Cover-Bild Dry
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendbuch E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Nahe Zukunft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 22.05.2019
  • ISBN: 9783733651534
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Neal Shusterman, Jarrod Shusterman

Dry

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr. | Klima-Thriller für Jugendliche ab 14 Jahre: spannend bis zur letzten Seite
Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es soweit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegen bisher seine Serien »Vollendet« und »Scythe« vor.
Die »Vollendet-Serie« umfasst folgende Bände:
Vollendet – Die Flucht
Vollendet – Der Aufstand
Vollendet – Die Rache
Vollendet – Die Wahrheit
Die »Scythe«-Serie umfasst folgende Bände:
Scythe – Die Hüter des Todes
Scythe – Die Rache der Gerechten
Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2020

Leider sehr enttäuschend

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Rezensionsexemplar

Inhalt

Niemand glaubte, dass es jemals so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem sehr heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt kein Tropfen. Weder bei ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Niemand glaubte, dass es jemals so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem sehr heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt kein Tropfen. Weder bei ihr zu Hause, noch bei den Nachbarn. In den Nachrichten wird von Geduld gesprochen, dass sich die Lage in Kalifornien in kürzester Zeit wieder beruhigen wird. Doch das Problem ist nach wenigen Stunden nicht behoben, es gibt mehrere Tage kein Wasser und niemand kann sich mehr gedulden. Jeder Supermarkt, jede Tankstelle, alles, was irgendwie mit Wasser zu tun hat, wurde leer gekauft und geplündert. Die Jagd nach Wasser ist eröffnet, denn jetzt geht es nur noch ums Überleben.


Neal Shusterman ist ja ein gefeierter Autor. Ich habe von ihm noch nichts gelesen und als NetGalley sein neuestes Buch angeboten hat, habe ich meine Chance ergriffen und dieses Buch angefragt und direkt auf meinen Kindle geladen. Es hat dann doch noch kurz gedauert, bis ich die Zeit gefunden habe „Dry“ zu lesen und nachdem ich es nun beendet habe, bin ich nicht ganz sicher, was ich von dieser Geschichte wirklich halten soll.

Die Ausgangssituation könnte spannender nicht sein: Alyssa dreht den Wasserhahn auf und nichts passiert. Zunächst könnte das ja alle möglichen Ursachen haben und deshalb wird erst einmal ihr Vater zu Hilfe geholt. Irgendetwas muss mit der Leitung nicht stimmen. Doch sehr schnell stellt sich heraus, dass es überhaupt nichts mit der Leitung zu tun hat, sondern das Wasser in ganz Kalifornien abgestellt wurde. Die Nachrichten sprechen von einem Tap Off und versuchen die Bevölkerung zu beruhigen. Sie sollen sich gedulden, es würde nicht lange dauern.
Dass Menschen im Bezug auf ihr eigenes Überleben keine Geduld aufbringen können, sollte wohl jedem halbwegs normal Denkenden Erdlebewesen klar sein. Sobald etwas so lebenswichtiges einfach ausgeht, bricht die Zivilisation zusammen. Das wirkt sich bereits beim Supermarktbesuch von Alyssa und ihrem kleinen Bruder Garrett aus, die mit ihrem Onkel versuchen noch irgendwie an Wasser zu gelangen. Dabei werden sie Zeugen, wie Bekannte sich um Wasserflaschen schlagen, jeder sich selbst der Nächste ist und sich nicht mehr darum gekümmert wird, wer vielleicht mehr Wasser braucht als jemand anderes. Der Stärkere gewinnt und das wird Alyssa und Garrett mehr als deutlich gezeigt.

Kelton wohnt nebenan und ist der Sohn einer sehr exzentrischen Familie. Sie bereiten sich seit Jahren auf den Weltuntergang vor. Haben überall Waffen, Vorräte, einen Wassertank, einen Panikraum und einen Schutzbunker. Sie sind darauf vorbereitet, dass das unvermeidliche geschieht: die Zivilisation nimmt ein Ende und die Menschheit muss mit dem zurecht kommen, was sie hat. Keltons Vater ist sehr radikal. Er sieht es nicht ein, Menschen zu helfen, die ihn zuvor noch als Spinner abgetan haben. Gleichzeitig möchte er unter keinen Umständen sein eigenes Leben und das seiner Familie aufs Spiel setzen. Er setzt sich selbst an die erste Stelle und ist zwar bereit hilfreiche Tipps zu geben. Doch das Wasser, das in seinem Tank ist, das will er nicht teilen. Kelton ist da etwas anders. Er ist seit Jahren in Alyssa verliebt und versucht ihr und ihrer Familie zu helfen, irgendwie zurecht zu kommen. Entgegen dem Willen seines Vaters.
Als Alyssas Eltern von der Suche nach Wasser nicht zurückkehren möchte sie sich mit ihrem Bruder auf den Weg machen, die beiden zu finden. Kelton entschließt sich ihnen zu helfen und sie zu begleiten, denn sie könnten sich im Extremfall doch gar nicht verteidigen. Dabei überschlagen sich die Ereignisse und es wird mehr als deutlich, dass die Zivilisation, wie die Jugendlichen sie kannten, schon längst vorbei ist.

Alles klingt super spannend. Die Geschichte ist auch toll aufgebaut, ist kurzweilig zu lesen und auch wirklich gut geschrieben. Da kann ich mich absolut nicht beschweren. Mein Problem ist jedoch die Handlung und das Zusammenspiel der Charaktere. Ich habe schon nach wenigen Kapiteln gemerkt, dass ich weder mit Alyssa noch mit Kelton so richtig warm werde. Auch die später noch eingeführten Charaktere, aus deren Sicht wir ebenfalls einige Kapitel lesen können, sind mir nicht ans Herz gewachsen. Ich habe wenig mitgefühlt und habe mich allgemein kaum involviert gefühlt. Es war, als würde ich völlig teilnahmslos von oben zusehen, was diesen Menschen geschieht.
Die Vorstellung, dass es eines Tages einfach kein Wasser mehr geben könnte, ist grauenvoll. Dass dieses Szenario von unserer Realität gar nicht so weit entfernt ist, scheinen wir aber völlig zu vergessen. Wir leben hier in Europa sehr privilegiert, niemand muss sich Gedanken darüber machen, ob Wasser aus dem Hahn kommt oder nicht. Wir haben uneingeschränkten Zugang dazu. Doch in den Entwicklungsländern haben über 880 Millionen Menschen eben keinen solchen Zugang. Nur 89% der Menschheit hat Zugang zu reinem Trinkwasser. Das heißt, dass dieses Szenario, das Alyssa und ihre Freunde durchleben, für sehr viele Menschen bittere Realität ist.
Doch leider sind sie an diese Wasserknappheit gewöhnt. Wir im Westen jedoch nicht und deshalb passiert genau das, was Alyssa auf ihrer Reise passiert.

Die Handlung erstreckt sich durch mehrere Teile und soll auf schockierende Weise zeigen, wie sich die Menschen verändern, wenn es um ihr eigenes Überleben geht. Es soll Schocken, es soll grausam sein und deutlich machen, dass sich Menschen in eine Meute wilder Tiere verwandelt, wenn einer eine Flasche Wasser besitzt, die alle umstehenden haben wollen. Dabei spielt Alter, Respekt oder sonst irgendetwas keine Rolle mehr. Es geht um das eigene Überleben und das muss irgendwie gesichert werden, koste es was es wolle. Im Prinzip ist das dem Autorenduo auch gelungen, diese schreckliche Seite der Menschen aufzuzeigen. Auch durch die kleinen „Snapshots“ die immer wieder eingefügt wurden und den Blick auf andere Menschen gerichtet hat. Dort wird gezeigt, wie überfordert die Hilfsorganisationen sind, wie sich Menschen selbst helfen müssen, um nicht unterzugehen und die Menschen aus den Snapshots, werden im Verlaufe der Geschichte fast alle noch einmal auftauchen. Das Buch hat also durchaus einen roten Faden. Doch nichts, wirklich gar nichts davon ist mir neu gewesen. Es gab nichts innovatives. Nichts, das ich nicht schon gekannt habe, nichts das ich nicht vorher schon geahnt habe. Einfach gar nichts. Es war weder überraschend, noch besonders packend. Die Charaktere haben trotz ihrer Erfahrungen, die sie im Verlauf des Buches machen, nichts dazu gelernt. Sie vertrauen immer noch irgendwelchen Menschen blind, obwohl sie doch bereits nach einem Tag erkannt haben müssten, dass auf Ehrlichkeit nichts mehr zu geben ist. Es ist beinahe lächerlich, wie vertrauensselig sie sind und noch lustiger wird es, wenn dieses Vertrauen natürlich missbraucht wird. Natürlich könnte man weiterhin an das Gute in einem Menschen glauben, doch nach all dem, was die Jugendlichen durchgemacht haben, sollte es doch wohl klar sein, dass man nur sich selbst vertrauen kann. Letztlich war das Verhalten der Jugendlichen ein großer Aufreger für mich. Es kommt auch zu einer Situation, in der Alyssa und Kelton einen scheinbaren Bruch erleben, der mir, neben all dem was sonst um sie herum geschieht, so lächerlich kleinlich vorkommt, dass ich gar nicht wirklich weiß, weshalb die Autoren das so eingebaut haben. Es war unnötig und hat deshalb kein bisschen mehr Spannung die Handlung gebracht.

Das Ende war für ein Jugendbuch vielleicht in Ordnung, für meinen Geschmack hat es aber die letzten dramatischen Szenen aus dem Buch komplett unter den Tisch gekehrt. Es hat am Ende keine Konsequenzen für niemanden gehabt, was passiert ist. Wir sind Friede Freude Eierkuchen davongekommen und das Leben begibt sich wieder in normale Bahnen. Die Dramatik, die bis zum letzten Kapitel aufgebauscht wurde ist verpufft wie ein Luftballon, den man vor dem zusammenknoten aus versehen losgelassen hat. Das hat mich mit am meisten gestört. Am Ende ist alles gut und nach zwei Wochen kann sich praktisch keiner mehr daran erinnern, was geschehen ist. Menschen können nicht anders, als sich gegenseitig zu helfen? Das soll die Botschaft sein? Das war sie definitiv nicht, denn in diesem Buch haben sich die Menschen nicht geholfen. Sie hätten sich zerfleischt, wenn sie es gekonnt hätten.

Fazit

Das Buch ist gut geschrieben und wirklich sehr kurzweilig. Die Aufteilung in unterschiedliche Teile inklusive Snapshots von anderen Charakteren haben mir gut gefallen. Es war sehr schön, dass nicht alles aus einer Sicht geschrieben ist, sondern verschiedene Charaktere zu Wort gekommen sind. Im Großen und Ganzen hatte die Geschichte auch einen roten Faden, der sich durchgezogen hat. Doch weder die Handlung, noch die Charaktere oder das Ende konnten mich überzeugen. Es gab nichts Neues, überraschendes oder wirklich spannendes zu erleben. Die Charaktere haben sich teilweise völlig daneben benommen. So, als wäre das, was zehn Minuten vorher passiert ist, gar nicht mehr in ihrem Bewusstsein. Auch das Ende hat mich maßlos enttäuscht, denn es umpackt die zuvor aufgebauschte Dramatik mit Watte. Alles scheint halb so wild gewesen zu sein und jetzt können alle glücklich und zufrieden leben. Meinerseits ist das Buch eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Wenn das wichtigste Lebensmittel nicht mehr selbstverständlich ist

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Eines Tages ist es soweit. Die Menschen in Kalifornien drehen den Wasserhahn auf, aber es kommt nicht ein einziger Tropfen Wasser heraus; nicht in der Straße; nicht in der Stadt. Und es ist Sommer!
Als ...

Eines Tages ist es soweit. Die Menschen in Kalifornien drehen den Wasserhahn auf, aber es kommt nicht ein einziger Tropfen Wasser heraus; nicht in der Straße; nicht in der Stadt. Und es ist Sommer!
Als Alyssas Eltern auf der Suche nach Wasser verschwinden, macht sie sich gemeinsam mit ihrem Bruder und einem Freund aus der Nachbarschaft auf die Suche nach ihnen. Gleichzeitig beginnt die Suche nach Wasser, da die Vorräte schnell erschöpft sind. Schon bald entbrennt unter den Menschen ein bitterer Kampf ums Überleben; und die Jugendlichen stecken mitten drin.
Das Autorenteam macht hier auf ein brisantes Thema aufmerksam; nämlich unseren Umgang mit dem wichtigsten Lebensmittel, Trinkwasser. Während ihrer such nach den Eltern erleben wir die Veränderungen hautnah mit. Unter den Menschen entsteht eine erbitterte Konkurrenz um den Besitz der letzten Wasservorräte. Und hier zeigt sich dann auch die wahre Natur der Menschen. Während einige noch bereit sind zu helfen und zu teilen, macht sich bei anderen der blanke Egoismus breit. Es wird auch nicht davor Halt gemacht, den Konkurrenten zu töten.
Auch wenn man den Eindruck hat, dass dieses Buch an manchen Stellen sehr nach Hollywood schreit, ist die Story doch insgesamt sehr gelungen. Die Charaktere der Jugendlichen wurden gut entwickelt und verändern sich auf glaubhafte Weise während ihrer Suche.
Das Thema selbst ist aktueller denn je. Zumal immer wieder Diskussionen um die Privatisierung der Trinkwasserversorgung aufkommen. Auch wäre dies eine passende Lektüre für all diejenigen, denen es am wichtigsten erscheint im Sommer den englischen Rasen stundenlang zu wässern, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass in einigen Gegenden der Welt Trinkwasser schon heute Luxus bedeutet.
Ich kann diesem Buch nur eine große und weite Verbreitung wünschen; unserem wichtigsten Lebensmittel zu Liebe.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Ein letzter Tropfen Spannung fehlt

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Wie geht man mit einer nationalen Krise um, die durch eine Wasserknappheit ausgelöst wird? Diese Frage haben sich die Brüder Neal & Jarrod Shusterman gestellt.

In Kalifornien gibt es kein Wasser mehr. ...

Wie geht man mit einer nationalen Krise um, die durch eine Wasserknappheit ausgelöst wird? Diese Frage haben sich die Brüder Neal & Jarrod Shusterman gestellt.

In Kalifornien gibt es kein Wasser mehr. Die Wasserhähne geben keinen Tropfen mehr ab. Das führt dazu, dass in den Supermärkten sämtliche Getränke und Eis innerhalb kürzester Zeit ausverkauft sind. Denn niemand weiß, wann und ob das Wasser zurück kommt, und wieviel da kommt. Die Katastrophenhilfe lässt auf sich warten. Und so sind selbst die ergatterten Wasservorräte knapp, und schnell aufgebraucht. Wohl dem, der sich an die Notfallregelungen gehalten hat, und Vorräte gebunkert hat. So hat auch Keltons Familie sich vorbereitet, und Lebensmittel und Getränke zuhause. Das zieht natürlich erstmal den Neid der Nachbarn auf sich. Keltons Vater verteidigt die Vorräte gewaltsam, und ist nicht bereit zu teilen. Kelton selber sieht das aber anders, und spielt der Nachbarstochter Alyssa Wasser zu.

Alyssa Eltern machen sich auf den Weg, um am Strand bei den Versorgungsmaschinen Wasser zu ergattern, und lassen Alyssa mit ihrem Bruder allein. Als die Eltern jedoch nicht zurück kommen, machen sich Alyssa und ihr Bruder mit Kelton auf den Weg, um die Eltern zu finden. Unterwegs treffen sie auf eine neue Gefährtin. Jedoch gestaltet sich die Suche nach den Eltern sehr schwierig, und die Jugendlichen flüchten in die Berge, um in Keltons Notfallbunker unterzukommen. Wird das gelingen?

Dry ist eins der Endzeitszenarien, die einen besonders gruseln. Wasser ist ein Grundbedürfnis, ohne Wasser geht nichts. Kein Kochen, keine Wäsche, und da der Körper aus ca. 70% Wasser besteht, kann der Mensch eher ohne Essen klar kommen als ohne Wasser. So ist die Panik groß der Menschen in Kalifornien. Die Moral der Menschen sinkt innerhalb kürzester Zeit drastisch, Überfälle sind an der Tagesordnung. Jeder ist sich selbst dem nächsten, nur wenige halten zusammen.

Das Szenario, das die Brüder Shusterman aufgegriffen haben, gefällt mir. Hier geht es ums nackte Überleben. Es wird mit harten Bandagen verhandelt. Viele Situationen sind sehr beängstigend, und halten der Gesellschaft den Spiegel vor. Gerade in Zeiten der Corona-Krise mag man sich gar nicht ausdenken, was aus menschlichem Verhalten wird, wenn die Krise sich weiter zuspitzt.

Dennoch konnte mich Dry nicht ganz überzeugen. Es ist sehr detailliert beschrieben, und doch konnte mich die Stimmung nicht ganz einfangen. Ein letzter Hauch Spannung fehlte mir. Deswegen gibt es einen Punkt Abzug.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Tropf, tropf

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Jeder, der sich in den Genres Fantasy und dystopischen Erzählungen halbwegs auskennt, hat den Namen Shusterman schon mal gehört, behaupte ich. Sei es Scythe oder die Vollendet-Reihe, man hört kaum was ...

Jeder, der sich in den Genres Fantasy und dystopischen Erzählungen halbwegs auskennt, hat den Namen Shusterman schon mal gehört, behaupte ich. Sei es Scythe oder die Vollendet-Reihe, man hört kaum was anderes als Lobeshymnen auf seine Bücher und daher war ich sehr gespannt auf meine erste Shusterman-Erfahrung. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und unglaublich neugierig gemacht, denn dass der Menschheit das Wasser ausgeht, ist eine der größten Horrorvorstellungen, die man sich machen kann.

Tatsächlich hat mich das Buch wie erhofft alles andere als enttäuscht. Angefangen mit den Schilderungen aus der Ich-Perspektive verschiedenster Figuren, die es dem Leser ermöglichen, tief in die Geschichte einzutauchen und sich dem Geschehen so nah wie möglich zu fühlen, bis hin zur unkomplizierten Umgangssprache, die dem Alter der Protagonisten geschuldet ist und dafür sorgt, dass man nur so durch die Seiten fliegt.

Die Protagonisten könnten unterschiedlicher kaum sein. Alyssa ist das nette Mädchen von nebenan, sie und ihr kleiner Bruder Garrett sind in normalen, bürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen und sie wirkt auf den ersten Blick wie die rationalste von allen. Ich konnte mich mit ihr am besten aus der Gruppe identifizieren und mir war sie meist auch am sympathischsten, wenn sie nicht gerade einen ihrer Zicken-Anfälle hatte.
Kelton dagegen, Alyssas Nachbar der heimlich für die schwärmt, ist von vielen als Freak verschrien, da seine Familie sich schon lange und intensiv auf eine bevorstehende Katastrophe vorbereitet hat. Ich fand die Art, wie er aufgewachsen ist und wie er denkt, ziemlich faszinierend, insbesondere jetzt, wo sie Bemühungen seiner Familie tatsächlich Anwendung finden.
Die letzte für mich wichtige im Bunde ist Jacqui, eine taffe aber manchmal auch etwas einsame Überlebenskünstlerin, die in ihrem jungen Leben schon so einiges durchmachen musste und bereits früh auf sich allein gestellt war. Von ihr war ich nicht minder beeindruckt, aber eher auf eine bewundernde Weise, anders als bei Alyssa, die ich tatsächlich gut verstehen konnte.

Der sogenannte Tap-Out, das Versiegen des Wassers aus den Hähnen und sonstigen Leitungen, zeigt, wie schnell sich das Gesicht der Menschheit wandelt, wenn es vor lebensbedrohende Probleme gestellt wird. Die Notlage wurde langsam aufgebaut und ist dann immer intensiver geworden, sodass ich mich beim Lesen oft genau so unwohl bis hin zu panisch gefühlt habe wie die Figuren. Man denkt anfangs noch, dass es schon nicht so schlimm wird, hofft und bangt und leugnet. Doch als sich dann tatsächlich der volle Ernst der Lage abzeichnet, fallen auf einmal alle Masken. Nachbarn, die man vorher verachtet hat, werden auf einmal zu Freunden, nur weil sie etwas besitzen, was man selbst gern hätte. Und wenn Freundlichkeit und Geschleime und zuletzt auch Betteln nicht helfen, wird der Mensch zur Bestie und holt sich einfach gewaltsam, was er braucht.

Für mich war das einfach nur erschreckend zu lesen, vor allem weil alles unglaublich detailliert und realistisch beschrieben wurde. Ich konnte mir regelrecht ausmalen, wie unsere Zivilisation nach und nach zu Grunde geht. Tatsächlich hatte es sogar so weit Auswirkungen auf mich, dass ich mich nach dem Lesen ziemlich mies gefühlt habe, wenn ich das Wasser mal zu lange habe laufen lassen. Nie hätte ich gedacht, dass ein Buch mich so beklemmen und ängstigen könnte beim Lesen, und das nicht mal wegen irgendwelcher Horror-Elemente, sondern wegen einer durchaus realistisch scheinenden Gefahr.

Mein Fazit:
Ein Buch, was zum Nachdenken einlädt und gleichzeitig hervorragend unterhält. Spannend, rasant und für mich bis fast zuletzt mit ungewissem Ausgang. Einfach brilliant! Mir hat es unglaublich gut gefallen und ich kann es definitiv weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Die letzten Tage

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Das Autorenduo ,Vater und Sohn ,lassen mit ihrem eindringlichen ,flüssigen Schreibstil vor meinem inneren Auge ein düsteres ,gut durchdachtes Szenario entstehen.

Bei diesem fiktiven Roman handelt es ...

Das Autorenduo ,Vater und Sohn ,lassen mit ihrem eindringlichen ,flüssigen Schreibstil vor meinem inneren Auge ein düsteres ,gut durchdachtes Szenario entstehen.

Bei diesem fiktiven Roman handelt es sich um eine Dystopie mit realistischem Bezug.
Es geht um die Verknappung von dem lebenswichtigen Rohstoff Wasser.
In Kalifornien gibt es von jetzt auf gleich kein Wasser.
Der Ideenreichtum der Bevölkerung um an Wasser zu gelangen, ist enorm.
Die Protagonisten Allyssa, Jacqui, Kelton, Garrett und Henry finde ich gut beschrieben.
Jeder hat seine eigene Philosophie ,die Sie zu einem Zweckbündnis zusammen bringt.
Durch die verschiedenen Erzählperspektiven ist es für mich gut nachvollziehbar, was in den Köpfen der Erwachsenen und Protagonisten vor sich geht .
Das Szenario fängt schon heftig an und es ist im Verlauf immer noch eine Steigerung möglich.
Es ist sehr beklemmend, wie ursprünglich friedliche Zeitgenossen sich durch den Wassermangel verändern können.
Es kommt zu bizarren Begegnungen, die leider nicht immer friedlich gelöst werden können.
Trotz des düsteren Inhalts habe ich diesen Roman gerne gelesen .

Die Autoren zeigen in diesem Roman auf,das man sorgfältiger mit der Erde und seinen Ressourcen umgehen sollte.
Insbesondere der Tatsache ,das schon jetzt ein großer Teil der Weltbevölkerung keinen Zugang zum frischen Trinkwasser hat.

Eigentlich ein Jugendroman, den aber Erwachsene auch sehr gut lesen können.
Eine klare Leseempfehlung von mir.

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