Cover-Bild Elbleuchten
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 26.01.2021
  • ISBN: 9783499003448
Miriam Georg

Elbleuchten

Band 1 der Reihe "Eine hanseatische Familiensaga"

Das Leuchten einer neuen Welt

Lily Karsten ist Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs. Sie lebt in einer Villa an der Bellevue und träumt von der Schriftstellerei. Und sie glaubt, dass sie ihren Verlobten Henry liebt.

An einem heißen Sommertag 1886 hält sie bei einer Schiffstaufe die Rede, als plötzlich eine Windbö ihren Hut in die Elbe weht. Ein Arbeiter soll ihn zurückholen – und gerät in einen grauenhaften Unfall.

Jo Bolten lebte als Kind im Elend des Altstädter Gängeviertels, jetzt arbeitet er im Hafen für Ludwig Oolkert, den mächtigsten Kaufmann der Stadt. Jo will bei den Karstens für seinen verletzten Freund um Hilfe bitten, aber er wird kaltherzig abgewiesen.

Lily will unbedingt helfen! Also nimmt Jo sie mit in seine Welt, in der der tägliche Kampf ums Überleben alles bestimmt. Mit eigenen Augen sieht Lily das Elend der Menschen und erkennt die Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen.

Bald kommen Lily und Jo sich näher. Doch eine Verbindung zwischen ihnen ist undenkbar. Und Jo hat ein Geheimnis, von dem Lily niemals erfahren darf ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2021

Gegensätze ziehen sich an

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Lily Karstens ist Tochter eines wohlhabenden Hamburger Reeders und kennt das Leben nur von der sonnigen Seite. In einer Villa behütet und mit allen Annehmlichkeiten aufgewachsen besucht sie derzeit das ...

Lily Karstens ist Tochter eines wohlhabenden Hamburger Reeders und kennt das Leben nur von der sonnigen Seite. In einer Villa behütet und mit allen Annehmlichkeiten aufgewachsen besucht sie derzeit das Lehrerinnenseminar, obwohl sie bereits verlobt ist. Und sie träumt davon – natürlich nur insgeheim – Schriftstellerin zu werden.

Bei einem schrecklichen Unfall nach einer Schiffstaufe, für den Lily sich verantwortlich fühlt, lernt Lily Jo kennen, der einen nicht erklärbaren Reiz auf sie ausübt. Als ihre Wege sich zufällig wieder kreuzen lernt sie durch ihn das Elend der Gängeviertel kennen und sieht mit eigenen Augen den täglichen Kampf der dort hausenden Menschen um das nackte Überleben – egal um welchen Preis. Besonders die Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen ist ihr immer mehr ein Dorn im Auge. Durch Emma, eine neue Teilnehmerin im Seminar, lernt sie einen Frauensalon kennen und erhält plötzlich Informationen zu politischen und gesellschaftlichen Themen, die ihr zu Hause immer verwehrt worden sind.

Der Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen und das geschilderte Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts konnte ich mir schnell bildlich vorstellen. Auch die Charaktere und Lebensumstände der Familie Karstens sowie die der Bewohner im Hafenviertel als krasses Gegenteil sind ausführlich beschrieben worden. Für mich waren die ersten 150 Seiten dafür etwas zu viel des Guten, da habe ich mich zuletzt doch sehr durchkämpfen müssen. Dafür hat mich der Rest des Buches begeistern können.

Ich habe Lily sehr schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist eine mutige junge Frau, die eine eigene Meinung hat und diese auch offen ausspricht, auch wenn das in ihren Kreisen verpönt ist. Trotz aller Strafen und Maßregeln lässt sie sich nicht unterkriegen, folgt ihrem Herzen und bricht letzten Endes auch aus ihrer bisherigen Komfortzone aus.

Das Ende lässt natürlich Fragen offen – schließlich erscheint bald der 2. Teil – und die Antworten werde ich dann dort hoffentlich erfahren.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Hamburg 1886

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Hamburg 1886. Die junge Lily Karsten hat alles was sie sich wünscht, einen Verlobten den sie glaubt zu lieben und eine sichere Zukunft, denn sie ist die Tochter eines reichen Hamburger Reedners. Doch dann ...

Hamburg 1886. Die junge Lily Karsten hat alles was sie sich wünscht, einen Verlobten den sie glaubt zu lieben und eine sichere Zukunft, denn sie ist die Tochter eines reichen Hamburger Reedners. Doch dann geschieht etwas was alles durcheinanderwirbelt. Ein Hafenmitarbeiter verletzt sich schwer bei dem Versuch ihren Hut aus dem Wasser zu holen. Lily fühlt sich schuldig und möchte helfen. An ihrer Seite Jo Bolten, ebenfalls Hafenarbeiter. Die beiden kommen sich näher und Lily möchte immer mehr aus dem ausbrechen was bisher ihr „perfektes“ Leben war.
Miriam Georg hat eine detailreiche, bildhafte ja fast schon malerische Sprache und Erzählweise. Ich habe ein wenig gebraucht um richtig in die Geschichte abtauchen zu können, doch als ich es konnte hat sie mich absolut in ihren Bann gezogen. Das Setting des historischen Hamburgs hat mich von Anfang an fasziniert. Den auch heute ist Hamburg eine Stadt die einen besonderen Reiz und Charme besitzt. Die Schilderungen der Autorin über das Hamburg der damaligen Zeit, unter anderem auch über die politische Situation, fand ich überaus interessant und hat mich noch mehr an die Geschichte gefesselt. Lily wirkt anfangs etwas naiv und manchmal möchte man sie einfach gerne schütteln, doch im Laufe des Buches wächst sie über sich hinaus und macht eine große Entwicklung durch. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass man neben Lilly und Jo auch andere Charaktere wie Lilys Vater, Mutter, Bruder und manchmal auch ihrem Verlobten folgt. Das hat das Ganze noch einmal wesentlich interessanter, komplexer und vor allem vielschichtiger gemacht. Den die Ansicht der Männer über die Frauen von 1886 hat mich in der heutigen Zeit wirklich wütend gemacht. Doch Emanzipation ist nur ein Aspekt von „Elbleuchten“. Es geht um Ansehen, Macht und Geld und was Menschen dafür bereit sind zu tun. Aber auch Selbstverwirklichung und Selbstliebe spielen eine große Rolle und machen die Geschichte um einiges facettenreicher. Und natürlich ist die Liebe zwischen Lily und Jo ein wesentlicher Bestandteil. Allerdings muss ich hier jedoch sagen, dass ich mir im Hinblick auf die anderen Punkte für diesen Teil ein wenig mehr Raum erhofft und gewünscht hätte. Mir hat an manchen Stellen ein wenig das Knistern, Herzklopfen und die großen Emotionen zwischen den beiden gefehlt. Die Romanze zwischen den beiden hatte für mich ein klein wenig zu wenig Tiefe. Nichtsdestotrotz hat der Spannungsbogen Höhen und Tiefen, die den Leser mitreißen wie auf einer Achterbahnfahrt. Und das Ende hat mich kreuzunglücklich zurückgelassen. Es war gut und hat perfekt zum Verlauf der Geschichte gepasst, doch mir hat es ein wenig das Herz gebrochen.
Miriam Georg hat ein fantastischer Auftakt zu einer großartigen Familiensaga geschaffen. Bis auf die kleinen Kritikpunkte war es eine fesselnde und unglaublich vielschichtige Geschichte. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und ich freue mich schon wahnsinnig bald Band 2 lesen zu können.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Elbleuchten

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Handlung
Lily Karsten ist behütet und in Reichtum aufgewachsen. Sie entstammt aus einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs, lebt in einer Villa und ist mit Henry verlobt. Sie träumt von einer ...

Handlung
Lily Karsten ist behütet und in Reichtum aufgewachsen. Sie entstammt aus einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs, lebt in einer Villa und ist mit Henry verlobt. Sie träumt von einer glücklichen Ehe und einem Leben als Schriftstellerin.
Zu ihrer Rolle als einzige Tochter der Karstens gehört es auch, dass sie bei Schiffstaufen anwesend ist und Reden hält. So auch an einem heißen Sommertag 1886. Und hier nimmt das Schicksal seinen Lauf. Ein Gewitter zieht auf, ihr Hut fliegt weg und als ein Arbeiter versucht, ihn aus der Elbe zu fischen, gerät er in einen grauenhaften und folgenreichen Unfall.
Jo Bolten ist Zeuge dessen und möchte für seinen verletzten Freund um Hilfe bitten. Schließlich stammt er ebenfalls aus dem Altstädter Gängeviertel und weiß, wie schwierig es für die betroffene Familie sein wird, zu überleben. Und Lily fühlt sich für den Unfall schuldig und möchte helfen. Jo zeigt ihr die Welt, in der er aufgewachsen ist und die für viele Bürger Hamburgs der traurige Alltag ist. Und Lily erkennt, wie privilegiert sie aufgewachsen ist. Und so wächst das ungleiche Paar zusammen, allerdings müssen beide darauf achten, ihre Zuneigung zueinander vor der Welt verborgen zu halten...

Meinung
Mir gefällt das Cover richtig gut. In der oberen Hälfte werden vorwiegend neutrale und zurückhaltende und neutrale Farben genutzt, die fast ein wenig kühl wirken. Dadurch fällt das untere, von der Sonne angestrahlte Gebäude natürlich umso stärker auf und bildet für mich den Blickfang des Covers. Mit der Darstellung des Gebäudes und des Gewässers wird dem Handlungsort Hamburg gehuldigt und es zeigt einen wichtigen Ort der Geschichte, wo für den weiteren Fortgang wichtige Ereignisse geschehen.
Über diesem staatlichen Bau wurden zwei Damen in grau-weißen Nuancen dargestellt, die der Mode der 1880er Jahre entsprechend gekleidet sind. Eine von Beiden wendet dem Betrachter halb ihr Gesicht zu, die andere zeigt sich im Profil. Sie ergänzen das Bild und geben ihm das gewisse Etwas.
Insgesamt mag ich das Cover wirklich gern. Es ist stimmungsvoll und auffallend, gleichzeitig aber auch schlicht und zurückhaltend. Eine sehr gelungene und gute Mischung!

Tatsächlich habe ich den Roman erstmals bei der Buchboutique entdeckt, wo es vorgestellt wurde und die Möglichkeit bestand, sich bei der Buchpremiere dafür zu bewerben. Daraufhin habe ich mal in die Leseprobe reingeschnuppert und war vollends interessiert und mein Bedürfnis und der Wunsch, das Buch zu lesen wurde immer größer. Leider hatte ich bei dieser Aktion kein Glück, schließlich habe ich auf Lovelybooks eine Buchverlosung dazu entdeckt und nochmals einen Eindruck des Buches und der Leseprobe verfasst. Diesmal wurde mein Wunsch erfüllt und ich konnte mich über ein Exemplar freuen, was mich absolut glücklich gemacht hat. Daher ein riesiges Dankeschön an Lovelybooks und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Mit der Gestaltung der Umschlaginnenseiten wurde sich viel Mühe gegeben und sie wurden individuell gestaltet. Einmal findet man eine historische Karte von Hamburg aus dem Jahre 1886, wo wichtige Orte der Geschichte hervorgehoben wurden und man sich somit einen sehr guten Eindruck von Entfernungen machen kann und es leicht war, die Wege der Protagonisten nachzuverfolgen. Ich fand dies sehr hilfreich und war dankbar, dass es eingebunden wurde.
Auf der Innenseite am Ende ist der zweite Band der Saga abgedruckt, der im April 2021 erscheint. Nachdem ich den Roman beendet habe, war meine Freude auf die Fortsetzung sehr groß und ich habe mir den Titel direkt auf meiner Wunschliste notiert, ich möchte ihn unbedingt lesen, zu gern möchte ich erfahren, wie es mit Lily weitergeht und was sie noch erleben wird.

Ein wenig hätte ich mir, gerade anfangs, ein Personenverzeichnis gewünscht. Die Familie Karsten konnte ich ohne Probleme auseinanderhalten, bei manch anderen Personen hatte ich ein wenig Probleme, sie nach dem ersten Zusammentreffen im Gedächtnis zu behalten. Dazu habe ich ein wenig Zeit gebraucht, auch um mir einzuprägen, welche Positionen die Angestellten im Haushalt Karsten übernehmen. Hier hätte mir ein Verzeichnis der handelnden Personen wirklich weitergeholfen und ich hätte es aufgrund der Fülle an Personen für sehr angebracht gehalten.

Ich fand es sehr angenehm, dass es nicht erst ewige Erklärungen zu den Personen, der Situation gibt, sondern die Handlung ziemlich direkt startet und man währenddessen die Figuren kennenlernt und von ihnen einen ersten Eindruck erhält. Anhand von kleinen Aussagen, Handlungen und Gesten sind einige Wesenszüge erkennbar, die sich schnell verstärken und eine gute Charakterzeichnung ergeben.
Zudem finde ich, dass die Geschichte direkt spannend beginnt, indem der besagte Unfall vom Klappentext kurz bevorsteht und man natürlich wissen möchte, wie dieser ausfällt und welche Auswirkungen er auf die folgende Handlung hat. Das regt dazu ein, weiterzulesen, die Personen besser kennenzulernen und mehr über die Ereignisse zu erfahren.

Zu einem flüssigen und anregenden Lesen hat auch die Schreibweise beigetragen. Sie war von der ersten bis zur letzten Seite sehr angenehm und gut lesbar und hat dadurch dazu verführt, immer weiterzulesen zu wollen. Besonders gefallen haben mir die bildhaften Umschreibungen der Handlungsorte, die ich allesamt sehr lebendig vor Augen hatte und einfach nur beeindruckend fand. Und hier hat mich auch die Vielfalt überzeugen können, zahlreiche Szenen spielen in den ärmeren Vierteln der Stadt, dazu gibt es den Gegensatz zu den Villen der Bellevue. Diese Unterschiede werden dem Leser deutlich vor Augen geführt und ergeben eine schonungslose und ehrliche Sicht auf die gesellschaftlichen Kluften in Hamburg.

Ein klein wenig hat es mich gestört, dass es so schwer möglich war, die Handlungszeit genauer zu bestimmen. Diese ist meines Erachtens gar nicht so lang, wie ich anfangs aufgrund der hohen Seitenanzahl gedacht hatte, aber irgendwie ist es mir auch nicht möglich, sie nur ansatzweise zu bestimmen. Vielleicht wären einige kleine Erwähnungen, wenigstens der Monat am Anfang neuer Kapitel ganz angebracht und hilfreich gewesen.

Und obwohl die Geschichte schon spannend angefangen hat, konnte sie mich erst ab ungefähr der Hälfte der Handlung richtig fesseln. Bis dahin wurde ich gut unterhalten, habe die Story mit viel Interesse verfolgt und mir Gedanken über einen möglichen Fortgang gemacht, war aber noch nicht komplett beeindruckt. Das kam erst später und ab da war ich wirklich Feuer und Flamme. Als dieser Punkt erreicht war, wollte ich das Buch absolut nicht mehr aus der Hand legen und habe die zweite Hälfte innerhalb von knapp zwei Tagen verschlungen. Und dann kam ein wenig die Enttäuschung, dass ich nun bis April warten muss, um zu erfahren, wie es mit den Personen weitergehen wird...
Immer wieder sind Ereignisse eingetreten, die mich überrascht haben und mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte. Ich wurde oft überrascht und die Karten über einen möglichen Fortgang der Geschichte wurden immer wieder neu gemischt. Daher blieb die Handlung für mich immer undurchschaubar und interessant.
Anhand von kleinen Bemerkungen und Gesten merkt man, dass die Protagonisten kleine Geheimnisse beherbergen und hier ist es natürlich spannend zu erfahren, was es damit auf sich hat und wie sich manche Zusammenhänge auflösen werden. Wobei hier auch manche Punkte geschickt etwas offen bleiben, um die Vorfreude, aber auch das Verlangen, den zweiten Teil ebenfalls zu lesen, zu erhöhen. Ich wurde damit geködert und möchte unbedingt die Fortsetzung lesen und hoffe, mit dieser ebenfalls so gut unterhalten zu werden wie diesmal!

Ich war ganz überrascht davon, wie viele Erzählperspektiven eingesetzt und genutzt wurden. Ursprünglich hatte ich die Erwartungshaltung, dass ganz viele Kapitel aus Lilys Sicht, sowie der ihrer Familie und vielleicht von ein-zwei außenstehenden Personen beschrieben werden. Doch hier erweist sich die Vielfalt viel größer als ursprünglich angenommen und sowohl die Familie Karsten, als auch unter anderem Jo Bolten, sein Chef oder sein bester Freund kommen zu Wort. Auf diese Weise kann man die Figuren nicht nur auf unterschiedliche Weisen sehen, sondern auch die Ereignisse besser einschätzen und mehr Zusammenhänge finden. Außerdem erweist sich die Geschichte als vielfältiger und abwechslungsreich, zudem lernt man verschiedene Lebensweisen kennen und kann sich von den unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten ein Bild machen.

Anhand vieler kleiner oder großer Details gibt es Informationen über die Handlungszeit. Diese äußern sich in verschiedenen Themen, sowohl in der Politik und dem Handel, als auch im persönlichen Leben, in Krankheiten, der Mode oder den gesellschaftlichen Konventionen. Wegen dieser Details ist es möglich, einen Überblick über die Handlungszeit zu erhalten und die Geschichte bekommt einen hohen Realitätsbezug, was von der gründlichen und tiefen Recherche der Autorin zeugt.

Als Setting dient durchweg Hamburg und wie ich schon erwähnt hatte, lernt man die verschiedensten Ecken kennen, die ich mir meistens sehr gut vorstellen konnte. Ich finde es besonders, welche Stimmungen mit den jeweiligen Handlungsorten daherkommen. Diese sind abwechslungsreich und geben daher noch tiefere Einblicke in bestimmte Orte und Lebensweisen, sind schonungslos ehrlich und lassen sich gut nachvollziehen. Mir war es daher auch möglich zu den Figuren eine bessere Bindung aufzubauen.

Den Großteil der Charaktere fand ich sehr angenehm und abwechslungsreich. Sie haben starke Zeichnungen erhalten und gestalteten sich als vielfältig und Personen mit mehreren Seiten. Es wurde mit ihnen nie langweilig und immer wieder haben sie mit ihren Aussagen und Handlungen überrascht. Zudem war es interessant, von vielen so genau die Emotionen und Gedanken mitzuerleben. Viele haben Gewissenskonflikte gegenüber der Familie oder Freunden und diese waren hautnah mitzuerleben, was die Personen sehr lebendig und realistisch gemacht hat!
Einzig mit Lily hatte ich ab und an ein paar kleine Probleme. Sie war mir zwar sympathisch, manche Handlungen wirkten allerdings etwas überstürzt und zu impulsiv. Manchmal wirkte sie noch etwas kindlich und ihre Aussagen erschienen nicht immer durchdacht. Man merkte aber deutlich, wie sie mit der Zeit reifer wurde und da hat mir Lily deutlich besser gefallen als noch am Anfang.

Fazit
Nach der glänzenden Leseprobe und einem sehr guten ersten Eindruck von der Handlung bin ich mit vollem Enthusiasmus in die Geschichte gestartet und hatte einige Erwartungen an sie. Während des Lesens habe ich dann bereits ein paar kurze Urteile dazu gelesen und diese sind fast durchweg positiv ausgefallen, was meine Erwartungen nochmals etwas erhöht hat. Und lange Zeit konnte ich mich den guten Meinungen anschließen, war aber noch nicht vollends überzeugt. Mir hat noch ein bisschen mehr Spannung gefehlt, die glücklicherweise später dazukam und irgendwann hat mich die Geschichte komplett gefesselt. Gerade das letzte Drittel habe ich verschlungen und war sehr enttäuscht, als das Lesevergnügen dann vorbei war und ich nun ein bisschen warten muss, bis die Fortsetzung erscheint. Ein absolut tolles und mitreißendes Buch, welches mir viele schöne Stunden bereitet hat!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Eine packende Familiensaga

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Der historische Roman "Elbleuchten" hat mich von Anfang in seinen Bann gezogen. Mit dem lebhaften Schreibstil habe ich die Hansestadt Hamburg um 1886 bildlich vor Augen. Im Mittelpunkt Lily Karten, die ...

Der historische Roman "Elbleuchten" hat mich von Anfang in seinen Bann gezogen. Mit dem lebhaften Schreibstil habe ich die Hansestadt Hamburg um 1886 bildlich vor Augen. Im Mittelpunkt Lily Karten, die Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs. Bei einem schrecklichen Unfall trifft Lily auf Jo, der aus armen Lebensverhältnis kommt. Beide kommen sich näher. Dabei erfährt Lily das Elend der Stadt und die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern.

Die Autorin Miriam Georg kenne ich bereits unter anderem Namen. Hiermit wagt sie sich aber in ein neues Genre, den historischen Romanen, was ihr super gelingt. Ich habe mit Lily wirklich mitgefiebert, gelitten und gefühlt.

Die Charaktere sind so authentisch und fesselnd beschrieben, dass ich das Buch in wenigen Tagen durch hatte. Besonders mit der Protagonistin Lily konnte ich mich sofort anfreunden. Für die damalige Zeit ist sie taff und mutig. Ihr Wille hat mich beeindruckt. Gegen alle Konventionen schwimmt Lily nicht mit dem Strom mit und hinterfragt die Anforderungen der Gesellschaft. So mischt sie sich beispielsweise immer wieder in das Geschäft ihres Vaters ein und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.

Interessant und tiefgründig schildert Miriam Georg die Verhältnisse des 19. Jahrhunderts. Auch als Leser habe ich die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich vor Augen. Jo entführt Lily in eine Welt, die sie sich nie hätte vorstellen können. Die Schichten der Gesellschaften kommen stark heraus und sind tragisch. Neben den Lebensverhältnissen sind auch die Arbeitsbedingungen schrecklich nachzuempfinden.

Mit vielen tollen Details und gelungener Recherche hat Miriam Georg ein grandioser Auftakt der hanseatischen Familiensaga erreicht. Die Vielfältigkeit des Romans hat mich begeistert, sodass ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung freue!

Veröffentlicht am 14.02.2021

Grandioser Auftakt einer wundervollen Familiensaga

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Meine Meinung:

Ein wunderschönes Buchcover

Das Buchcover von „Elbleuchten“ finde ich absolut gelungen und wunderschön. Denn es passt für mich perfekt zum Inhalt des Buches. Beim Betrachten habe ich ...

Meine Meinung:

Ein wunderschönes Buchcover

Das Buchcover von „Elbleuchten“ finde ich absolut gelungen und wunderschön. Denn es passt für mich perfekt zum Inhalt des Buches. Beim Betrachten habe ich sofort das Gefühl, wieder mit Lily und Jo dort zu sein.

Der Schreibstil

von Miriam Georg ist wunderbar flüssig und angenehm zu lesen. Daher ist mir der Einstieg ins Buch mehr als leicht gefallen. Denn schon auf den ersten Seiten war mir klar, dass es mit Lily wohl eher turbulent als vornehm zugehen wird. Sie hat eine erfrischend andere Art und hat mich auf den ersten Seiten schon breit grinsen lassen. Auch Jo mochte ich sofort. Seine Geschichte ist bei Weitem nicht so behütet wie Lilys und daher umso interessanter.

Die Autorin lässt sich zu Beginn viel Zeit, um die einzelnen Charaktere vorzustellen und dem Leser einen guten Einblick zu geben. Auch wird das Buch aus vielen verschiedenen Blickwinkeln erzählt, was mir sehr gefallen hat. Denn so lernt man die einzelnen Charaktere noch besser kennen und hat einen ganz besonderen Überblick über viele kleine Details.

Trotz all dieser wunderbaren Dinge muss ich unbedingt erwähnen, dass ich für dieses Buch deutlich länger mit dem Lesen gebraucht habe. Denn es gibt so viel zu entdecken und all die Infos, die die Autorin so ganz nebenbei in die Handlung einbaut, waren für mich unheimlich interessant, so dass ich sehr gründlich gelesen habe. Die Gängeviertel waren mir z.B. völlig unbekannt und umso spannender fand ich es, dort gemeinsam mit Lily und Jo unterwegs zu sein.

Interessante und vielfältige Charaktere

habe ich in diesem Buch getroffen. Wie schon erwähnt, konnten mich Lily und Jo sofort begeistern.

Aber nicht nur Lily und Jo waren ganz besondere Protagonisten. Ich habe so unglaublich viele tolle Persönlichkeiten in diesem Buch kennen lernen dürfen, dass ich gar nicht sagen kann, wen ich am meisten mochte. Der ein oder andere hat mich ziemlich überrascht, auch gab es unglaublich unsympathische Charaktere. Aber alle haben zu einem sehr spannenden und emotionalen Leseerlebnis beigetragen.

Ein gigantisches Lesespektakel

war für mich das Lesen dieses Buches. Es handelt sich um Band 1 einer Dilogie und hat mich bis zum Schluss komplett begeistert. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Lily und Jo entwickelt, konnte mich genauso begeistern, wie das Wandeln durch die Straßen Hamburgs und das Entdecken der damaligen Zustände. Es geht nicht nur um die Ungleichheit von Männern und Frauen, sondern auch um Neid, Intrigen, das Kämpfen um Macht und wahre Freundschaft über gesellschaftliche Grenzen hinaus. Oft wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen und hätte die Handlung in meinem Sinne beeinflusst. Denn es gibt schon die ein oder andere Stelle, an der ich mich als Leser gerne eingeschaltet hätte, denn da war kein gutes Ende vorprogrammiert. Und klar: Das Ende war ziemlich fies, so dass ich jetzt schon einem Wiedersehen mit Lily und Jo entgegenfiebere.

Mein Fazit:

„Elbleuchten“ von Miriam Georg ist eine gewaltige Familiensaga, die mich komplett mitgerissen und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat. Absolute Leseempfehlung!

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