Cover-Bild Scythe – Die Hüter des Todes
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Themenbereich: Belletristik - Nahe Zukunft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 21.09.2017
  • ISBN: 9783737355063
Neal Shusterman

Scythe – Die Hüter des Todes

Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Der erste Band der internationalen Bestseller-Trilogie!
Schutzumschlag mit Metallic-Folien-Veredelung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2017

"Nachlesen" zum Wohl der Menschheit?

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Inhalt
Krankheit, Armut und Krieg sind nicht mehr. Und eigentlich sind alle unsterblich. Nur die Scythe bestimmen über Leben und Tod. Sie nennen es "Nachlese".
Citra und Rowan werden von Scythe Faraday ...

Inhalt
Krankheit, Armut und Krieg sind nicht mehr. Und eigentlich sind alle unsterblich. Nur die Scythe bestimmen über Leben und Tod. Sie nennen es "Nachlese".
Citra und Rowan werden von Scythe Faraday als Lehrlinge auserwählt und können nach einem Jahr selbst zu Scythe werden. Das würde auch bedeuten, dass niemand außer ihnen selbst sie nachlesen kann und dass auch ihre Familienmitglieder Immunität besitzen.
Scythe sind keine einfachen Mörder. Sie tun es für die Gesellschaft und empfinden dabei Mitleid und Reue. Sie lesen nicht ohne eine gewisse Moralität nach, sonst wären sie Monster.
Als Citra und Rowan dann ihre Ausbildung antreten, erkennen auch sie, dass die Arbeit eines Scythe viel schwieriger ist, als es aussieht.
Aber auch unter den Scythe gibt es Verschwörungen und Ungerechtigkeiten: So kommt es, dass nur einer der beiden Lehrlinge zum Scythe werden soll, dessen erste Aufgabe darin besteht, den Verlierer nachzulesen ...

Protagonisten
Citra ist ein neugieriges und schlaues Mädchen, das aber meiner Meinung nach ein viel zu entspanntes Leben hatte. Aber das ist in dieser Zeit auch kein Wunder - außer den Tod durch Scythe gibt es keine Ängste mehr. Schmerz, Krankheit, Krieg, Armut gehören alle der Vergangenheit an. Citra ist letztendlich ein ganz normales Mädchen, nur, dass sie vor Angst nicht zittert, wenn Scythe in der Nähe sind. Aber ansonsten war da meiner Meinung nach nichts Besonderes an ihr, sie war einfach eine gute Schülerin und ein nettes Ding, daher war sie mir auch ganz sympathisch, aber das ist auch schon alles.

Rowan ist mein Schatz. Er ist nicht weniger schlau als Citra, aber im Gegensatz zu Citra ist er eher zurückhaltend und wirkt dadurch viel gelassener und damit auch cooler. Bei seiner Familie kam er nie an erster Stelle, darum ist es absolut ungewohnt für ihn, jemandem so wichtig zu sein. Scythe haben Promi-Status und eigentlich verhalten sich die Bürger ihnen gegenüber übertrieben respektvoll.
Citra findet er attraktiv und weiß, dass so ein Mädchen ihn in der Schule kein zweites Mal angesehen hätte. Scythe Faraday respektiert er sehr. Auch wenn er bei der ersten Begegnung nicht so begeistert war, erkennt er durch Faradays Arbeit, das viel mehr hinter der Nachlese steckt. Rowan sieht die Welt mit anderen Augen und wird zu einem richtigen Menschen mit Gefühlen - im Vergleich zu allen anderen, die ohne Schmerz und Angst vor dem natürlichen Tod leben.
Rowan hat Durchhaltevermögen. Selbst in den aussichtslosesten Situationen ist er noch er selbst und bleibt sich selbst treu. Ich habe ihn bei seinem ersten Auftritt ins Herz geschlossen und das hat sich im Laufe des Buches noch verstärkt.

Andere Charaktere
Scythe Goddard ist eigentlich der Bösewicht der Geschichte. Ich fand ihn direkt bei seinem ersten Auftritt total unheimlich und auch das ist so eine Sache, die sich nur noch verstärkt hat - weil es eben ein zweifellos ekelhafter Kerl ist. Er möchte selbst ein neues System für Scythe anführen und findet viele Regeln und Traditionen total schwachsinnig. Lieber würde er so viel Nachlese betreiben wie er möchte, schließlich ist er ein Scythe und somit ein höher gestelltes Wesen.
Er liebt die Massennachlese, wo er und seine Gruppe einen Ort aufsuchen und möglichst viele Leute vor Ort nachlesen. Verboten ist das nicht, solange er sich an andere Regeln hält. Es ist nur neu und darum noch ein umstrittenes Thema.

Handlung und Schreibstil
Das Scythetum fand ich wirklich interessant. Zunächst habe ich es nicht begriffen und dachte, die Scythe lesen ganz bestimmte Leute nach, aber jeder Scythe hat seine eigene Art, die jeweiligen Personen auszuwählen. Und auch eine eigene Art, nachzulesen und mit allem, was noch damit zu tun hat (z.B. Umgang mit Hinterbliebenen). Sie verarbeiten es auch anders und das alles zeigt mehr über ihre Charakter und das fand ich wirklich faszinierend.

Das Thunderhead, das im nächsten Buch wohl eine noch größere Rolle spielt (der englische Titel lautet nämlich Thunderhead), ist ebenfalls interessant! Er ist eine künstliche Intelligenz, beinhaltet das gesamte Internet und noch viel mehr und hat alle Politiker ersetzt, ist also auch der Staat. Nur in eine Sache mischt es sich nicht ein: In die Arbeit der Scythe! Es ist auch sehr intelligent und ich bin gespannt, was man da noch erwarten kann ...

Dann noch die Dinge, die ich bisher bei jedem Neal-Shusterman-Buch begeistern und fesseln konnten: Tiefe & Moralität, sowie Schreibstil & Humor! Die Themen sind vielseitig und auch ziemlich ernst und das gibt dem Buch direkt eine tiefere Bedeutung.Man denkst darüber nach, wann diese Nachlese menschlich ist und vielleicht sogar angebracht und wodurch sie zu skrupellosem Mord wird. Ob Menschen entscheiden sollten, wer stirbt, und wer lebt. An welche Regeln sie sich halten müssen.
Der Schreibstil war wieder großartig. Ich konnte alle Gefühle so gut nachvollziehen und habe so oft mitgefiebert und mitgelitten, weil es einfach spannend und gut geschrieben war. Viele Witze werden nicht gerissen, aber man sieht durch die faszinierenden Details diese ganzen Absurditäten und die Ironie, und manches ist witzig und traurig zugleich. Der Autor nutzt bereits bekannte Dinge in anderen Zusammenhängen, damit man die geschaffene Welt mehr als eine Einheit empfindet.

Fazit
"Scythe - Die Hüter des Todes" hat mir sehr gut gefallen! Ich fand es bis zur letzten Seite spannend und habe eigentlich keine Kritikpunkte! Die postmortale Welt ist faszinierend und ich mochte zumindest den Protagonisten Rowan schrecklich gerne, Citra fand ich eher durchschnittlich.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Ein Buch voller Wendungen und Überraschungen

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Inhalt:
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen ...

Inhalt:
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Meinung:
In einer fernen Zukunft gibt es keine Armut, keinen Krieg und keinen natürlichen Tod mehr. Die Welt wird von dem Thunderhead, einer künstlichen Intelligenz, gelenkt und geleitet. Und dann gibt es noch die Scythe. Diese sind dazu auserwählt die natürliche Auslese an den Menschen vorzunehmen und sie zu töten. Die Scythe entscheiden wer leben darf und wer stirbt. Doch dieser Job ist knallhart und nimmt die Scythes psychisch mit.
Eines Tages werden Citra und Rowan zu Lehrlingen des Scythe Faraday berufen. Die beiden werden Freunde, doch am Ende kann nur einer der beiden vom Lehrling zum Scythe aufsteigen.

Dieses Buch hat wirklich eine sehr außergewöhnliche Idee und hat mich daher ziemlich gereizt. Schon der Start war verheißungsvoll. Nach den ersten spannenden Kapiteln kam dann jedoch eine kleine Hängepartie, da wir nun nach und nach alles Wichtige über die Scythes erfahren. Dies war durchaus interessant, jedoch wünschte ich mir ein wenig mehr Action. Die bekam ich dann auch geboten, aber ganz anders als ich dies vielleicht erwartet hätte.
Ein großer Teil des Buches dreht sich um die Gefühle der Scythes, wenn sie die Auslese durchführen. Ich fand es furchtbar spannend mitzuerleben, auf welche unterschiedliche Art und Weise die Scythes die Auslese vollziehen.
Da sich intensiv mit den Gefühlen der Protagonisten auseinander gesetzt wird, gab es einige sehr emotionale Momente, die mich nicht kalt ließen. Der Autor spielt hier gekonnt mit den Ängsten der Menschen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Unvorhersehbarkeit der Geschichte. Schnell hatte ich mir eine Meinung darüber gebildet, wie das Buch endet. Genauso schnell musste ich jedoch feststellen, dass sich innerhalb weniger Seiten alles verändern kann. Genau dies mochte ich wahnsinnig gerne. Bis kurz vor Schluss ändert die Geschichte immer wieder ihre Richtung.

Citra ist eine sehr gewissenhafte Person, die versucht ihren Mentor zufrieden zu stellen. Auf der anderen Seite merkt sie deutlich, dass sie Rowan gerne mag und es ihr daher schwer fallen wird, sich gegen ihn durchzusetzen. Außerdem ist Citra recht direkt und sagt was sie denkt.
Rowan hat eine nicht so liebevolle Vergangenheit hinter sich wie Citra. Dies merkt man ihm durchaus an. Dennoch hat er einen sehr gewieften Geist und auch er erkennt schnell, dass er Citra mag. Im Verlaufe des Buches nimmt seine Geschichte eine erstaunliche Entwicklung. Rowan hat meinen größten Respekt davor, wie er mit dieser Entwicklung umgeht.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Citra als auch aus der Sicht von Rowan erzählt. Am Ende eines Kapitels gibt es zudem Tagebucheinträge der alteingesessenen Scythes. Die Gedankengänge der Scythes sind für den Verlauf der Geschichte sehr interessant, rissen mich jedoch ab und an auch aus dem eigentlichen Lesefluss ein wenig heraus.

Da sich in diesem Buch fiel um das Thema Töten dreht, sollte jedem klar sein, dass nicht nur viel Blut fließt, sondern auch die einzelnen Todesarten beschrieben werden. Zudem geht es teilweise recht brutal zur Sache. Wer davor abschreckt, der sollte die Finger von dem Buch lassen.

Wie oben bereist erwähnt, war es durchaus interessant das Leben der Scythes so gut erklärt zu bekommen. Stellenweise empfand ich es jedoch als zu intensiv und auch ein wenig langweilig.

Fazit:
Alles in allem konnte mich "Scythe - Die Hüter des Todes" gut unterhalten. Eine sehr interessante Idee, die mich wirklich sehr berührt hat, punktet auf voller Linie. Teilweise hat sich der Autor, aber in meinen Augen in kleinen Details verrannt. Dies macht er jedoch durch viele unvorhergesehene Wendungen wieder wett.
4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Großes Kino – perfekte Inszenierung!

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In einer Welt, in der es keine Krankheiten mehr gibt, braucht niemand mehr zu sterben. Doch um das Ungleichgewicht durch neue Geburten zu besiegen, müssen dennoch Menschen gehen. Dazu sind die Scythe ausgewählt ...

In einer Welt, in der es keine Krankheiten mehr gibt, braucht niemand mehr zu sterben. Doch um das Ungleichgewicht durch neue Geburten zu besiegen, müssen dennoch Menschen gehen. Dazu sind die Scythe ausgewählt worden, sog. Todesengel, die gezielt Menschen umbringen. Dieses Vorgehen wird nachlesen genannt und passiert nach einem ganz besonderen Kodex. Aber was geschieht, wenn einige diesen Kodex brechen?

Citra und Rowen entspringen aus zwei vollkommen verschiedenen Welten. Während Citra in einem liebenden Elternhaus großgeworden ist, musste Rowen sich schon früh alleine durchschlagen. Beide sind 16 Jahre alt und kennen die Geschichten und Mythen über die Scythe.
Als Scythe Faraday beide Jugendlichen zu seinen Lehrlingen nimmt, müssen die zwei schnell lernen, sich in dieser neuen Welt vom Tod zurecht zu finden. Doch schon kurze Zeit später wird ihnen von Scytheum eine Falle gestellt, denn nur einer von ihnen wird zum neuen Scythe erwählt werden, und anschließend muss der neue Ring-Träger den Verlierer nachlesen. Wen wird es treffen? Und können Citra und Rowen den Scythe ein Schnäppchen schlagen?

Der in Brooklyn, USA geborene Autor Neal Shusterman studierte Psychologie und Theaterwissenschaften in Kalifornien. Er ist ein vielfach ausgezeichneter Autor, der mit seinen Romanen schon viele Leser begeistern konnte. Mit diesem Werk „Scythe – Die Hüter des Todes“ startet er nun eine neue Trilogie.

Die Gebote der Scythe

1. Du sollst töten
2. Du sollst unvoreingenommen, besonnen und ohne böswillige Absichten töten.
3. Du sollst der Familie derjenigen, die dein Kommen akzeptieren, ein Jahr Immunität gewähren sowie auch allen anderen, die du als würdig erachtest.
4. Du sollst die Familie derjenigen töten, die sich widersetzen.
5. Du sollst zeit deines Lebens der Menschheit dienen, uns deine Familie soll als Entschädigung zeit deines Lebens Immunität genießen.
6. Du sollst die Worten und Taten ein vorbildliches Leben führen.
7. Du sollst keinen Scythe außer die selbst töten.
8. Ring und Robe sollen deine einzigen weltlichen Besitztümer sein.
9. Du sollst weder heiraten noch dich fortpflanzen.
10. Du sollst dich allein an diese Gebote halten.


Im Mittelpunkt dieser dramatischen und aufregenden Geschichte stehen die beiden Protagonisten Citra und Rowen, die für den roten Faden in der Handlung sorgen.
Während Citra eher impulsiv und aufbrausend agiert, ist Rowen der besonnene Part in dem Duo. Dabei fühlt er sich einsam, ist nachdenklich und zurückhaltend. Doch zusammen bilden sie ein gutes Team, sie sind clever und halten zusammen, obwohl sie so verschieden sind.

„Wir müssen von Rechts wegen Buch führen über die Unschuldigen, die wir töten.
Und in meinen Augen sind sie alle unschuldig. Sogar die Schuldigen.“


Die Handlung baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Der Autor findet genau die richtigen Worte, um die neuen Ideen zu präsentieren und den Leser gefühlvoll mit in die Welt der Scythe mitzunehmen. Dabei werden hauptsächlich Citra und Rowens Erlebnisse beleuchtet, doch hin und wieder wird auch ein Blick auf andere Personen geworfen.
Zusätzlich wird jedes Kapitel mit einem Tagebucheintrag eines Scythes beendet, dessen Gedanken den Leser erneut über die ganze Tragweite des Mysteriums informieren und so für weitere Details sorgen.

Da es sich bei den Scythes um Todesengel handelt, ist der Tod ein starker Bestandteil der Erzählung. Immer wieder werden blutige und brutale Sequenzen beschrieben, die den Leser regelrecht schocken. Deshalb eignet sich das Buch auch nicht für ein zu junges Publikum, denn einige Ereignisse sind sehr gewalttätig und grausam. Doch genau dieses Zusammenspiel aus Brutalität und Hoffnungslosigkeit bietet so viel Spannung und Dramatik, dass es schwerfällt, das Buch auch nur für eine Sekunde aus der Hand zu legen.

Immer wieder steht die Frage im Raum, wie es wohl weitergehen wird. Der Spannungsbogen wird immens hochgehalten, und so gelingt es dem Schriftsteller mühelos, den Leser zu fesseln und zu begeistern. Hinzu kommt ein perfektes Finale, dass zwar mit einem Cliffhanger endet, doch für so viel Euphorie und Vorfreude sorgt, dass die Wartezeit zum nächsten Band endlos erscheint.

Großes Kino – perfekte Inszenierung!

Mein persönliches Fazit:
Ich weiß gar nicht, wie ich die Zeit bis zum nächsten Band überbrücken soll. Mich hat das Buch restlos fasziniert und ich bin so glücklich, dass ich die Geschichte um Rowen und Citra miterleben konnte.
Bei diesem Werk stimmt das Gesamtkonzept. Es ist aufregend, lebendig, gefühlvoll und tragisch. Zusätzlich gibt es viele dramatische Situationen, die den Leser überraschen und in Staunen versetzen. Für mich gibt es also nur eine Aussage: Das Buch muss gelesen werden! Es darf in keinem Buchregal fehlen.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Die perfekte, (un)schöne, neue Welt...

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In einer fernen Zukunft hat die Menschheit Krankheit, Armut, Kriege und den natürlichen Tod besiegt. Die medizinischen Möglichkeiten reichen vom Zurücksetzen des Körpers in ein jüngeres Alter bis hin zur ...

In einer fernen Zukunft hat die Menschheit Krankheit, Armut, Kriege und den natürlichen Tod besiegt. Die medizinischen Möglichkeiten reichen vom Zurücksetzen des Körpers in ein jüngeres Alter bis hin zur völligen Wiederherstellung nach einem tödlichen Unfall. Da die Menschen nun nicht mehr sterben können, muss der Überbevölkerung eine Grenze gesetzt werden. Diese Aufgabe übernehmen die Scythe, indem sie bestimmte Personen zur sogenannten Nachlese, also zur Tötung auswählen. Hierbei sollten die 10 Gebote des Scythetums befolgt werden, doch gibt es einige Scythe in der Gemeinschaft, die diese Regeln zugunsten der eigenen Vorlieben und Vorteile ausnutzen. Citra und Rowan werden vom Scythe Faraday als Lehrlinge für die Ausbildung auserwählt, obwohl sie beide nicht bereit sind zu töten!

Ich finde die Idee der Unsterblichkeit und die daraus resultierenden Probleme für eine Gesellschaft faszinierend und war neugierig, wie sich der Autor die Lösung dafür vorstellt. Dass für die Tätigkeit der Scythe eine besondere, mentale Stärke und eine unabhängige, aber mitfühlende Persönlichkeit vonnöten ist, wurde eingehend beschrieben, doch gibt es wie in allen mächtigen Positionen schwarze Schafe, die ihre Macht missbrauchen und sogar Freude beim Töten empfinden. Obwohl man bei diesen Charakteren eindeutig von den Bösen sprechen kann, waren meiner Meinung nach die Handlungen von Faraday und später auch Citra nicht viel humaner. Als Faraday in Citras Familie kommt, denken natürlich alle, dass einer von ihnen nachgelesen werden soll, aber hinterher stellt sich heraus, dass er nur ein Abendessen wollte und wegen der Nachbarin kam. Das ist grausam und unnötig, den Menschen solche Angst zu machen. Da diese Welt sich rühmt so hochentwickelt zu sein, sollte es (wenn es denn schon sein muss), menschenwürdigere Methoden geben, jemanden umzubringen, als dafür Küchenmesser oder andere archaische Waffen und Kampftechniken zu benutzen!

Rowan bringt seinen Unmut hierüber am Anfang deutlich zum Ausdruck, auch wenn er sich damit selbst in Schwierigkeiten bringt. Mir hat seine aufmüpfige Art sehr gut gefallen und er sorgt mit seinen Selbstzweifeln und viel Einfallsreichtum für so manche Überraschung. Rowan und Citra sind sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und wie sie mit der sich ergebenden Bedrohung umgehen. Citra hat mich in ihrer Entwicklung etwas enttäuscht, da sie am Ende eine heftige und für mich erschreckende und nicht nachvollziehbare Tat begeht.

Die Auszüge aus den Nachlese-Tagebüchern der verschiedenen Charaktere, die immer wieder eingeschoben werden, tragen sehr zum Verständnis ihrer Denkweise und der Traditionen der Scythe bei, wobei gewisse Parallelen zur heutigen katholischen Religion auffällig sind (Konklave, Verzicht auf Familie). Ich fand die Beschreibung des originellen und skurrilen Kults der Tonisten, die den Tönen einer Stimmgabel huldigen, ebenfalls sehr interessant und auch ein wenig lustig.

Leider hat man für meinen Geschmack zu wenig über den Thunderhead, das kollektive Bewusstsein der Menschheit erfahren. Er regelt selbständig sämtliche Belange des Lebens und ist in der Lage, auf alle Fragen eine Antwort zu finden. Die Scythe dürfen ihn nur als Datenspeicher nutzen, um in ihren Entscheidungen nicht beeinflusst zu werden. Hoffentlich wird im nächsten Teil genauer darauf eingegangen.

Insgesamt hat mir dieser erste Band mit kleinen Einschränkungen sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein grandioser Auftakt!

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Inhalt:

Die Geschichte spielt in einer Zukunft in der alle natürlichen Tode besiegt wurden, sodass die Menschen unsterblich sind. Es gibt den Thunderhead, eine Art Computer der alles weiß, alles sieht ...

Inhalt:

Die Geschichte spielt in einer Zukunft in der alle natürlichen Tode besiegt wurden, sodass die Menschen unsterblich sind. Es gibt den Thunderhead, eine Art Computer der alles weiß, alles sieht und sich um alles kümmert damit es keinen Hunger, Armut und Verbrechen mehr gibt. Damit die Erde aber nicht übervölkert gibt es die sogenannten Scythe. Sie sind dafür da, um die Menschen nachzulesen (Ja, so heißt das wirklich!) Scythe können mit ihrem Ring Immunität gewähren. Wenn der Ring geküsst wird, wird die DNA aufgenommen und die Person ist für 1 Jahr immun und kann nicht nachgelesen werden.

Bei Citra kommt ein Scythe eines Nachmittags vorbei um bei ihnen zu essen. Scythe sind hoch angesehen und dürfen alles was sie wollen. Man kann ihnen gar nicht widersprechen. Wer es doch tut, hat damit das Schicksal seiner ganzen Familie besiegelt. Citra ist überhaupt nicht begeistert von dem Besuch und ist nicht gerade freundlich zu dem Scythe, dieser ist jedoch geduldig und gewährt am Ende ihrer Mutter Immunität. Dann geht er zur Nachbarin um diese nachzulesen.

Rowan lernt denselben Scythe in seiner Schule kennen. Er ist gekommen um einen seiner Mitschüler nachzulesen. Rowan sieht dabei zu. Nicht weil er es toll findet jemanden sterben zu sehen – er möchte einfach nur für den anderen Junge da sein.

Einige Monate später bekommen beide eine Einladung zur Oper. Dort treffen sie sich zum ersten mal und der Scythe Faraday nimmt beide als Lehrlinge auf. Nun steht ihnen ein ganz besonderes Jahr bevor. Sie leben bei Scythe Faraday, er nimmt sie mit zu verschiedenen Nachlesungen und bringt ihnen bei was es bedeutet ein Scythe zu sein...alles läuft einigermaßen rund bis sie zum ersten großen Treffen, oder auch Konklave der Scythe müssen, welches dreimal im Jahr stattfindet. Nach einigem hin und her wird beschlossen, dass am Ende ihrer Lehre der Gewinner den Verlierer nachlesen muss. Überhaupt nicht gut, denn so hatte sich das Scythe Faraday überhaupt nicht vorgestellt und zwischen Citra und Rowan haben sich mittlerweile Gefühle entwickelt...

Meine Meinung:

Das Cover finde ich sehr passend für dieses Buch. Es zeigt einen Sensenmann und auch farbliche Aufteilung gefällt mir. So als würde sie hier schon zeigen wollen, dass es Gute und auch Böse Sensenmänner gibt. Die Kapitel haben genau die richtige Länge und werden abwechselnd mal aus der Sicht von Citra oder Rowan erzählt. Zwischen den Kapiteln gibt es dann noch Auszüge von Tagebüchern von verschiedenen Scythe. Auch die Länge des Buches finde ich gut. Ich hatte nicht das Gefühl das etwas zu kurz kommt oder zu lang ist. Ich konnte es gut und schnell lesen.

Der Schreibstil war für meinen Geschmack genau richtig. Der Autor hat mich teilweise richtig an der Nase herum geführt. Nie hatte ich das Gefühl zu wissen wie es ausgeht. Die Spannung wurde durch die gesamte Geschichte gehalten. Die Story an sich hat mich schon vom Klappentext her sehr gereizt. So ein Buch habe ich noch nie gelesen (das schreibe ich momentan irgendwie öfter merke ich gerade :) ) und als ich dann die Leseprobe gelesen hatte, konnte ich es gar nicht mehr abwarten weiter zu lesen – und ich wurde in keinster weise enttäuscht.

Die Charaktere haben mir allesamt sehr gut gefallen, wobei mir Rowan am Anfang sympathischer war, in der Mitte Citra und am Ende beide gleich :) Auch die Nebenfiguren wie Scythe Faraday oder Curie sind mir sofort ans Herz gewachsen. Scythe Goddard ist ein Bösewicht, den ich mal nicht leicht sympathisch finde. Dieser Mann, der sich selbst als Todesengel bezeichnet und Massennachlesungen durchführt ist einfach ein Monster. Immer wenn ich einen Tagebuchauszug von ihm gelesen habe, bin ich leicht wütend geworden :) aber ich denke, so war das auch vom Autor beabsichtigt.

Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich kann es kaum abwarten zu lesen wie es mit Citra und Rowan im nächsten Teil weiter geht. Das Ende hat mich auf jeden Fall sprachlos zurück gelassen :)