Cover-Bild Worüber wir schweigen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 17.10.2019
  • ISBN: 9783740806439
Michaela Kastel

Worüber wir schweigen

Thriller
Abgründige Charaktere, ein unverhofftes Wiedersehen und ein Schweigen, das tief in die Vergangenheit führt.

Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2019

Michaela Kastel – Worüber wir schweigen

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Wie froh sie war, nach der Schule einfach aus dem Kaff abhauen zu können. Doch nun, zwölf Jahre später, kehrt Nina zum ersten Mal zurück, denn sie muss etwas erledigen. Sie muss ihre ehemals beste Freundin ...

Wie froh sie war, nach der Schule einfach aus dem Kaff abhauen zu können. Doch nun, zwölf Jahre später, kehrt Nina zum ersten Mal zurück, denn sie muss etwas erledigen. Sie muss ihre ehemals beste Freundin Mel treffen und Tobias, den Bruder von Mels damaligem Freund Domi. Beide leben immer noch dort, Mel vor Depressionen kaum fähig das Haus zu verlassen, und Tobias, um seine Mutter in ihrer Trauer zu unterstützen. Nina war schon weggezogen als es passierte, doch nun weiß sie, dass das, was sie für die Wahrheit hielt, nur eine Geschichte war. Was wirklich geschah, will sie von Mel und Tobias hören.

Nachdem mich Michaela Kastel im letzten Jahr bereits mit „So dunkel der Wald“ überzeugen konnte, erfüllt auch ihr neuer Thriller „Worüber wir schweigen“ alle Erwartungen. Ich fand ihn zwar etwas weniger gruselig und nervenaufreibend als das Vorgängerwerk, dafür aber im Aufbau deutlich cleverer. Sie erzählt die Geschichte im Wechsel aus drei Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Auswahl der Figuren verwundert zunächst, dass Nina und Tobias das Wort erhalten, liegt noch relativ auf der Hand, aber Ninas Vater als Erzähler scheint nicht wirklich Sinn zu machen. Warum genau er aber ein wichtiger Baustein für die Handlung ist, löst sich erst spät auf und enthüllt so die wirklich gelungene Konstruktion der Handlung.

Der Roman lebt vor allem davon, dass man als Leser einige Wissenslücken hat und zunächst vieles nicht richtig in Zusammenhang bringen kann. Auch die verschiedenen Zeitebenen und Erzähler müssen erst sortiert werden. Tatsächlich ist die Handlung überschaubar, die Geschichte lebt viel mehr von den Figuren. Ninas Familie wahrt den Schein nach außen, ist aber innerlich völlig zerrüttet. Die Mutter psychisch erkrankt kann sich nicht um das Mädchen kümmern, das schon früh ein auffälliges und zerstörerisches Verhalten zeigt. Gelegentlich richtet sich dies auch gegen andere, mehr aber noch schadet sie sich selbst damit und isoliert sich emotional. Auch der Vater ist schon lange nicht mehr daheim Zuhause. Die Ehe am Ende, zu der Tochter kann er keine Verbindung aufbauen und so flüchtet er sich wenig überraschend in eine Affäre.

Nina findet in Mel eine Verbündete, aber die Freundschaft war nie ausbalanciert. Wer die Wortführerin ist, war immer klar und so wie Nina Mel schon als kleines Mädchen zwingt, Dinge zu tun, die diese nicht möchte, hat sie auch keine Skrupel, sie als Jugendliche zu hintergehen. Auch Tobias leidet, nicht jedoch unter einem Freund, sondern unter seinem älteren Bruder, dem er so gar nicht das Wasser reichen kann. Auch dessen Beziehung mit Mel, die einen mäßigenden Einfluss auf ihn hat, ändert nichts grundlegend an dem schwierigen Verhältnis der beiden.

Viele niedergeschlagene Seelen, die alle gute Gründe für ihr Handeln haben und nicht ahnen, wie sich ihre eigenen Enttäuschungen und Rachegelüste in ein grausames Räderwerk fügen, das sich, nachdem der erste Stein ins Rollen gebracht wurde, nicht mehr aufhalten lässt. Es ist die Tragik des Unvermögens, über den eigenen Horizont blicken und die Folgen abschätzen zu können, die sie schuldig macht.

Mit diesem wohl durchdachten Mechanismus, wie die einzelnen kleinen Handlungen ineinandergreifen und letztlich zu einem schlimmen Ende führen, hat Michaela Kastel eindrucksvoll unterstrichen, welches Talent in ihr schlummert. Sie braucht kein Blut und keine bestialischen Mörder, sondern kann den Thrill durch die ganz normalen Menschen entstehen lassen und holt das Grauen so in den Alltag. Dies finde ich deutlich schwerer literarisch umzusetzen, als blutrünstige Szenen zu beschreiben, die per se beim Leser Gänsehaut auslösen. Daher ganz klar eine unbedingte Leseempfehlung für diesen Roman.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Niemand kennt die ganze Wahrheit

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Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren ...

Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren zur Flucht? Schnell wird klar, dass damals etwas Schreckliches geschah, was nicht nur in Ninas Kopf bis heute unerträglich herumspukt. Doch wie kam es dazu?
Das Buch erinnerte mich beim Lesen schnell an „Was ich euch nicht erzählte“ von Celeste Ng. Auch hier geschah ein tragisches Unglück – oder war es Mord? Diese Frage stellt man sich als Leser, während Rückblenden aus unterschiedlichen Zeiten die Leben der Dorfbewohner beleuchten, die Umstände offenlegen. Allen voran Nina, aber auch ihre damalige Freundin Mel sowie die Brüder Dominik und Tobias und deren Familien. Nach und nach erfährt man, was in der Dorfidylle einst geschah, was zu dem tragischen Tod eines Bewohners führte.
Die Abschnitte werden aus der Sicht unterschiedlicher Personen geschildert, so dass man mehrere Perspektiven erlangt, welche durch die Schilderung nur einer Person nicht möglich wären. Ebenso ergibt sich nach und nach das Gesamtbild, wie die Umstände auf unglückliche Art zu einer tödlichen Kombination wurden. Für kurzzeitige Verwirrung sorgten bei mir die vielen Zeitsprünge, da muss man schon genau auf die Zeitangaben achten, um die Szenen richtig zuordnen zu können. Die Spannung bleibt beim Lesen eher gemäßigt, die Geschehnisse lesen sich vielmehr dramatisch – bis ein Aha-Moment den Schlussstein bildet.
Ein angenehm lesbarer Roman mit teils recht polarisierenden Charakteren und einer tödlichen Wahrheit, die nie ans Licht kam.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Psychologisches Drama mit kaputten Seelen

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--- Kurzinhalt ---
Nina kommt nach zwölf Jahren in ihren Heimatort zurück und begegnet ihren ehemaligen Freunden. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Nina nicht ohne Grund zurückgekehrt ist. Sie und ...

--- Kurzinhalt ---


Nina kommt nach zwölf Jahren in ihren Heimatort zurück und begegnet ihren ehemaligen Freunden. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Nina nicht ohne Grund zurückgekehrt ist. Sie und ihre Freunde sind in eine tödliche Sache verwickelt, die sich vor zwölf Jahren abgespielt hat, dessen Ursachen anscheinend jeder für sich geheim hält.

--- Lesefluss ---


Das Buch wechselte zwischen drei Perspektiven in der Ich-Erzählperspektive hin und her. Zusätzlich gab es zahlreiche Zeitsprünge. Das war manchmal etwas verwirrend, aber irgendwann habe ich mich mehr oder minder zurechtgefunden. Das Pferd wurde von hinten aufgezäumt, wodurch von Beginn an der Leser im Dunkeln tappte.

Der Schreibstil war sehr gut, es las sich flüssig und es gab so einige sehr interessante Metaphern. Allgemein war die Sprache eher rau, was zur Grundstimmung des Buches passte.

Es gab keine Kapitel, sondern Umbrüche fanden in der Form statt, dass wieder eine Perspektive gewechselt wurde. Auch das war etwas gewöhnungsbedürftig.

--- Protagonisten ---


Die Protagonisten sind eigentlich allesamt unsympathisch, vollbehaftet mit negativen Gefühlen oder Eigenschaften, wie Schuld, Eifersucht, Hass, Bitterkeit, Boshaftigkeit, Kälte, Unberechenbarkeit. Allein voran die Hauptakteurin Nina. Sie und ihre Freunde sind auf die ein oder andere Art kaputt, und falls sie doch noch am Anfang als in Ordnung gelten, werden sie irgendwann ab der Hälfte des Buches ins Verderben gerissen. Das war schon ne ziemlich krasse Nummer, ein Buch zu lesen, wo mir eigentlich niemand sympathisch war. Dennoch fand ich das psychologisch gesehen sehr interessant und auch irgendwie mutig.

--- Meine Meinung ---


Ich habe das Buch sehr zügig durchgelesen, weil es sich wirklich gut las. Die Sprache war zwar an einigen Stellen sehr derb, aber Thriller sind ja allgemein nicht in Blümchenworten verfasst – und da gibt es definitiv schlimmere Varianten. Die Stimmung war sehr beklemmend, was sehr zur Thematik gepasst hat.

Ich bin kein Fan von Massakern oder endlosem Blutvergießen, Bücher mit Mordopfern und Kriminalkommissaren lese ich nur ganz selten. Dafür liebe ich es, wenn ein Thriller psychologisch gut aufgebaut ist. Dies war hier der Fall. Im Grunde begegnet man drei Jugendlichen, die sich ihre eigene Zukunft verbauen, aus Gründen der Eifersucht und des Hasses. Das tat mir manchmal weh zu lesen. An einigen Stellen fand ich es auch übertrieben, dass so viele Menschen auf einen Haufen anscheinend so kalt und kaputt sind. Zudem gab es ein paar Reaktionen, die ich nicht glaubwürdig fand. Aber insgesamt, war die psychologische Dramatik sehr gut dargestellt.

Während des gesamten Buches, aber insbesondere dem Ende hingegen, habe ich gedacht, dass da doch noch irgendetwas kommen muss. Etwas, das so richtig spannend ist und mich in einen Sog zieht. Zugegeben, das gab es nicht. Ich habe schon relativ früh erkannt, worauf das Ganze hinausläuft und wäre irgendwie enttäuscht gewesen, wenn nicht am Ende wenigstens noch eine kleine Wendung gekommen wäre. Und tatsächlich kam mit dem letzten Satz des Buches zumindest noch etwas, das mich gleichermaßen schockiert als auch nachdenklich zurückgelassen hat. Sehr gut!

--- Mein Fazit ---


Alles in Allem ist ein psychologisches Drama mit kaputten Protagonisten. Das Buch zeigt ganz deutlich auf, dass das, was man sät auch erntet. Es war zwar nicht hochgradig spannend und dennoch sehr interessant aufgebaut. Von mir gibt es vier Sterne.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Dieser Thriller lässt mich mit einer gewissen Leere und Erstauntheit zurück

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Danke erstmal an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar! Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Thriller gelesen und diesmal von einer Autorin, von der ich ehrlich gesagt, noch nichts gehört hatte, ...

Danke erstmal an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar! Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Thriller gelesen und diesmal von einer Autorin, von der ich ehrlich gesagt, noch nichts gehört hatte, aber der Klappentext und vor allem das Cover konnten mich sehr überzeugen.

Schreibstil
Mit ihrem manchmal harten und manchmal wirklich sehr poetisch angehauchten Schreibstil, hat mich die Autorin von Seite 1 überzeugen können, sodass ich es auch in einem Tag durchgelesen habe! Die Kapitel sind ebenso niemals zu lang, sondern immer in der richtigen Länge, sodass auch nie die Spannung verloren geht. Alles ist einfach fließend, ein Schreibstil der es mir angetan hat.

Man begleitet in diesem Buch drei verschiedene Sichtweisen, nämlich Ninas, Tobias und Gregors. Diese werden auch teils in der Vergangenheit, teils in der Gegenwart erzählt, sodass am Ende alle Erzählstränge perfekt ineinander verlaufen. Ich fand die abwechselnden Perspektiven immer sehr interessant und spannend! Man bekam von jedem Protagonisten etwas mit, aber nach der Hälfte des Buches hatte ich dann doch das Gefühl den Überblick darüber zu verlieren, wer wirklich wie tickt und war mir gar nicht mehr so sicher, wer was gemacht hat.. einfach unglaublich gut hinbekommen!

Charaktere
Ich bin erstaunt, wie gut und vielfältig die Autorin die Charaktere erschaffen hat. Am Anfang war mir Nina sehr unsympathisch und Mel und Tobias schienen mir extrem liebenswürdig, habe auch immer ein klein wenig mit ihnen gelitten.. dann wurden jedoch gewisse Sachen aufgedeckt und am Ende war mir eigentlich jeder Charakter kein Stück mehr geheuer.. nur Dominik bleibt für mich ein undurchschaubarer Charakter.
Sie hat einem einen sehr guten Einblick in das Leben der Charaktere und Gefühlslagen gegeben, sodass man einiges sehr gut nachempfinden konnte und das Gefühl bekam, man würde auch in diesem Ort leben.

Zitate
❝Manchmal stelle ich mir vor, wie es wohl wäre. Jemanden umzubringen, meine ich. Ich weiß, wen ich umbringen würde. Ich weiß es ganz genau.❞ - s. 7

❝Ist doch komisch. Diese Sache mit dem Glücklichsein. Früher dachte ich immer, wenn ich erwachsen bin, wird alles besser. Aber irgendwie.. irgendwie warte ich immer noch darauf. Dass endlich alles besser wird.❞ - s. 137

❝Ich fürchte mich vor den Worten, die sie sagen wird, und noch mehr vor jenen, die sie bloß denkt. Ich fürchte mich vor morgen, weil wir dann keine Freunde mehr sein werden.❞ - s. 266

Cover
Das Design konnte mich durch den eher düster gehaltenen Stil sehr überzeugen. Es befinden sich Schmetterlinge und Dornen auf dem Cover, das ganze Buch ist einfach sehr schön anzusehen!
Der Titel passt zudem perfekt zu dem ganzen Konzept der Geschichte.

Fazit
Ein Thriller, den ich eher als einen spannenden Roman ansehen würde, mich aber vollkommen überzeugen konnte. Die Handlungen und Geschichte braucht zwar etwas, um sich zu entwickeln, umso spannender wird es dann nach der Hälfte. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Tag beendet. Durch ihren poetischen Schreibstil, konnten mir manche Sätze und Tatsachen echt den Boden unter den Füßen wegreißen! Die Autorin hat hier eine Spannung aufgebaut mit vielfältigen Charakteren aus dem Leben, die alle dunkle Geheimnisse und kaputte Persönlichkeiten besitzen. Diese bekommen hier viel Tiefe und werden von Seite zu Seite unsympathischer.

Dieser Thriller lässt mich mit einer gewissen Leere und Erstauntheit zurück- für jeden, der einen spannenden Roman sucht und sich von einem überraschendem Ende umhauen lassen will!

Veröffentlicht am 05.10.2019

Spannend und fesselnd

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Klappentext :

Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. ...

Klappentext :

Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben ...

Meinung / Fazit :

Das Cover macht schon lust dieses Buch lesen zu wollen. Der Schreibstil ist flüssig und ich hatte auch keine Schwierigkeiten mit der Zeit - und Perspektiven Wechsel und es macht dieses Buch noch viel spannender. Das Buch ist für mich von Anfang bis Ende fesselnd und zum mitfiebern. Ich konnte/wollte es auch nicht aus der Hand legen, habe jede freie Minute genutzt.

Ich bin so begeistert vom Buch, das ich mir von der Autorin ihre anderen Bücher noch besorgen werde :)

Es ist zwar für mich kein Thriller, aber ich kann dieses Buch nur empfehlen