Cover-Bild Kim Jiyoung, geboren 1982
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 11.02.2021
  • ISBN: 9783462319972
Cho Nam-Joo

Kim Jiyoung, geboren 1982

Roman
Ki-Hyang Lee (Übersetzer)

Der Weltbestseller aus Korea – über 2 Millionen verkaufte Exemplare weltweit.
Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mittdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung's Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung's Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2021

Frauenleben in Südkorea

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Die süd-koreanische Autorin Cho Nam-Joo verknüpft in ihrem Buch anhand des Schicksals der titelgebenden Kim Jiyoung zwei Themengebiete: rückblickend wird das Leben einer Familie in der koreanischen Mittelschicht ...

Die süd-koreanische Autorin Cho Nam-Joo verknüpft in ihrem Buch anhand des Schicksals der titelgebenden Kim Jiyoung zwei Themengebiete: rückblickend wird das Leben einer Familie in der koreanischen Mittelschicht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und die Rolle der Frau in der koreanischen Gesellschaft erzählt. Wobei sich die beiden Themen natürlich gegenseitig bedingen. Es ergibt sich ein eher düsteres Bild der koreanischen Gesellschaft, in der Frauen auch im 21. Jahrhundert massiv benachteiligt sind und Sexismus ausgesetzt sind. In großen Teilen ist das auch auf die Situation von Frauen weltweit übertragbar. Durch die Kombination mit der Geschichte der koreanischen Mittelstandsfamilie erfährt man gleichzeitig Hintergründe für das Leben in Korea, außerdem wird das Buch nicht eintönig monothematisch.
 
Etwas erstaunt war ich, dass nur sehr wenig von der Persönlichkeitsspaltung Kim Jiyoungs erzählt wird. Diese ist eher Schluss- als Startpunkt der Geschichte.

Das Buch liest sich sehr nüchtern, fast wie ein Bericht. Dieser Eindruck wird noch durch die Fußnoten verstärkt. Durch diese neutrale Erzählperspektive ist das Buch nicht emotional oder rührselig, aber das Beschriebene macht doch betroffen, wütend.

Veröffentlicht am 05.08.2021

Eine Geschichte, die bewegt, erschreckt und zum Nachdenken bringt.

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Kurzbeschreibung / Klappentext:
Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, ...

Kurzbeschreibung / Klappentext:
Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst.
In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mittdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.

Meine Meinung:
Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, hatte ich keine wirkliche Vorstellung davon was auf mich zukommt, da der Klappentext nicht so aussagekräftig ist. Ich war aber neugierig geworden, weil das Buch plötzlich überall zu sehen war.

Die Geschichte führt einen nicht nur durch das Leben von Kim Jiyoung, sondern führt einen auch ein Stück weit in die Kultur Koreas ein. Ein Land über das ich, rein gar nichts wusste.

In jeder Kultur ist es schwer, wenn man anders ist als die breite Masse… aber in dieser Geschichte wird einem das noch einmal sehr bewusst gemacht.

Kim muss aufgrund der Tatsache, dass sie eine Frau ist und zudem einfach anders, einiges einstecken. Ich wusste teilweise beim Lesen gar nicht wohin mit meinen Gefühlen. Fassungslosigkeit, Wut, Trauer, Anteilnahme und Frust waren im ständigen Wechsel. Leider blieben aber die positiven Gefühle etwas auf der Strecke.

Das erschreckendste beim Lesen des Buches war für mich, die durchaus vorhandenen Parallelen zu unserer Heimat zu erkennen. Es sind nur einige, aber selbst das ist schon zu viel.

Wer sich gerne mal mit kritischeren Themen beschäftigt, insbesondere dem Theme Gleichberechtigung und Unterdrückung, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Fazit:
Eine Geschichte, die bewegt, erschreckt und zum Nachdenken bringt. Von mir gibt’s 4 von 5 Sternen.

Das Buch wurde mir von NetGalley und dem Kiepenheuer & Witsch Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung in keiner Weise beeinflusst hat.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

'Frauen nicht nur in Korea

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Kim Jiyoung lebt das typische Leben einer koreanischen Frau: nach dem Studium die Heirat, dann kommt ein Kind und selbstverständlich bleibt die junge Mutter irgendwann zu Hause. Doch es ist nichts wie ...

Kim Jiyoung lebt das typische Leben einer koreanischen Frau: nach dem Studium die Heirat, dann kommt ein Kind und selbstverständlich bleibt die junge Mutter irgendwann zu Hause. Doch es ist nichts wie bei anderen jungen Paaren, denn Kim entwickelt eine Persönlichkeitsstörung: sie spricht auf einmal wie ihre Mutter, ihre Schwiegermutter, eine verstorbene Freundin. Warum das so ist – das versucht ein Psychiater herauszufinden. Und hier beginnen die Rückblenden, in denen wir von Kims bisherigen Leben erfahren.
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Es ist das Leben, das viele Frauen in Korea kennen lernen müssen, und nicht nur dort: junge Mütter entschuldigen sich bei ihren Schwiegermüttern, wenn sie „nur“ eine Tochter zur Welt bringen, Jungen bevorzugt behandelt bekommen selbstverständlich zuerst zu essen, kommen mit weniger Anstrengung weiter im Leben. Männer verdienen natürlich mehr als Frauen, obwohl diese mindestens dieselbe Leistung erbringen. Sexuelle Belästigungen sind schon fast an der Tagesordnung. Unterwürfiges Verhalten wird von Mutter zur Tochter weitergegeben und der Widerstand, der sich bei den Frauen regt, kommt erst langsam in Fahrt.

Das liest sich bestürzend anschaulich. Auch konnte ich nicht umhin, an einigen Stellen Parallelen zu eigenen Erlebnissen zu entdecken.

Mein Fazit: Dieser Roman ist kein literarisches Meisterwerk, aber ein wichtiger Roman über die Probleme der Frauen nicht nur in Asien. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Feministische internationale Lektüre

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Kim Jiyoung, geboren 1982 erzählt vom Leben einer koreanischen Frau im Millenial Zeitalter. Gefangen zwischen den traditionellen Forderungen an Frauen, sich um Kinder, Haushalt, Mann, Eltern und Schwiegereltern ...

Kim Jiyoung, geboren 1982 erzählt vom Leben einer koreanischen Frau im Millenial Zeitalter. Gefangen zwischen den traditionellen Forderungen an Frauen, sich um Kinder, Haushalt, Mann, Eltern und Schwiegereltern zu kümmern und ihren eigenen Wünschen für ihr Leben, droht sie zu zerbrechen. Kim Jiyoung steht sinnbildlich für viele koreanische Frauen, aber auch Frauen aus anderen Kulturkreisen werden sich mit ihr identifizieren können. Ist doch die Mysoginie in allen Teilen der Welt ein prävalentes Phänomen. Das Buch ist in einem recht nüchternen Tonfall geschrieben, und auch kurz gehalten - dies mag einigen Lesern vielleicht weniger gefallen. Ich fand es aber für diese Erzählung besonders gut, dass ein beschreibender Tonfall verwendet wurde - so lassen sich Kim Jiyoungs Erfahrungen auf die Allgemeinheit projezieren.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Das war für meinen Geschmack jetzt nicht besonders spannend, behandelt aber wichtige und interessante Themen.

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Nachdem ich so viele positive Meinungen zu dem Buch "Kim Jiyoung, geboren 1982" von Nam-Joo Cho – einem Bestseller aus Korea – vernommen habe, entschied ich mich als nächstes für dieses sehr kurzweilige ...

Nachdem ich so viele positive Meinungen zu dem Buch "Kim Jiyoung, geboren 1982" von Nam-Joo Cho – einem Bestseller aus Korea – vernommen habe, entschied ich mich als nächstes für dieses sehr kurzweilige Hörbuch bei Bookbeat. Es handelt sich hierbei um das Debüt der Autorin, die normalerweise sonst als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig ist.

In der Geschichte hat der Leser es mit besagter Protagonistin Kim Jiyoung zu tun, einer Mittdreißigerin, die ihren Job aufgibt, um sich um ihr neugeborenes Baby zu kümmern. Doch schon bald ist sie nicht mehr die Selbe und hinterfragt schließlich viele Dinge an der Seite eines Psychiaters...

Nam-Joo Cho schreibt ihren Roman aus der Sichtweise der Hauptprotagonistin in der dritten Person im Präteritum. Nach und nach schaffe ich es, Zugang zu ihr zu finden, auch wenn ich mich aktuell in einer ganz anderen Lebenslage als sie befinde. Nichts desto trotz ist es spannend und sehr aufwühlend, mich in sie hinein zu versetzen und erkenne in ihrer Welt auch Parallelen zu der Deutschen wieder, wenn auch nicht alles vergleichbar sein mag. Themen wie Frustration, Unterwerfung und Feminismus werden hier thematisiert, die mich auf jeden Fall nicht kalt lassen und auf jeden Fall zum Nachdenken anregen. Denn einiges läuft hier nicht nur augenscheinlich schief und stellt die Realität für viele Frauen dar, nicht nur in Korea. Das ist wirklich erschreckend und sehr ehrlich und authentisch erzählt.

Der Schreibstil ist sehr kurzweilig und flüssig, ab und an habe ich mal Schwierigkeiten zu erfassen, auf welcher Zeitachse ich mich gerade befinde, da der Psychiater eben auch das Leben (und die Zukunft) von Kim Jiyoung aufgreift und auch in gewisser Weise nacherzählt. Da ist ein bisschen Konzentration gefordert bzw. möglicherweise eignet sich das richtige Buch bei der Thematik einfach noch besser als ein Hörbuch.

"Kim Jiyoung, geboren 1982" ist eine unterhaltsame Geschichte, die gute Messages vermittelt, aufklärt und zum Nachdenken anregt. Dabei ist die Storyline jetzt allerdings nicht unbedingt spannend oder fesselnd, sondern eher informativ und auch recht sensibel.
Ich vergebe eine entsprechende Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****

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