Prophezeiungen für Jedermann
Der Klappentext des Buches hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Es hat irgendwie so was von Fantasy mit Dystopie angehaucht. Okay, dass die Geschichte an sich wirklich nichts mit Dystopie zu tun hat, ...
Der Klappentext des Buches hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Es hat irgendwie so was von Fantasy mit Dystopie angehaucht. Okay, dass die Geschichte an sich wirklich nichts mit Dystopie zu tun hat, merkt man dann recht schnell beim Lesen. Aber das macht gar nichts, denn die Geschichte kommt auch ohne den Dystopie-Teil super aus.
Es gibt eine Sache, die mich nach wie vor beschäftigt. Warum sind die Prophezeiungen überhaupt Pflicht? Was ist der Sinn darin? Ja, eigentlich könnte ich als Leser das einfach so hinnehmen. Möchte ich aber nicht, weil es mich wirklich interessiert.
Hier hätte ich mir auf jeden Fall mehr Tiefe gewünscht bzw. mehr Aufklärung. Das, was dort erklärt wird reicht mir einfach nicht.
Daneben gibt es ein weiteres Thema, dass ich unglaublich wichtig finde. Und dieses Thema hat die Autorin unglaublich gut umgesetzt. Dass man mehr miteinander machen sollte, anstatt sich zu “bekriegen”. Ich kann jetzt leider gar nicht so viel schreiben, ohne dass ich spoiler. Letztendlich läuft es aber darauf hinaus, dass diese Prophezeiungen von zwei verschiedene Varianten gesehen werden. Die Menschen, die sie als Pflicht ansehen und die Magier, die sie als Privileg ansehen.
Ich finde es großartig, dass es so aufgegriffen wird. Es hat etwas mit Glauben zu tun und wie man die Dinge sieht. Dass es in Ordnung ist, wenn man die Dinge auf unterschiedliche Art betrachten kann und dass jeder das Recht hat mehr und weniger daran zu glauben.
Und es ist in Ordnung, dass man sich, trotz der unterschiedlichen Sichtweisen, unterstützt.
Ich mag den Schreibstil der Autorin einfach unglaublich gerne. Sie hat es wieder geschafft mich bei den ersten Sätzen einzufangen und nicht mehr los zulassen. Sie hat es einfach drauf Fantasy zu nehmen und daraus eine eigene kleine Welt zu schaffen. Eine Welt, die ähnlich mit unserer ist, aber doch ganz anders. Richtig schön.
Aber auch die Charaktere hat sie richtig genial gemacht. Vor allem weil es dieses Mal eben diese zwei verschiedenen Charaktere gibt. Zacharias gefällt mir sehr gut und das, obwohl er mir zwischendurch echt auf die Nerven ging. Er ist sehr unsicher und tollpatschig. Absolut gar nicht von sich überzeugt und ängstlich. Und genau das zieht die Autorin komplett durch bis zum Ende. Irgendwie ist Zacharias gleichzeitig nervig aber auch interessant. Weil er eben diese eine Prophezeiung hat und das mit seinem Charakter.
Sehr schön ist auch, dass es hier keine Liebesgeschichte gibt. Zach hat zwar eine Freundin, aber naja. Lese es selbst!
Eigentlich ist dieses Buch ein Einzelband. Das Ende des Buches ist aber genauso überraschend wie leicht offen. Ich hoffe sehr, dass es vielleicht doch noch einen Folgeband gibt, der da ansetzt.
Klare Leseempfehlung von mir.