Cover-Bild Aus der Mitte des Sees
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22,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783257071467
Moritz Heger

Aus der Mitte des Sees

Eine Benediktinerabtei, idyllisch an einem See gelegen. Ihr Gastflügel ist gut besucht, doch die meisten Mönche nähern sich dem biblischen Alter. Gerade hat einer der jungen das Kloster verlassen und eine Familie gegründet. Seither stellt auch Lukas, Ende dreißig, seinen Lebensweg infrage. Da taucht Sarah auf, aufmerksam, zugewandt und körperlich. Um zu einer Entscheidung zu finden, überlässt sich Lukas dem See: Beim Schwimmen öffnen sich Körper und Geist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2021

Ein brisantes Thema literarisch verpackt!

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Moritz Heger entführt uns mit seinem Roman in eine idyllisch gelegene Benediktinerabtei, die nur noch von wenigen und überwiegend sehr alten Mönchen bewohnt ist.

Lukas und Andreas sind mit ihren rund ...

Moritz Heger entführt uns mit seinem Roman in eine idyllisch gelegene Benediktinerabtei, die nur noch von wenigen und überwiegend sehr alten Mönchen bewohnt ist.

Lukas und Andreas sind mit ihren rund 40 Jahren die jüngsten Ordensbrüder vor Ort... und sie stellen ihr Dasein in Frage.

Andreas kehrt dem Kloster den Rücken, tritt aus dem Orden aus, heiratet Juliane und gründet mit ihr eine Familie.
Lukas, der inzwischen schon seit vielen Jahren im Kloster weilt, zweifelt und hinterfragt sich und sein Leben. Er sucht Antworten und den Sinn seines Lebens.
Immer wieder verbringt er Stunden auf dem morschen Steg am See, um seine Gedanken schweifen zu lassen und seinen Weg zu finden. Auch während seiner täglichen Schwimmrunden lässt er die Seele baumeln.
Dann trifft er die Schauspielerin Sarah, die ihn emotional durcheinander wirbelt und sein Leben gefühlstechnisch auf den Kopf stellt.


„Aus der Mitte des Sees“ bietet ein extrem interessantes Setting und eine äußertest packende, wichtige und aktuelle Geschichte.
Moritz Heger greift ein brisantes Thema auf und erzählt unaufgeregt, detailliert, feinfühlig, packend und mit schöner Sprache von seinem schlingernden Protagonisten.

Wir bekommen wunderbare Einblicke in das ambivalente und zerrissene Innenleben von Andreas, erfahren von seinen Gedanken rund ums Zölibat, von Erinnerungen, Versuchungen und Gefühlen.
Er kehrt sein Innerstes nach außen und wir dürfen dabei sein.
Alles wirkt dabei sehr offen und authentisch.

Ich flog durch die Seiten und empfehle den tiefgründigen und unterhaltsamen Roman, der zum Nachdenken anregt, sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Es gibt sie doch noch, die wahren Sprachkünstler

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Und Moritz Heger ist mit Sicherheit solch ein Künstler.
Danke, Diogenes! Du hast uns durch Moritz Heger ein Sprachkunstwerk beschert. Komplexe Sätze, die sämtliche Möglichkeiten der deutschen Syntax ausschöpfen, ...

Und Moritz Heger ist mit Sicherheit solch ein Künstler.
Danke, Diogenes! Du hast uns durch Moritz Heger ein Sprachkunstwerk beschert. Komplexe Sätze, die sämtliche Möglichkeiten der deutschen Syntax ausschöpfen, reicher Wortschatz, wunderschöne Sprachbilder all dies lässt nur einen Schluss zu: das Buch ist ein wahrer Genuss. So z.B. auf Seite 13: da wird das Betrachten einer Landschaft nicht zum bloßen Schauen, sondern „Man kann mit der Hand des Blicks über sie hinstreichen.“ Oder auf Seite 133 wird der hereinbrechende Tag so beschrieben: „Allmählich wurde es hell, das Schwarz zog sich in meine Kutte zurück“. Diese Metapher des herannahenden Morgens hat mich zum Nachdenken gebracht. Empfindet Bruder Lukas sein Mönchshabit als dunklen Zwang? Oder gewährt er der schönen Nacht die er auf der Bank nachdenkend verbracht hat, Zuflucht in seinem Gewand?
Für Bruder Lukas ist Schwimmen mehr als nur Sport, als Bewegung im Wasser. Beim Schwimmen meditiert er, findet zu sich selbst, findet Antworten, mit denen er leben kann. So erklärt er: „Das Wasser unter mir ist ein Berg, der mich ins Hohlkreuz drückt. Es ist nicht anstrengend, nicht im Geringsten“. Das Wasser als tragenden Berg. Während des Schwimmens und der Stunden, die er auf dem Badesteg verbringt, findet Bruder Lukas Frieden, kann auch mit Andreas Frieden schließen. Andreas hat das Kloster verlassen, geheiratet, einen Sohn gezeugt. Und er hat Bruder Lukas verlassen, der nun die Verantwortung für die greisen Mönche allein tragen muss. Seine inneren Monologe, in denen er Zwiesprache hält, mal mit Andreas, mal mit Pater Alban und später mit Sarah, machen eigentlich die Handlung des Buches aus. Andreas und Alban kommen nicht direkt zu Wort, wir sehen sie nur durch Lukas‘ Augen. Aber Sarah spricht, erzählt von ihrem Leben, laut oder leise. In dieser Beziehung passt sie zu Bruder Lukas. Sie führt auch stumme Zwiegespräche.
Das Ende ist offen. Bruder Lukas muss sich nicht entscheiden, für Frau und Kind oder das Kloster. Es ist als ob dieses entlegene Männerkloster, weit weg von dem Zölibat Streit der katholischen Kirche einen eigenen Weg gefunden hat. Ob die deutschen Kardinäle das auch so sehen?

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Der neue eigene Weg zum inneren Ich und zu dem Leben, das man leben will

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Bruder Lukas, der Protagonist dieser Geschichte, ist Teil einer Klostergemeinschaft des Benediktinerordens. Er gehört mit um die 40 zu den jüngsten im Kloster, lebt seit rund 16 Jahren schon weitgehend ...

Bruder Lukas, der Protagonist dieser Geschichte, ist Teil einer Klostergemeinschaft des Benediktinerordens. Er gehört mit um die 40 zu den jüngsten im Kloster, lebt seit rund 16 Jahren schon weitgehend im Einklang mit seinem gewählten Leben hier und kann sich als durchaus mittragende Säule des Konvents betrachten. Doch dann, eines Tages,kommt es zu einer Veränderung im personellen Gefüge des Klosters. Sein Mitbruder und Freund Andreas hat sich entschlossen, sein Leben in der klerikalen Gemeinschaft aufzugeben und es gegen die weltliche Gemeinschaft in einer Ehe einzutauschen. Zudem ist er Vater geworden. Diese Wendung schockiert Lukas regelrecht und in ihm macht sich ein innerer Aufruhr breit, der dazu führt, das er sein ganzes bisheriges Dasein anzweifelt. Das, was da in ihm aufwallt, ist neben dem reinen Zweifel, auch die Angst, etwas verpasst zu haben, sich verschlossen zu haben, vor der Lebendigkeit der Gefühle, wie der Liebe und einfach all den Emotionen, die für die meisten Menschen einfach 'das Leben sind'. Dazu kommen äußere Begebenheiten, wie der Tod eines Mitbruders, der Lukas die Endlichkeit, die zeitliche Begrenzung eines jeden Lebens, intensiv nahebringt und dann ist da auch noch die junge Schauspielerin Sarah, die im Kloster einkehrt, um selbst nach den Sinn des Lebens zu suchen.
Dieser Roman hat eine feine reflektierende Tiefe, bestimmt durch die inneren Nöte und Kämpfe eben dieses Bruder Lukas und das tägliche Schwimmen im See der Abtei stellt wieder ein bisschen so etwas wie die innere Mitte her und lässt es zu, dass aus Aufruhr und (Ver)-zweifeln ein Finden wird, zum eigenen Ich.
Mir hat diese von den inneren Monologen des Protagonisten getragene Geschichte sehr gefallen. Man wurde so wunderbar mitgenommen auf diesen, seinenWeg und es bleibt nicht aus, unweigerlich auch selbst in sich hinein zu horchen und sich Fragen zu stellen. Vielleicht sind es nicht dieselben wie die von Bruder Lukas, aber der Funke ist durchaus übergesprungen, auf die ein oder andere Weise.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Ein tiefer Blick in die Seele

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Lukas und Andreas, beide um die 40, sind unter ihren Mitbrüdern die jüngsten in der Benediktinerabtei. Während Andreas mit Juli eine Familie gründet, hinterfragt Lukas sein Dasein. Am besten gelingt ihm ...

Lukas und Andreas, beide um die 40, sind unter ihren Mitbrüdern die jüngsten in der Benediktinerabtei. Während Andreas mit Juli eine Familie gründet, hinterfragt Lukas sein Dasein. Am besten gelingt ihm das am und im See, da verbringt er seine freie Zeit.

Er sitzt am morschen Steg, betrachtet Xaver, den neuen Erdenbürger. Sein ehemaliger Mitbruder Andreas hat ihm das Familienfoto geschickt – Andreas, Juliane und Xaver, das Baby. Hier erzählt Lukas über das „Leben in Fülle“, wie der Film heißen soll, den sie über ihn drehen wollen. Seit 16 Jahren ist er nun im Kloster, er erinnert sich an Almut. Betrachtet die wunderbaren Bilder, die Alban hier alle gemalt hat. Lässt den Leser teilhaben an seinen Gedanken, lässt sehr tief blicken.

14 Tage begleiten wir ihn, er trifft Sarah, die so natürlich ist – wie eine Schwester. Sie geht im nicht mehr aus dem Sinn. Er windet sich, schweift ab, erzählt dann doch alles. Kehrt sein Innerstes nach außen. Zeigt, wie verletzlich er ist. Weiß selbst nicht, wohin er will. Die Tage am Steg lassen viele Gedanken zu. „Kann man das leben, mit dem Zölibat?“

Es sind sehr tiefe Empfindungen, ehrliche Gedanken, die nichts leugnen wollen. Hier am See und in der Mitte des Sees findet er zu sich, findet Antworten. Wir sind hier zwar im Kloster, das auch einen Flügel mit den unterschiedlichsten Gästen unterhält, das Augenmerk richtet sich jedoch auf Lukas und seine Sinnsuche.

Einen sehr behutsamen Blick gewährt Moritz Heger seinen Lesern auf die Fülle des Lebens, das ein Leben in Fülle ist. „Hier ist nicht die Seemitte… aber ich bin mittendrin.“ Ein sehr feinsinniges Buch, das noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Grandios!

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!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Eine Benediktinerabtei, idyllisch an einem See gelegen. Ihr Gastflügel ist gut besucht, doch die meisten Mönche nähern sich dem biblischen Alter. Gerade hat einer ...

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Eine Benediktinerabtei, idyllisch an einem See gelegen. Ihr Gastflügel ist gut besucht, doch die meisten Mönche nähern sich dem biblischen Alter. Gerade hat einer der jungen das Kloster verlassen und eine Familie gegründet. Seither stellt auch Lukas, Ende dreißig, seinen Lebensweg in Frage. Da taucht Sarah auf, aufmerksam, zugewandt und körperlich. Um zu einer Entscheidung zu finden, überlässt sich Lukas dem See: Beim Schwimmen öffnen sich Körper und Geist.“



Moritz Heger hat mit „Aus der Mitte des Sees“ einen unheimlich ruhigen Roman geschaffen. Man muss erst mit Lukas warm werden, ihn versuchen zu verstehen...das fällt nicht immer leicht für den Leser, denn die Ruhe, die Hegers Zeilen ausstrahlen, sind schon fast unheimlich. Fragt sich, ob die Menschheit mit dieser Ruhe überhaupt noch umgehen kann?! Ich konnte es sehr gut, aber es wird mit Sicherheit auch andere Leser geben, die das anders sehen...Protagonist Lukas zeigt es uns jedenfalls mit gekonnter Art und Weise wie es sich für ein Klosterleben eben gehört...bis Sarah auftaucht...Als Leser ahnt man was kommen könnte, man vermutet was passieren könnte und wird schlussendlich dann doch vom Autor eines besseren belehrt. Chapeau! Natürlich ist dieser Roman ruhig! Aber wie sonst geht es denn in einem Kloster zu bzw. was machen denn die Mönche den ganzen Tag hauptsächlich?! Eben! Schweigen, mit sich selbst sein/reden/denken, mit sich ins reine kommen etc. und genau diese Stimme hat Moritz Heger für meine Begriffe äußerst gekonnt und stilsicher hier zusammengesetzt und mit Lukas einen perfekten Darsteller inszeniert. Seine Monologe sind der rote Faden und der stillste Faden zugleich. Diese Geschichte ist wie ein Meditation für die Seele - 5 von 5 Sterne!

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