Ein tolles Buch mit wenigen, kleinen Schwächen
Zuerst einmal muss ich leider sagen, dass ich es nicht geschafft habe, den letzten Abschnitt rechtzeitig zu kommentieren. Aus diesem Grund hoffe ich, dass es in Ordnung ist, dass dann jetzt direkt meine ...
Zuerst einmal muss ich leider sagen, dass ich es nicht geschafft habe, den letzten Abschnitt rechtzeitig zu kommentieren. Aus diesem Grund hoffe ich, dass es in Ordnung ist, dass dann jetzt direkt meine Rezension folgt.
Toll finde ich die Idee, wie die Wünsche und Träume der Geschwister in den historischen Kontext eingewebt wurden.
Allgemein lebt das Buch sehr durch seine starken Charaktere! Besonders Oma Hertha und Felice (obwohl man sie manchmal am liebsten durchschütteln möchte) gefallen mir.
Es ist erstaunlich, wie viele Abgründe diese Familie, die nach außen hin so chic wirkt, hat, und welche Geheimnisse alle noch ans Licht kommen.
Zeitweise haben mich die Zeitsprünge etwas verwirrt, und einige Szenen habe ich erst nach zweimaligem Lesen (oder auch gar nicht) verstanden. Manches habe ich jedoch auch übersprungen, beispielsweise die seitenlangen Beschreibungen der Kriegszustände, die mir dann einfach zu monoton waren.
Es ist bewundernswert, wie tief die Autorin bei ihrer Recherche in die damalige Zeit eingetaucht ist. Sicherlich braucht man auch einige der Vorkommnisse, um es historisch einordnen zu können, für mich hätten jedoch auch weniger detaillierte Beschreibungen genügt.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, sind die verschiedenen Personen, die - mehr oder weniger ihrer Zeit entsprechend, aber beim letzteren immer irgendwie begründet - handeln.
Das Ende wirkt für mich leider etwas zu abgehakt und vorzeitig; nachdem einige Darstellungen (s.o.) sich über Seiten hinzogen, wurde die Situation im Gerichtssaal über 3 Seiten ca. abgehandelt und ZACK! war das Ende da.
Mich hätte noch interessiert, ob Felice und Quintus heiraten, ob sie wirklich schwanger ist, was nach der Haft aus Ille wird, etc. Mich haben die persönlichen Schicksale sehr berührt, und in der Hinsicht hätte man es noch weiter ausbauen können.
Dies war meine zweite Leserunde. Das Buch hat mir besser gefallen als meine erste Leserunde zu "Ein halbes Jahr zum Glück", aber es hat mir dennoch etwas gefehlt, um es zu meinen Favoriten zu zählen.