Cover-Bild Was wir zu hoffen wagten
(32)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 27.07.2018
  • ISBN: 9783404177073
Michaela Saalfeld

Was wir zu hoffen wagten

Roman

Berlin, 1912: Felice träumt davon, Jura zu studieren, das aber ist Frauen im Kaiserreich verwehrt. Ihren Bruder Willi fasziniert die Welt des Films, doch er muss das väterliche Bankgeschäft übernehmen. Die Jüngste schließlich, Ille, ist in einer Ehe mit einem brutalen Mann gefangen. Drei Geschwister, drei Hoffnungen, drei Lebensentwürfe, die bei Ausbruch des großen Kriegs völlig auf den Kopf gestellt werden. Werden sich die Geschwister in den Trümmern ihrer Heimat neu finden? Ist die junge Republik auch für sie der Weg in eine neue Zeit?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2018

Ein tolles Buch mit wenigen, kleinen Schwächen

0

Zuerst einmal muss ich leider sagen, dass ich es nicht geschafft habe, den letzten Abschnitt rechtzeitig zu kommentieren. Aus diesem Grund hoffe ich, dass es in Ordnung ist, dass dann jetzt direkt meine ...

Zuerst einmal muss ich leider sagen, dass ich es nicht geschafft habe, den letzten Abschnitt rechtzeitig zu kommentieren. Aus diesem Grund hoffe ich, dass es in Ordnung ist, dass dann jetzt direkt meine Rezension folgt.

Toll finde ich die Idee, wie die Wünsche und Träume der Geschwister in den historischen Kontext eingewebt wurden.
Allgemein lebt das Buch sehr durch seine starken Charaktere! Besonders Oma Hertha und Felice (obwohl man sie manchmal am liebsten durchschütteln möchte) gefallen mir.
Es ist erstaunlich, wie viele Abgründe diese Familie, die nach außen hin so chic wirkt, hat, und welche Geheimnisse alle noch ans Licht kommen.

Zeitweise haben mich die Zeitsprünge etwas verwirrt, und einige Szenen habe ich erst nach zweimaligem Lesen (oder auch gar nicht) verstanden. Manches habe ich jedoch auch übersprungen, beispielsweise die seitenlangen Beschreibungen der Kriegszustände, die mir dann einfach zu monoton waren.

Es ist bewundernswert, wie tief die Autorin bei ihrer Recherche in die damalige Zeit eingetaucht ist. Sicherlich braucht man auch einige der Vorkommnisse, um es historisch einordnen zu können, für mich hätten jedoch auch weniger detaillierte Beschreibungen genügt.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, sind die verschiedenen Personen, die - mehr oder weniger ihrer Zeit entsprechend, aber beim letzteren immer irgendwie begründet - handeln.

Das Ende wirkt für mich leider etwas zu abgehakt und vorzeitig; nachdem einige Darstellungen (s.o.) sich über Seiten hinzogen, wurde die Situation im Gerichtssaal über 3 Seiten ca. abgehandelt und ZACK! war das Ende da.
Mich hätte noch interessiert, ob Felice und Quintus heiraten, ob sie wirklich schwanger ist, was nach der Haft aus Ille wird, etc. Mich haben die persönlichen Schicksale sehr berührt, und in der Hinsicht hätte man es noch weiter ausbauen können.

Dies war meine zweite Leserunde. Das Buch hat mir besser gefallen als meine erste Leserunde zu "Ein halbes Jahr zum Glück", aber es hat mir dennoch etwas gefehlt, um es zu meinen Favoriten zu zählen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.08.2018

Ein Debütroman der Extraklasse – emotional und bewegend

0

Felice, die Protagonistin des Romans lebt mit ihren Geschwistern Willi und Ille in Berlin und sie hat es schwer, denn sie durfte zwar Jura studieren, aber ausüben darf sie ihre Berufung nicht, während ...

Felice, die Protagonistin des Romans lebt mit ihren Geschwistern Willi und Ille in Berlin und sie hat es schwer, denn sie durfte zwar Jura studieren, aber ausüben darf sie ihre Berufung nicht, während Willi, ihr jüngerer Bruder in der familieneigenen Bank arbeiten soll, doch sein Herz schlägt für den Film und Ille, das Nesthäkchen, ist im Gegensatz zu ihren Geschwistern sehr angepasst und opfert sich für Felice, als sie ein Mann heiratet, der zwar für Felice bestimmt ist, den diese aber nicht heiratet. Die Geschwister haben große Hoffnungen, Wünsche und Träume, die durch Ausbruch des ersten Weltkrieges auf eine harte Probe gestellt werden. Wie gehen sie mit den Ereignissen um und was erwartet sie nach dem Ende des Krieges…
Schon von den ersten Seiten nahm mich der Roman mit dem flüssigen, leicht lesbaren Schreibstil gefangen. Spannend und fesselnd geschrieben erzählt Michaela Saalfeld eine bewegende Geschichte, man spürt als Leser, dass sie sich mit dem Roman, der Geschichte und den Charakteren vollständig identifiziert. Manche Charaktere bestechen durch ihre Warmherzigkeit und manche durch ihren Humor und sie haucht dadurch nicht nur der Protagonistin, sondern auch allen Charakteren ein sehr authentisches und reales Leben ein und lässt den Personen Raum, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Sie beschreibt ausführlich geschichtlicher Ereignisse, wie die Schlacht um Ypern und vermittelt damit dem Leser sehr viel Wissen, ohne in irgendeiner Art und Weise belehrend zu wirken, im Gegenteil, sie bindet dieses Wissen eng verdorben in die Geschichte ein und gibt ihr damit einen, wie ich finde sehr realen Bezug. Michaela Saalfeld ist Historikerin und man spürt besonders bei den Schilderungen der Schlacht um Ypern, dass sie sehr ausführlich recherchiert hat und mit dem Herzen schreibt.
„Was wir zu hoffen wagten“ ist ein historischer Roman über Träume, Schicksale einer Generation, packend und fesselnd eingebunden in ein Stück Geschichte, was mich als Leser angesprochen hat, besonders tief bewegt hat mich der Satz in all seiner Tragik:“ Menschenkörper mit all ihren zarten, weichen, zerbrechlichen Teilen waren für diese Art von Krieg von Anfang an kein geeignetes Material gewesen.“
Eine Leseempfehlung für einen Debütroman der Extraklasse.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre