Angels deserve to die
Meine Meinung :
Vorab möchte ich sagen das es in diesem Buch Trigger Warnungen zum Thema Depressionen, Suizidgedanken und sexuellen Missbrauch an Kindern und Frauen gibt. Wozu es jedoch keine gibt, was ...
Meine Meinung :
Vorab möchte ich sagen das es in diesem Buch Trigger Warnungen zum Thema Depressionen, Suizidgedanken und sexuellen Missbrauch an Kindern und Frauen gibt. Wozu es jedoch keine gibt, was ich aber persönlich wichtig finde zu erwähnen ist selbst verletzendes Verhalten, da einige Szenen für mich doch schwer zu lesen waren.
"Angels deserve to die" von dem Autorinnen Duo Mika D.Mon ist eine Spin off Geschichte zu ihrer "Narbensohn" Reihe. Ich habe die Reihe rund um Liam und Helena nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme in die Welt von Vice und Anna einzutauchen. Wer die Reihe also nicht gelesen hat aber trotzdem Interesse an diesem Buch hat kann dieses ohne Probleme lesen.
Da ich für dieses Buch an einer Leserunde teilgenommen habe musste man pro Lese abschnitt angeben was einem auf diesen Seiten besonders gefallen hat. Ich muss zugeben, dass ich diese Frage unglaublich schwer fand. Zu gerne hätte ich jedesmal mit "Alles" geantwortet. Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Perfektion und das ist nicht übertrieben. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Es fällt mir des öfteren schwer Bücher aus der Hand zu legen aber hier ganz besonders.
Schon nach den ersten 28 Seiten hatte ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter mir und so ging es auch immer weiter. Gab es ein Kapitel was unglaublich süß war so war das nächste voller Spannung und Gefahr nur um dann mit einem tiefgründigen Kapitel für eine menge Emotionen zu sorgen. Aufgelockert wurde alles mit einer guten Portion Humor von Vice. Sein Humor ist teilweise so locker und flach aber genau das fand ich genial. Des öfteren hatte ich was Vice angeht jedoch gemischte Gefühle. Manchmal hat er Sachen zu Anna gesagt die ich ihm mehr als übel genommen habe. Zwei Sätze später habe ich ihn aber wieder geliebt und mir gewünscht auch einen Vice zu haben und die Wut war somit wieder verflogen,auch wenn ich zu Beginn gedacht habe das ich sowas im wahren Leben nicht so schnell verzeihen könnte. Aus irgendeinem Grund hat mich die Frage ob ich sowas verzeihen könnte oder nicht aber nicht mehr losgelassen. Auch wenn ich anfangs ganz klar mit "nein" geantwortet hätte ist die Antwort darauf jetzt aber ein "ja". Ich habe versucht Anna zu verstehen. Wenn also die einzige Person bei der ich Zuflucht finden kann, die mich unterstützt und mir hilft und zudem auch noch mein Rettungsanker ist solche Sachen zu mir sagt wäre ich vielleicht für eine Weile stinksauer, aber würde verzeihen, wenn auch nicht vergessen. Auch habe ich versucht Vice zu verstehen, zu verstehen warum er solche Sachen sagt wenn er doch ganz genau weiß was für ein Effekt es auf Anna haben kann. Meine Schlussfolgerung war, dass er einfach nicht besser damit umzugehen weiß. Er will Anna beschützen um jeden Preis und tut alles dafür das es ihr gut geht, dass sie jedoch so verletzlich ist macht ihn also wütend auf sich selber und gibt ihm vielleicht auch das Gefühl hilflos zu sein.
Auch wenn die Beziehung der beiden nicht sehr gesund ist habe ich diese doch sehr geliebt. Die fürsorgliche Art von Vice und was er alles für Anna tut nur um ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern war super schön mit anzusehen. Seine gefährliche, brutale und eiskalte Seite fand ich aber auch absolut faszinierend. Wenn es um seine Geschäfte geht versteht er kein Spaß und das wurde auch sehr deutlich klar gemacht. Wie Anna habe ich mich gefragt was hinter seinem Verhalten steckt. Warum er so geworden ist. Die Auflösung dazu war anders als gedacht.
Anna hat mir als Protagonistin unglaublich gut gefallen. Sie ist so eine verletzliche aber dennoch unglaublich starke Persönlichkeit. In ihren jungen Jahren musste sie schon Sachen durchmachen die man nicht mal seinen schlimmsten Feinden wünschen würde und dennoch hat sie die Hoffnung in das gute im Menschen nicht aufgegeben was einfach nur bewundernswert ist. Meine Vermutung war eigentlich das Anna eine Charakterentwicklung ins mehr oder weniger Negative macht und sich von Vice beeinflussen lässt und genauso wird wie er. Mit dieser Vermutung lag ich aber falsch und bin froh das sie ihre Gutherzigkeit nicht verloren hat.
Stattdessen war es Vice der nach einem Zeitsprung von zwei Jahren nicht mehr derselbe war. In dieser Zeit ist eine Menge passiert und während ich mir eigentlich sicher war das nicht mehr passieren könnt was mich meine Meinung zum Buch ändern lässt hat mir die Entwicklung erst gar nicht gefallen. Es wurde nicht schlechter oder weniger spannend, ganz im Gegenteil. Die Ereignisse haben sich zugespitzt und alles war spannender als jemals zuvor aber dennoch hat es sich nicht so entwickelt wie ich es mir persönlich gewünscht habe und ich habe mich einfach nur gefragt warum man sich dafür entscheidet die Geschichte so fortzuführen. Die Antwort darauf habe ich mit dem Ende bekommen.
Was ich super fand war das es hier auch ein alternatives Ende gibt. Das eigentliche Ende war aber mein liebstes da dies für mich am meisten Sinn gemacht hat und ich die Entwicklung der Geschichte und auch die von Vice damit absolut nachvollziehen konnte.Die Idee die Geschichte in eine solche Richtung zu lenken war also einfach nur genial. Das alternative Ende hat zwar auch für einen WTF Moment gesorgt, aber nachvollziehen konnte ich es nicht wirklich. Mit dem eigentlichen Ende hätte man die Geschichte der beiden nicht besser abschließen können. Definitiv eines der heftigsten aber auch besten Enden die ich jemals gelesen habe.
Ein kleines Problem hatte ich aber doch, was aber weder an der Geschichte noch an dem Schreibstil oder den Autorinnen lag sondern einfach nur an mir. Vielleicht mag das jetzt nach einem Klischee oder auch ein wenig oberflächlich klingen, aber ich konnte mir Vice einfach nicht mit hellen Haaren vorstellen. Anna beschreibt seine Ausstrahlung als düster und gefährlich und für mich passt das einfach nicht zusammen :D
Im großen und ganzen hat mich dieses Buch also auf keinen Fall enttäuscht. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Ich habe jeden einzelnen Satz in diesem Buch geliebt. Auch den Aufbau des Buches fand ich genial. Anfangs fand ich es ein bisschen verwirrend das es keine richtige Kapitel Aufteilung gibt. Da man hauptsächlich aus der Sich von Vice und Anna liest wurde immer nur die jeweilige Perspektiven gekennzeichnet, aber nicht mit deren Namen so wie man es eigentlich kennt. Die Autorinnen haben sich hierfür etwas ganz besonderes einfallen lassen.
Ich bin also unglaublich froh darüber die Möglichkeit bekommen zu haben dieses Buch lesen zu dürfen und jetzt ein neues Jahres Highlight in mein Bücherregal stellen zu können. Das war definitiv nicht das letzte Buch welches ich von den beiden gelesen habe. Auf die "Narbensohn" Reihe freue ich mich jetzt als nächstes da man Liam hier schon ein bisschen kennen lernen dürfte und ich seine Geschichte und die von Helena unbedingt lesen muss.
Mein Fazit:
Mit "Angels deserve to die" hat es das Autorinnen Duo Mika D.Mon geschafft mich in ihren Bann zu ziehen und Neugierig auf mehr zu machen. Die Geschichte und die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet und es gibt nichts was ich an dem Buch auszusetzen hätte. 6/5 Sterne