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Veröffentlicht am 23.03.2024

Toller Retro-Krimi

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
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Mit “Acht Schüsse im Schnee” setzt Mathias Berg seine Reihe um Deutschlands erste Kriminalistinnen fort. Für die Leser*innen geht es wieder auf Zeitreise in die Vergangenheit. Es wird lehrreich, interessant ...

Mit “Acht Schüsse im Schnee” setzt Mathias Berg seine Reihe um Deutschlands erste Kriminalistinnen fort. Für die Leser*innen geht es wieder auf Zeitreise in die Vergangenheit. Es wird lehrreich, interessant und spannend zugleich.
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Die Handlung spielt im Februar 1970. Die Kriminalistinnen absolvieren ihr zweites Ausbildungsjahr bei der Polizei. Als der Millionär Theo Ellerbeck vor seiner Villa erschossen wird, übernehmen Lucia Specht und ihre Kolleginnen vom Düsseldorfer Präsidium den Fall.
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Das Wiedersehen mit den Kriminalistinnen hat mir großen Spaß gemacht. Sechs starke Frauen, die für Emanzipation stehen. Einfach haben sie es nicht. Sie werden von vielen immer noch belächelt und als Kuriosum gesehen. Ständig müssen sich die Frauen in der Männerdominierten Welt behaupten und durchsetzen. Wie sie für ihre Eigenständigkeit kämpfen, ist beeindruckend und bewundernswert. Und es wird hier sehr unterhaltsam und lesenswert dargestellt.
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Ein spannender Kriminalfall soll gelöst werden. Es gibt aber noch so viel mehr Drumherum zu entdecken. Auf gesellschaftlicher Ebene und zwischenmenschlich. Protagonistin Lucia verfolgt zudem ihre privaten Ermittlungen um den Mord an ihrer Mutter weiter. Die Charaktere werden interessant und vielschichtig weiterentwickelt und bekommen viel Raum zur Entfaltung. Dabei umweht sie das typische Flair der 70er mit Zigarettenrauch, Alkohol sowie Partystimmung und Musik. Mathias Berg fängt die Atmosphäre und das Zeitgeschehen authentisch und bildhaft ein. Ich konnte mir alles genau vorstellen und in die Zeit eintauchen. So hat es mir wieder großen Spaß gemacht, meine Nase in die Ermittlungen und sonstigen Entwicklungen zu stecken.
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Band 1 der Reihe hat mir schon gut gefallen. Dieser Fall legt aber noch eins drauf. Ich war direkt noch viel mehr drin und näher dran am Geschehen. Entsprechend gespannt bin ich, was die Kriminalistinnen in ihrem 3. Ausbildungsjahr noch erleben werden. Ich freue mich also sehr auf die geplante Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Was soll das?

This Is Not The End
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Was für eine optische Schönheit mit einem niedlichen Farbschnitt und einem Cover, bei dem ich fast eine Graphic Novel erwartet habe. Die Geschichte klang vielversprechend und ich wollte sie so sehr mögen. ...

Was für eine optische Schönheit mit einem niedlichen Farbschnitt und einem Cover, bei dem ich fast eine Graphic Novel erwartet habe. Die Geschichte klang vielversprechend und ich wollte sie so sehr mögen. Allerdings konnte ich mit ihr so gar nichts anfangen.
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Darum geht’s: Hughs Eltern sind vor zwei Jahren tödlich verunglückt. Er hasst Enden und meidet Veränderungen. Dann macht er bei seiner Mitschülerin Olivia Moon eine seltsame Entdeckung. Ist das Mädchen unsterblich? Um mehr herauszufinden, willigt Hugh in einen Roadtrip mit dem Eiswagen seiner Schwester ein.
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Es war schon nicht so einfach in die Geschichte reinzukommen. Den 1. Leseabschnitt habe ich zur Orientierung gebraucht. Dann war ich bereit für den angekündigten Roadtrip. Dabei bin ich dann abr mehr und mehr auf der Strecke geblieben. Auch, wenn ich den Ansatz der Geschichte mochte, so konnte mich die Umsetzung leider nicht abholen. Gute Ideen und interessante Szenen sind hier so verwirrend zusammengeschrieben, dass ich mich gefragt habe: Was will das Buch überhaupt von mir? Das ist mir bis zum Schluss nicht klar geworden. Die Bedeutung von Olivias “Unsterblichkeit” habe ich nicht verstanden. Alles war seltsam diffus. Selbst unter der Prämisse, dass es ein Jugendbuch ist, habe ich die Story nicht greifen können. Ständig habe ich noch auf den Durchbruch gehofft. Der kam aber nicht.
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Fazit: Eigentlich ein klassisches Abbruch-Buch, das ich aber für die Leserunde tapfer durchgezogen habe. Ich hatte auch die Hoffnung, der Message der Geschichte über den Austausch untereinander noch auf die Spur zu kommen. Aber irgendwie herrschte hier überwiegend Verwirrung und Ratlosigkeit. Damit bleibt die Erkenntnis, dass dies einfach nicht mein Buch war.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Es plätschert so dahin

Tödliche Oase
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Mit ihrem Antarktis-Thriller THE DARK konnte Emma Haughton bei mir satte fünf Sterne einheimsen. Klar, dass ich danach ganz wild darauf war, mehr von ihr zu lesen. Bei Erscheinen habe ich mich deshalb ...

Mit ihrem Antarktis-Thriller THE DARK konnte Emma Haughton bei mir satte fünf Sterne einheimsen. Klar, dass ich danach ganz wild darauf war, mehr von ihr zu lesen. Bei Erscheinen habe ich mich deshalb sofort auf TÖDLICHE OASE gestürzt.
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Darum geht’s: Zoey erwacht in einem Haus mitten im Nirgendwo. Sie kann sich nicht an die letzte Nacht erinnern. Ihre Unterkunft stellt sich als Retreat heraus - ein nobles Rehazentrum für Suchtkranke in der Wüste. Zoey weiß nicht, warum sie dort ist und auch nicht, wer dafür bezahlt. Aber jeden Tag erinnert sie sich ein Stückchen mehr…
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Von der Antarktis geht es diesmal also in die Wüste. Trotzdem ist es nicht das volle Kontrastprogramm. Das Setting mit seiner Abgeschiedenheit und die damit verbundene Atmosphäre sind sich schon sehr ähnlich. Das scheint definitiv das Ding von Emma Haughton zu sein. Mit den aus dem Vorgänger bereits bekannten Stilmitteln konnte mich die Autorin aber auch diesmal wieder schnell in den Bann ziehen. Ich wollte einfach wissen, was hinter Zoeys Aufenthalt steckt und habe mich auf spannende Entwicklungen gefreut. Die gab es durchaus auch. Aber die Story konnte mich im Verlauf nicht so fesseln, wie es bei THE DARK der Fall war. Irgendwie plätschert die Handlung hier so dahin. Fast hätte ich beim Lesen vergessen, dass es hier überhaupt etwas aufzudecken gibt. Richtig spannend war es für mich also nicht. Auch den Figuren bin ich emotional nicht näher gekommen.
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TÖDLICHE OASE lässt sich von vorne bis hinten gut und flüssig lesen. Allerdings hat mich die Story in diesem Fall nicht vollends gepackt. Nach einem starken Einstieg, ging mein Interesse leider verloren. Weil dann doch immer mal wieder etwas mysteriöses passiert ist, habe ich trotzdem weitergelesen. Das Ende hat mir dann auch nochmal ganz gut gefallen. Ein Höhepunkt war es aber nicht. Insgesamt fehlte es mir einfach an Spannung. Aber ich hoffe, dass Emma Haughtons nächster Thriller mich wieder in allen Punkten einen Tick mehr überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Zauberhafte Zeitreise mit Jane Austen

Jane Austen bleibt zum Frühstück
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Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eine Neuausgabe. Der Roman ist ursprünglich bereits 2015 erschienen und jetzt mit neuem Cover veröffentlicht worden. Für mich ein Glücksfall, denn bisher war ...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eine Neuausgabe. Der Roman ist ursprünglich bereits 2015 erschienen und jetzt mit neuem Cover veröffentlicht worden. Für mich ein Glücksfall, denn bisher war dieses Buch komplett an mir vorbeigegangen. Und es wäre sooo schade gewesen, wenn ich es nicht gelesen hätte.
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Darum geht’s: Als Buchhändlerin Penny eines Tages aufwacht, liegt die echte Jane Austen neben ihr im Bett. Die bekannte Autorin erkundet die Moderne und hilft Penny in Liebesdingen auf die Sprünge.
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Das Buch ist ein unterhaltsamer Zeitreisen-Roman im Stil des Films “Kate & Leopold” mit Meg Ryan und Hugh Jackman. Wenn ihr solche romantisch-humorvollen Komödien mögt, ist auch dieser Roman etwas für euch. Ich als Jane Austen-Fan habe ihn regelrecht verschlungen. Wir haben hier einen locker-leichten Wohlfühlroman. Perfekt, um dem Alltag zu entfliehen und sich einfach auf angenehme Art und Weise ein bisschen ablenken zu lassen.
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Ich hatte mit dem Buch jede Menge Spaß. In der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit musste ich beim Lesen echt an mich halten, um nicht aus vollem Herzen loszulachen. Die Idee der Geschichte ist nicht neu, aber doch immer wieder schön und einfach herzerwärmend. Bisher hatte ich nur ein Buch von Manuela Inusa gelesen, das ich eher mittelprächtig fand. Als ich jetzt diesen Roman entdeckt habe, musste ich sofort zugreifen - einfach, weil Jane Austen im Titel vorkommt und der Klappentext sofort so klang, als wäre das mein Buch. Und genauso war es. Jane Austen in unserer Zeit hat definitiv mein Herz erobert.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Gehyptes Thriller-Debüt

Die Auszeit
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Warum bekommen manche Bücher mehr Hype ab als andere? DIE AUSZEIT von Emily Rudolf ist so ein Buch. An dem Thriller bin ich schon seit den ersten plakativen und vollmundigen Ankündigungen im vergangenen ...

Warum bekommen manche Bücher mehr Hype ab als andere? DIE AUSZEIT von Emily Rudolf ist so ein Buch. An dem Thriller bin ich schon seit den ersten plakativen und vollmundigen Ankündigungen im vergangenen Jahr nicht mehr vorbeigekommen. Der Verlag hat die Werbemaschinerie hochgefahren und damit die Nachfrage schon lange vor dem Erscheinungstermin extrem angeheizt. Auch bei mir ist DIE AUSZEIT sofort auf der Must Read-Liste gelandet. Immer mit der Frage im Hinterkopf: Wird der Thriller dem Hype gerecht?
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Darum geht’s: Influencerin Viktoria Kaplan reist mit ihren engsten Vertrauten in ein abgelegenes Retreat in den Bergen. Dort will sie öffentlichkeitswirksam ihren nächsten Follower-Meilenstein feiern. Dann wird der schöne Schein durch einen Mord zerfetzt.
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Das Buch sticht mit cooler Optik direkt ins Auge. Auch inhaltlich legt Emily Rudolf in ihrem Thriller-Debüt gleich gut los. Der Schreibstil der Autorin hat mich mitgerissen. Ebenso das eindrucksvolle Setting und die düstere Atmosphäre. Die anfängliche Friede, Freude, Eierkuchen-Stimmung macht schnell Platz für Lügen und Intrigen. Wir haben es hier mit einer besonderen Beziehungsdynamik zu tun und bekommen Einblicke in die menschliche Psyche und ihre Abgründe. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen vor und nach der Tat erzählt. Besonders der Stunden-Countdown bis zum Mord sorgt für Thrill.
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Die Story fährt zu Beginn ruckzuck von 0 auf 100 und hat mich durch die ersten 150 Seiten gepeitscht. Auch darüber hinaus geht es spannend weiter - aber nicht mehr ganz so, wie es das hohe Anfangstempo vorgegeben hat. Die Twists im Verlauf der Handlung sind nicht schlecht, aber auch nicht so überraschend wie angekündigt. Zahlreiche Fährten werden gelegt, die jeden verdächtig erscheinen lassen. Letztendlich verläuft aber auch einiges zu sehr im Sande. Das Ende wird dann leider recht schnell abgewickelt und kam mir etwas dahin geklatscht vor.
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DIE AUSZEIT ist ein guter Thriller. Den Hype sehe ich aber nicht. Dafür hätte es eine Schippe mehr gebraucht. Zum Beispiel etwas mehr Raffinesse, schockierendere Wendungen oder auch ein durchweg hohes Spannungslevel. Der Verlag legt die Messlatte dahingehend so extrem hoch, dass sie gerissen wird. Das ist schade. Ohne die geschürte Erwartungshaltung wäre ich wohl nicht ganz so kritisch gewesen und hätte das Buch möglicherweise etwas besser bewertet. Aber: Ich sehe das Potenzial und bin sehr neugierig auf weitere Thriller der Autorin. Dann aber bitte ohne Vorab-Hype, der mehr schadet als nützt.

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