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Veröffentlicht am 06.11.2023

Einfach uninteressant

Seaside Hideaway – Unseen
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Die Ankündigung einer Romantic Suspense-Dilogie von Leonie Lastella hatte sich früher im Jahr mega-gut angehört. Der Auftakt UNSAFE konnte dann nicht halten, was ich mir davon versprochen hatte. Warum ...

Die Ankündigung einer Romantic Suspense-Dilogie von Leonie Lastella hatte sich früher im Jahr mega-gut angehört. Der Auftakt UNSAFE konnte dann nicht halten, was ich mir davon versprochen hatte. Warum habe ich trotzdem Band 2 gelesen? Nun, weil Miller da zur Hauptfigur wird. Seine Person hatte UNSAFE noch halbwegs lesenswert gemach und irgendwie gerettet. Also habe ich mir von der Fortsetzung eine deutliche Steigerung versprochen - die allerdings nicht kam. Aus einem Naja-Start in die Reihe ist leider ein Nee-Ende geworden.
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Die Anfangsszene des Buches ist stark. Das war's dann aber auch schon. Darüberhinaus kommt nicht mehr viel. Nach 200 Seiten erst das zweite spannende Momentchen. Und 20 Seiten vor Schluss dann der Showdown, der auch nichts mehr retten kann. Die Story ist schlichtweg langweilig. Zu viel BlaBla. Miller versagt als Protagonist komplett. Er kommt dermaßen weichgespült daher, dass er nichts mehr mit dem Miller aus Band 1 gemeinsam hat. Im emotionalen Zusammenspiel mit Blake ist auch nicht wirklich viel rübergekommen.
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Fazit: Schade Schokolade! UNSEEN hat mich letztendlich noch mehr enttäuscht als Band 1 der Reihe. Die Geschichte erscheint insgesamt aufgebauscht und hätte besser in einem Buch abgehandelt werden sollen. Nachdem ich UNSAFE schon nicht besonders gut fand, aber noch mit hoffnungsvollen drei Sternen bewertet habe, ist die Fortsetzung leider ein Flop. Das war einfach nicht meins.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Familien-Mystery

Hope's End
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Der neue Thriller von Riley Sager war gleichzeitig das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Ich hatte zwar ein anderes seiner Bücher auf dem SuB, aber dann hat mich die Neuerscheinung doch mehr ...

Der neue Thriller von Riley Sager war gleichzeitig das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Ich hatte zwar ein anderes seiner Bücher auf dem SuB, aber dann hat mich die Neuerscheinung doch mehr angezogen. Und einmal losgelegt war ich mitten in einer Geschichte, aus der ich kaum wieder auftauchen konnte.
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Darum geht’s: 1929 soll die 17-jährige Lenora Hope ihre Eltern und Schwester ermordet haben. Fast 50 Jahre später kommt die junge Pflegerin Kit nach Hope's End und der Wahrheit auf die Spur…
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Wow, was Sager hier vorlegt, ist ein gut konstruierter Psychothriller, der alles hat, was ich mir als Leserin nur wünschen konnte. Die Story ist stark, das Setting atemberaubend und die Figuren ausgefeilt. Die zunächst recht subtile Spannung nimmt im Verlauf der Handlung immer mehr Fahrt auf. Und können wir bitte mal über dieses grandiose Bild sprechen: Ein altes Herrenhaus auf instabilen Klippen, die immer mehr bröckeln, je näher wir dem kommen, was sich damals hinter den Mauern abgespielt hat. Sager legt hier für einen Thrillerautor echt große Erzählkunst vor. Wie er diese Geschichte aufbereitet, hat schon was. Rückblenden sind ein Stilmittel, ebenso wie Mystery- und Grusel-Elemente. Und wie aus vielen Einzelteilen letztendlich ein großes Ganzes wird, ist echt gut gemacht.
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Fazit: Mein erster Thriller von Riley Sager wird definitiv nicht mein letzter gewesen sein. Viele unerwartete Twists haben mich zusammen mit einer düsteren Atmosphäre und packender Spannung in ihren Bann gezogen und machen HOPE'S END zu einem Pageturner in Vollendung.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Ein schlechter Abklatsch

Die Einladung
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Erst wollte ich "Die Einladung" von Sofia Slater nicht lesen, weil sich die Handlung wie eine 1:1-Kopie meines Lieblings-Krimis von Agatha Christie anhört. Der, dessen Name nicht mehr genannt werden darf ...

Erst wollte ich "Die Einladung" von Sofia Slater nicht lesen, weil sich die Handlung wie eine 1:1-Kopie meines Lieblings-Krimis von Agatha Christie anhört. Der, dessen Name nicht mehr genannt werden darf - und von dem ich mir nie merken kann, unter welchem Titel er mittlerweile veröffentlicht wird. Dann wollte ich "Die Einladung" wiederum doch lesen, weil ich eben neugierig war, was Slater aus dem bekannten Motiv macht. Aber soviel schon mal vorweg, ich hätte es lieber gelassen…
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Darum geht’s: Millie folgt der überraschenden Einladung zu einer Silvesterparty auf einer abgelegenen schottischen Insel. Das Herrenhaus dort ist aber eher eine Bruchbude und die anderen Gäste auch etwas seltsam. Dann stirbt einer nach dem anderen…
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Erkenntnis: Slater stinkt im Vergleich zur Christie-Vorlage leider sowas von ab. Die Queen of Crime ist immer noch um Längen besser, obwohl ihre Krimis über die Jahre natürlich auch Staub angesetzt haben. Aber dafür liest man sie mit dem Verständnis, dass es sich um Klassiker handelt, die ihren Ursprung in einer anderen Zeit und unter anderen Umständen haben. Slater scheitert am Versuch, das bekannte Motiv in die Moderne zu verlagern. Ihrem vermeintlichen Thriller fehlt es einfach an allem. Der Schauplatz wirkt wie ein billiges Bühnenbild und die Personen wie Figuren aus Pappmachee. Alles ist seelenlos, uninspiriert und leider sehr durchschaubar. Während es der ollen Christie immer noch gelingt, mich ins Bockshorn zu jagen, hätte ich hier recht früh eine Wette auf den Täter abschließen können und gewonnen.
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Fazit: "Die Einladung" von Sofia Slater plätschert so dahin. Spannung? Leider Fehlanzeige. Für mich ein Flop.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Endlich wieder ein guter Fitzek

Die Einladung
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Da hat Herr Fitzek doch endlich mal wieder einen rausgehauen. Sein neues Werk "Die Einladung" ist der perfekte Psychothriller für Halloween … und natürlich auch noch darüber hinaus. Die dunkle Jahreszeit ...

Da hat Herr Fitzek doch endlich mal wieder einen rausgehauen. Sein neues Werk "Die Einladung" ist der perfekte Psychothriller für Halloween … und natürlich auch noch darüber hinaus. Die dunkle Jahreszeit lässt schaurig schön grüßen.
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Schon früh habe ich gemerkt: Hey, das könnte doch … oohhh … Jaaa, das wird was!!! Gut, es dauert 100 Seiten, bevor die titelgebende Einladung ins Spiel kommt und die im Klappentext angekündigte Story endlich beginnt. Aber das Vorgeplänkel ist auch schon sehr spannend und wichtig für das Gesamtkonstrukt. Fitzek hätte hier locker zwei bis drei fokussierte Thriller draus machen können. Er packt aber alles zusammen und macht daraus ein typisches Fitzek-Verwirrspiel. Zuweilen wusste ich nicht mehr, wo unten und oben, rechts und links ist, was Vision, Wirklichkeit oder doch schon Wahnsinn ist.
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Lange hatte ich nicht mehr dieses besondere Fitzek-Feeling. Zuletzt haben bei "Das Paket" meine Lesestimmung und die Story 100% zusammengepasst. Hier war das immerhin mal wieder zu 90% der Fall. Fitzek springt auf den Zug mit einsamer Hütte, einer Gruppe mit Geheimnissen und vielen Toten auf. Das Ganze aber noch mit viel Drumherum in seinem ganz eigenen Stil. Und das bedeutet: Immer neue Wendungen, die mich fast um den Verstand gebracht haben. Und wenn man meint, das war's jetzt aber, setzt Fitzek nochmal eins drauf.
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Fazit: Es hat sich gelohnt, diese Einladung anzunehmen. Fitzek läuft hier fast zu alter Hochform auf. "Die Einladung" konnte mich endlich mal wieder abholen und fesseln. Die Story ist komplett abgedreht, teilweise auch etwas überdreht. Aber so muss das bei Fitzek sein. Der Thriller ist spannend und überraschend bis zum Schluss. Für einen neuen Fitzek-Hype reicht es bei mir noch nicht aus, aber die Leseempfehlung ist allemal verdient.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Düsteres Dänemark

NACHT - Die Toten von Jütland
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Thomas Bagger gilt als coole neue Stimme der dänischen Krimiszene. Und das kann ich hiermit vollauf bestätigen. Allerdings ist sein Dänemark ein anderes, als man es überwiegend präsentiert bekommt. Bagger ...

Thomas Bagger gilt als coole neue Stimme der dänischen Krimiszene. Und das kann ich hiermit vollauf bestätigen. Allerdings ist sein Dänemark ein anderes, als man es überwiegend präsentiert bekommt. Bagger zeigt das Land von seiner dunklen Seite. Weniger lichtdurchflutet, stattdessen mit vielen Schatten und nicht ganz so glücklichen Menschen, wie die Statistik es den Dänen bescheinigt.
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Darum geht's: Ein schauriger Leichenfund. Ein eindeutiger Hinweis. Die mächtigste Familie des Ortes gerät ins Visier der Ermittlungen. Die Sonderermittler der Task Force 14 rücken aus Kopenhagen an…
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Der Thriller beginnt gut, nimmt schnell Fahrt auf, führt starke Figuren ein und entwickelt sich zügig zum Pageturner. Zwischendurch geht allerdings etwas Drive und phasenweise auch Spannung verloren. Ja, es zieht sich etwas. Aber urplötzlich holt Bagger nochmal die Keule aus. Echt jetzt: Was ist das bitteschön für ein Finale? Was für eine grandiose Auflösung. Und dann auch noch mit einem Cliffhanger der Extraklasse. Hallooo, damit steht die Fortsetzung selbstredend direkt mal ganz oben auf meiner Leseliste. 
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Kleine Triggerwarnung: Bagger fasziniert und schockt mit teilweise recht drastischen Szenen. Ich habe lesetechnisch eine hohe Schmerzgrenze und halte vergleichsweise viel aus. Aber ganz ehrlich: In diesem Fall würde ich mir keine bewegten Bilder einer Verfilmung wünschen. Mein Kopfkino reicht mir hier vollkommen. Will heißen: Wer zart besaitet ist, sollte sich im Klaren sein, dass die Gangart hier doch etwas härter und brutaler ist. Zwar nicht durchgängig, aber doch mit ganz klaren und eindrücklichen Peaks, die man so schnell nicht vergisst.  
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Fazit: Während des Lesens dachte ich, dass  NACHT nicht mehr als ein 3-Sterne-Buch wird. Aber dann kam das Ende und hat das Ruder nochmal nach oben gerissen. Obwohl der Thriller zwischendurch schwächelt, vergebe ich letztendlich doch ⭐️⭐️⭐️⭐️ und kann es kaum erwarten, dass es zum Jahreswechsel mit dem zweiten Band FEUER weitergeht. 

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