Federn zieren den Weg
FederspielGerade erst beendet, muss ich doch gleich meine Gedanken teilen, da alles noch ganz frisch ist. Achtung diese Rezension könnte Spoiler enthalten.
Charaktere:
Wir haben hier eine Erzählung aus verschiedenen ...
Gerade erst beendet, muss ich doch gleich meine Gedanken teilen, da alles noch ganz frisch ist. Achtung diese Rezension könnte Spoiler enthalten.
Charaktere:
Wir haben hier eine Erzählung aus verschiedenen Sichtweisen. Die Hauptprotagonistin ist Christine, sie ist Jounalistin, knallhart und geht ihren Weg, ohne sich vorschreiben zu lassen wie Dinge anzugehen sind. Damit nimmt sie auch keine Rücksicht auf die Gefühle Anderer. Sie muss einen Selbstzerstörungs-Apparat inne haben, denn sie stürzt sich Hals über Kopf in Mord-Ermittlungen, auch auf die Gefahr hin selber Zielscheibe zu werden. Unterstützt wird sie von ihrem ehemaligen Kollegen Albert, der das charakteristische Gegenteil von ihr ist. Aber da sich ja Gegensätze bekanntlich anziehen, sieht man hier eine gekonnte Ergänzung der jeweiligen Stärken der Beiden. Toll finde ich die Entwicklung die sie im Laufe der Ermittlungen durchmachen, jeder der Figuren werden ihre Schwächen aufgezeigt und diese lassen sie in ihrem handeln schwanken. Das gibt den Protagonisten viel Tiefe und erweckt in mir als Leser ein auf und ab der Gefühle. Auf der anderen Seite erlebt man den Handlungsbogen des Killers, schaut in seine Psyche und wird mit seelischen Abgründen konfrontiert.
Meinung:
Die Sprache ist überaus bildlich und ich kann mich in jede Szene hineinversetzen. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen und so fallen manche Szenen auch sehr brutal und grausam aus. Dies ist zwar ein stilistisches Mittel zum Zweck, aber diesen erfüllt es ja schließlich auch. Aber mit Effekthascherei hat dies nichts zu tun, viel mehr kann man so die Qualen der Opfer nachempfinden, deshalb finde ich es klasse, dass dieses Mittel so dezent wie möglich eingesetzt wurde, da es sich mit der weiteren Handlung so erst richtig in Einklang bringen kann. Es hat mich sprachlich sehr beeindruckt, gerade da es ja auch ein Debütroman ist.
Fazit:
Mir hat es einfach Spaß gemacht zu lesen. Bereits ab dem Prolog entwickelt es sich zum Pageturner und man will es einfach nicht zur Seite legen. Unterhaltung auf hohem Niveau. Ich stelle hier Vergleiche zu Mo Hayder und Cody McFadyen an und hoffe dass es von Oliver Ménard zukünftig noch weitere Bücher geben wird. Das Buch hat mich auf ganzer Linie überzeugt und ich gebe für alle Thriller-Fans eine uneingeschränkte Leseempfehlung.