Cover-Bild Als wir Tanzen lernten
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.02.2022
  • ISBN: 9783570166314
Nicola Yoon

Als wir Tanzen lernten

Dagmar Schmitz (Übersetzer)

Evie hat der Liebe abgeschworen. Doch die Liebe hat andere Pläne ...

Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Erst recht nicht, als etwas Unfassbares geschieht – sie kann plötzlich die Zukunft von Liebespaaren voraussehen: Alle Liebesgeschichten enden tragisch. Evie versucht noch, mit ihrer seltsamen Gabe zurechtzukommen, als sie bei einem Tanzkurs auf X trifft, der alles verkörpert, was Evie ablehnt: Abenteuerlust, Risikobereitschaft, Leidenschaft. X lebt nach dem Motto, zu allem Ja zu sagen – auch zu dem Tanzwettbewerb, den er und Evie gemeinsam antreten. Evie will sich auf keinen Fall in X verlieben. Doch je länger sie mit X tanzt, desto öfter stellt sie infrage, was sie über das Leben und die Liebe zu wissen glaubt. Ist die Liebe das Risiko vielleicht doch wert?

Romantisch, berührend, hochemotional – der neue umwerfende Liebesroman von der »Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt«-Nr.-1-New-York-Times-Bestsellerautorin!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2022

Wirklich schöner Jugendroman, der zum Nachdenken anregt

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Dieses Buch ist so viel mehr, als ein einfacher Liebesroman, den man bei dem Cover und Klappentext erwartet. Es beschäftigt sich mit einigen wichtigen Themen und an ein paar Stellen war es auch richtig ...

Dieses Buch ist so viel mehr, als ein einfacher Liebesroman, den man bei dem Cover und Klappentext erwartet. Es beschäftigt sich mit einigen wichtigen Themen und an ein paar Stellen war es auch richtig ernst.

Die Autorin schafft es mit ihrem angenehmen Schreibstil, der sich wirklich flüssig und schnell lesen ließ, die Geschichte wirklich schön abzurunden und auch bei den teils ernsten Themen eine gewisse Lockerheit in das Buch zu bringen.
Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat war, dass es kein "Leiththema" gab, also ein Thema, um das sich die ganze Geschichte dreht, da immer ein neues ins Spiel kommt. Aber der Rest, also die Charaktere, das Setting, die Story an sich und die Message mochte ich wirklich sehr gerne, auch wenn das Ende ein bisschen aus dem Nichts gekommen ist.

Beide Protagonisten mochte ich wirklich sehr gern, auch wenn mein Herz eher den Nebencharakteren gehört.
Evie ist ein Kopf-Mensch und hat nach der Scheidung ihrer Eltern den Glauben an die Liebe verloren.
X ist im Grunde das genaue Gegenteil von ihr. Er ist Musiker, lebt im Hier und Jetzt und ist auch sehr impulsiv.
Gemeinsam fand ich die beiden echt toll. Sie haben sich ergänzt und das beste im jeweils anderen hervorgebracht und sich auch gegenseitig geholfen, zu wachsen.

Fazit:

Selten hab ich einen Jugendroman gelesen, der mich so zum Nachdenken gebracht hat und das zum Selbstreflektierten anregt.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Ein Buch zum Fallenlassen

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"Als wir tanzen lernten" war ein wunderbares Young Adult Buch, was ich sehr genossen habe zu lesen. Es war süß, humorvoll, hat einige tiefgründige Themen behandelt und alles erfüllt, was ich von einem ...

"Als wir tanzen lernten" war ein wunderbares Young Adult Buch, was ich sehr genossen habe zu lesen. Es war süß, humorvoll, hat einige tiefgründige Themen behandelt und alles erfüllt, was ich von einem Buch aus diesem Genre erwarte.
Der Klappentext weist aber schon darauf hin, dass diese Geschichte noch viel mehr bereithält als das. Ein übernatürlicher Aspekt und viele unerklärbare Situationen verliehen der Geschichte das gewisse Etwas.

Ab der ersten Seite war ich komplett im Buch, in Los Angeles, und dank dem wunderbaren Schreibstil der Autorin konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Atmosphäre war wunderschön, teilweise auch herzzerreißend, und ich habe oft mitgefiebert. Besonders toll fand ich, dass es in diesem Buch um das Tanzen ging, ich mochte diese Szenen auch besonders gerne, nicht nur wegen der Tanzlehrerin Fifi. Dabei war vielleicht nicht immer alles so realitätsgetreu, aber das hat die magische Atmosphäre nicht gemindert. Außerdem fand ich den Humor wirklich gut, an einigen Stellen musste ich sehr lachen.

Evie war ein Charakter, der es mir nicht immer leicht gemacht hat. Sie hat ein großes Herz – und Angst – was sie hinter einer kratzbürstigen Mauer versucht zu verbergen. Es hat sie sehr verletzt, als sich ihre Eltern getrennt haben und deswegen zeigt sie der Welt ihren Schmerz in Form von Wut. Dadurch habe ich nicht alle Handlungen auf Anhieb verstanden, aber im Nachhinein immer nachvollziehen können. Evie hat durch die Trennung ihrer Eltern jeglichen Glauben an die wahre Liebe verloren und gibt sogar ihre gesamten Liebesromane weg. Im Laufe des Buches macht sie eine wirklich erstaunliche Entwicklung durch, die zwar nicht unvorhersehbar, aber spannend und schön zu verfolgen war.
Auch die anderen Charaktere – allen voran X – habe ich sehr ins Herz geschlossen. Ich mochte ihn von der ersten Seite an, als er im Buch aufgetaucht ist und das hat sich auch nicht geändert. Evie und er waren absolut cute zusammen.

In vielen Rezensionen habe ich gelesen, dass sie das Ende unpassend fanden und die Message auch ohne dieses gut rübergekommen wäre. Das sehe ich aber nicht so, im Gegenteil – es hat in meinen Augen die Geschichte eher positiv beeinflusst und hebt sie von anderen ab.
Ich habe mir einiges markiert, weil ich viele Aussagen einfach so wahr und die Message dahinter so wichtig fand.

Im Endeffekt ein definitiv empfehlenswertes Jugendbuch! Das Buch hat mit all seinen Facetten für mich definitiv funktioniert, auch wenn ich gegen mehr Seiten auch nichts einzuwenden gehabt hätte.

Außerdem möchte ich noch anmerken, dass ich die Covergestaltung unglaublich schön finde und sehr froh bin, dass das englische Cover für die Übersetzung übernommen wurde!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Ein Buch übers tanzen und mehr

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Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Deswegen räumt sie ihre Liebesromane aus dem Regal und macht sich mit dem Fahrrad auf den Weg zu einem kleinen Bücherschrank. Dort trifft sie eine ältere Frau, die ...

Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Deswegen räumt sie ihre Liebesromane aus dem Regal und macht sich mit dem Fahrrad auf den Weg zu einem kleinen Bücherschrank. Dort trifft sie eine ältere Frau, die sie dazu überredet ein Buch mitzunehmen. Das Buch, das Evie aussucht führt sie in ein kleines Tanzstudio wo sie auf X trifft. Der junge Mann lebt nach dem Motto zu alles Ja zu sagen und so willigt er auch ein mit Evie an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen. Evie will sich auf keinen Fall in X verlieben, doch mit jedem Tanz stellt sie infrage, was sie über die Liebe glaubt.

Von Nicola Yoon hab ich schon zwei Bücher gelesen. Als wir tanzen lernten steht auf meiner Wunschliste seit das Buch erschienen ist. Als ich die Möglichkeit hatte, das Buch auszuleihen, hab ich nicht gezögert.
Evie hat Liebesromane geliebt und das hat schon gereicht, damit ich sie gerne mag. Ich konnte mir Evie sehr gut vorstellen, ich mochte ihre Art von Anfang an. Auch ihre Sprüche fand ich toll. Auch wie sie zu ihrem Vater stand konnte ich verstehen und auch wie sie sich entscheidet.
X fand ich ein bisschen geheimnisvoll. Seine frohe Art und dass er zu allem Ja sagt hat mir super gefallen.
Die Tanzlehrerin Fifi war meine Lieblings Nebenfigur. Mit ihrem Akzent und vor allem ihren Sprüchen, hat sich mich öfters zum lachen gebracht.
Evies Freundinnen fand ich toll. Vorallem die Szenen mit allen zusammen und ihre Fragerunden, haben mir gefallen.
Vom Schreibstil her hat mir das Buch gut gefallen. Ich bin super ins Buch gekommen und konnte mir die Szenen gut vorstellen, was immer ein gutes Zeichen ist. Die Beschreibungen von den Orten, Personen und dem Tanzstudio fand ich sehr realistisch. Die Proben waren so schön beschrieben sodass ich das auch fürs Finale erwartet habe. Das ging mir dann ein bisschen zu schnell und war mir ein bisschen zu wenig.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Vorallem die eingebauten Themen haben mir gefallen und ein kleiner Hauch Musik gab dem ganzen noch mal einen Tick. Ich hoffe auf mehr Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Schöne Message, aber für mich leider nicht immer ganz rund

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Evies Eltern haben sich getrennt und für Evie bricht dazu ihre Welt zusammen. Sie glaub nicht mehr an die Liebe. Nachdem sie eine Begegnung mit einer älteren Dame hatte, kann sie plötzlich die Liebesgeschichte ...

Evies Eltern haben sich getrennt und für Evie bricht dazu ihre Welt zusammen. Sie glaub nicht mehr an die Liebe. Nachdem sie eine Begegnung mit einer älteren Dame hatte, kann sie plötzlich die Liebesgeschichte von sich küssenden Paaren sehen. Und die nehmen alle immer kein gutes Ende. Bei dem Versuch diese Visionen wieder enden zu lassen kommt sie in ein Tanzstudio. Dort lernt sie dann nicht nur tanzen, sondern sie lernt dort auch X kennen. Die beiden fangen an für einen Tanzwettbewerb zu trainieren und kommen sich dabei immer näher. Doch Evie hat immer noch diese Visionen und glaubt einfach nicht an eine glückliche Beziehung.

Obwohl ich Menschen auf Buchcover überhaupt nicht mag, muss ich sagen, dass es mir hier wirklich gut gefällt. Es passt zu dem Buch und die Zeichnung ist wirklich schön. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich fand, das Buch ließ sich unglaublich flüssig und leicht lesen. So das ich es innerhalb von zwei Tagen beendet hatte. Leider war die Geschichte für mich aber nicht immer ganz rund. Das Evie bei ihrer ersten Probetanzstunde direkt so sehr gelobt wird und aufgefordert wird, an dem Tanzwettbewerb teilzunehmen, fand ich doch recht unrealistisch. Ja, die Sache mit den Visionen ist natürlich auch nicht realistisch, doch auf eine andere Art und Weise. Zudem hat es sich für mich im Mittelteil etwas gezogen. Für mich schien der Fokus da irgendwie etwas zu fehlen und es ging plötzlich kaum noch ums Tanze und die Visionen. Evie hat gar nicht mehr versucht, herauszufinden, wie sie diese beenden kann. Evie als Protagonistin fand ich teilweise etwas schwierig. Ich konnte ihre Abneigung gegen die Liebe, nach dem Erlebnis der Trennung ihrer Eltern, generell nachvollziehen. Doch in weiten Teilen fand ich sie auch einfach nur stur und sehr auf sich selbst bezogen. Nur weil sie mit dem Ende der Freundschaft nicht klar kommt, stößt sie ihre Freundinnen direkt von sich weg und gönnt ihnen ihr - wenn auch nicht all zu langes - Glück nicht. Sie entfernt sich von ihrer Familie, nur weil sie meint sie würde von allen verlassen und verletzt ohne mal genauer hin zu schauen wie es den anderen geht. Das ihre Schwester sie beispielsweise auch braucht um mit der Situation klar zu kommen. X als Protagonisten hingegen mochte ich wirklich. Ich mochte seine Einstellung zum Leben. Auch wenn er schon einen schweren Verlust in seinem Leben erlitten hat, versucht er doch irgendwie das Beste daraus zu machen und seinen Traum zu leben. Ich fand es schön, wie er versucht hat Evie dazu zu bringen auch mal das positive im Leben zu sehen und nicht immer nur das Ende. Das man etwas mehr im Hier und Jetzt leben sollte und die Liebe und das Leben genießen sollte, solange man kann. Ich fand es aber auch schade, dass der Aha-Effekt bei Evie gar nicht so wirklich durch die Visionen kam. Die haben sie ja eher noch in ihrer engstirnigen Art bestärkt, als sie von der Liebe zu überzeugen. Insgesamt auf ein schönes Jugendbuch, dass mich leider nicht an jeder Stelle überzeugen konnte, aber doch eine gute Message rüberbringt.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Ein bittersüßes Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt

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Meine Meinung

„Als wir tanzen lernten“ ist das neue Jugendbuch von Nicola Yoon und vor Kurzem im cbj-Verlag erschienen. Bereits ihre vorherigen Bücher „Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ und ...

Meine Meinung

„Als wir tanzen lernten“ ist das neue Jugendbuch von Nicola Yoon und vor Kurzem im cbj-Verlag erschienen. Bereits ihre vorherigen Bücher „Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ und „The Sun is also a Star – Ein einziger Tag für die Liebe“ haben mir sehr gefallen und mich tief berührt, deshalb war ich umso gespannter, wie mir ihr neuestes Buch gefallen wird.

Bevor ich näher auf die Geschichte an sich eingehe, noch ein paar Gedanken zum Cover: Auf diesem ist vor einem türkisen Hintergrund ein illustriertes tanzendes Pärchen abgebildet, ein erster Hinweis auf Evie und X, den beiden Protagonist:innen des Buches. Der deutsche Verlag hat hier das Originalcover übernommen und sehr schön gestaltet, sodass es ein echter Hingucker ist und einem direkt ins Auge fällt. So ganz meins ist das Cover aber tatsächlich nicht und auch der Klappentext konnte mich zunächst noch nicht überzeugen, da ich mit dem Thema Tanzen keine Berührungspunkte habe, aber meine positiven Erfahrungen mit der Autorin haben mich trotzdem überzeugt, dieses Buch zu lesen – und ich wurde keineswegs enttäuscht.

Das Buch wird aus der Sicht von Evie erzählt, die den Glauben an die Liebe verliert, nachdem sie ihren Vater in einer eindeutigen Situation mit seiner Affäre erwischt hat. Von diesem Moment und der folgenden Scheidung ihrer Eltern wird Evie so sehr erschüttert, dass sie den Kontakt zu ihrem Vater abbricht und nicht einmal mehr ihre eigentlich so geliebten Liebesromane lesen kann.

Wenn sowieso alle Beziehungen zum Scheitern verdammt sind, warum sich also einem unweigerlich folgenden Schmerz aussetzen?

Evie hat somit eine sehr pessimistische Sicht auf das Leben und vor allem die Liebe, um sich selbst vor jeglichem potentiellen Schmerz zu schützen.

Nach der Begegnung mit einer alten Dame kann Evie aber plötzlich die Zukunft von Liebespaaren sehen, doch dies bestärkt sie in ihrer negativen Perspektive nur noch weiter, denn die Beziehungen all dieser Liebespaare werden kein glückliches Ende nehmen. Die Nachforschungen zu ihrer neu gewonnenen Gabe führen sie schließlich in ein Tanzstudio, wo sie Xavier, genannt X, kennenlernt. X ist nach einem tragischen Erlebnis das genaue Gegenteil von Evie, er ist abenteuerlustig, risikobereit, leidenschaftlich und sagt zu allem Ja. Gerade diesen Gegensätzen ist es zu verdanken, dass Evie und X so gut zusammenpassen und dass Evie immer mehr zu einem Ausbrechen aus ihren gewohnten Denkmustern verleitet wird. Evies Charakterentwicklung ist wirklich sehr schön zu verfolgen; als Leser:in merkt man richtig, dass Evie wieder Vertrauen in die Liebe fassen will, aber noch davor zurückschreckt und zwischendurch Rückschritte macht. Dennoch zeigt ihr das Leben, dass es trotz aller endenden Beziehungen auch Seelenverwandtschaft und wahre Liebe geben kann, man muss sich nur auf die Suche danach machen.

Der Schreibstil von Nicola Yoon ist wie gewohnt flüssig und humorvoll; kurze Kapitel wie Nachrichtenverläufe, Bücherlisten und Dialoge lockern das Buch zusätzlich auf, sodass sich das Buch schnell lesen lässt.

Entgegen meiner Erwartung anhand Klappentext, Titel und Cover nahm das Thema Tanzen aber erstaunlicherweise nur einen relativ kleinen Raum in der Geschichte ein und war schnell abgehandelt. Da hätte ich mir persönlich ein bisschen mehr Ausarbeitung gewünscht, denn vor allem das Turnier, auf das das Tanztraining hingearbeitet hatte, war schnell erledigt und spielte danach gar keine Rolle mehr. Die wenigen Tanzszenen hatten allerdings auch etwas Gutes, denn dadurch ließ sich das Buch auch für mich als Tanzmuffel sehr gut lesen. Yoon hat also einen guten Mittelweg gefunden, um die Leser:innen nicht mit zu ausschweifenden Tanzszenen zu langweilen, aber trotzdem das Thema als Aufhänger für ihre Geschichte zu verwenden.

Auch Evies neugewonnene Gabe hat für meinen Geschmack zu wenig Raum eingenommen, was ich sehr schade fand, denn diese war für mich eigentlich eines der ausschlaggebenden Argumente dafür, das Buch zu lesen. Besonders die Aufklärung war mir dann zu einfach und schnell abgehandelt. Ich hätte insbesondere im Hinblick auf das Ende des Buches gerne noch mehr darüber erfahren, ob es möglich ist, die Zukunft zu beeinflussen und Evies Visionen so zum Positiven zu verändern oder ob alles Schicksal und Vorherbestimmung ist. An diesen Aspekt verschwendet Evie leider keinen einzigen Gedanken, was ich ein bisschen unlogisch fand.

Die Protagonist:innen des Buches haben mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn ich anfangs etwas Zeit gebraucht habe, um mit Evie und ihren pessimistischen Gedanken warm zu werden. X dagegen hat mich von Anfang an fasziniert, sodass ich es schön fand, im Laufe des Buches auch Näheres über seine Vergangenheit zu erfahren. Besonders zum Ende hin sind mir aber die gemeinsamen Szenen von Evie und X viel zu kurz gekommen, da hätte ich mir noch viel mehr Zweisamkeit für die beiden gewünscht, auch um mich besser in die Beziehung der Beiden hineinfühlen zu können. So bleibt Evies und Xs Beziehung leider auf wenige Szenen beschränkt und wird lediglich in kurzen Ausschnitten erzählt. Dies liegt auch daran, dass der Fortgang der Geschichte an bestimmten Stellen wie im Zeitraffer erzählt wurde, sodass hier mehr zusammenfasst als gezeigt wurde.

Sehr interessant fand ich auch Evies Freunde: Martin, Cassidy und Sophie. Besonders Martin ist etwas verschroben, aber dafür umso sympathischer; er ist einfach ein toller und enger Freund für Evie, dem sie all ihre Probleme wie auch ihre neugewonnene Gabe bedingungslos anvertrauen kann, was sie in dieser schwierigen Zeit, die sie durchmacht, mehr als gebrauchen kann. Im Laufe des Buches wird auch die Freundschaft zwischen den vier Freund:innen auf die Probe gestellt, was sehr berührend zu lesen war.

Schade fand ich allerdings, dass bestimmte Themen nur angerissen, aber nicht weiter ausgeführt wurden, wie zum Beispiel die Vergangenheit von Shirley, der neuen Freundin von Evies Vater. Hier hätte ich mir erneut mehr Tiefe gewünscht.

Insgesamt hat mich das Buch mehr als positiv überrascht, denn besonders zum Ende hin hat es mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt. Obwohl ich das Buch schon vor einigen Tagen beendet habe, hängt mir das Ende immer noch in Gedanken nach und hat mich dazu gebracht, mein eigenes Leben bzw. meine eigene Lebensphilosophie zu hinterfragen. Und genau dies ist etwas, dass ein gutes Buch für mich ausmacht: Wenn es mich sogar noch Wochen später beschäftigt und ich darüber nachgrübeln muss.

Evie hat mich immer mehr an mich selbst erinnert, denn auch ich bleibe lieber passiv, als ein negatives Ende und unweigerlichen Schmerz zu riskieren. Das Buch hat schön aufgezeigt, dass es sich manchmal lohnt, Risiken einzugehen und dass man dafür mit glücklichen Momenten belohnt wird, auch wenn der Ausgang am Ende vielleicht negativ sein könnte. Es kommt mehr auf den Weg an und auf die vielen Momente dabei, als auf das Ziel.

Fazit

„Als wir tanzen lernten“ von Nicola Yoon ist ein locker und humorvoll erzähltes Jugendbuch, das zum Ende hin einen ernsten Ton annimmt. Es hat mich mehr berührt, als ich jemals erwartet hätte und beschäftigt mich nach wie vor. Bei vielen Aspekten hätte ich mir aber viel mehr Tiefe und Ausarbeitung gewünscht, sodass das Buch von mir insgesamt 3,5 von 5 Sternen erhält.

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