Cover-Bild Elbstürme
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 21.04.2021
  • ISBN: 9783499003455
Miriam Georg

Elbstürme

Band 2 der Reihe "Eine hanseatische Familiensaga"

Stürme eines Neubeginns

Drei Jahre lang lebte Lily Karsten in Liverpool, wo sie fernab der Hamburger Gesellschaft ihre Tochter Hanna zur Welt brachte. Jeden Tag sehnte sie sich nach Jo.

Drei Jahre lang stürzte Jo Bolten sich aus Wut und Kummer in den Arbeitskampf. Und in den Alkohol. Er will sich rächen für das, was sein Boss ihm angetan hat – Ludwig Oolkert, der mächtigste Kaufmann Hamburgs, hat ihm das Liebste in seinem Leben genommen. Lily. Jetzt wird er Oolkert das Liebste nehmen: sein Geld.

Endlich kehrt die Reederstochter Lily an Henry von Cappelns Seite nach Hamburg zurück. Doch ihre Ehe ist wie ein Gefängnis. Die Karsten-Reederei droht immer mehr in Ludwig Oolkerts Kontrolle abzugleiten. In den Gängevierteln brodelt es, die Hafenarbeiter können ihr Elend nicht länger ertragen. Lilys alter Widerspruchsgeist ist nicht zu ersticken. Und obwohl sie nichts mehr fürchtet als ein Wiedersehen, hofft sie doch, dass Jo eines Tages seine Tochter kennenlernen wird …

Eine bewegte Zeit. Eine unmögliche Liebe. Eine bewegende Saga. Das Ende des großen Zweiteilers.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2021

Eine Geschichte über eine herzzerreissende und lehrreiche Liebe

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Drei Jahre lang lebte Lily in Liverpool, während Jo sich voller Kummer in den Arbeitskampf stürzte. Er möchte sich an Ludwig Oolkert rächen, der ihm Lily aus seinem Leben genommen hat.
Endlich kehrt Lily ...

Drei Jahre lang lebte Lily in Liverpool, während Jo sich voller Kummer in den Arbeitskampf stürzte. Er möchte sich an Ludwig Oolkert rächen, der ihm Lily aus seinem Leben genommen hat.
Endlich kehrt Lily mit Henry und ihrer Tochter nach Hamburg zurück, doch sie fühlt sich wie in einem Käfig. Während es in den Gängevierteln brodelt und ihre Familie die Karsten-Reederei zu verlieren droht, kann sie ihren Widerspruchsgeist nicht unterdrücken. Obwohl sie nichts mehr fürchtet als ein Wiedersehen mit Jo, ist genau das ihr sehnlichster Wunsch.

Meine Meinung
Ich habe so sehr auf den zweiten Band hin gefiebert, dass ich es kaum erwarten konnte, ihn endlich zu lesen!

Es ist ein schöner Einstieg in das Buch. Man bekommt nicht sofort die Auflösung, die man unbedingt wissen will, aber es gibt notwendige und interessante Erklärungen über die vergangenen Geschehnisse, die wir nicht miterleben durften. Nach und nach erfährt man, wie die Charaktere die vergangenen drei Jahre überstanden haben und was ihnen passiert ist. Als Leser habe ich nach jeder auch nur kleinsten Information gelechzt.

Man erfährt nicht nur Dinge über Lilys und Jos Leben, sondern auch über das Leben von Lilys Familie, die ja in Hamburg geblieben sind. Sehr gefreut habe ich mich über Emmas Sicht, da sie einfach so eine unglaublich willensstarke Frau ist.

Ein wenig gestört haben mich leider die vielen Perspektivenwechsel. Manchmal wechselte die Sicht und es gab einfach nur Erklärungen zu den vergangenen Jahren und mögliche Zukunftsszenarien oder Selbstreflexionsszenen. Es wurde mir dann etwas zu lang und es gab zu viele Eindrücke – vor allem, da ich in der Geschichte einfach weiterkommen wollte. Ich wollte mehr über die momentane Lage der Charaktere erfahren.

Den Schreibstil der Autorin fand ich wie im ersten Band sehr angenehm. Er passt zur Zeit, beschreibt die Gefühle der Protagonisten so treffend und gibt einem das Gefühl, direkt neben ihnen zu stehen.

Ab der Mitte geht es dann aber wieder steil bergauf! Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte dann endlich aufgenommen wurde und mich auch besser erreichen konnte. Plötzlich kommt mehr Spannung auf, mehr Handlungsstränge verwickeln sich ineinander und die Charaktere beginnen sich sozusagen aufeinander zu zubewegen, ihre Wünsche, Träume und Sorgen zu äussern.

Es gab gegen Schluss keinen Halt mehr für mich. Die letzten 300 Seiten habe ich in einem Stück durchgelesen. Weil Miriam Georg hat es geschafft, dass man als Leser dranbleibt. Sie wirft einem immer wieder kleine Stückchen hin, denen man folgt, aber sie sind nie genug, dass man sich satt fühlt. Ich musste wissen, wie es weitergeht, was mit den Charakteren passiert und habe mich nicht losreissen können.

In diesem Buch gab es einige herzzerreissende Momente und schockierende Pausen, aber auch wunderschöne Erfolge und Wendungen, die einem das Herz erwärmen. Es ist ein Buch, das über starke Frauen spricht, die damalige Zeit kritisiert und einem Mut gibt, dass es sich in unserer Zeit lohnt zu kämpfen.

Fazit
Der Einstieg in die Geschichte war ein bisschen langatmig, da es viel aufzuholen gab, aber danach kam dafür doppelt so viel Spannung und Gefühl auf. Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr angenehm und liess einen direkt in die Gefühlswelt der Charaktere schauen. Es war sehr spannend zu beobachten, wie sich die Geschichten der Charaktere ineinander verstrickten. Vor allem gegen Schluss konnte mich das Buch sehr einnehmen und hat mich bis jetzt nicht wirklich losgelassen. Ein würdiges Finale für die Reihe.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Hamburg im ausgehenden 19. Jahrhundert

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Lily Karsten lebt seit drei Jahren in Liverpool, hier hat sie ihre Tochter zur Welt gebracht. Das Leben an der Seite von Henry von Cappeln zeigt ihr die Schattenseiten des Lebens. Lily ist nicht glücklich ...



Lily Karsten lebt seit drei Jahren in Liverpool, hier hat sie ihre Tochter zur Welt gebracht. Das Leben an der Seite von Henry von Cappeln zeigt ihr die Schattenseiten des Lebens. Lily ist nicht glücklich und mit ihren Gedanken oft bei Jo. Ihr Ehemann setzt seine Rechte mit allem durch, was ihm zur Verfügung steht. Lily spürt mehr und mehr ihre Verzweiflung.

Jo Bolten in Hamburg schließt sich dem Arbeiterkampf an. Er kann den Verlust von Lily nicht verwinden und flüchtet sich zudem in den Alkohol. Er will Rache für alles, was er verloren hat.

Schließlich darf Lily nach Hamburg zurückkehren, aber die Hoffnung, dass sie ihr altes Leben wieder aufnehmen kann, zerschlägt sich sehr schnell. Henry zeigt ihr ganz klar, wie er sich ihr Leben vorstellt. Auch die Familie Karsten lässt nicht ab von den alten Vorstellungen, wie sich eine junge Frau zu benehmen hat. Lily kämpft weiter für ein selbstbestimmtes Leben und für die Hoffnung, dass Jo seine Tochter doch noch kennenlernen wird.

Die Autorin Miriam Georg hat schon mit dem Roman „Elbleuchten“ ihren ersten historischen Roman veröffentlicht, jetzt legt sie mit dem zweiten Teil „Elbstürme“ noch einmal nach. Der erste Band hatte mir schon gut gefallen, aber diese Fortsetzung fand ich sogar noch etwas besser. Sie erzählt nun die Geschichte von Lily und Jo weiter. Auch wenn Lily zu den Frauen gehört, die eigentlich ein gutes Leben führen dürfen, wird schnell klar, auch die Frauen aus der Oberschicht führen nicht immer ein gutes erfühltes Leben.

Die Autorin hat es gut verstanden, die Gesellschaftsstrukturen dieser Epoche zu schildern. Die Kämpfe, die eine Frau wie Lily zu führen hatte, wurden genauso gut dargestellt wie die Verzweiflung der Menschen in den Gängevierteln. Sicherlich hatte sie nicht die finanziellen Probleme oder mit den Krankheiten zu kämpfen, wie andere Frauen ihrer Zeit, aber ein wirklich schönes Leben hatte sie auch nicht. Miriam Georg hat es gut verstanden, davon zu schildern, wie die Frauen langsam an Selbstbewusstsein gewannen und dafür kämpften, den Männern gleichgestellt zu werden. Auch wenn die Geschichte hinter dem Titel „Elbstürme“ nicht immer einfach zu lesen war, zu viel Dramatisches geschieht auf diesen Seiten, hat es mir doch gut gefallen. Die Autorin schreckt nicht dafür zurück, brisante Themen dieser Zeit anzusprechen.

Der Erzählstil der Autorin ist fesselnd, authentisch und facettenreich. Sie versteht es, Spannung zu erzeugen und diese auch zu halten. Die Wendungen, die die Geschichten rund um Lily und ihre Freundinnen nehmen, waren nicht zu offensichtlich und haben auch überrascht. Zudem hat Miriam Georg einen bildhaften Sprachschatz, der Bilder im Kopf entstehen lässt. Die Seiten fliegen nur so dahin, man ist mitten in der Geschichte und kann sich ihr auch nur schwer entziehen. Mir ging es jedenfalls so.

Fazit:

„Elbstürme“ ist ein historischer Roman vor dem Hintergrund der Arbeiterbewegung in Hamburg. Er erzählt von dem Kampf der Männer und Frauen um Selbstbestimmung und faire Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig ist er ein Liebesroman mit bittersüßen Verbindungen und Leidenschaften. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Das harte Leben im Hamburg der Jahrhundertwende

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Nach „Elbleuchten“ ist nun „Elbstürme“ der zweite Teil der historischen Hamburg-Saga um die gut situierte Reederstochter Lily und den Hafenarbeiter Jo.


Ausgangssituation in diesem zweiten Teil, der ...

Nach „Elbleuchten“ ist nun „Elbstürme“ der zweite Teil der historischen Hamburg-Saga um die gut situierte Reederstochter Lily und den Hafenarbeiter Jo.


Ausgangssituation in diesem zweiten Teil, der 3 Jahre nach Ende des ersten Teils spielt, ist zum einen Lilys unglückliche Ehe in England (sie hatte ihren Jugendfreund Henry geheiratet, als sie von Jo schwanger war und ist mit Henry nach England gegangen) und die Alkoholsucht von Jo, der nach Lilys Weggang mehr und mehr versucht hatte, seinen Kummer zu ertränken. Darüber hinaus ist er in krumme Geschäfte rund um den Opiumhandel verwickelt, um zusätzliches Geld zu verdienen. Mit diesem Geld hält er die Menschen, die ihm nahestehen, über Wasser.


Als Lilys Vater gesundheitliche Probleme hat und Lily mit ihrem Ehemann daraufhin wieder zurück nach Hamburg kommt, ist ein Treffen von Jo und Lily fast vorprogrammiert – sucht doch Lily nach wie vor die Nähe zu ihren alten Freundinnen, die als Frauenrechtlerinnen harte Kämpfe ausfechten und auch Jo mit einzubinden versuchen. Als Lily und Jo sich dann tatsächlich wieder begegnen, müssen sie sich entscheiden, ob sie erneut für ihre Liebe kämpfen wollen…


Auch dieser Fortsetzungsband bietet wieder eine rasante Handlung vor dem Hintergrund der Standesunterschiede in Hamburg um 1890. Gerade die Darstellung der Lebensbedingungen hat mich in dieser Saga fasziniert (und auch erschreckt). Die Autorin zeichnet ein Bild, das die Armut und die unhygienischen Bedingungen sehr deutlich zeigt und nimmt in vielen Szenen kein Blatt vor den Mund. Die Schilderungen wirken zum Teil recht hart, sind aber vor allem eines: authentisch. Ich denke, dass hier sehr realistisch wiedergegeben wird, was sich in den armen Stadtbezirken abspielte. Heutzutage können wir uns das kaum noch vorstellen, damals war es aber einfach so. Umso mehr vielleicht auch ein Anreiz, zu reflektieren, welchen Luxus wir heutzutage in unserem Leben genießen.


Miriam Georg schreibt federleicht und trotzdem spannend, sie versteht es, ihre Leser*innen zu fesseln und bis zur letzten Seite in Atem zu halten. Leider kann ich über das Ende kaum etwas schreiben, ohne zu spoilern, deshalb nur soviel: es hat mich absolut überrascht, und das gelingt bei mir als Vielleser historischer Familiensagas selten! Den Grund für das von ihr gewählte Ende erläutert sie im Nachwort und ich fand es beeindruckend, dass sie hier einen sehr eigenen Weg gegangen ist.


Nach den vielen Verwicklungen und dem umfangreichen Buch erschien mir das Ende dann aber irgendwie ein wenig schnell abgehandelt, für mein Empfinden fügte es sich – einfach vom Umfang der Beschreibungen her – nicht so ganz rund ein in das Buch. Es ging zum Schluss erst sehr hoch her und dann irgendwie ziemlich schnell. Aber das ist ein persönliches Empfinden – vielleicht hätte ich einfach noch länger an der Seite dieser vielen wunderbaren Charaktere bleiben wollen ;)


Ich kann diesen Roman bzw. insgesamt diese zweibändige Saga jedem empfehlen, der ein authentisches Bild vom Leben im damaligen Hamburg bekommen möchte – sowohl die Seite der gutsituierten Bürger als auch die der armen Bevölkerungsschichten wird hier mit Liebe zum Detail dargestellt. Es ist ein Porträt dieser Zeit, das man mit Spannung verfolgt und das wirklich mitreißend erzählt ist!

 

  

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Veröffentlicht am 19.04.2021

leider schon zu Ende

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Lily lebt mit ihrem Mann Henry und Tochter Hanna in England. Weit weg von Hamburg. Glücklich ist sie nicht. Jo spukt ihr noch immer im Kopf herum. Als ihr Vater krank wird, kehrt die Familie zurück nach ...

Lily lebt mit ihrem Mann Henry und Tochter Hanna in England. Weit weg von Hamburg. Glücklich ist sie nicht. Jo spukt ihr noch immer im Kopf herum. Als ihr Vater krank wird, kehrt die Familie zurück nach Hamburg, doch da beginnen die Probleme dann erst so richtig.
Zum Glück ist der erste Teil noch nicht so lange her, so dass ich noch einen guten Bezug zu den Charakteren hatte und auch die Handlung noch abrufbereit war. Man sollte Teil 1 der Saga kennen, weil die beiden Bände stark aufeinander aufbauen.
Einige Handlungen laufen parallel ab, was die Szenerie sehr spannend und mitreißend macht. Lilys Kampf um Hanna, Charlies Opiumsucht, die Probleme der armen Leute im Gängeviertel und der Frauenrechtskampf von Emma und ihren Freunden. Alle für sich wären schon lesenswert genug, aber in Kombination macht die Autorin das Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert anschaulich und man kann sich gut in die Charaktere und die Handlung einfühlen.
Schade, dass die Geschichte schon zu Ende ist, leider nicht ganz so, wie ich es mir erhofft hatte. Im Nachwort erklärt die Autorin ihre Entscheidung und ich muss sagen: ich kann es gut nachvollziehen und musste sogar ein wenig schmunzeln dabei.
Fazit: eine tolle Story, lebendige Charaktere, sorgsam recherchiert und authentisch – es war mir ein Vergnügen, diese Dilogie zu lesen.

Veröffentlicht am 06.03.2024

Die Reise im Hamburger Hafen und im Gängeviertel geht weiter...

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Der zweite Teil der Hamburg Saga der Reedereifamilie Karsten setzt die Geschichte um Lilly und Jo fort. Trotz fortschreitender Handlung bleiben die Klassenunterschiede hoch, und die Rolle der Frauen bereitet ...

Der zweite Teil der Hamburg Saga der Reedereifamilie Karsten setzt die Geschichte um Lilly und Jo fort. Trotz fortschreitender Handlung bleiben die Klassenunterschiede hoch, und die Rolle der Frauen bereitet Lilly weiterhin Probleme. Ihre Ehe ist grausam, und sie sieht keinen Ausweg. Besonders schön ist, dass die Geschichte um Emma erweitert wird. Der Schreibstil vermittelt eindrücklich, wie schlimm die Zustände damals im Gängeviertel gewesen sein müssen. Jedoch gibt es persönlich empfundene Wiederholungen der Themen, die das Buch hätte straffen können - etwa 80 Seiten weniger wären angemessen gewesen. Das überraschende Ende war dennoch absolut realistisch.

Insgesamt ist "Die Hamburg Saga: Teil Zwei" eine klare Leseempfehlung für all jene, die sich für Hamburg, Literatur (es wird viel gelesen und macht klar, Lesen bildet ) und die Entwicklung der Rechte für ArbeiterInnen interessieren.

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