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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2020

Sehr persönlich!

Hier und Jetzt
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Wow, da schreibt ein Künstler klare Worte, nimmt kein Blatt vor den Mund. Schon das Cover zeigt einen ganz anderen Peter Maffay, den ich selber nur als Rocker und Musiker „kenne“. „Kennen“ ist ja nun wirklich ...

Wow, da schreibt ein Künstler klare Worte, nimmt kein Blatt vor den Mund. Schon das Cover zeigt einen ganz anderen Peter Maffay, den ich selber nur als Rocker und Musiker „kenne“. „Kennen“ ist ja nun wirklich nicht das richtige Wort. Aber durch das Buch lernt man einen ganz anderen Peter Maffay kennen: Den Menschen Peter Maffay.
Ich nehme es gleich vorweg: Dieses Buch ist wie eine Liebeserklärung an das Leben, an die Natur und an die Mitmenschen, die Peter Maffay durchs Leben begleiten.

Über den Inhalt: Die TABALUGA HÄUSER oder die Peter Maffay Stiftung sind ja sicherlich vielen Menschen ein Begriff. Dort können benachteiligte und/oder traumatisierte Kinder Kraft schöpfen und wieder Vertrauen in sich selbst und andere aufbauen In seinem Buch „HIER UND JETZT“ nimmt Peter Maffay den Leser auf eine sehr herzliche und persönliche Weise mit auf einen Rundgang durch das Gut Dietlhofen. Dieses Anwesen ist ein Erlebnisbauernhof für ökologischen Anbau von Obst und Gemüse, ein Naturparadies, sowie der Standort des neuen, mittlerweile vierten, TABALUGA Hauses.
In jedem Satz, den ich gelesen habe, spiegelt sich Peter Maffays Liebe zum Leben, zur Natur, zum Gut Dietlhofen oder zu den Mitmenschen wider. Besonders die Mitmenschen und die Menschlichkeit sind Peter Maffay wirklich wichtig.
Während unserer „persönlichen Gutsbesichtigung“ schwärmt Peter Maffay so liebevoll und detailgetreu von der Schönheit des Baches und den Wert des Wassers, genauso wie über seine freundschaftliche Beziehung zu den Hühnern und den Bisons auf dem Gelände. Immer wieder staune ich über die Liebe zum Detail eines aufmerksamen (Natur-) Beobachters. Umweltverschmutzung, Landversiegelung, und der „organisierte Wahnsinn“ der EU-Hygienevorschriften werden ebenso diskutiert, wie Peter Maffays Faibles. Ich musste wirklich manchmal herzhaft schmunzeln. Jeder Standpunkt wird ausführlich erläutert und erklärt, manchmal in so einfachen, lebendigen Worten, als ob er alles einem Kind erklären wollte. Ganz besonders haben mir Peter Maffays Worte über seinen Glauben gefallen. Auch die Politik kommt nicht zu kurz und Peter Maffay sagt ganz klar, was er darüber denkt, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sicher eckt er mit seiner Meinung an, aber es sind klare und wahre, gut begründete Worte. In siebzig Jahren hat Peter Maffay einiges an Lebenserfahrung gesammelt, und macht sich natürlich auch mal Gedanken über das Ende.
Mein Fazit: Ich muss es nochmal sagen: Dieses Buch ist wie eine Liebeserklärung an das Leben, an die Natur und an die Mitmenschen, die Peter Maffay durchs Leben begleiten. Ich finde das Buch superinteressant. Es ist spannend und berührend hinter die Kulissen des Musikers zu schauen. Man muss Peter Maffays Musik nicht mögen, aber wenn man dieses Buch gelesen hat, hat man den Menschen Peter Maffay automatisch lieb gewonnen -ganz sicher! Ich finde es toll, wie persönlich, offen und freundschaftlich dieses Buch ist, wieviel Herzblut in seinen Worten steckt. Bei allem, was Peter Maffay durch seine Musik und sein TABALUGA Lebenswerk geleistet hat, er ist wirklich „am Boden geblieben“. Ich könnte euch so viele schöne, tiefgehende Zitate aus dem Buch vorstellen, aber ich glaube, dann hätte ich die Hälfte des Buchs schon kopiert. SELBER LESEN! Ehrlich, es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Absolut spannend!

Nebeljagd
1

Jo Haug ist ein ganz sonderbarer Kauz und soll seine Pflegemutter umgebracht haben. Alle Indizien sprechen dafür, und ein Motiv hat er auch. Aber Jos Verteidigerin Linn geht davon aus, er sei unschuldig.
Als ...

Jo Haug ist ein ganz sonderbarer Kauz und soll seine Pflegemutter umgebracht haben. Alle Indizien sprechen dafür, und ein Motiv hat er auch. Aber Jos Verteidigerin Linn geht davon aus, er sei unschuldig.
Als der bestialische Mord an Jos Jugendfreundin nach 15 Jahren wieder aufgenommen wird, ist Linn sich allerdings gar nicht mehr so sicher, ob Jo wirklich unschuldig ist. Viel zu viele Anschuldigungen werden Jo vorgeworfen, er soll seine Freundin selber auf so bestialische Weise ermordet haben, und seine Pflegemutter gleich dazu.
Jo scheint nicht der Einzige zu sein, der Dreck am Stecken hat, und plötzlich sind da so viele Dorfbewohner, die alle ein Tatmotiv haben könnten. Steckt das ganze Dorf unter einer Decke?
Die eingeschworene Dorfgemeinschaft rückt jedenfalls nicht mit der Wahrheit über das düstere Geheimnis raus.
Trägt Jo das Mördergen in sich, das seine Familie seit Generationen vererbt hat?
Wird Linn ihr Mandat sogar niederlegen oder bleibt sie weiterhin von Jos Unschuld überzeugt?
Auf der Suche nach der Wahrheit begibt sich Linn durch ihre Ermittlungen, ernsthaft in Gefahr!

Mein Fazit:
Dieses Buch hat mich nicht mehr losgelassen, obwohl dieser bestialische Mord wirklich abscheulich war! Ich musste einfach rausfinden, was da mit Jo und seiner Pflegemutter und mit seiner Jugendfreundin geschehen ist. Die Spannung stieg von Seite zu Seite.
Hin und her habe ich spekuliert, mal tat Jo mir Leid, mal war ich völlig entsetzt.
Durch den lebendigen und mitreißenden Schreibstil der Autorin habe ich mich mittendrin im Geschehen gefühlt und mit Linn gemeinsam gezittert, gewürgt und gezweifelt und gekämpft.
Ein absolut spannender Krimi von der ersten bis zur letzten Seite!

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Veröffentlicht am 29.08.2019

Fesselnder Norwegenroman

Das Geheimnis der Fjordinsel
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„Das Geheimnis der Fjordinsel“ von Christine Kabus ist ein fesselnder historischer Roman, eigentlich sogar ein Krimi. Über den Inhalt: 1980: Rike lebt in Ostfriesland und verliert plötzlich ihren geliebten ...

„Das Geheimnis der Fjordinsel“ von Christine Kabus ist ein fesselnder historischer Roman, eigentlich sogar ein Krimi. Über den Inhalt: 1980: Rike lebt in Ostfriesland und verliert plötzlich ihren geliebten Großvater, Opa Fiete, der Rike großgezogen hat. Beate, Rikes Mutter, hat selten Kontakt zu ihrer Tochter und zu ihrer eigenen Mutter Johanne hatte sie den Kontakt schon als Jugendliche abgebrochen: Beates Mutter verließ Opa Fiete und Beate Hals über Kopf für ihre große Liebe in Norwegen. Rike erbt von Opa Fiete das gemeinsam bewohnte Haus in Ostfriesland und findet darin einen Karton voller Briefe. Die Briefe sind von Rikes Großmutter Johanne an ihre Tochter Beate. Da der letzte Brief erst fünf Jahre alt ist, vermutet Rike, dass ihre totgeglaubte Großmutter noch leben könnte. Rike begibt sich auf die Suche nach ihrer Großmutter und reist nach Norwegen in eine unbekannte Zukunft und in eine unbekannte Vergangenheit. 1926: Nach dem plötzlichen, mysteriösen Tod ihres Vaters, und der unerwarteten „Entlobung“ ihres angehenden Ehemannes, muss sich Johanne ein eigenes neues Leben aufbauen. Um die verschuldete Weinhandlung der Familie zu retten, behauptet sich Johanne in einer der sonst von Männern dominierten Gesellschaft. Johanne geht auf Spurensuche und zeigt dem mutmaßlichen Mörder ihres Vaters die Stirn. Dabei entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten mutigen und starken Frau in einer Welt von Verbrechern und Schmugglern. Rike und Johanne sind zwei authentische Protagonistinnen, deren Leben spannend miteinander verknüpft werden. Christine Kabus schafft es immer wieder den speziellen Charakter der Personen einzufangen, und ich kann mich richtig gut in das Leben beider Frauen reinversetzen. Auch die geschickt eingebauten interessanten geschichtlichen Eckdaten und Informationen, sowie die Dialoge auf Plattdeutsch oder auch Norwegisch (mit Übersetzung) machen den Roman authentisch und lebendig. Mit ihrem flüssigen und lebendigen Schreibstil übermittelt Christine Kabus die wunderbare Landschaft Norwegens und das raue Leben am Emdener Hafen lebendig an den Leser. Mein Fazit: Auf 492 Seiten durfte ich die spannenden Geschichten zweier mutiger und starken Frauen erleben, mit einer Menge historischer Eckdaten und Informationen, die unglaublich interessant, sind! Der Roman ist in zwei spannenden und lebendigen Erzählsträngen aufgebaut. Ich mag die Aufgliederung in den zwei unterschiedlichen Zeitabschnitten sehr, denn so komme ich als Leser Schritt für Schritt hinter das Geheimnis der Vergangenheit. Von Anfang an war ich sofort mitten drin in der Geschichte. Durch die kontinuierlich ansteigende Spannung konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe „Das Geheimnis der Fjordinsel“ regelrecht verschlungen und es hat mir super gut gefallen. Der Roman hat alles, was ein gutes Buch braucht: Spannung von Anfang bis Ende, Geheimnisse, Gefühle, historische Fakten, wundervolle Natur-und Landschaftsbilder und gute Unterhaltung. 5 Sterne! Tolles Buch!

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Veröffentlicht am 29.11.2018

Mobbing und Mord?

Deine letzte Stunde
1

Man hört doch immer wieder vom Mobbing in der Schule. Aber das daraus eventuell ein Mord oder ein Selbstmord wird?
Genau darum geht es in Carlos Monetros Thriller „Deine letzte Stunde“.
Raquel ...

Man hört doch immer wieder vom Mobbing in der Schule. Aber das daraus eventuell ein Mord oder ein Selbstmord wird?
Genau darum geht es in Carlos Monetros Thriller „Deine letzte Stunde“.
Raquel ist eine junge Lehrerin, die die verstorbene Lehrerin Viruca vertreten soll.
Es wird gemunkelt, dass Virucas Schüler sie in den Selbstmord getrieben haben, zumindest behauptet Virucas Exmann das.
Raquel erfährt schon in der ersten Unterrichtsstunde, dass die Schüler es auch auf sie abgesehen haben, denn sie bekommt eine bedrohliche Galgenmännchen Nachricht auf einem Zettel: „Und du, wann stirbst du wohl?“
Raquel will sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und stellt eigene Erkundungen über die Schüler an, die sie verdächtigt.
Schnell stößt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, denn die Schüler wissen mehr über Raquel, als ihr lieb ist.
Wird es ein neues Desaster geben?
Die Story ist wirklich spannend geschrieben und ich habe mir viel von der Thematik versprochen.
Leider waren mir irgendwie alle Personen in diesem Buch unsympathisch und die häufig gewaltig sexuell geprägte Sprache ist so gar nicht mein Ding.
Ich habe während des Lesens oft mit dem Kopf geschüttelt, weil ich die Naivität und Unüberlegtheit der Lehrerin nicht nachvollziehen konnte. Ist so etwas möglich?
Allein die Neugier auf das Ende des Buches hat mich dazu angehalten, das Buch auch bis zum Ende zu lesen.
Tatsächlich war ich am Ende sehr überrascht, wenn auch nicht wirklich zufrieden mit der Auflösung.
Das Buch war spannend, aber es hat mich nicht vom Hocker gehauen. Ich hatte mir von der Thematik mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Spannender Teil 3

Sterbekammer
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Über die Lesejury durfte ich bereits die ersten beiden Bände „Totenweg“ und „Bluthaus“ von Romy Fölck kennenlernen und fand beide absolut spannend und fesselnd.
Seit Oktober 2019 gibt es nun den dritten ...

Über die Lesejury durfte ich bereits die ersten beiden Bände „Totenweg“ und „Bluthaus“ von Romy Fölck kennenlernen und fand beide absolut spannend und fesselnd.
Seit Oktober 2019 gibt es nun den dritten Kriminalroman über die mir äußerst sympathischen Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, und ich musste ihn mir einfach kaufen.
Römy Fölck hat einen wunderbar lebendigen Schreibstil, der mich sofort an die alte Deichmühle entführt hat.
Die Elbmarschlandschaft kommt wieder mal düster und geheimnisvoll rüber, aber auch sehr sympathisch mit ihren urigen Einwohnern.
Mit Nick Wahler weht ein frischer Wind in der Mordkommission Itzehoe.
Durch unglückliche Zufälle hat es der neue Chef von Anfang an auf Frieda abgesehen, die auch erst vor 8 Wochen dort ihre neue Arbeitsstelle in der Mordkommission Itzehoe angetreten hat.
Ein Mord an einer Tankstelle, und Frieda darf nur Akten im Büro wälzen, wie frustrierend.
Doch dann wird Frieda in aller Herrgottsfrühe zur alten Deichmühle gerufen und findet deren Eigentümer tot auf.
Der alte Griesgram Josef Hader muss wohl auf der Treppe gestürzt sein.
Viel grausamer aber ist der zufällige Fund in Haders Küche:
Eine verborgene Kammer, ähnlich einem Luftschutzbunker, der einer Gefängniszelle gleicht.
Schnell werden Frieda und dem Ermittlungsteam klar, dass hier eine Frau gefangen gehalten und gequält worden ist – möglicherweise über mehrere Jahre hinweg.
Und dann stoßen die Ermittler im Schuppen neben frisch erlegtem Wild auch auf Blutspuren am Fleischwolf, die einer Frau gehören.
Was ist hier geschehen?
Die mühseligen Ermittlungen wechseln sich in diesem Kriminalroman mit Einschüben, die die Gedanken einer entführten Frau enthalten ab.
Als Leser erfährt man dadurch zwar nicht wirklich Details, aber ich konnte mich in diese dunkle Kammer und das Grauen des von ihr erlittenen Martyriums absolut hineinversetzen.
Die Verzweiflung des Opfers konnte ich absolut nachempfinden.
Diese Einschübe sind richtige Cliffhanger, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Was ist mit dieser Frau passiert?
Ich will euch hier natürlich nichts verraten, nur, dass es wieder megaspannend zugeht.
Ich habe auf jeder Seite mit allen Protagonisten mitgefiebert. Romy Fölck konnte mich diesmal allerdings nicht so einfach täuschen und in die Irre führen, ich hatte schon sehr früh den richtigen Riecher für den Täter.
Dennoch war das Ende natürlich anders als ich es erwartet habe, gut nachvollziehbar und stimmig.
Mein Fazit:
Auch wenn man die ersten beiden Fälle von Frieda und Bjarne nicht kennt, findet man sich sehr gut in die Geschichte ein.
Durch geschickte Rückblicke in die Vergangenheit und in das aktuelle Privatleben der beiden Ermittler kann man die Zusammenhänge schnell einordnen und fühlt sich mit dem sympathischen Team verbunden.
Ich glaube, auch wer die ersten beiden Fälle nicht kennt, kann diesem Fall problemlos folgen.
Ich jedenfalls bin wieder total in die Story eingetaucht und habe diesen spannenden Krimi bis tief in die Nacht verschlungen.
Mal wieder eine klare 5 Sterne Leseempfehlung!
Ich freue mich schon auf Band vier!