Cover-Bild Der Junge, der vom Frieden träumte
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 25.05.2016
  • ISBN: 9783596032839
Michelle Cohen Corasanti

Der Junge, der vom Frieden träumte

Roman
Adelheid Zöfel (Übersetzer)

»Was der ›DRACHENLÄUFER‹ für Afghanistan,
ist der ›Der Junge, der vom Frieden träumte‹ für Palästina.«
Huffington Post

»Der Junge, der vom Frieden träumte« von Michelle Cohen Corasanti ist ein Roman, der den Leser den Nahostkonflikt hautnah erleben lässt. Er erzählt vom Schicksal eines jungen Palästinensers, der zwischen den Fronten des Krieges aufwächst und dennoch versucht, sich die Menschlichkeit zu bewahren.

Der zwölfjährige Palästinenser Ahmed kämpft um das Überleben seiner Familie, der einst eine blühende Orangenplantage gehörte. Mittlerweile haben die Israelis den dortigen Bauern fast alles genommen. Auf der Jagd nach einem Schmetterling kommt seine zweijährige Schwester Amal in einem Minenfeld ums Leben. Als auch noch sein Vater verhaftet und der Familie alles genommen wird, ist er der Einzige, der sie retten kann. Denn Ahmed ist ein Mathematikgenie und erhält eines der begehrten Stipendien an der Universität von Tel Aviv. Doch dort ist er der einzige Palästinenser unter Juden...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2017

Hass ist keine Lösung

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Ahmed wächst in Palästina auf, noch gehört seinem Vater ein Orangenhain....
Doch bald muss er erleben, wie seine kleine Schwester bei der Jagd nach einem Schmetterling auf einem Minenfeld zerfetzt wird.
Nicht ...

Ahmed wächst in Palästina auf, noch gehört seinem Vater ein Orangenhain....
Doch bald muss er erleben, wie seine kleine Schwester bei der Jagd nach einem Schmetterling auf einem Minenfeld zerfetzt wird.
Nicht das einzige Opfer der Familie, sie verliert ihren Besitz.
Der Vater kann nun die Familie mehr schlecht als recht durchbringen, einige Jahre später, Ahmed ist gerade 12, wird der Vater verhaftet.
Nun muss der Junge zusammen mit dem jüngeren Bruder Abbas für die Familie sorgen.....
Sie verdingen sich auf dem Bau, bei den verhassten Juden.
Ein schier unmögliches Unterfangen.....
Abbas wird dabei schwer verletzt und eine weitere kleine Schwester stirbt.
Doch Ahmed erhält eine außerordentliche Chance, er ist ein Mathegenie. Er erhält ein Stipendium und darf studieren, in Tel Aviv..... als einziger Palästinenser unter lauter Juden.
Auch sein Professor macht es ihm nicht leicht ..... hat Vorurteile, aber Ahmed schafft es den Hass zu überwinden und sich durchzusetzen.
FAZIT + MEINUNG:
Ein unglaubliches Buch. Die jüdischstämmige Autorin schafft es den Leser direkt in den Nah-Ost-Konflikt zu katapultieren.
Man bangt mit der Familie, die es nicht leicht hat, der Vater immer noch inhaftiert lehrt den Sohn, dass Hass keine Lösung ist.
Böse Menschen gibt es auf allen Seiten, ebenso die Guten und Aufrichten.
Mir hat gerade Baba, der Vater von Ahmed sehr gut gefallen, er erträgt die Ungerechtigkeit und versinkt trotzdem nicht in Hass, das gelingt nicht allen Familienmitgliedern.
Das Buch ist ein Appell, den Hass zu besiegen und die Vernunft siegen u lassen und den Menschen, allem Menschen Bildung zukommen zu lassen.
Und das man nicht aufgeben darf, egal was passiert, sondern immer wieder neu anfangen, auch wenns schwerfällt.
Die Autorin hat selbst einige Jahre in Israel gelebt und studiert und weiß wovon sie erzählt. Jedes Opfer ist eins zu viel ......
Von mir gibt es volle 5 Sterne für dieses außergewöhnliche Buch und eine Leseempfehlung für alle.


Veröffentlicht am 24.03.2022

Dauerhafter Frieden nicht in Sicht ...

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Dieses Buch ist bestimmt nicht das Erste, das ich zu dem immerwährenden Konflikt zwischen den Juden und den Palästinensern lese und immer wieder frage ich mich, wer hat recht und kann es überhaupt irgendwann ...

Dieses Buch ist bestimmt nicht das Erste, das ich zu dem immerwährenden Konflikt zwischen den Juden und den Palästinensern lese und immer wieder frage ich mich, wer hat recht und kann es überhaupt irgendwann Frieden in diesem Land geben. So ging es mir auch diesmal bei „Der Junge, der vom Frieden träumte“, geschrieben von der Autorin Michelle Cohen Corasanti, eine in den USA geborene Jüdin. Mit sechzehn schickten ihre Eltern sie nach Israel, um Hebräisch zu lernen und die jüdische Kultur und Religion zu studieren. Sicherlich für sie auch eine Zeit, in der sie sich – wenn auch als Außenstehende – ein wenig mit den Schwierigkeiten des Zusammenlebens dieser beiden Völker vertraut machen konnte. In ihrem Roman gibt sie dem Leser diese Kenntnis durch die Augen des jungen Ahmeds weiter, der von früher Kindheit an unter dem Hass auf beiden Seiten zu leiden hatte. Ahmed ist selbst, wie auch sein Vater, ein friedliebender Mensch, doch die Umgebung macht es ihnen nicht leicht, diesen Frieden zu leben. Als schließlich zwei seiner Geschwister durch jüdische Hand ums Leben kommen und der Vater viele Jahre unschuldigerweise im Gefängnis ausharren muss, trifft Ahmed Entscheidungen, die nicht immer auf offene Ohren treffen.

Bis zum heutigen Tage dauern die Kämpfe an und fast jeden Tag sterben unschuldige Menschen. Sicher kann dieser Roman an dieser traurigen Tatsache nichts ändern. Dennoch finde ich es immer wieder wichtig, sich auch mal mit solchen Dingen zu befassen und zu versuchen zu verstehen, was diese Menschen antreibt.

Der Schreibstil dieses Romans ist eher einfach gehalten, aber es macht das Buch dadurch auch flüssig zu lesen. Mir hat es an der ein oder anderen Stelle Gänsehaut beschert, ich habe mitgelitten aber auch immer mal wieder Hoffnung geschöpft. Zur Zeit geschieht so viel Leid auf der Welt, dass die im Verhältnis kleinen Erfolge, die Ahmed für sich und seine Familie erzielen konnte, ein kleiner Lichtblick am düsteren Himmel waren. „Every cloud has a silver lining“ und so vergebe ich für diese besondere Geschichte vier von fünf Sternen. Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich, dass es Dank einer Lesechallenge endlich aus dem SUB befreit wurde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr emotional und bedrückend

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Vorab möchte ich betonen, dass ich über die geschichtlichen Hintergründe dieser zwei Völker zu wenig weiß, um für mich persönlich ein klares Bild zu schaffen. Wie den meisten ist mir aber wohl bekannt, ...

Vorab möchte ich betonen, dass ich über die geschichtlichen Hintergründe dieser zwei Völker zu wenig weiß, um für mich persönlich ein klares Bild zu schaffen. Wie den meisten ist mir aber wohl bekannt, das Juden und Palästinenser verfeindete Völker sind, deren Ursprung wohl weit in der Vergangenheit liegt. In der Handlung dieses Romans dreht sich alles um diesen Konflikt. Die Autorin selber verbrachte einige Zeit als amerikanische Jüdin in ihrer Jugend in Israel. Mit dieser Geschichte versuchte sie wohl ihre eigenen Eindrücke und ihr Wissen darüber zu verarbeiten. Der Roman ist nicht autobiographisch.

Erschütternd bereits das erste Kapitel. Es kommt selten vor, dass ich tränennasse Augen bekomme und tief traurig bin über gelesenes. Doch traf mich das Schicksal des Mädchens mitten ins Herz. Schlimm, die Zustände die die Autorin in jenen ersten Jahren der Gründung Israels schildert. Schlimm, der spürbare Hass auf beiden Seiten. Nicht von allen! Es gibt sie natürlich, die vernünftigen Menschen, die sich nicht in diese Spirale hineinziehen lassen. Und natürlich gibt es auch die unschuldigen Opfer auf beiden Seiten. In diesem Roman sind die Opfer aber vor allem die Palästinenser bzw. die Familie von Ahmed.

Der Autorin ist es gut gelungen, eine Geschichte zu spinnen in der gezeigt wird, dass Hass keine Lösung für den Konflikt ist, und dass auch zwischen Menschen unterschiedlicher Völker und Religion eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit entstehen kann.

Sprachlich fand ich die Umsetzung ab und zu etwas einfach und nicht sehr gelungen, beinahe wie einen Aufsatz eines nicht sehr redegewandten Schülers. Aber mit der Zeit besserte sich dieser Mangel an Ausdruck und wurde immer besser.

Mein Fazit:

Eine sehr emotionale Geschichte über eine gespaltene Familie, Konflikte zweier Völker und einer tiefen Freundschaft.