Cover-Bild Vati
(43)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 25.01.2021
  • ISBN: 9783446269170
Monika Helfer

Vati

Roman
Monika Helfer schreibt fort, was sie mit ihrem Bestseller „Die Bagage“ begonnen hat: ihre eigene Familiengeschichte.

Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von dem vielen Platz und der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen, von der Armut und den beengten Lebensverhältnissen. Von dem, was sie weiß über ihren Vater, was sie über ihn in Erfahrung bringen kann. Mit großer Wahrhaftigkeit entsteht ein Roman über das Aufwachsen in schwierigen Verhältnissen, eine Suche nach der eigenen Herkunft. Ein Erinnerungsbuch, das sanft von Existenziellem berichtet und schmerzhaft im Erinnern bleibt. „Ja, alles ist gut geworden. Auf eine bösartige Weise ist alles gut geworden.“

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2021

Ein sehr distanzierter Vater, der mit sich und seinen Büchern beschäftigt war

0

Dies beschreibt Monika Helfer in ihrem Roman "Vati", der am 25. Januar 2021 im Carl Hanser Verlag auf 176 Seiten erschienen ist.

Josef möchte von seinen Kindern "Vati" genannt werden. Dies zeigt schon ...

Dies beschreibt Monika Helfer in ihrem Roman "Vati", der am 25. Januar 2021 im Carl Hanser Verlag auf 176 Seiten erschienen ist.

Josef möchte von seinen Kindern "Vati" genannt werden. Dies zeigt schon die Autorität und Distanz, die man im ganzen Buch erfahren kann. Ein Mann, der im Krieg ein Bein verloren hat und sich in seine Buchsammlung vertieft und darin aufgeht.
Die Autorin beschreibt ihn aus ihrer Erinnerung, was man auch am Cover, das ich sehr gelungen finde, sehen kann, denn diese Erinnerung fügt sich nie richtig zusammen, der Vater bleibt sehr unnahbar und verschwommen - vielleicht auch aufgrund des Krieges, den er erlebt hat.
Beim Versuch, ihr Bild zu vervollständigen, unterhält sich Monika Helfer unter anderem mit ihrer Stiefmutter, denn die eigene Mutter ist verstorben.
Am Ende nimmt das Buch noch ein sehr trauriges, tragisches Ende, das aber auch sehr sachlich von der Autorin dargestellt wird.

In einer sehr ruhigen und nüchternen Erzählweise bekommt man Einblicke in das Familienleben. In dieser waren schon kleine Ausflüge ein Highlight, da in der Nachkriegszeit nicht viel vorhanden war.

Trotz der Distanziertheit wird alles sachlich, dennoch berührend und der Vater im Buch mit Respekt dargestellt.

Der Schreibstil hat mich leider immer wieder abschweifen lassen und ich finde, dass das Buch von der Autorin eher als Verarbeitung der Kindheit geschrieben wurde. Dennoch hat es etwas in mir bewegt und nachdenklich gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2021

Ein feinfühliges, überaus gelungenes Buch!

0

Monika Helfer hat mit diesem Buch eines erzählt, welches mich überaus bewegt hat und welches in mir noch sehr lange nachhallen wird. Im Folgenden erzählt die Autorin, die Geschichte ihrer Familie weiter, ...

Monika Helfer hat mit diesem Buch eines erzählt, welches mich überaus bewegt hat und welches in mir noch sehr lange nachhallen wird. Im Folgenden erzählt die Autorin, die Geschichte ihrer Familie weiter, so wie sie es auch schon im vorangegangenen Buch getan hat. Dieses Mal widmet sie sich der Beziehung zu ihrem Vater, den Fragen die sie dabei hat und vor allem den Emotionen.
Monika Helfer wird dabei nie rührselig, dramatisch oder fokussiert sich zu stark auf die Emotionalität und gerade ihrem sprachliches Vermögen ist geschuldet, dass sie mit einzelnen, gezielten Worten, die klar und manchmal sehr tiefgehend sind, dass man die Emotionen hautnah spüren kann und dass obwohl sie nicht wortwörtlich abgebildet sind.

Dies unterscheidet die Autorin von trivialen, denn sie versteht es literarische Klasse, mit großer Emotionalität zu verbinden, die gerade dadurch entsteht. Für mich ein sehr bewegendes, nachdenkliches Buch, welches so fein und feinfühlig erzählt wurde!

Veröffentlicht am 31.01.2021

Tief berührende Familiengeschichte

0

INHALT
Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von ...

INHALT
Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von dem vielen Platz und der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen, von der Armut und den beengten Lebensverhältnissen. Von dem, was sie weiß über ihren Vater, was sie über ihn in Erfahrung bringen kann. Mit großer Wahrhaftigkeit entsteht ein Roman über das Aufwachsen in schwierigen Verhältnissen, eine Suche nach der eigenen Herkunft. Ein Erinnerungsbuch, das sanft von Existenziellem berichtet und schmerzhaft im Erinnern bleibt. „Ja, alles ist gut geworden. Auf eine bösartige Weise ist alles gut geworden.“
(Quelle: Hanser)

MEINE MEINUNG
Nach dem vielgelobten Roman „Bagage", in dem die österreichische Autorin Monika Helfer die bewegende Familiengeschichte ihrer aus einem ärmlichen Vorarlberger Bergdorf stammenden Mutter und Großeltern zu Zeiten des 1. Weltkriegs erzählt, hat sie mit „Vati“ nun einen weiteren Erinnerungsroman geschrieben, der eine gelungene Fortführung von „Bagage“ darstellt, aber auch ohne Vorkenntnisse problemlos zu lesen ist.
In ihrer bemerkenswerten autofiktionalen Geschichte widmet sich Monika Helfer der Lebensgeschichte ihres Vaters Josef Helfer und den Erinnerungen an ihre eigenen Familiengeschichte.
In sehr einfühlsam und eindringlich erzählten Episoden fügt sie die unterschiedlichsten Erinnerungsfragmente zu einem berührenden Portrait ihres Vaters zusammen, das jedoch eine faszinierende und glaubwürde Annäherung an seine vielschichte Persönlichkeit mit vielen Unschärfen und Leerstellen bleibt. Allmählich lernen wir einen sehr eigenwilligen und doch faszinierenden Menschen kennen, voller Rätsel und Widersprüche, wortkarg und unnahbar. Als Kriegsversehrter ist er aus dem 2. Weltkrieg mit nur einem Bein zurückgekehrt, heiratet die ihn pflegende, resolute Krankenschwester Grete und statt seinen ehrgeizigen Traum von einem naturwissenschaftlichen Studium zu realisieren, lebt er mit seiner kleinen Familie in den Nachkriegsjahren als Verwalter eines Kriegsversehrtenerholungsheims in den Bergen. Ein idyllischer Zufluchtsort wird dies für die Familie und den Vater, der hier ungestört seiner großen Liebe für schöne Bücher nachgehen kann, und doch durch eine fatale Fehlentscheidung alles zerstört.
Gekonnt greift die Autorin in Rückblenden immer wieder in „Bagage“ erzählte Begebenheiten auf, lässt die vermeintlich unbeschwerte Nachkriegszeit lebendig werden und lässt zudem einige Anekdoten aus der jüngeren Vergangenheit mit einfließen.
Mit faszinierender Leichtigkeit und voller Herzenswärme trägt die Autorin die verschiedenen Facetten dieses Mannes zusammen, erzählt über seine Herkunft, Verletzlichkeiten, Passionen, kleinen Fluchten und Unzulänglichkeiten.
„Vati“ lässt er sich von seinen Kindern nennen, da es modern klinge und doch vermittelt uns die Autorin von ihm ein eher traditionelles Vaterbild, das doch recht typisch für jene Zeit ist – traumatisiert von Kriegserlebnissen, geprägt durch seiner Erziehung und Herkunft, gefangen in unüberwindbaren Umständen, die keine Träume zulassen, und hineingepresst in eine Rolle, aus der er sich bisweilen zu befreien versteht. Schonungslos und doch ohne jede Anklage schildert sie schließlich das schmerzvolle Abwenden des Vaters nach dem frühen Krebstod der geliebten Mutter, den unaufhaltsamen Verfall der Familie und konfrontiert uns mit seiner unverständlichen Rücksichtslosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber den Kindern.
FAZIT
Ein tief berührender, wundervoll warmherzig erzählter Erinnerungsroman, der tiefe Einblicke in Helfers persönliche Familiengeschichte gewährt. Ein feines, ganz besonderes Leseerlebnis!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2021

Familiengeschichte aus Nachkriegszeiten

0

Monika Helfer nähert sich in der Familiengeschichte „Vati“ ihrem Vater an.
Gespickt mit Kindheitserinnerungen von ihr und ihrer Schwester füllt die Autorin das 172 Seiten Buch mit der Lebensgeschichte ...

Monika Helfer nähert sich in der Familiengeschichte „Vati“ ihrem Vater an.
Gespickt mit Kindheitserinnerungen von ihr und ihrer Schwester füllt die Autorin das 172 Seiten Buch mit der Lebensgeschichte ihres Vaters.
Zusätzlich bezieht Helfer die Erzählungen ihrer Stiefmutter und Familienmitglieder aus dem Vorarlberg mit ein.
Helfers Vater war ein vom Krieg geprägter, Bücher liebender Mann, der früh ein Bein verlor. Im Lazarett lernte er bald Helfers Mutter kennen. Schon früh nimmt die Geschichte dieses Lebens nach dem Krieg seinen eigenen Lauf.

Monika Helfers Schreibstil ist minimalistisch, wenn nicht sogar nüchtern. Es gibt in diesem Roman keinen „Schnickschnack“, mit dem versucht wird Eindruck zu schinden. Im Gegenteil, die meiste Zeit ist die Geschichte eine Mischung aus Bericht und Biografie. Alles andere hätte auch mich persönlich aber auch unpassend in diesem Kontext gewirkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2021

Schöne Erzählung

0

Monika Helfer kann sehr schön erzählen. In ihrem neuesten Buch "Vati" schreibt sie viel über den Vater, aber auch sehr viel über die eigene Kindheit mit den Geschwistern. Es geht somit nicht ...

Monika Helfer kann sehr schön erzählen. In ihrem neuesten Buch "Vati" schreibt sie viel über den Vater, aber auch sehr viel über die eigene Kindheit mit den Geschwistern. Es geht somit nicht ausschliesslich um das Leben des Vaters. Interessant ist es, wie sie die Geschehnisse beschreibt aus der eigenen erfahrenen Perspektive und den Erinnerungen von Geschwistern und der Stiefmutter. Manches lässt sich auch nur vermuten und rekonstruieren. Das Buch nimmt einem mit, mit einem unaufgeregten aber trotzdem nie langweilig werdenden Schreibstil. Es war eine ganz andere Zeit, wie heute. Über vieles wurde einfach nicht gesprochen. Heute würde man meinen, was für ein schweres Schicksal, die Mutter sehr früh verstorben, der Vater schwer depressiv, die Kinder voneinander getrennt, zwar beschützt aber auch behütet ? Trotzdem hadert Monika Helfer nicht. Das Buch ist in keinster Weise anklagend, aber auch nicht dankbar. Es war halt wie es war und so wird es erzählt und auch angenommen. Literarisch reicht es nicht ganz an den Vorgänger "Die Bagage" heran, ist aber trotzdem sehr lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere