Liebesroman über platonische Liebe, die in Wirklichkeit mehr ist – zum Verschlingen
Never too close – ist der erste Roman der New-Adult-Sensation aus Frankreich: Morgane Monocomble.
Violette und Loan begegnen sich am Silvesterabend im Aufzug ihres Wohnhauses, der prompt steckenbleibt. ...
Never too close – ist der erste Roman der New-Adult-Sensation aus Frankreich: Morgane Monocomble.
Violette und Loan begegnen sich am Silvesterabend im Aufzug ihres Wohnhauses, der prompt steckenbleibt. Als Feuerwehrmann kennt er sich mit solchen Situationen aus und beruhigt Vio, die mit einer Panikattacke zu kämpfen hat. Nachdem die beiden wieder frei sind, trennen sich scheinbar ihre Wege. Es suchen allerdings beide immer wieder Vorwände, um den anderen zu sehen. Folglich trennt sich die Freundin von Loan, da sie mit der Eifersucht, welche in ihr keimt, nicht umgehen kann.
Nach Loan sich zunächst zurückgezogen hat, zieht er bei Violette und ihrer Freundin Zoe ein. Harmonisch leben vor allem Vio und Loan zusammen – teilen das Bett, können keine zwei Tage ohne den anderen sein. Aber es ist ja nur platonisch…oder doch nicht?
Ob das Buch für euch eine Sensation ist, entscheidet selbst – es lohnt sich.
Ein Buch, das ich anfange und nicht mehr aus den Händen legen kann, habe ich schon länger nicht mehr gehabt. Man kann es so flüssig lesen, dass die Seiten nur so durch die Finger gleiten. Der Schreibstil ist humorvoll, gewandt und sehr angenehm. Die einzelnen Figuren, auch Nebenfiguren, werden mit ihrer eigenen Gesichte in den Fortlauf der Handlung integriert, so dass man auch immer mehr die Clique kennenlernt und wie die einzelnen Personen zueinanderstehen. Klischeehaft – hat jemand als Topic geschrieben – fand ich nicht. Wie oft kommt es vor, dass eine gute Freundin ihren Freund bittet ihr „erster Mann“ zu sein. Klischee war eher, dass man es nicht sehen bzw. wahrhaben will/wollte das es sich um mehr als platonische Zuneigung handelt. Dies musste einem erst – letztendlich – in einer Situation klar werden in der es im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod ging.
Vio ist eine lebhafte Person – im Gegensatz zu Loan – sie kann ohne Punkt und Komma sprechen und ist sehr kreativ: sie studiert etwas mit Mode. Loan hingegen ist eher der ruhige – der Gegenpol – überlegt, bodenständig. Beide habe eines gemeinsam: eine kaputte Kindheit – wenn ich es so sagen darf. Vio und ihr Vater wurden von ihrer Mutter verlassen, die sich schon länger ein neues Leben aufgebaut hat. Loans Mutter leidet unter Schizophrenie und erkennt den eignen Sohn nicht mehr. Es gibt einige Szenen im Buch in welchen sich die beiden in Bezug auf ihre Eltern halt geben. Beide Hauptcharaktere sind überaus passend beschrieben und sehr authentisch. Schön ist auch das bereits in dieses Buch die Geschichte von Zoe, der Mitbewohnerin, und Jason, Loans Freund, mit eingebaut ist – sie wird im zweiten Buch fortgeführt.
Die Farbzusammenstellung von Cover ist sehr gut gelungen – der Blauton mit einer Art Wolke im Vordergrund und auch der goldenen - in Großbuchstaben, mittig zentrierten – Schrift. Sehr gelungen.
Der Spannungsbogen wird immer weiter in der Geschichte aufgebaut und entlädt sich in den letzten Kapiteln, in welchen viele unterschiedliche Geschehnisse auftreten.
Um noch auf die humorvolle Seite zu kommen, immer wieder wird sich getriezt oder durch die halbe Wohnung gejagt, weil Loan Violette stoppen möchte sein Hasswort „Schlüpfer“ zu sagen. Auch möchte ich hierfür noch ein Zitat anführen, welches mir ein Schmunzeln entlockt hat.
Niemals den Schokoladenkonsum einer Frau kommentieren, sonst setzt man sich ernsthaften Konsequenzen aus, besonders als Mann. (S. 223)
Das Buch hatte alles, was man von einem New-Adult-Roman erwartet, ich war durchweg begeistert und habe mich mit den Charakteren, dem Schreibstil und dem Humor sehr wohl gefühlt. Ich freue mich schon auf den zweiten Band und auch auf ein eventuelles widerlesen mit Loan und Violette, auch wenn es dann um ihre Freunde geht.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für Freunde von New-Adult- und Liebesromanen: diese Geschichte hat alles: Freundschaft, Humor, Gefühl, Liebe.