Cover-Bild Gute Gründe
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: pola
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 29.11.2024
  • ISBN: 9783759600103
Nadine J. Cohen

Gute Gründe

Roman. Ein tiefgründiger und humorvoller Roman über Freundschaft. Hoffnung und den Mut, das Leben zu leben
Wiebke Pilz (Übersetzer)

Yael hat Nein gesagt. Nein zum Leben. Nun soll sie lernen, Ja zu sagen. Dabei will sie nur, dass man sie in Ruhe lässt. Denn sie sieht keinen Grund, Ja zu sagen. Wozu auch immer. Doch ihre Schwester lässt nicht locker. Deshalb sucht Yael nach Gründen, für die es sich zu leben lohnt, und sie findet sie dort, wo sie sie niemals vermutet hätte: in einer unkonventionellen neuen Freundschaft, sehr, sehr vielen Smoothies, trashiger Erotikliteratur, beim Meeresschwimmen vor Sonnenaufgang ... und immer wieder in der tiefen Bindung zu ihrer Schwester.

Humorvoll und berührend zugleich erzählt Nadine J. Cohen von Freundschaft, Trauer, vererbten Traumata und Mental Health und behält dabei stets den Blick für die kleinen, einfachen Freuden und die Schönheit der Welt. Eine zärtliche und selbstironische Erkundung der Reise einer Frau an den Abgrund und zurück.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2025

Gute Gründe zu Leben

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MEINUNG:

Ich bin nach The Freedom Clause und Was uns zusammenhält einfach Fan vom Pola Verlag und es war für mich klar, dass ich so viele Bücher, wie möglich lese möchte von dem Verlag. Gute Gründe ist ...

MEINUNG:

Ich bin nach The Freedom Clause und Was uns zusammenhält einfach Fan vom Pola Verlag und es war für mich klar, dass ich so viele Bücher, wie möglich lese möchte von dem Verlag. Gute Gründe ist nun also mein dritte Buch aus dem Verlag.

Yael ist mir sofort sehr ans Herz gewachsen. Die Autorin hat für Yael viele schwere Schicksalsschläge im Gepäck für Yael, wie der frühe Tod der Eltern, eine toxische Beziehung zu einem Mann und der Selbstmordversuch am Anfang des Romans, der aus ihrer Depression entstanden ist. Ich war sehr froh, dass Yael so viel Humor und Selbstironie hatte, denn sonst wäre eine sehr schwere Lektüre geworden. Trotzdem hat das Buch eine melancholische Grundstimmung. Wir begleiten Yael, wie sie versucht ins Leben zurück zu finden. Ich war irgendwie froh für sie, dass sie scheinbar wirtschaftlich abgesichert zu sein schien, denn die Arbeitsunfähigkeit in diesem Stadium führt oft zu weiteren Ängsten um die eigene Existenz. Ich fand die Darstellung von Yaels Erkrankung authentisch. Es gibt immer wieder ein auf und ab. Ich war sehr froh, dass sie zumindest in ihrer Schwester, ihrem Mann und den drei Kindern sehr enge Bezugsperson hat, die sie versuchen aufzufangen. Mit der Schwester hatte ich allerdings auch Mitleid, da sie auch Yael fast verloren hatte. Die Schwesternbeziehung eine zentrale Beziehung in dieser Geschichte.

Einen großen Teil nehmen auch die Eltern der beiden ein. Man bekommt Einblick in das jüdische Leben. Zunächst ist nicht ganz klar, wann sie verstorben sind, aber nach und nach wird klar, dass die beiden Schwestern hier auch ein hartes Schicksal getroffen hat. Es gibt immer wieder Rückblicke, t.w. fragmentarisch gehalten. So bekommt man auch mit, dass Yael eine schwierige, toxische Beziehung hinter sich hatte, die eventuell auch noch ihr übriges zu ihrem Zustand dazu beigetragen hat. Beim Lesen muss ein bisschen am Ball bleiben mit den Zeitsprüngen, aber für mich laß sich das Buch zu jeder Zeit flüssig. Ich mochte es sehr, dass Yael jeden Tag ins Schwimmbad gegangen ist, so habe ich mir immer einen sonnigen, warmen Tag vorgestellt als Kontrast zu den vielen schweren Themen.

FAZIT:

Gute Gründe ist nun schon das dritte Buch aus dem Pola Verlag, welches mich wieder begeistert hat. Es ist keine leichte Geschichten, aber dennoch voller liebenswerter Personen, einer tollen Schwesternbeziehung und einer Protagonistin mit Humor.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Gute Gründe für diesen Roman gibt es viele

1

Und schon wieder eine sehr positive Überraschung aus dem neuen pola-Verlag! Obwohl "Gute Gründe" inhaltlich ein Roman ist, der es dem Leser durchaus schwer macht - mir fällt gerade eigentlich kein gängiges ...

Und schon wieder eine sehr positive Überraschung aus dem neuen pola-Verlag! Obwohl "Gute Gründe" inhaltlich ein Roman ist, der es dem Leser durchaus schwer macht - mir fällt gerade eigentlich kein gängiges belastendes Thema ein, das dieses Buch aussparen würde, denn von Suizid über Krebs, Demenz, Depression und toxischer Liebe ist alles dabei - bedrückt der Text nicht bzw. nicht in dem Ausmaß, in dem man es erwarten würde.

Dies liegt an der durch und durch authentischen, sympathischen und bis ins letzte Detail nachvollziehbaren Erzählerin Yael, die in ihrem Leben bereits durch so manches Tal geschritten ist. Ihr psychisches Leiden und die geschilderten Verletzungen lösen daher keinerlei Verwunderung aus; die große Überraschung indes ist, wie sie mit ihrer Situation umgeht. Auch wenn es innerhalb des Romans immer wieder schmerzhafte Rückblicke und auch gegenwärtige, beängstigende Herausforderungen gibt, die auch den Leser sehr mitnehmen, werden der Erzählton und auch die Handlung von Humor und Optimismus bestimmt. Yaels ein- bis zweizeiligen Kommentare, die treffgenaue Selbstreflexionen oder bissige Perspektivwechsel beinhalten, ziehen sich wie ein roter Faden durch den Roman und sind ein gelungenes Beispiel für gut getimten "Comic Relief". Allerdings braucht es etwas bis man sich in die Erzählstruktur eingefunden hat, gerade zu Beginn sind die Sprünge in die Vergangenheit nicht immer leicht einzuordnen, die Handlung springt nicht chronologisch sondern in Episoden zurück, und in diesem Netz der Erinnerungen muss man sich erst einmal etwas zurecht finden.

Auf der Handlungsebene gelingt es Nadine J. Cohen fast durchgängig Leichtigkeit zu generieren, auch weil sie Yael eingängig konzipierte und außerordentlich sympathische Nebenfiguren an die Seite stellt: von der stylishen Psychologin mit ihrer nicht sonderlich feinfühligen Sprechstundenhilfe über Shirley und die Damen im Frauenschwimmbad bis hin zu ihrer "no-nonsense"-Schwester passen hier alle zusammen und sorgen im Erzählfluß immer wieder für überraschende und lustige Situationen, die Yael mehr und mehr aus ihrer Isolation herauslösen und ihren stetigen und langsamen Heilungsprozess sinnvoll bereichern. Aber nicht nur der Weg aus psychischen Belastungen spielt in "Gute Gründe" eine Rolle, ein wesentlicher Fokus, der mir persönlich sehr gut gefallen hat, ist auch die Auseinandersetzung mit der Frage, was es im heutigen Australien bedeutet, jüdisch zu sein und Traditionen zu leben bzw. zu modifizieren. Gerade wenn es um Yaels Kindheit und ihr Familienleben geht, wird deutlich, wie tief diese Wurzeln reichen und wie schwer es ist, sich von ihnen zu lösen - dabei ist der Roman definitiv kein religiöses Traktat - es geht eher darum, wie man den ein oder anderen Aspekt in das eigene Leben integriert.

"Gute Gründe" ist ein sehr unterhaltendes Buch mit einer wundervollen Erzählerin, das aber beständig die Schattenseiten, Traumata, den Kummer und den Schmerz anspricht. Leser, die die Auseinandersetzung damit nicht scheuen, werden eine stärkende und bereichernde Lektüre vorfinden und sicherlich das ein oder andere Mal lächeln müssen.

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Veröffentlicht am 05.12.2024

Ein schweres Buch voller Zartheit und Liebe zum Leben

1

Mit „Gute Gründe“ hat Nadine J. Cohen einen wirklich tollen Debütroman mit viel Tiefgang geschrieben, der mich im richtigen Moment gefunden hat. Die Triggerwarnungen sollten hier unbedingt ernst genommen ...

Mit „Gute Gründe“ hat Nadine J. Cohen einen wirklich tollen Debütroman mit viel Tiefgang geschrieben, der mich im richtigen Moment gefunden hat. Die Triggerwarnungen sollten hier unbedingt ernst genommen werden!

Yael befindet sich nach ihrem Su!zidversuch auf dem Weg zurück ins Leben. Sehr passend dazu ist die Sprache von einer Lethargie geprägt, die ich für sehr authentisch halte. Die Tage fließen um Yael herum, zu Beginn kommt sie nur durch die täglichen Besuche im Frauenschwimmbad ein wenig unter Menschen. Dort trifft sie auch Shirley und freundet sich mit ihr an - ganz ungeachtet des Altersunterschiedes.

Richtig toll fand ich, dass wir hier recht präsent eine jüdische Perspektive im Zentrum der Erzählung haben. So lernen die Lesenden nicht nur etwas über jüdische Kultur und Bräuche, sondern können eine Vorstellung davon erlangen, wie groß die Auswirkungen weitergegebener Holocaust-Traumata auf den Alltag der Überlebenden eigentlich sind. Ich hoffe, dass viele Menschen so Kontakt zu diesem Thema bekommen.

Ebenso bemerkenswert ist, wie Cohen die zur Depression passende Lethargie sprachlich umzusetzen vermag, ohne dass der Schwermut überhand nimmt. Kleine Fragmente - mal Rückblenden, mal kurze Gedanken - lockern den Text mit einem angenehm trockenen, fast schwarzen Humor auf. So bricht die Autorin auch mit einigen Stereotypen rund um psychische Erkrankungen, denn Betroffene liegen eben nicht zwangsläufig weinend im Bett, sondern führen unter Umständen ein von außen betrachtet „normales“ Leben.

Und nicht zuletzt mochte ich die Figuren und ihre Beziehungen richtig gern. Die sind nämlich sehr authentisch gezeichnet und entsprechend Yaels Situation zwar unterstützend, aber auch nicht konfliktfrei. Eine zentrale Rolle neben der Freundinnenschaft von Yael und Shirley spielt die Schwesternschaft zu Liora. Letztere befindet sich im Spannungsfeld zwischen Verantwortung für Yael und für ihre eigenen Grenzen.

Ein kleiner Wermutstropfen ist leider das Ende. Da war mir dann nämlich Einiges zu schnell und manche Vorgeschichten wurden sehr kurz abgehandelt, obwohl ich mir da mehr Details gewünscht hätte. Das schien dann entsprechend willkürlich, weshalb mir auch die Emotionalität zum Schluss etwas abhanden gekommen ist. Abgesehen davon hat mich die Geschichte mit ihrer Schwere emotional an der richtigen Stelle getroffen und empfehle sie allen, die die dunklen Momente des Lebens selbst gut kennen. Dann kann das Buch nämlich wie eine warme Umarmung sein. ❤️‍🩹


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TW: Su!zid, psychische Erkrankung, Suchtverhalten, T0d, Trauer

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Roman über Depressionen

2

Das Buch erzählt die Geschichte von Yael, einer jungen Frau, die von Depressionen betroffen ist und auf dem Weg zur Heilung ist. Dabei lernt sie unter anderem Shirley kennen und nähert sich auch ihren ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Yael, einer jungen Frau, die von Depressionen betroffen ist und auf dem Weg zur Heilung ist. Dabei lernt sie unter anderem Shirley kennen und nähert sich auch ihren Schwestern wieder mehr an.

Die Geschichte startet quasi médias in res, da man im ersten Kapitel mit Yael bei ihrer Psychologin sitzt. Yael steht komplett neben sich, sie wird von ihren Schwestern begleitet und hegt Suizidgedanken. Statt in eine Klinik wird sie unter Aufsicht der Schwestern nach Hause entlassen. Nun folgt man als Leser*in Yaels Alltag, die vor allem aus Besuchen des Frauenbads bestehen. Dort lernt Yael auch Shirley und andere nette Leute kennen, die im Laufe der Handlung dazu beitragen, dass die apathische Stimmung, die sie umgibt, sich langsam verbessert. Dazu gibt es immer wieder Rückblenden, welche der Leserin/dem Leser helfen, Yael besser zu verstehen. Grundsätzlich mag ich Rückblenden sehr gerne und gerade bei Geschichten, in denen eine Protagonistin und ihr seelisches Befinden so sehr im Zentrum steht, sind diese unerlässlich, um sich wirklich in die Figur hineinversetzen. Allerdings erfolgten die Zeitsprünge immer sehr erprubt. Ich fühlte mich oft aus dem Lesefluss herausgerissen und konnte die Geschehnisse dann zeitlich oft nicht gut einordnen. Das setzte sich leider das ganze Buch über fort. Dazu kam, dass das Buch in einem sehr apathischen Grundton geschrieben war. Die Stimmung war eher bedrückend. Das war natürlich passend für die Geschichte, machte es für mich das Lesen aber nicht unbedingt leicht. Da das Buch als Psychogram von Yaels Leben zu betrachten ist, fehlt es auch an Höhepunkten oder Wendungen. Die Geschichte plätschert dahin.

Zusammenfassend finde ich, dass Buch einen guten Einblick in das Leben einer Betroffenen gibt, bei mir aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Unter Wasser oder über Wasser - ins Leben eintauchen oder abtauchen?

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Ihren Roman ,Gute Gründe‘ beginnt und beendet Nadine J.Cohen mit Yael, einer Frau Anfang Dreißig, und einem wunderschönen Frauenschwimmbad. Ins Wasser springen? Eintauchen? Aber in was?

Der Lesende durchlebt ...

Ihren Roman ,Gute Gründe‘ beginnt und beendet Nadine J.Cohen mit Yael, einer Frau Anfang Dreißig, und einem wunderschönen Frauenschwimmbad. Ins Wasser springen? Eintauchen? Aber in was?

Der Lesende durchlebt mit Yael ein Jahr lang eine harte , spannende Zeit. Sie ist depressiv und hat einen Suizidversuch, genannt ,die Sache’, hinter sich. Ihre bereits verstorbenen Eltern, eine frühere toxische Beziehung, Hänseleien bis Mobbing in der Kindheit und einiges andere haben tiefe Spuren hinterlassen.

Yael hadert mit sich und dem Leben, doch ihre Schwester sowie eine, meiner Meinung nach nicht immer kompetent wirkende Psychotherapeutin und einige andere wollen ihr helfen, gute Gründe für das Leben zu finden.

Der Lesende erfährt viel, sowohl über Yaels Jetzt-Zustand als auch über ihre Vergangenheit, in der wohl einiges ihrer dunklen Phasen zugrunde gelegt wurde, was erst viele Jahre später zum Ausbruch kam.

Nadine J. Cohen erzählt dies phasenweise recht sprunghaft in den verschiedenen Zeitebenen, auf die man sich erst einmal einlassen können muss. Gelingt dies, so erkennt man trotz des ganzen Auf und Abs an Gefühlen dennoch eine überwiegend leicht ansteigende Kurve.

Die liebevoll und einfühlsam charakterisierten Protagonisten und deren Stimmungen helfen dem Lesenden, Teil der Geschichte, der Familie zu werden und genauer hinter die Kulissen zu blicken, statt in komplette Melancholie oder zu großes Mitleid zu verfallen.
Man bangt mit, hofft, sucht den Strohhalm, macht sich Gedanken über Yaels Krankheitsbild, aber das alles mit einer Familiengeschichte, die zwischen den Zeilen auch Platz für Humor und Hoffnung bereit hält und weder als Sachbuch noch als psychologisches Lehrwerk daherkommt.

Dieses Buch öffnet oder weitet den Blick für psychische Erkrankungen ohne erhobenen Zeigefinger. Es zeigt, wie facettenreich und unsichtbar diese Erkrankung sein kann und dass es den Begriff ,normal‘ eigentlich gar nicht geben sollte, denn normal ist eine Beschreibung für z. B. eine Waschmaschineneinstellung, aber nicht für einen Geisteszustand.

Auf dem Cover sieht man die Protagonistin vor grellem gelben Hintergrund, evtl.Sonnenlicht. Sie reibt sich die Augen wie nach dem Blick ins zu grelle Licht oder wie nach einem Tauchversuch. Ist es ein Zeichen von Aufbruch, von Ausweglosigkeit oder eher von Traurigkeit?

Dieses schlichte Cover greift Yaels ursprüngliche Ausweglosigkeit gut auf. Ich finde es äußerst passend, denn für Verschnörkelungen ist derzeit noch kein Platz in Yaels Dasein.
Aber es gibt viele Gründe, gute Gründe und noch viel viel größeren Mut, um zu leben, statt sich Sprung ins kalte Wasser?
Damit wären wir wieder beim Schwimmbad!

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