Cover-Bild Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
Band 5 der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 16.02.2018
  • ISBN: 9783746633497
Michelle Marly

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe

Roman

Auf der Suche nach l’eau d‘amour. Paris, 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen. Doch als ihr Geliebter Boy Capel bei einem Unfall stirbt, ist sie vor Trauer wie gelähmt. Erst der Plan, ihrer Liebe zu ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Tatkraft. Auf ihrer Suche danach begegnet sie dem charismatischen Dimitri Romanow. Mit ihm an ihrer Seite reist Coco nach Südfrankreich, in die Wiege aller großen Düfte, und kommt schon bald dem Duft der Liebe auf die Spur. Coco Chanel – eine einzigartige Frau und eine große Liebende. Dies ist ihre Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2018

Der Duft der Liebe

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„...Gabrielle spürte fast körperlich, wie ihr Leben in Stücke zerbrach...“

Wir schreiben das Jahr 1919. Es ist kurz vor Weihnachten. Gabrielle hört das Geräusch von Autoreifen. Sie hofft, dass es ihr ...

„...Gabrielle spürte fast körperlich, wie ihr Leben in Stücke zerbrach...“

Wir schreiben das Jahr 1919. Es ist kurz vor Weihnachten. Gabrielle hört das Geräusch von Autoreifen. Sie hofft, dass es ihr Freund Boy ist. Doch dann steht Etienne Balsan vor ihr und bringt ihr die Todesnachricht. Boy ist mit seinem Auto verunglückt. Für Gabrielle bricht eine Welt zusammen. Das Eingangszitat bringt dies kurz und prägnant zum Ausdruck.
Die Autorin hat einen beeindruckenden historischen Roman geschrieben. Im Mittelpunkt steht Coco Chanel, deren bürgerlicher Name Gabrielle lautete.
Coco ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Nach dem Tode der Mutter hat sie der Vater in einem Kloster abgegeben. Mittlerweile ist es ihr gelungen, ein erfolgreiches Modegeschäft aufzubauen. Ihr Blick für Modetrends und ihr handwerkliches Geschick waren unter anderen ihr Kapital.
Der Schriftstil des Buches ist ausgereift. Cocos tiefe Trauer ist in jeder Zeile spürbar. Erst Misia, ihrer Freundin, gelingt es, Coco aus ihrer Erstarrung zu lösen und ihr eine neue Lebensaufgabe vor Augen zu stellen. Zusammen mit Boy wollte sie ein Parfüm kreieren. Nun sucht Coco allein nach dem perfekten Duftstoff. Es soll ein Andenken an Boy werden.
Die Landschaftsbeschreibungen zeigen das Können der Autorin im Umgang mit Metaphern und passenden Adjektiven, wie das folgende Zitat beweist:

„...Die aufgehende Sonne tauchte die zerklüfteten Felsformationen in purpurnes Licht, in der Dämmerung ragten die Seekiefern wie schwarze Paspeln auf einem hellblauen Kleid in den Morgenhimmel...“

Cocos Zielstrebigkeit, ihr Lerneifer und ihre Wissbegierde, sich dem Neuen zu öffnen, werden immer wieder herausgestellt. Sie nimmt jedes Angebot an, um die Herstellung des besonderen Duftes zu lernen. Mir als Leser werden dabei geschickt einige fachliche Zusammenhänge mitgeteilt, die die Geschichte der Parfümherstellung geprägt haben.
Doch auch Cocos Verletzlichkeit spielt nicht nur im Buch, sondern auch in ihrem Leben eine besondere Rolle. Der Anblick von Waisenkindern treibt ihr die Tränen in die Augen. Ihre eigene Vergangenheit bleibt lange ihr bestgehütetes Geheimnis.
Zwar sind sie und ihre Freundin Misia nicht immer einer Meinung, aber in den schwersten Situationen ihres Lebens war ihr Misia Halt und Hilfe. Unstimmigkeiten zwischen den Freundinnen werden deshalb meist schnell behoben.
Es wird neue Männer in Cocos Leben geben. Keiner jedoch kann Boy ersetzen. Der Besitzanspruch eines Igor Strawinsky stößt sie ab, die Feinfühligkeit von Dimitri Pawlowitsch Romanow kann Standesunterschiede zwar überdecken, bildet aber trotzdem keine Basis für die Zukunft, zumal Dimitri Anspruch auf den russischen Thron hat. Das folgende Zitat macht das deutlich:

„...Gabrielle spürte, wie die Harmonie zwischen ihnen zerbrach. Die Scherben dieses stillen Glücks schnitten ihr ins Herz...“

Die politischen Verhältnisse spielen im Roman eine besondere Rolle. Nach der Revolution in Russland ist ein Teil der Aristokratie nach Paris geflohen. Coco bewundert das Auftreten der jungen Frauen und bietet ihnen eine Anstellung in ihrem Modeatelier.
Als besonderes Stilelement werden ab und an kursiv die Gedanken von Coco an die Vergangenheit mit Boy eingeblendet.
Im umfangreichen Nachwort findet sich der weitere Werdegang der handelnden Personen sowie Informationen darüber, welche Fakten des Buches belegt sind.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeugt von der exakten Recherche der Autorin. So, wie die Geschichte mit dem Tod von Boy beginnt, so endet sie mit der beginnenden erfolgreichen Vermarktung von Chanel Nummer 5, dem in Erinnerung an Boy hergestellten Parfüm.

Veröffentlicht am 28.03.2018

der wohl bekannteste Duft der Welt - Chanel No. 5

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Mlle. Coco und der Duft der Liebe/Michelle Marly/4 Sterne

Michelle Marly entführt uns in ihrem Roman in die schillernde Welt der Haute Couture, genauer, in das Reich von Gabrielle „Coco“ Chanel.

Der ...

Mlle. Coco und der Duft der Liebe/Michelle Marly/4 Sterne

Michelle Marly entführt uns in ihrem Roman in die schillernde Welt der Haute Couture, genauer, in das Reich von Gabrielle „Coco“ Chanel.

Der Roman umfasst nur drei Jahre des langen Lebens der Modeschöpferin: Wir steigen ein in das Jahr 1919, in dem ihr Geliebter Arthur „Boy“ Capel tödlich verunglückt. Boy ist ihr Lebensmensch, der aus Rücksicht auf seine adelige Herkunft eine standesgemäße Ehe eingehen muss, für die die unehelich geborene und aus tiefster Armut stammende Gabrielle nicht in Frage kommt. Dennoch scheinen die beiden einander in tiefer Liebe zugetan zu sein. Er unterstützt sie mit Rat und Tat und natürlich auch finanziell. Als er stirbt, fällt Coco in ein tiefes Loch. Doch bevor sie sich ihrer Depression gänzlich hingibt, hält sie der Gedanke ein perfektes Parfum zu kreieren aufrecht. Ein Idee, die sie gemeinsam mit Boy entwickelt hat.

Die Suche danach wird in den nächsten Jahren ihr Handeln bestimmen. Es ist ein weiter, beschwerlicher Weg, den sie wie besessen geht. Sie macht bei Francois Coty, dem wohl berühmtesten Parfumeur jener Zeit, eine Lehre.

An ihrer privaten Seite sind verschiedene Männer, die sie zum Teil ausnützen wie der Komponist Igor Strawinsky oder sie mit nützlichen Kontakten unterstützen wie der Russische Großfürst Dimitri Pawlowitsch.

Meine Meinung:

Der Roman liest sich wie das Who-is-Who der Pariser Gesellschaft der 1920er Jahre. Dutzende verarmte Russen, aus der Zarenfamilie wie Künstler, bekannte Maler wie Picasso, Literaten wie Jean Cocteau treffen auf Coco, der Selfmade-Millionärin. Angesichts ihrer eigenen entbehrungsreichen Kindheit – wobei nicht ganz klar ist, was nun Wahrheit oder selbsterfundener Mythos ist – fördert Chanel die schönen Künste. Sie ist mit dem Ballettimpresario Sergei Djagilew befreundet und ihr größter Wunsch ist es, für seine Truppe die Kostüme zu entwerfen.

Während der drei Jahre, die wir Coco Chanel hier begleiten, lernen wir unterschiedliche Facetten der Modeschöpferin kennen: Auf der einen Seite die knallharte Geschäftsfrau, die wenig ohne Hintergdanken tut und auf der anderen, die verletzte, nach Liebe suchende Frau.
Ihre Geschäftsideen sind Weg weisend, nicht nur, dass sie ungewöhnliche Schnitte und Stoffe (z.B. Jersey) zu wunderschönen, zeitlosen Creationen vearbeitet, kopiert sie die Perlenketten, die von Dimitri erhält zu einer Modeschmucklinie. Diese Perlenketten stammen aus dem Privatschatz der Zarin und sind äußerst wertvoll.
Über ihren Marketing-Gag, das Parfum Chanel No. 5 im Restaurant zu versprühen musste ich lächeln. Gut gemacht, Coco! Auch ihre Methode, das Angebot der Parfumflakons künstlich zu verknappen und so den Nimbus der Exklusivität zu erhöhen, liest sich ziemlich modern.

Die unverheiratete, (Sie lässt sich ihr ganzes Leben „Mademoiselle“ nennen.) und erfolgreiche Frau ist unkonventionell. Natürlich blüht der Klatsch. Für manche Legende hat sie wohl sicher selbst gesorgt.
Gut gefallen hat mir der Anhang. Zum einen sind die echten Persönlichkeiten aus Coco Chanels Umfeld noch einmal aufgelistet und zum anderen berichtet die Autorin wie sie sich der schillernden Person Coco Chanels genähert hat.


Fazit:

Ein an Anekdoten und Legenden reicher Roman, der eine mögliche Geschichte der Entstehung des wohl bekanntesten Parfums der Welt, Chanel No. 5, erzählt. Gerne gebe ich hierfür 4 Sterne.


Veröffentlicht am 27.03.2018

Chanel No 5

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Gabrielle „Coco“ Chanel hat es im Jahr 1919 geschafft, sich ein erfolgreiches Modeunter-nehmen aufzubauen. Doch als ihre große Liebe bei einem Unfall ums Leben kommt ver-sinkt sie in große, lähmende Trauer. ...

Gabrielle „Coco“ Chanel hat es im Jahr 1919 geschafft, sich ein erfolgreiches Modeunter-nehmen aufzubauen. Doch als ihre große Liebe bei einem Unfall ums Leben kommt ver-sinkt sie in große, lähmende Trauer. Erst mit Unterstützung ihrer Freundin nimmt die Idee, dieser Liebe einen Duft zu widmen, Gestalt an.
Als Leser erfährt man kurz von Gabrielles Kindheit und der Zeit bevor sie in Paris richtig bekannt wurde. Sie ist unheimlich kreativ und zielstrebig in ihren Ideen, der Umsetzung und Vermarktung. Im damaligen Paris begegnet sie Igor Strawinsky und Dimitri Romanow, mit dem sie an nach Südfrankreich fährt und dem legendären Duft von Chanel näher kommt.
Diese Zeitspanne wird von der Autorin gut dargestellt, man merkt die ausführliche Re-cherche. Neben dem großen Thema der verlorenen Liebe und neuen Liebschaften werden auch Dinge aus Cocos alltäglichem Leben in ihrem Atelier kurz beschrieben. Oder über die vielen russischen Emigranten, zu denen auch Familienmitglieder der Romanows gehören und die Gabrielle sehr gekonnt mit in ihre Kreativität einbezieht.
Der Roman gibt ein gutes Bild der damaligen Zeit und einen Ausschnitt aus Coco Chanels Leben und Schaffen. Der Schreibstil hat mir gutgefallen, das Geschilderte konnte ich mir gut vorstellen. Allerdings blieb mir Gabrielles Persönlichkeit etwas fremd. Ich konnte ihre Ideen verfolgen, ihr Handeln, doch einiges blieb mir fremd bzw. so richtig einfühlen hat bei mir nicht funktioniert. Trotzdem ist es ein gelungenes Buch über Coco Chanel.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Die Geschichte von Gabrielle „Coco“ Chanel

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Wir schreiben das Jahr 1919. Coco Chanel hat es geschafft ein florierendes Modeunternehmen aufzubauen. Ihr Name hat Gewicht in der Modewelt. Doch als ihr große Liebe Boy bei einem tragischen Unfall stirbt ...

Wir schreiben das Jahr 1919. Coco Chanel hat es geschafft ein florierendes Modeunternehmen aufzubauen. Ihr Name hat Gewicht in der Modewelt. Doch als ihr große Liebe Boy bei einem tragischen Unfall stirbt ist ihr Leben nicht mehr wie es war. Sie steht am seelischen Abgrund. Alles ist schwarz und leer...aber durch ihre Freundin Misia erfährt sie wieder was es heißt das Leben zu leben und zu genießen. Sie lernt den äußerst charmanten Dimitri Romanov kennen und lieben. Durch eine Reise nach Südfrankreich bringt er sie mit allen wichtigen Personen der Parfum-Industrie in Bekanntschaft. Der Traum und Weg für ihren Duft ist geebnet. Durch verschiedene Zufälle wird dann daraus der weltberühmte Duft „Chanel No. 5“ geboren. Coco erfährt dadurch wieder zu ihrem alten Ich zu finden. Michelle Marly hat mit diesem Buch eine wunderbare Geschichte aufgeschrieben, die zum einen hochinteressant ist aber eben auch einen Einblick in Seele Coco Chanels gibt. Ihr Schreibstil ist unheimlich flüssig. Man fliegt regelrecht durchs Buch. Marly bringt einem die damalige Zeit sehr gut verständlich rüber das man das Gefühl hat man kennt sie alle - Picasso, Strawinsky, Romanov. Alles waren Chanels Liebhaber. Sie hat nie geheiratet und bestand bis zum Schluss auf die Anrede „Mademoiselle“. Eine unglaubig berührende Geschichte mit vielen Emotionen. Ob Liebschaften oder die Entstehung des Duftes, alles wird wunderbar beschrieben das ich es wie einen Schwamm aufgesogen habe. Wir lernen zudem noch Coty, den Parfum-König Frankreichs kennen und lernen ein wenig über die Brüder Guerlain. Eine sehr spannende Zeit damals. Wie bereits erwähnt hat Marly ein wunderbares Werk geschaffen, das sich eben nicht nur wie eine Biografie liest sondern eben auch zum Teil romanartige Züge hat. Keine Seite wirkt langweilig oder erfunden. Alles entspricht der Wahrheit. Zudem fällt auf das Marly einen großen Respekt vor dieser Person hat und ihr das Schreiben nicht leicht viel, denn leider ist bis jetzt zuviel erschienen was leider nicht immer alles der Wahrheit entspricht. Michelle Marly zeigt hier eine sehr zerbrochene Gabrielle „Coco“ Chanel, die nicht nur im Selbstkonflikt steht sondern auch den Kampf mit den großen Designern aufgenommen hat. Sie war eine großartige Frau mit großen Visionen und Ideen. Ihre Art der Interpretation von Stil ist bis heute unangefochten. Und wer den Duft „Chanel No. 5“ kennt, weiß was es heißt stilsicher zu sein. Dieses Buch ist eines meiner absoluten Lesehighlights 2018. Und um es mit den Worten Chanels zu sagen „Um unersetzbar zu sein, muss man immer anders sein.“ Chanel ist eben Chanel- Mercie!

Veröffentlicht am 23.03.2018

Sa ljubow! (Auf die Liebe!)

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Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, blieben mir zwei Wünsche: Noch mehr über Coco Chanel zu erfahren und einen Flakon Chanel N° 5 zu besitzen.
Der eindrückliche Prolog lässt uns zurückschauen auf ...


Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, blieben mir zwei Wünsche: Noch mehr über Coco Chanel zu erfahren und einen Flakon Chanel N° 5 zu besitzen.
Der eindrückliche Prolog lässt uns zurückschauen auf das Jahr 1897. Gabrielle, zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt, lebt in einem von Zisterzienserinnen streng geführten Waisenhaus in Frankreich. Der Vater hatte sie nach dem Tod der Mutter dort einfach abgegeben. Gabrielle ist neugierig, wissbegierig und voller Sehnsucht, Sehnsucht nach schönen Dingen, vor allen Dingen aber voller Sehnsucht nach Liebe.
Dann springen wir unmittelbar in das Jahr 1919. Coco Chanel besitzt bereits ein erfolgreiches Modeunternehmen. Durch ihr untrügliches Gespür für Eleganz und Stil und durch ihre unkonventionellen Ideen erlangt sie Berühmtheit. Als jedoch die Liebe ihres Lebens Boy Capel bei einem entsetzlichen Autounfall stirbt mit nur 38 Jahren, erlahmt jegliche Schaffenskraft. Coco verschließt sich vor der Welt und versinkt in Lethargie. Erst nach einer quälend langen Zeit der Trauer erinnert sie sich an den ursprünglich mit Boy zusammen entwickelten Plan, ein besonderes Parfüm zu entwickeln. Und genau diesen Plan beginnt sie akribisch zu verfolgen: Sie möchte einen ganz besonderen Duft, den Duft der Liebe, in Erinnerung an ihren Geliebten kreieren.
Das Buch beschreibt den nur kurzen Zeitraum von 1919 bis 1922. Und doch hat man das Gefühl, als sei das gesamte Lebensgefühl der Belle Epoque in das Buch eingefangen worden. Ein Lebensgefühl und eine Welt, Coco’s Welt, geprägt von zahlreichen Liebesaffären, von Begegnungen mit Ausnahmekünstlern wie Jean Cocteau, Igor Strawinsky, Pablo Picasso, und vor allen Dingen von intensiven Freundschaften zu zahlreichen aus Russland emigrierten Angehörigen der Zarenfamilie wie zum Beispiel zum russischen Großfürsten Dimitri Pawlowitsch Romanow und seiner Schwester Marija Pawlowna Romanowa. Streckenweise brachte mich das Buch dem damaligen russischen Lebensgefühl sehr viel näher als dem französischen. Überhaupt besticht das Buch durch die mit viel Feingefühl und Sensibilität beschriebenen Schilderungen der menschlichen Begegnungen über Stand und Herkunft hinweg. Die aufwändige Recherche der Autorin führte zu der Gewissheit, dass es nur sehr wenige verlässliche Angaben zu Coco Chanel gibt. Umso höher ist die schriftstellerische Leistung von Michelle Marly zu bewerten, die einen solch dichten und intensiven Roman schuf, so nahe der historischen Wirklichkeit wie möglich, aber atmosphärisch gekonnt ausgeschmückt und damit mit Begeisterung zu lesen. Dass der Mensch Coco Chanel nach Lektüre des Romans immer noch in gewisser Weise ein Mysterium bleibt, ist nur vordergründig bedauerlich, denn indem das Buch mit der Entwicklung des Parfüms Chanel N° 5 der alles überdauernden Liebe ein geniales Denkmal setzt, verrät es ganz ohne Worte alles über das innerste Wesen von Coco Chanel.