Cover-Bild Davor und Danach
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 21.01.2019
  • ISBN: 9783791501000
Nicky Singer

Davor und Danach

Überleben ist nicht genug
Birgit Salzmann (Übersetzer)

Was zählt, wenn die Welt am Abgrund steht? Verändern Klimawandel und Flucht unsere Menschlichkeit? Die 14-jährige Mhairi lebt in einer Welt, in der es zu viele Menschen gibt und Wasser nur noch im Norden zu finden ist. Sie besitzt zwei Dinge: einen Revolver und ihre Papiere. Ihr einziges Ziel ist es, zu überleben. Dank ihrer Papiere wird es Mhairi bis in den Norden schaffen. Hoffentlich. Doch dann trifft sie kurz vor dem Grenzpunkt einem kleinen Jungen. Ist sie bereit, alles für ihn zu riskieren? Spannend, politisch und hochaktuell – dieser Roman von Nicky Singer ist so brisant wie die Jugendbücher „Die Wolke“ oder „Nichts“ von Janne Teller. Eine berührende Geschichte über Klimawandel, Überbevölkerung und den Umgang mit Flüchtlingen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2019

Bedrohung einer Zukunftswelt

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Viele Jahrzehnte in der Zukunft. Wir Menschen in der Gegenwart hätten diese Welt nicht mehr erlebt. Aber man erinnert sich noch daran. Denn es wurden über die ersten Klimaveränderungen und den vielen ...

Viele Jahrzehnte in der Zukunft. Wir Menschen in der Gegenwart hätten diese Welt nicht mehr erlebt. Aber man erinnert sich noch daran. Denn es wurden über die ersten Klimaveränderungen und den vielen flüchtenden Menschen auf dem Planeten Erde erzählt. In dieser Zukunftswelt lebt die sechzehnjährige Mhairi. Gerade versucht sie aus der sudanesischen Wüste zu entkommen, in der sie einige Jahre mit ihren Eltern gelebt hat. Bei einem tragischen Unglück von unglücklichen Umständen verlor sie erst ihre Mutter und dann ihren Vater. Auf ihrer Reise aus der Wüste in ihre Heimat Schottland begleitet sie ein sechsjähriger Junge. Zuvor ging er mit einem Mann. Mhairi weiß nicht, ob es ihr Vater oder ein Unbekannter war. Denn der Junge spricht nicht. Er schaut, er starrt und bleibt stumm. Mhairi gibt ihm den Namen Mo. Schon einmal gab Mhairi einem anderen Jungen diesen Namen. Er hieß Muhammad, er konnte sprechen, aber auch ihn ereilte das Schicksal in dieser schwierigen Welt des Überlebens. Mhairi wandert in den Norden, und hofft, je anzukommen. Ihr Ziel ist, ihre Großmutter wiederzusehen. Mo ist die ganze Zeit bei ihr. Aber da Mo nicht spricht und keine Papiere hat, entwickelt sich die Reise nach Hause als problematisch.
Nicky Singer ist eine britische Autorin, die bereits einige Jugend- und Erwachsenenbücher geschrieben hat. Bisher gehört sie zu den weniger bekannten Buchautorinnen. Die Autorin beschreibt mit dieser Zukunftsvision eine Welt, in der Menschen versuchen zu überleben. Es gibt keine richtigen Staatsgrenzen mehr, sondern geografische und landschaftliche Gegebenheiten, die die Kulturen voneinander trennen. Wenn es überhaupt noch Kulturen gibt. Wüste um den Äquator und Festland sowie Inseln nördlich des Äquators existieren. Umwelt und Klima sind stark betroffen. Kaum Lebensmittel und Wasser sind vorhanden. Ein Szenario, das in entfernter Zukunft sich in der Realität zuspitzen könnte. Nicky Singer greift ein aktuelles Thema auf, nämlich die Umwelt und Klimaveränderungen. Sie zeigt auf, wie sich die Welt verändern kann. Ihre Figuren Mhairi, Mo, ihre Großmutter und Randfiguren zeigen anhand von moralischen und emotionalen Momenten, was es heißt, um das Überleben zu kämpfen. Mit welchen Folgen die Menschen sich konfrontieren müssen, wenn das Klima schon lange zerstört wurde. Mhairi ist selbst fast noch ein Kind, aber sie muss gegenüber den kleinen Jungen Verantwortung übernehmen. Sie zeigt Stärke, obwohl sie auch an ihre Grenzen stößt. Unterschiede von Kultur und Sprache werden deutlich in diesem Roman aufgezeigt. Aber hier sind Kulturen, Hautfarbe und Alter eine untergeordnete Rolle, denn das nackte Überleben spielt eine Rolle. Starke, aussagekräftige und überzeugende Charaktere bilden einen phänomenalen Plot.
Bisher ist dieser Jugendroman für mich das Lesehighlight im Jahre 2019 im Genre Jugendromane. Aktueller denn je ist dieser Roman, den die Autorin auf eine nachdenkliche Weise geschrieben hat. Jedem Jugendlichen ab 14 Jahre würde ich diese Geschichte ans Her legen.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Ein Leben im Davor und Danach...

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Mhairi lebt nicht, sie kämpft. Jeder Tag ihres Lebens gleicht einem Kampf ums Überleben, denn die Welt ist nicht mehr so, wie sie einmal war. Es gibt zu viele Menschen, zu wenig Wasser und die Grenzen ...


Mhairi lebt nicht, sie kämpft. Jeder Tag ihres Lebens gleicht einem Kampf ums Überleben, denn die Welt ist nicht mehr so, wie sie einmal war. Es gibt zu viele Menschen, zu wenig Wasser und die Grenzen sind geschlossen. Eine Pistole ohne Munition, ihre Papiere und eine Wasserflasche sind ihre wichtigsten Besitztümer, denn seit dem Verlust ihrer Eltern ist die Vierzehnjährige komplett auf sich allein gestellt. Ihr einziger Lichtblick scheint da nur noch ihre Großmutter, welche auf der schottischen Insel Arran lebt. Bewaffnete Drohnen und Grenzkontrollen sind da noch die kleinere Gefahr. Als es auf ihrer beschwerlichen Reise zu einer unerwarteten Begegnung kommt, muss Mhairi sich entscheiden. Wird sie es schaffen, in einer Welt wie dieser zu überleben?

Dieses Buch konnte mich direkt an seine Handlung fesseln. Nicky Singer ist mit ihrem packenden und ausdrucksstarken Schreibstil ein düsteres und zugleich hoffnungsvolles Werk gelungen, welches mich so schnell nicht mehr loslassen wird. Die Lebensumstände und Widrigkeiten einer doch nicht unrealistischen Welt, welche die Autorin mit ihrer atmosphärischen Schreibweise schildert, konnten mich direkt in ihren Bann ziehen. Man bekommt zudem ein gutes Gespür für die Emotionen und Handlungen der Protagonisten, welche zudem durch die detaillierten Beschreibungen der Autorin stets authentisch wirkten. Insgesamt konnte mich "Davor und Danach" inhaltlich sehr begeistern. Aber auch äußerlich ist "Davor und Danach" einfach ein absolutes Schmuckstück. Die Covergestaltung ist schlicht uns zugleich atemberaubend schön, weshalb sich dieses Buch auch hervorragend als Geschenk eignet. Insgesamt ist Nicky Singer eine großartige Geschichte gelungen, welche mich von der ersten Seite an begeistern konnte.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Absolut lesenswert

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Dieses Szenario beschreibt eine gar nicht so unwirkliche Zukunft: Das Klima hat die Erde so sehr erwärmt, dass ein Überleben nur noch auf der nördlichen Erdhalbkugel möglich ist. Hunderttausende Menschen ...

Dieses Szenario beschreibt eine gar nicht so unwirkliche Zukunft: Das Klima hat die Erde so sehr erwärmt, dass ein Überleben nur noch auf der nördlichen Erdhalbkugel möglich ist. Hunderttausende Menschen fliehen aus den südlichen Regionen wie Afrika in den Norden, der wiederum aufgrund der Überbevölkerung aus allen Nähten platzt. Sogenannte Auffanglager werden für die Flüchtlinge errichtet, die jedoch eher Gefängnissen gleichen. Das Fremde wird gehasst und weggesperrt, Vorschriften und Grenzen gelten mehr als Menschlichkeit.


In dieser Welt versucht Mhairi zu überleben. Das schafft sie nur, indem sie alle schlimmen Erfahrungen in ihrem Inneren "wegschließt" und so tut, als gäbe es sie nicht. Auf ihrer Flucht begegnet sie schließlich einem kleinen Jungen, der ebenfalls eine solche "Festung" in seinem Herzen errichtet hat. Mhairi muss sich entscheiden: Versucht sie, sich selbst zu retten oder soll sie sich um diesen Jungen kümmern?

Mit dieser und vielen weiteren existenziellen Fragen muss Mhairi sich auseinandersetzen, ohne dabei sich selbst und den Verstand zu verlieren. Die Autorin schafft es wirklich, diese schwierigen Themen spannend zu verpacken und weiterzuspinnen. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, so sehr hat mich das Schicksal von Mhairi gefangen genommen. Der spezielle Schreibstil betont die emotionale Seite der Geschichte und lässt den Leser an Mhairis verzweifelten Gedanken teilhaben. Und immer wieder habe ich mir beim Lesen die Frage gestellt: Wie würde ich mich verhalten?

Einige Schilderungen haben mich auch an die Zeit aus dem Nationalsozialismus erinnert. Besonders die Schilderungen von der Aufnahme im Auffanglager ließ mich gleich an ein KZ denken. Im Verlauf war es dann nicht ganz so schlimm, aber trotzdem hat es mit Menschenwürde nichts mehr zu tun. In einer anderen Szene campieren die Flüchtlinge bei Kälte auf einem Friedhof, und nur ein einziger Mensch hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein paar warme Decken zu stricken und zu verteilen.

Diese paar Beispiele aus dem Buch zeigen schon, wie bewegend die Geschichte ist. Sie hallt noch lange nach, wenn man es beendet hat. Besonders für empfindsame und feinfühlige Jugendliche kann ich es empfehlen, die sich gern Gedanken über das Leben, die Zukunft der Welt und die Frage nach Gerechtigkeit machen. Ich fand diese Geschichte bedrohlich, ergreifend, hoffnungsvoll und hochaktuell. Für mich jetzt schon ein Jahreshighlight von einer Autorin, die ich ab sofort im Auge behalten werde!

Veröffentlicht am 03.02.2019

Radikal, ehrlich, eindringlich

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Es gibt Bücher die klingen auch nach dem Lesen noch lange nach. Weil sie so intensiv sind, so einprägend und schockierend.
"Davor und Danach" gehört für mich seit heute dazu. Das Buch wird als Dystopie ...

Es gibt Bücher die klingen auch nach dem Lesen noch lange nach. Weil sie so intensiv sind, so einprägend und schockierend.
"Davor und Danach" gehört für mich seit heute dazu. Das Buch wird als Dystopie gehandelt und ist aber dennoch aktuell wie nie. Die vermeintliche Zukunftsvision gibt es auch heute schon. Die Geschichte befasst sich auf sehr eindringliche Art und Weise mit dem Themen Flucht und Menschlichkeit.
Mhairi ist zu Beginn des Buches fast schon am Ziel und wir steigen ein als sie auf den Jungen trifft. Mhairi hat einen sehr ungewöhnlichen Erzählstil. Die Flucht ist nicht spurlos an ihr vorbei gegangen und was sie alles auf dieser erlebt hat, mag ich mir gar nicht ausmalen. Der Schreibstil lässt sich am Besten mit kurz, radikal und simpel beschreiben. Ich muss zugeben, dass ich mich daran erst einmal gewöhnen musste. Dennoch empfand ich ihn als sehr passend, denn Mhairi beschönigt nichts, umschreibt nichts und nennt oft die klaren und harten Fakten. Vieles wirkt wie eine Ohrfeige. Knallhart werden sehr brisante Themen wie Fremdenhast, Flüchtlingsprobleme und fehlende Menschlichkeit ohne Scheuklappen angesprochen. Radikal eben.
Die Ereignisse der Flucht verarbeitet Mhairi in kurzen Rückblenden, soweit man da von einer wirklichen Verarbeitung sprechen kann, denn Mhairi ist ein gebranntes Kind und hat in ihren jungen Jahren schon zu viel Schreckliches erlebt.
In mein Herz geschlossen habe ich den Jungen, was wirklich faszinierend ist, denn der Junge ist kein Kind großer Worte. Eigentlich ist er auch eher eine Nebenfigur. Dennoch mochte ich ihn sehr gern, denn er ist die eigentliche Schlüsselfigur. Durch ihn beginnt Mhairi umzudenken. Über das Ende möchte ich nicht schreiben, denn das hat mich völlig überrascht. Nur soviel, es werden keine Lösungen für die angesprochenen Probleme benannt. Diese sollte man selbst finden.

Mein Fazit

"Davor und Danach" ist eine Dystopie die nichts beschönigt und radikal der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Die Geschichte hat mich zum Weinen gebracht und zum Denken angeregt. Die ganze Geschichte ist wie eine Ohrfeige. radikal, ehrlich und leider auch aktuell wie nie.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Anders als erwartet

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Das Cover ist wow. Und es gefällt mir das der Titel an den Seiten gedruckt ist, der Klappentext ist innen vorne. Das Cover spiegelt sich auf weißen Grund auch auf der Rückseite.
Ich weiß noch ...

Das Cover ist wow. Und es gefällt mir das der Titel an den Seiten gedruckt ist, der Klappentext ist innen vorne. Das Cover spiegelt sich auf weißen Grund auch auf der Rückseite.
Ich weiß noch nicht wirklich was ich hier von halten soll. Es gefällt mir. Es erinnert mich beim lesen an ein Tagebuch. So Schreibweise teilweise. Es erinnert mich nicht durchweg an dem Stil eines Tagebuches, aber besonders am Anfang war es so.

Man kann diese Geschichte ganz gut auf die heutige Situationen spiegeln, so würde ich mir den beschwerlichen Weg heute zumindestens vorstellen. Und es wird in einigen Ländern garantiert so sein.


Man erfährt nach und nach was mit Mhairi und ihren Eltern passiert ist, sie wendet sich in Gedanken oft an Papa und Muma, überlebt so.
Eigentlich will sie sich auf niemanden mehr einlassen, aber da kommt dieser Junge und doch bringt sie es nicht über sich ihn alleine zurück zulassen. Die beiden fangen an eine Einheit zu bilden, die beiden erleben einiges auf ihrer Reise, es schweißt die beiden enger zusammen und doch zeigt uns das Ende eine grausame Realität.