie denn nie von ihren Kollegen gesucht, die sie doch kurz vor der Ankunft im Wald noch per Handy über ihren Standort informiert hat? Überlebt sie oder bleibt sie verschwunden?
Und was wird aus Jannik - er bleibt im Wald, gut. Aber es ist mir zu vage, das wieso, das „und was jetzt“.
Ich finde es sehr gut, dass es kein typisches Ende gibt, kein Happy End, kein happy ever after. Das würde auch nicht zum vorhergegangenen Stil des Buches passen. Es ist in sich stimmig, so wie es ist - aber es endet doch etwas zu vage für meinen Geschmack.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Die Dunkelheit und das Grauen

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Das Buch ist erschreckend gut geschrieben. Es fesselt von der ersten Seite an und lässt einen nicht mehr los – auch emotional. Bereits der Text der Innenseite auf dem Schutzumschlag „Wir nennen es Sonnentor ...

Das Buch ist erschreckend gut geschrieben. Es fesselt von der ersten Seite an und lässt einen nicht mehr los – auch emotional. Bereits der Text der Innenseite auf dem Schutzumschlag „Wir nennen es Sonnentor – das dunkle Loch mitten im Felsen, in das er uns wirft, wenn wir nicht artig waren.“ stimmt einen auf die Geschehnisse ein. Mit diesem Satz beginnt auch das Buch. Der Leser ist sofort im Geschehen. Man spürt sofort das „Dunkle des Waldes“, die Bedrohung, das Grauen.
Mitten im Wald ist eine Hütte. Fernab jeglicher Zivilisation. Paps, der Entführer, wohnt dort mit „seinen“ Kindern, welche er sich holt und in den Wald verschleppt. Viele überleben nicht lange, zu schlimm sind Missbrauch, Gewalt – auch seelische Gewalt, da er diese Kinder „bricht“ bzw. deren Seele zerstört.
Berichtet wird aus der Ich-Perspektive von Ronja, die dort mit Jannik und den „aktuellen Geschwistern“ Nika, Henna und Theo lebt. Sie fasst nach langer Zeit der Qual den Entschluss zu fliehen. Damit kommt die Geschichte in Gang. Und alles nimmt seinen Lauf, der nicht immer wie vom Leser erwartet verläuft. Man stellt sich Fragen, überlegt was als nächstes kommt und wie diverse Ereignisse wohl verlaufen bzw. verlaufen könnten. Die Wendungen sind oft nicht vorhersehbar.
Sehr schön finde ich das Ende, insofern man hier von „schön“ sprechen kann. Es packt einen wie am Anfang des Buches und wirft einen mit voller Wucht in den Wald zurück. Denn es gibt Dinge, die der Wald nicht mehr hergibt.

Die Leseempfehlung für 2018!

Veröffentlicht am 03.04.2018

So dunkel der Wald

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Dieses Mal werde ich die Rezension sehr kurz halten. Nicht weil ich nicht wüsste was ich zu dem Buch sagen soll, in diesem Fall könnte ich zig Seiten schreiben. Nein. Diese Geschichte sollte man möglichst ...

Dieses Mal werde ich die Rezension sehr kurz halten. Nicht weil ich nicht wüsste was ich zu dem Buch sagen soll, in diesem Fall könnte ich zig Seiten schreiben. Nein. Diese Geschichte sollte man möglichst frei lesen, ohne bereits zu viele Informationen zu haben. Daher beschränke ich mich bei meiner Rezension auf das Wichtigste und fasse es kurz zusammen.

Bereits der Klappentext hat in mir ein beklemmendes Gefühl ausgelöst und das hat sich auch durch die gesamte Geschichte über nicht verflüchtigt.
Ronja und Jannik werden als Kinder entführt und leben von da an zusammen mit ihrem Kidnapper im Wald. Diesen müssen sie auch noch "Paps" nennen und ich hatte während dem Lesen viele Gefühle diesem Mann gegenüber, vor allen Dingen Wut, Hass und Abscheu.

Die vielen Jahren in der Gewalt dieses Mannes haben bei den beiden, inzwischen jungen Erwachsenen, ihre Spuren hinterlassen. Es tat mir im Herzen weh, in ihre zerbrochenen Seelen blicken, ihnen aber nicht helfen zu können.
Die Autorin hat äußerst tiefgründige und vielschichtige Figuren geschaffen, die mich allesamt in ihrer Rolle überzeugt haben. Dabei kann man nicht zwischen gut und böse oder schwarz und weiß entscheiden. Vielmehr zeigt sich hier, wie stark sich bestimmte Erlebnisse in die Seele einbrennen und einen Menschen verändern können.

Man erhält überaus detaillierte Einblicke in den Alltag der drei. Zum einen war das für mich extrem interessant, auf der anderen Seite aber auch sehr schockierend. Man möchte sich gar nicht ausmalen, wie schlimm es für Jannik und Ronja sein muss, diesem Menschen gehorchen zu müssen und seine Tyranneien, Tag für Tag ohne die Chance auf Flucht, aushalten zu müssen.

Die Freiheit von Ronja und Jannik ist zum Greifen nahe und dennoch ist da plötzlich nicht nur Glück oder Freude, sondern auch ganz viel Angst. Angst vor dem "echten" Leben, den Menschen außerhalb des Waldes. Hier wird ganz deutlich, wie unterschiedlich die beiden Hauptfiguren mit dem Erlebten umgehen und welche Pläne sie für ihre Zukunft, für ihr eigenes Leben haben.

Veröffentlicht am 03.04.2018

geht unter die Haut...

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Mitten in einem riesigen Waldgebiet lebt Paps mit seinen 5 Kindern zurückgezogen und isoliert. Jannik, der Älteste, Ronja, Nika, Henna und Theo. Doch die vermeintliche Idylle trügt, denn die Kinder wurden ...

Mitten in einem riesigen Waldgebiet lebt Paps mit seinen 5 Kindern zurückgezogen und isoliert. Jannik, der Älteste, Ronja, Nika, Henna und Theo. Doch die vermeintliche Idylle trügt, denn die Kinder wurden eines nach dem anderen entführt und haben keine Chance dem unbarmherzigen und brutalen Paps zu entkommen. Wer nicht spurt wird gewaltsam gezüchtigt, Paps duldet keinen Widerspruch....

"So dunkel der Wald" ist ein psychologisch ausgefeilter und nicht vorhersehbarer Thriller aus der Feder von Michaela Kastel. Ein Thriller, den ich jedem Fan des Genre wärmsten empfehlen kann. Der Schreibstil ist eindringlich, bildhaft und anspruchsvoll und die Story so spannend, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Durch die Ich-Perspektive von Ronja ist man mitten im Geschehen und erlebt ihre Gefühle und Gedanken hautnah mit. Die Angst vor Paps, die Angst um die Kleinen, die ausweglose Situation, die sich dann ändert. Doch ändert sie sich wirklich?

Die Autorin hat die beiden Hauptfiguren Ronja und Jannik perfekt gezeichnet, beide wirken authentisch und absolut glaubhaft, haben viele Facetten. Sie spielt mit den Gefühlen des Lesers, es ist eine Geschichte die wirklich zu Herzen geht, aufwühlt und einfach nur betroffen macht. Sie ist beklemmend weil sehr realistisch und vorstellbar, manche Szenen sind nur schwer zu ertragen. Eine Handlung mit vielen Wendungen und Überraschungen, wie eine rote Linie zieht sich körperliche Gewalt von Anfang bis Ende durch die Story. Ich habe lange keinen so fesselnden Psychothriller mehr gelesen.

Fazit: Das Buch lässt Thrillerherzen höher schlagen, ist aber keine billige Effekthascherei sondern psychologischer Thrill vom Feinsten. Eine Story die unter die Haut geht und die ich so schnell nicht vergessen werde. Verdiente 5 Sterne

Veröffentlicht am 01.04.2018

Wunderbar düster (enthält Spoiler)

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Michaela Kastel zieht uns ins Dunkel des Waldes. Sie erzählt die Geschichte der als Kind entführten Ronja, die zusammen mit Jannik, Theo und Henna bei ihrem Entführer "Paps" wohnt. Doch Ronja möchte nach ...

Michaela Kastel zieht uns ins Dunkel des Waldes. Sie erzählt die Geschichte der als Kind entführten Ronja, die zusammen mit Jannik, Theo und Henna bei ihrem Entführer "Paps" wohnt. Doch Ronja möchte nach Jahren der Angst endlich fliehen. Und setzt so eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihren Höhepunkt in den dunklen Tiefen des Waldes findet.
Ich hätte dieses Buch durchaus an einem Tag verschlingen können, doch ich habe es mit eingeteilt. Man liest die Seiten mit dunkler Faszination, möchte mehr und mehr über Paps herausfinden und fiebert mit der Kommissarin mit. Nicht selten erfasst mich entweder Wut über das Unrecht, das man den Kindern antut oder pures Unverständnis über das Handeln von Jannik oder Ronja. Im Laufe des Buches wird sehr gut klar gemacht, wie stark die Abhängigkeit von Kindern zum Entführer werden kann, und wie groß dann die Angst vor der alten Welt und zu hause sein kann. Es gab allein zwei Dinge die mich am Ende etwas gestört haben, und mich deshalb von einer fünf Sterne Bewertung abhalten: Das Handeln der Kommissarin, als sie auf die Kinder trifft ist schlichtweg unsensibel und grob. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie solche Dinge nicht in ihrer Ausbildung gelernt hat. Seine Entführer anzuschreien und Druck aufzubauen ist selten eine Lösung.
Außerdem wäre ein Blick in die Zeit nach der Rettung interessant gewesen. Wird Jannik zur Rechenschaft gezogen, oder behalten Ronja und Henna stillschweigen über seinen Aufenthaltsort? Wie reagieren Ronjas Eltern? Die wirkten ja sehr traumatisiert und ich könnte mir vorstellen, dass sie sehr distanziert sind. Was ist aus Nika geworden? Und wenn man die alte Hütte von Paps finden sollte: Was findet man dort in der Umgebung? Wieviele Kinder sind ihm und seinem Vater wirklich zum Opfer gefallen? Das alles hätte ich gerne noch erfahren. Ich mag es eigentlich gar nicht, wenn am Ende eines Buches noch so viele offene Fragen vorhanden sind.
Trotzdem eine sehr empfehlenswerte Geschichte, die endlich mal was anderes ist, als andere Thriller die an der Spitze der Bestsellerlisten stehen.