Cover-Bild Vati
(43)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 25.01.2021
  • ISBN: 9783446269170
Monika Helfer

Vati

Roman
Monika Helfer schreibt fort, was sie mit ihrem Bestseller „Die Bagage“ begonnen hat: ihre eigene Familiengeschichte.

Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von dem vielen Platz und der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen, von der Armut und den beengten Lebensverhältnissen. Von dem, was sie weiß über ihren Vater, was sie über ihn in Erfahrung bringen kann. Mit großer Wahrhaftigkeit entsteht ein Roman über das Aufwachsen in schwierigen Verhältnissen, eine Suche nach der eigenen Herkunft. Ein Erinnerungsbuch, das sanft von Existenziellem berichtet und schmerzhaft im Erinnern bleibt. „Ja, alles ist gut geworden. Auf eine bösartige Weise ist alles gut geworden.“

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Authentisch und berührend

0

Anders - nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich. Die Autorin nähert sich ihrer eigenen Familie, vor allem (wer hätte das gedacht) dem Vater. Interessant, dass er der einzige von seiner Seite der ...

Anders - nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich. Die Autorin nähert sich ihrer eigenen Familie, vor allem (wer hätte das gedacht) dem Vater. Interessant, dass er der einzige von seiner Seite der Familie ist, während ansonsten die Familie der Mutter, die man ja schon in "Die Bagage" kennengelernt hat, dominiert. Auch interessant, dass der Vater etwas unscharf bleibt - trotzdem irgendwie authentisch und berührend dieses Vater-Tochter-Verhältnis.

Veröffentlicht am 10.09.2021

Eine außergewöhnliche Liebeserklärung an den eigenen Vater.

0

Monika Helfer schreibt in diesem 170 Seiten langen Essay über das Leben ihres Vaters, verwebt sein Leben vor ihrer Zeit mit ihren Erinnerungen und lässt uns durch dieses wunderbar kurzweilige Buch daran ...

Monika Helfer schreibt in diesem 170 Seiten langen Essay über das Leben ihres Vaters, verwebt sein Leben vor ihrer Zeit mit ihren Erinnerungen und lässt uns durch dieses wunderbar kurzweilige Buch daran teilhaben.

In weiten Kurven folgt sie dem roten Faden, erzählt mal hier, erklärt mal dort, bleibt jedoch fokussiert und ermöglicht einen wunderbaren Lesefluss. Als würde man mit ihr denken und bei ihr sein, fädelt sie die Geschichte ihres Vaters wie eine Perlenkette auf. Keine Erinnerung einzigartig, jedoch jede ein ganz besonderer Schatz, der behütet werden muss und nicht verloren gehen darf.

Er war ein ruhiger Mann mit einer vereinnahmenden Ausstrahlung, mit einem Hang dazu die Dinge zu zerdenken. Bücher liebend. Intelligent. Bewundernswert. Strebsam. Modern. Aber auch unnahbar und in seiner eigenen Welt.

Eine außergewöhnliche Liebeserklärung an den eigenen Vater. Gleichzeitig eine Offenlegung der persönlichen Geschichte… geht nahe, geht ins Herz, berührt. Und ist sehr mutig, finde ich. So über die eigene Kindheit zu schreiben, Details aus den eigenen Gedanken der Allgemeinheit zu offenbaren erfordert eine große Portion Mut. Und Neugier.

Meine Oma hat mir das Buch geschenkt - sie hat davon im Radio gehört und sich gedacht „Das muss mein Enkelkind lesen. Die braucht mehr moderne österreichische Literatur.“ Danke liebste Großmutter für diese Bereicherung meines Lebens - ich werde auf jeden Fall auch den Vorgänger dieses Buches („die Bagage“ - Monika Helfer erzählt von ihrer Familie mütterlicherseits“) lesen.

Ich liebe Buchpost von meiner Omsi einfach!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2021

der geliebte Vater, ein seltener Typ...

0

Nachdem mir "Die Bagage" so gut gefallen hatte (ich hatte erst "Vati" gekauft, nur um da zu merken, dass "Die Bagage" am besten vorher gelesen werden sollte) und ich das Buch innerhalb weniger Stunden ...

Nachdem mir "Die Bagage" so gut gefallen hatte (ich hatte erst "Vati" gekauft, nur um da zu merken, dass "Die Bagage" am besten vorher gelesen werden sollte) und ich das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen hatte, machte ich mich direkt daran weiterzulesen.

Dieses Mal geht es in erster Linie um den Vater der Autorin, daher auch der passend gewählte Titel. Und natürlich kommen alle aus der bereits erwähnten Familie des ersten Teils auch hier drin. Aus diesem Grund kann ich nur empfehlen den Vorgänger auch zu lesen, denn sonst kommt man mit den vielen erwähnten Onkel und Tanten schnell durcheinander.

Die Autorin agiert als Ich- Erzählerin und spricht für sich selbst. Nebenbei kommen in Gesprächen auch mal die Stiefmutter oder ihre zahlreichen Geschwister zu Wort.

Das Leben des Vaters ist schon recht bedrückend geschildert und dennoch versucht er das Beste draus zu machen, auch wenn er durch den Krieg ein Bein verloren hat. Seine Liebe zu Büchern gefiel mir sehr. Auch seine Familie muss ähnlich darben wie einst die Familie seiner Frau, auch wenn man deutliche Besserung spürt, was Hoffnung gibt.

Das Heim mit den Kriegsversehrten empfand ich als interessant, denn davon hatte ich zuvor noch nichts gehört, dass es so etwas gibt.

Auch diesen kurzweiligen Roman habe ich in einem Rutsch gelesen und sehr genossen. Kann es bitte direkt mit Mutti, meine Kinder oder ähnliches weiter gehen?

Fazit: Steht seinem Vorgänger in nichts nach. Wer "Die Bagage" liebte, wird auch hier seine Freude dran haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2021

Glaubwürdig erzählte Nachkriegsgeschichte

0

Im letzten Jahr hatte ich „Die Bagage“ von Monika Helfer gelesen. Auch wenn mich die Autorin seinerzeit nicht hundertprozentig überzeugen konnte, so wollte ich mir doch noch tiefere Einblicke in die Lebensumstände ...

Im letzten Jahr hatte ich „Die Bagage“ von Monika Helfer gelesen. Auch wenn mich die Autorin seinerzeit nicht hundertprozentig überzeugen konnte, so wollte ich mir doch noch tiefere Einblicke in die Lebensumstände der Familie Helfer verschaffen. Mit „Vati“ wird nun die väterliche Seite stärker beleuchtet. Zudem wechselt die Autorin von der Großelterngeneration zu den eigenen Eltern, wodurch in meiner Wahrnehmung mehr Nähe und damit eine gefühlvollere Erzählung entsteht.

Der Vati ist ein Kriegsrückkehrer. Die russische Kälte hat ihm ein halbes Bein gekostet. Als Verwalter eines Kriegsopfer-Erholungsheims kann er seiner Familie dennoch ein auskömmliches Leben bieten. Erst als die Kriegsopfer in den Hintergrund rücken sollen, das Erholungsheim in ein Hotel umgewandelt werden soll, kommt sein Lebensmut ins Wanken. Dann stirbt seine Frau, Alles gerät aus den Fugen.

Ich mochte den Vati. Sein Umgang mit der Prothese hoch oben auf dem Berg, er nimmt am Leben teil und geht wandern, als gäbe es die körperliche Einschränkung nicht. Natürlich hat mich auch seine Liebe zur gehobenen Literatur überzeugt. Schundromane kamen ihm nicht ins Haus. Er hat vorgelesen, den Versehrten, den Kindern. Mich hat beeindruckt, dass er selbst nicht mehr ganz heil noch so viel geben konnte. Darüber hinaus konnte ich seine Verzweiflung in Folge der weiteren Schicksalsschläge sehr gut nachvollziehen.

Hier hatte ich auch Monika, ihre Geschwister und auch die Onkel und Tanten von der Bagage gern. Es kommt mir auch vor, als würde dieser Roman seinen Vorgänger insgesamt und die Personen darin in einem besseren Licht erscheinen lassen. Vieles ist mir jetzt klarer geworden, so glaube ich. Bewundernswert fand ich die Unterstützung der Familie Helfer von Seiten der Bagage. Trotz Armut und Enge ist immer noch ein wenig Zuwendung möglich. Fasziniert bin ich von der Tatsache, dass jeder in der Familie seinen Unterstützungsbeitrag leistet. Teilweise erstaunt hat mich die Auswahl der Maßnahmen, die hier in Erwägung gezogen und zumeist auch umgesetzt worden sind. Ich bin mir nicht sicher, ob heutige Wohlstandsfamilien das noch so hinbekommen.

Ganz nebenbei bekommt man einen Eindruck von den Lebensumständen nach dem Krieg insgesamt. So entsteht ein übergreifend thematisch anspruchsvoller, gleichzeitig angenehm lesbarer Roman, der mir richtig gut gefallen hat. Die Sprache ist jetzt weniger schnodderig als im Vorgänger, gefühlvoll, rückt die Charaktere dichter an einen heran. Mich konnte Monika Helfer überzeugen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2021

Ein wunderbares Buch zum Innehalten

0

In ihrem Roman „Vati“ hält Monika Helfer Rückschau auf das Leben ihres Vaters und ihrer Mutter, auf die Kinderjahre mit ihren Geschwistern, in der auch ihre Tanten und Onkeln eine wichtige Rolle spielten. ...

In ihrem Roman „Vati“ hält Monika Helfer Rückschau auf das Leben ihres Vaters und ihrer Mutter, auf die Kinderjahre mit ihren Geschwistern, in der auch ihre Tanten und Onkeln eine wichtige Rolle spielten.
Die Geschichte beginnt mit den Kinderjahren des Vaters. Er ist ein gscheiter Bub, dem die Mutter das Lesen beibringt und somit den Grundstein für seine Liebe zu den Büchern legt.
„Sie zeigte ihm die Buchstaben und erklärte ihm, dass es nur 26 davon gebe und dass die Satzzeichen – der Beistrich, der Doppelpunkt, der Punkt, das Ausrufezeichen, das Fragezeichen und so weiter – nicht zu den Buchstaben gehörten, sondern dazu da seien, um den Satz zu verstehen.“
Es folgen die Jugendjahre, der Krieg und die schwere Verletzung, die Liebe, ein Leben auf der Tschengla, der Absturz bis er noch einmal eine 2. Chance bekommt und sie ergreift.
Wertvolle Bücher und bedeutende Werke prägen sein Leben, verändern es um es schlussendlich zu beenden.
Meine Leseeindrücke
Ich freute mich auf ein „kurzes“ Buch mit nur 176 Seiten. Lange habe ich gezögert, ob ich es überhaupt lesen soll, irgendetwas hielt mich von ihm fern. Aber schnell erkenne ich, dass das etwas ganz Persönliches ist, etwas was ich langsam lesen muss, mich konzentrieren muss auf die Geschichten, die Monika Helfer hier erzählt. Einiges kommt mir bekannt vor von Erzählungen meiner Mutter und ihrer Lieblingsschwester. Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugendzeit. Ob Südtirol oder Österreich, so unterschiedlich waren die Lebensbedingungen gar nicht. Und so lese ich das Buch mit zartem Schmerz in der Brust über eine Zeit die vorbei ist, unsere Eltern dennoch stark geprägt hat.
Fazit
„Vati“ von Monika Helfer ist ein wunderbares Buch zum Innehalten, zum langsam Lesen und zum Eintauchen in eine Zeit, die ich aus Erzählungen ansatzweise kenne. Wer Spannung und Action sucht, ist hier verloren. Das Buch wird oft als Fortsetzung von „Die Bagage“ genannt. Ich habe es nicht gelesen, werde das aber bald nachholen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere