Cover-Bild Königsberg. Glänzende Zeiten
Band 1 der Reihe "Königsberg-Saga"
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 20.05.2019
  • ISBN: 9783442487851
Nora Elias

Königsberg. Glänzende Zeiten

Roman
Ostpreußen Ende des 19. Jahrhunderts: Die hübsche Kaufmannstochter Adela liebt den reichen Gutsbesitzererben Carl von Reichenbach. Doch dann wird sie von ihrem Vater in eine Ehe mit dem Adligen Leonhard von Schletter genötigt. Die Verbindung steht unter keinem guten Stern. Zwar versucht sich Adela mit der neuen Situation zu arrangieren, doch die einstmals enge Freundschaft zwischen Carl und Leonhard zerbricht, und Carl sinnt auf Vergeltung. Schließlich werden auch Leonhards Schwestern von Carl in den Zwist hineingezogen. Zwischen den Familien herrscht bald eine offene Feindschaft, die ihren Schatten auch auf die nächste Generation werfen wird …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2020

Wunderschöner Roman

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Ostpreußen im Jahr 1880: Adela Lemberg und Carl von Reichenbach verlieben sich spontan ineinander. Doch Adelas Vater hat andere Pläne. Er verheiratet seine Tochter mit dem Adligen Leonhard von Schletter. ...

Ostpreußen im Jahr 1880: Adela Lemberg und Carl von Reichenbach verlieben sich spontan ineinander. Doch Adelas Vater hat andere Pläne. Er verheiratet seine Tochter mit dem Adligen Leonhard von Schletter. Carl und Leonhard sind sehr eng befreundet, aber durch die Heirat geht die Freundschaft in die Brüche. Carl will sich rächen und zieht dabei auch Leonhards Schwestern in seine Rachepläne hinein. Bald hegen beide Familien nur noch Feindschaft gegeneinander. Sogar die nächste Generation wird davon beeinflusst und geht so einer ungewissen Zukunft entgegen.

"Königsberg - Goldene Zeiten" von Nora Elias ist ein großartiges Buch. Es bildet den Beginn einer Familiensaga und man reist wahrhaft in die glänzenden Zeiten Ostpreußens. Man erlebt die unterschiedlichsten Menschen in einer Umgebung, die heute fremd erscheint. Die Verheiratung der Töchter um in der Gesellschaft aufzusteigen oder den Ruin abzuwenden ist gewöhnungsbedürftig. Trotzdem muß man die Menschen bewundern, wie sie ihre Aufgaben im Leben ohne Probleme annehmen. Die Autorin bringt dem Leser durch einen tollen Schreibstil die ganze damalige Lebensweise verständlich nahe. Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen - man kann schon sagen inhaliert. Die Geschichte läßt den Leser von Anfang bis Ende nicht mehr los und macht neugierig auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 15.06.2019

Königsberg - Glänzende Zeiten

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Handlung:
Ostpreußen, Ende des 19. Jahrhundert

Zusammen mit ihrem Vater reist die Kaufmannstochter Adela nach Ostpreußen. Auf einem ihrer Ausritte begegnet sie Carl von Reichenbach, einem Gutsbesitzerben, ...

Handlung:
Ostpreußen, Ende des 19. Jahrhundert

Zusammen mit ihrem Vater reist die Kaufmannstochter Adela nach Ostpreußen. Auf einem ihrer Ausritte begegnet sie Carl von Reichenbach, einem Gutsbesitzerben, und schnell erkennen beide, dass der jeweils andere die große Liebe ist. Doch Adelas Vater hat andere Pläne mit ihr, er wünscht sich einen Adligen in der Familie und zwingt seine Tochter in eine Ehe mit Leonhard von Schletter. Wegen dieser Verbindung zerbricht die Freundschaft zwischen Carl und Leonhard, somit verschwindet auch die letzte Sympathie zwischen den Familien von Reichenbach und von Schletter. Carl sinnt auf Rache und da kommen ihm die beiden Schwestern von Leonhard gerade recht. Es entstehen Zwistigkeiten und Reibereien, die klein anfangen, aber immer mehr zu einer Feindschaft werden, die auch auf die folgende Generation übertragen wird...

Meinung:
Das Cover wird dominiert von leichten Farben, die fließend ineinander übergehen und alles leicht und schwerelos erscheinen lassen. Mir gefällt es richtig gut, ich finde das kleine Anwesen mit der Pferdekoppel im Hintergrund gelungen, es könnte gut das Gut der Familie Reichenbach darstellen. Dazu eine junge Frau, in der Mode der damaligen Zeit gewandt, die nachdenklich wirkt und von einem Hauch von Traurigkeit umgeben wird. Bei der Gestaltung wurde ein idyllisches, fröhliches Cover erstellt, dass seine Ernsthaftigkeit erst durch die Dame erhält. Ein rundes Bild und schon ein kleiner Hingucker.


Erstmals gesehen habe ich das Buch in der Verlagsvorschau und schon da war mein Interesse geweckt. Aber erst nachdem ich von der Autorin Nora Elias einen anderen Roman gelesen hatte, der mir äußerst gut gefallen hat, war der Wunsch da, das Buch unbedingt lesen zu wollen. Ein Stück weit habe ich sogar auf den Erscheinungstermin hingefiebert. Jetzt kam ich endlich dazu, mit dem lesen anzufangen und innerhalb von vielleicht fünf Tagen war das Buch dann auch schon ausgelesen. Glücklicherweise muss ich nicht lange warten, in wenigen Wochen erscheint schon der zweite Teil der kleinen Saga.

Unterteilt wurde der Roman in 2 Teile, sowie den Epilog. Es findet eine Untergliederung in Kapitel statt, bei denen stets angegeben wird, in welchem Monat und Jahr die Ereignisse stattfinden. Dies ist sehr hilfreich und wichtig, ab und an gibt es Zeitsprünge, die ohne Anmerkung, nicht immer sofort erkennbar wären. An den Zeitsprüngen habe ich mich gar nicht gestört, so wurden immer nur Szenen erzählt, die eine Aussage und Folge für die Handlung hatten und es konnten erst gar keine Längen entstehen.


Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der uns an verschiedene Orte mitnimmt und auf eine interessante Art die Geschehnisse mitteilt. Mir hat die Schreibweise richtig gut gefallen, sie war flüssig zu lesen, einfach verständlich und ohne viel Schnörkel, geradlinig und stets auf einem gleichbleibend guten Niveau. Die Protagonisten haben nur selten eine feine, ausgewählte Sprache genutzt, sie wirkten durch eine Alltagssprache sehr menschlich und nicht so roboterhaft.


Haupthandlungsorte sind die Anwesen der Familien von Schletter und von Reichenbach. Beide Anwesen wurden als große Komplexe dargestellt, die sich aber auf viele Arten unterscheiden. Mir haben beide Orte gefallen, jedoch fiel es mir schwer, beide Gehöfte vorzustellen und ein Bild davon zu bekommen. Dazu fand ich es auch schwierig, diese auf einer möglichen Karte zu orten, um einen groben Eindruck von der Lage und den umliegenden Orten zu haben. Es wurden zwar einige Städte genannt, aber hier will meine Fantasie einfach nicht mitspielen.


Es tritt zwar eine Vielzahl an Protagonisten auf, aber mir fiel es unglaublich leicht, diese auseinanderzuhalten und der jeweiligen Familie zuzuordnen. Ein jeder hatte einfach so einen starken, eingängigen und besonderen Charakter, sodass nur schwer Verwechslungen auftreten konnten. Ich fand es interessant, wie unterschiedlich die Familien sind, auf was Wert gelegt wird und wie der Umgang innerhalb der Familie gehandhabt wird.

Es wurden Protagonisten erstellt, bei denen der Leser frei entscheiden kann, ob er Sympathiegefühle für sie hegt. Durch viele Handlungen und Aussagen konnte man sich gut zu jedem einzelnen ein Bild machen und sie einschätzen.

Bei vielen Charakteren hat mir die Darstellung und Entwicklung richtig gut gefallen, lediglich Carl wurde mit zunehmender Handlung etwas schwierig. Carl hat mir zu schnell seine jugendliche Art und Leichtigkeit verloren, er wirkt schnell verbittert. Nur noch wenig hat an den einst charmanten, liebenswürdigen jungen Mann erinnernt. Einen Teil seines jugendlichen Ichs kam dann auf den vielleicht letzten 150 Seiten wieder zum Vorschein, dort hat er seine Leichtigkeit im Umgang mit seinen Kindern wieder gefunden. Diesen Aspekt werde ich aber nicht positiv bewerten, dadurch brachte er Abwechslung und neuen Schwung rein. Außerdem stach er durch dieses Wesen heraus und hob sich von den anderen ab.

Die anderen Charaktere waren liebenswürdig und sehr menschlich, bei vielen könnte man denken, dass sie von historischen Personen beeinflusst wurden. Viele waren zugängliche Menschen, die mit der Zeit moderner in ihrem Denken wurden und Fehler eingesehen haben. Alle wurden gleich stark dargestellt und haben im Verlauf eine interessante Entwicklung vollzogen.

Fazit:
Der Roman birgt viele Themen, seien es die Ambitionen, gesellschaftlich aufzusteigen oder einen anderen dabei zu schaden, die Liebe und damit verbundene zerbrochene Freundschaften, aber auch die Rivalität zweier großer Familien. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen, ich hatte Spaß beim Lesen, wollte stets wissen, wie es weitergeht und habe nichts zu meckern. Ein wirklich interessanter Roman, mit einer stets hohen Spannungskurve, aber keinen unnötigen Dramen.

Veröffentlicht am 16.02.2021

Fatale Entscheidungen

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„...Die Freiherren von Schletter hatten einst einen großen Namen, Macht und viel Geld besessen. Jetzt besaßen sie nur noch einen Namen...“

Und genau das ist das Problem. Wir schreiben das Jahr 1880. Dem ...

„...Die Freiherren von Schletter hatten einst einen großen Namen, Macht und viel Geld besessen. Jetzt besaßen sie nur noch einen Namen...“

Und genau das ist das Problem. Wir schreiben das Jahr 1880. Dem Gut des Wilhelm von Schletter ist der Verfall anzusehen. Also muss eine reiche Erbin her. Oskar Lamberg, ein Kaufmann aus Südafrika, ist gern bereit für seine Tochter einen Adelstitel zu kaufen. Wilhelm von Schletter will sie mit seinem Sohn Leonhard verheiraten. Doch Adele ist in Carl von Reichenbach verliebt, den besten Freund von Leonhard. Carl stellt Leonhard ein Ultimatum. Carl und Leonhard ahnen nicht, dass weit mehr als ihre Freundschaft zerbricht.
Die Autorin hat einen spannenden Familienroman geschrieben. Dabei spielt allerdings Königsberg nur am Rande eine Rolle. Der Großteil der Handlung vollzieht sich auf den Gütern der Protagonisten.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Sehr detailliert werden die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten deutlich. Macht und Intrige sorgen für eine innere Spannung. Die ältere Generation muss erleben, dass sich die Nachkommen nicht mehr in das enge Konzept der Konventionen pressen lassen.
Mit sprachlich beeindruckenden Bildern wird die Landschaft Ostpreußens beschrieben:

„...Buntes Laub lag auf den Wegen, erinnerte daran, dass der September nur mehr eine Illusion des Sommers trug und der Herbst begonnen hatte, in dem bereits der Atem des Winters lag...“

Die politischen Verhältnisse werden nur punktuell angedeutet. Das friedliche Nebeneinander von Deutschen und Polen scheint nicht mehr gewünscht. Der Aufschwung kommt vor allem der deutschen Bevölkerung zugute.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.06.2019

Glänzende Zeiten? Leider nicht ganz – das Flair des alten Ostpreußen fehlt

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Ich bin wohl mit etwas falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen. Vorgestellt hatte ich mir – vor allem auch, weil die ganze Reihe nach der ostpreußischen Stadt Königsberg benannt ist – ein Buch, das ...

Ich bin wohl mit etwas falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen. Vorgestellt hatte ich mir – vor allem auch, weil die ganze Reihe nach der ostpreußischen Stadt Königsberg benannt ist – ein Buch, das das Lebensgefühl und die großartige Landschaft dieser Region in einem historischen Gewand wieder aufleben lässt. Zugegeben, das Buch spielt in der Gegend um Königsberg. Nur für mich war leider viel zu wenig vom ost-preußischen Flair spürbar.

Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Roman ganz eindeutig auf den Figuren und auf den Beziehungen zwischen ihnen, während das Setting – so mein Eindruck – eine absolut untergeordnete Rolle spielt.

Lügen, Eifersucht und Intrigen gibt es genug und diese waren auch interessant zu lesen und zu verfolgen. Aber die Geschichte hätte überall spielen können… ich hätte beim Lesen nicht unbedingt gemerkt, wo es angesiedelt ist, wenn der Titel es nicht verraten hätte. Das fand ich sehr schade.

Denn eigentlich hatte ich mich auf eine Saga mit viel Flair (ähnlich der Ostpreußen-Trilogie von Ulrike Renk) gefreut. Das kam leider nicht so recht rüber, vielleicht auch, weil der Blick nur der Gesellschaftsschicht des Landadels galt. Die Angestell-ten des Gutes mit ihrem viel härteren Leben waren tatsächlich Nebenfiguren mit nur kleinen Rollen und von ihren Sorgen und Nöten wurde im Gegensatz zu denen der Protagonisten wenig bis nichts bekannt.

Dafür kamen die Verwirrspiele um Liebe, Hass und Eifersucht unter den gutbetuchten Herrschaften umso mehr zum Tragen. Ein großer Teil des Buches besteht aus Dialogen, aus Erläute-rungen von Gefühlen gegenüber anderen Personen – wie schon gesagt, der Fokus liegt eindeutig auf dem Beziehungsgeflecht. Wer das mag, wird an dem Buch definitiv seine Freude haben, denn schon allein die Dreiecksgeschichte um Carl, Leonhard und Adela birgt viel emotionalen Sprengstoff. Die weiteren Figuren und die zum Teil tragischen Wendungen tragen außerdem dazu bei, dass dieses Buch recht theatralisch daherkommt.

Mir persönlich fehlte in diesem Roman die Verbindung zwi-schen den Figuren und ihrer Heimat, das im Titel zu vermu-tende Flair einer Ostpreussen-Saga stellte sich leider nicht ein, auch wenn sich das Buch gut lesen ließ und durch viel Dramatik auch bis zuletzt spannend war.