Cover-Bild Kintsugi
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21,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 28.08.2019
  • ISBN: 9783103974591
Miku Sophie Kühmel

Kintsugi

Roman

Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosa-Debüt 2019

Kintsugi ist das japanische Kunsthandwerk, zerbrochenes Porzellan mit Gold zu kitten. Diese Tradition lehrt, dass Schönheit nicht in der Perfektion zu finden ist, sondern im guten Umgang mit den Brüchen und Versehrtheiten.

Es ist Wochenende. Wir sind in einem Haus an einem spätwinterlichen See, das Licht ist hart, die Luft ist schneidend kalt, der gefrorene Boden knirscht unter unseren Füßen. Gerade sind Reik und Max angekommen, sie feiern ihre Liebe, die nun zwanzig ist. Eingeladen sind nur ihr ältester Freund Tonio und seine Tochter Pega, so alt wie die Beziehung von Max und Reik. Sie planen ein ruhiges Wochenende. Doch ruhig bleibt nur der See.

»Kintsugi« ist ein flimmernder Roman über die Liebe in all ihren Facetten. Über den Trost, den wir im Unvollkommenen finden. Und darüber, dass es weitergeht. Wie immer geht es weiter.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2019

Zwischenmenschliches

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Der Künstler Reik und der Archäologe und Universitätsdozent Max sind seit zwanzig Jahren ein Paar. Aus diesem Grund wollen sie an einem See in der Uckermark diesen besonderen Termin feiern. Sie haben dazu ...

Der Künstler Reik und der Archäologe und Universitätsdozent Max sind seit zwanzig Jahren ein Paar. Aus diesem Grund wollen sie an einem See in der Uckermark diesen besonderen Termin feiern. Sie haben dazu aber auch ihren Freund Tonio und seine Tochter Pega eingeladen. Doch im Laufe des Wochenendes zeigen sich Risse.
„Kintsugi“ ist die Kunst, Zerbrochenes zusammenzufügen und und es dadurch kostbarer zu machen. Es bleiben dabei erkennbare Risse, und Risse zeigen sich auch bei den Freunden an diesem Wochenende.
Es ist eine seltsame Konstellation, die hier zusammentrifft – das schwule Paar, welches sein Jubiläum feiert, der Freund, der früher einmal eine Beziehung zu Reik hatte und nun alleinerziehender Vater ist und Pega, die von allen gemeinsam erzogen wurde.
Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, aber es passiert nicht sehr viel in dieser Geschichte und doch unterschwellig alles. Die Beziehungen sind eng und doch schwierig. Sie sind zusammengekommen und haben sich doch kaum etwas zu sagen, da niemand wirklich offen redet. Aber ihre Gedanken können wir sehr intensiv mitverfolgen und damit ist das Konfliktpotenzial schon im Raum.
Doch das Buch konnte mich nicht so recht packen. Warum können erwachsene Menschen ihre Konflikte nicht durch ein Gespräch aus der Welt schaffen? Ich konnte mich mit keiner der Figuren anfreunden. Sie blieben mir fremd.
Ein ruhiger Roman über Beziehungen und Zwischenmenschliches.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Bruchstellen, die mit Gold repariert werden

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Ein ruhiges Wochenende in ihrem Haus am See schwebt Max und Reik vor, die seit zwanzig Jahren ein Paar sind. Eingeladen sind nur Tonio, ein guter Freund der beiden, mit dem Reik als Teenager zusammen war, ...

Ein ruhiges Wochenende in ihrem Haus am See schwebt Max und Reik vor, die seit zwanzig Jahren ein Paar sind. Eingeladen sind nur Tonio, ein guter Freund der beiden, mit dem Reik als Teenager zusammen war, und Pega, seine zwanzigjährige Tochter, welche die drei quasi gemeinsam großgezogen haben. Doch ruhig wirkt die Situation nur nach außen hin, denn in allen vieren brodelt etwas. Den Archäologen Max beschäftigt die Frage, was er im Leben noch erreichen kann, während Reik als Künstler schon lange erfolgreich ist und sich mit seinem wachsenden Kinderwunsch auseinandersetzt. Tonio ist mit seinen Gedanken bei einer neuen Frau, von der er seiner Tochter noch nichts erzählt hat. Und Pega steht vor einigen Herausforderungen, die mit dem Erwachsenwerden verbunden sind.

Auf dem Cover von „Kintsugi“ sieht man vier Menschen, die an einem See stehen. Dieser glänzt golden und spielt damit auf den Titel an. Dieser beschreibt eine japanische Handwerkskunst, bei der zerbrochenes Porzellan mit Gold repariert wird. Mit jedem der vier Charaktere wird der Leser sich während des Wochenendes, das sie miteinander verbringen, ausführlich auseinandersetzen.

Ein kurzes Intro schildert das Ankommen von Max und Reik, am nächsten Morgen treffen auch Tonio und Pega ein. Danach besteht das Buch hauptsächlich aus vier langen Kapiteln, die jeweils einen Charakter zu Wort kommen lassen. Den Anfang macht Max, der sich mit der Frage beschäftigt, warum die beiden nicht verheiratet sind, obwohl das inzwischen möglich ist. Er lässt die Beziehung der beiden Revue passieren, in der die Rollen klar verteilt waren und ein Ungleichgewicht spürbar ist.

Die Autorin hat eine intensive Sprache, mit der sie mich hinter die Fassade der Charaktere schauen ließ. Von jedem Protagonisten hat sie ein sorgfältiges Psychogramm entworfen. Ich habe jedem der Vier einen eigenen Lesetag gegönnt, um mich in Ruhe mit ihren Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen. Die Atmosphäre ist melancholisch, denn es gibt viele Rückblicke und es wird klar, dass manches sich verändern wird. Immer wieder mischt sich ein hoffnungsvoller Ton hinein, denn auch Neuanfänge liegen in der Luft.

Das Tempo der Geschichte ist ruhig und der Blick der Erzählenden stark nach innen gerichtet. Demensprechend bewegt sich in jedem einzelnen sehr viel, während in der Interaktion miteinander wenig passiert, diese Szenen aber richtungsweisend sind. Ich hätte mir noch mehr Dialoge gewünscht, um mehr Einblicke in den Umgang miteinander zu erhalten.

Der Titel „Kintsugi“ ist überaus passend, denn vieles zerbricht in diesem Roman, sowohl im eigentlichen als auch im übertragenen Sinne. Es muss neu zusammengesetzt werden, wobei die Bruchstellen deutlich zu sehen sind und das Ergebnis in seiner Unperfektheit wertgeschätzt wird. Eine eindringliche Erzählung über vier ganz verschiedene Charaktere, die auseinanderdriften und dennoch zusammenhalten, um ihren Weg zu finden.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Sensible Trennungsgeschichte

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Kintsugi ist ein gediegener Roman mit einigen bemerkenswerten Eigenschaften. Im Mittelpunkt steht ein schwules Paar, dass schon lange zusammen ist. Max und Reik, Sie bekommen Besuch von ihrem alten Freund ...

Kintsugi ist ein gediegener Roman mit einigen bemerkenswerten Eigenschaften. Im Mittelpunkt steht ein schwules Paar, dass schon lange zusammen ist. Max und Reik, Sie bekommen Besuch von ihrem alten Freund Tonio und dessen erwachsenen Tochter Pega. Gemeinsam verbringen sie ein Wochenende, nachdem sich de sie Beziehungen zueinander entscheidend ändern werden.

Die Dialoge werden gesondert herausgestellt und haben einige amüsante Stellen.

Kintsugi ist dieses Jahr nominiert auf der Longlist des deutschen Buchpreises, was vielleicht ein wenig übertrieben ist.

Es überzeugt zwar die sensible Erzählweise, doch es bleibt inhaltlich doch sehr verhalten. Dass das Buch nicht mehr will, als es letztlich bietet, ist Stärke und Schwäche zugleich.