Mehr als gelungene Fortsetzung
Oft leidet der Mittelteil einer Trilogie darunter, einfach nur als Brücke zwischen Anfang und Finale zu dienen – aber The Cruelest Mercy ist genau das nicht.
Während der erste Teil noch sehr stark auf ...
Oft leidet der Mittelteil einer Trilogie darunter, einfach nur als Brücke zwischen Anfang und Finale zu dienen – aber The Cruelest Mercy ist genau das nicht.
Während der erste Teil noch sehr stark auf die Handlung fokussiert war, stehen hier die Figuren im Mittelpunkt – allen voran die Protagonistin Zahru sowie Jet und Kasta. Viele der weiteren Charaktere kennt man bereits aus dem ersten Band, sie treten diesmal eher in den Hintergrund.
Zahru hat sich merklich verändert: Von einem naiven, idealistischen Mädchen hat sie sich zu einer vielschichtigen Figur entwickelt, deren Reifung aber auch ihre Schattenseiten zeigt. Ihre Gedanken werden zunehmend von Misstrauen und dem Wunsch nach Kontrolle bestimmt – eine spannende Entwicklung, die immer wieder die Frage aufwirft, wie weit man gehen darf, um das Richtige zu tun.
Ein zentrales Thema des Buches ist das Spiel mit der Wahrheit – oder besser gesagt: mit dem, was die Charaktere glauben, was die Wahrheit sein könnte. Wer verfolgt welche Ziele? Wem kann man noch trauen? Diese Unsicherheit zieht sich durch das gesamte Buch und macht es schwer, es aus der Hand zu legen. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich alles auflöst – und wurde nicht enttäuscht.
Das Ende hat mich positiv überrascht. Auch wenn es natürlich nicht den Abschluss der ganzen Geschichte bildet, bleibt uns ein übertriebener Cliffhanger erspart. Es gibt genug Auflösung, um zufrieden zu sein – und trotzdem freue ich mich riesig auf den dritten Band.
Fazit:
Wer bereits den ersten Teil mochte, wird The Cruelest Mercy lieben. Und wer skeptisch ist, ob der zweite Band mithalten kann – der darf aufatmen. Für mich ein mehr als gelungener Mittelteil einer fesselnden Trilogie. Absolute Leseempfehlung!