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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2020

Kindliche Alltagsprobleme warmherzig und wertvoll gelöst, mit einer großartigen Prise Humor

Paolina Plapperina - Ein Haustier kommt selten allein
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Kennt ihr schon Paolina Plapperina? Noch nicht? Dann hüpft schnell zum ersten Band (“Paolina Plapperina und der Wackelzahl-Schulalarm”) und lernt sie kennen. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Solltet ihr sie ...

Kennt ihr schon Paolina Plapperina? Noch nicht? Dann hüpft schnell zum ersten Band (“Paolina Plapperina und der Wackelzahl-Schulalarm”) und lernt sie kennen. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Solltet ihr sie schon kennen, dann wisst ihr ja bereits worauf ihr euch freuen könnt. Und eins kann ich euch jetzt schon verraten…der zweite Band ist sogar noch besser als der erste!

Auch dieses Mal habe ich das Buch wieder zusammen mit Puschel gelesen und obwohl es schon eine Weile her ist, dass wir den ersten Band gelesen haben, konnte sie sich noch an alle (Kuscheltier-)Namen erinnern. Später im Buch kommt übrigens auch ein “Puschel” vor, darüber hat sie sich so süß gefreut und noch lange geredet.

Paolina und Ben sind nun also beide bereits in der Schule. Die Einschulung liegt eine Weile zurück und sie sind schon richtige Schul-Profis. Im Unterricht beschäftigen sie sich zurzeit mit Tieren, mit Haustieren, um genau zu sein. Als besonderes Highlight soll es einen Haustiertag geben, an dem alle, ihr Haustier mitbringen dürfen. Das Blöde an der Sache: Paolina hat gar kein Haustier und kann so leider auch keins mitbringen, was sie ein wenig traurig macht. Am liebsten würde sie sich zusammen mit Ben, der ebenfalls kein eigenes Haustier hat, das Haustier seines Freundes teilen. Doch die beiden scheinen sie auszugrenzen und so muss sie mit jemand anderem zusammenarbeiten. Ein Streit zwischen den Beiden scheint unvermeidlich.

Ihr ahnt es schon, auch dieses Buch könnte wieder pädagogisch wertvoll werden. Ich finde es beispielsweise einfach nur großartig, wie toll die Erwachsenen im Buch mit den Kindern umgehen. Wertschätzend, auf Augenhöhe, einfühlsam und die kindlichen Probleme ernstnehmend. Paolinas Vater ist übrigens genauso präsent wie ihre Mutter, was super in unsere heutige Zeit passt und mit alten Rollenklischees aufräumt.
Paolina erfährt, dass ihre Probleme genauso wichtig sind wie die von Erwachsenen. Keiner belächelt sie, macht sie klein oder schiebt sie weg. Sie findet bei allen Gehör, Verständnis und auch Zuflucht bei ihren Großeltern, die ebenfalls eine wichtige Rolle einnehmen.

Doch nicht nur dieser Aspekt macht das Buch zu einem großartigen Buch. Nein, auch die Charaktere selber, die gewählten Themen und besonders der wunderbare Humor machen “Paolina Plapperina” zu einem meiner Lieblingsbücher im Kinderbuchbereich.
Hier in diesem Buch geht es vorrangig um Freundschaft, einen großen Haustierwunsch, Streit und natürlich auch Versöhnung.

Wer schon ein Buch von Patricia Schröder gelesen hat, der weiß, was ihn*sie erwartet: kreative Wortneuschöpfungen, ein angenehm flüssiger Schreibstil und eine große Portion Humor, der selbst mich als erwachsene Leserin zum Lachen gebracht hat. Wer noch kein Buch der Autorin gelesen hat, sollte das dringend nachholen. Ihr Schreibstil ist wirklich einmalig.

Auch dieses Mal untermalen die niedlichen Illustrationen von Susanne Göhlich wieder das Geschriebene und ergänzen die Geschichte perfekt. Ich finde sie so toll, das ich gerne noch ein paar mehr im Buch gehabt hätte.

Fazit

Band 2 von “Paolina Plapperina” hat im Vergleich zum ersten Band nochmal eine Schippe drauf gelegt. Ich mochte Paolinas zweites “Abenteuer” noch lieber als das erste. Das Buch lässt sich gewohnt locker und leicht (vor-)lesen, vermittelt großartige Werte und eine tolle Botschaft und lässt auch die Lachmuskeln nicht zu kurz kommen. Ein ganz wunderbares Buch zum Vorlesen ab 5 Jahren und zum Selberlesen ab 8 Jahren.

Ich kann den zweiten Band dieser tollen Reihe voll und ganz weiterempfehlen und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Großartiger Schreibstil, jedoch wurde ich mit Charakteren und Handlung nicht warm

Aus schwarzem Wasser
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Normalerweise sind die Bücher von Anne Freytag für mich ein Garant für gute Unterhaltung. Ihre anderen Bücher habe ich bisher geliebt. Mit ihrem ersten Wissenschafts- und Umweltthriller wurde ich allerdings ...

Normalerweise sind die Bücher von Anne Freytag für mich ein Garant für gute Unterhaltung. Ihre anderen Bücher habe ich bisher geliebt. Mit ihrem ersten Wissenschafts- und Umweltthriller wurde ich allerdings leider nicht so richtig warm.

Die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck und ihre Tochter Maja verunglücken bei einem Autounfall. Beide ertrinken im inneren des Autos. Doch nur wenige Stunden später wacht Maja, im inneren eines Leichensacks, wieder auf. Quicklebendig und nahezu unversehrt. Das Letzte an das sie sich erinnern kann, sind die leeren, toten Augen ihrer Mutter und der Satz “Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin.”
Ein vielversprechender Anfang und ich war zu Beginn auch ziemlich begeistert von der Spannung und natürlich vom Schreibstil Anne Freytags. Ich liebe ihre Art zu schreiben einfach. Anspruchsvoll, aber nicht schwierig und so schön poetisch. Nicht umsonst zählt sie zu meinen Lieblingsautorinnen.

Der grandiose Schreibstil blieb, die Spannung verschwand für mich allerdings nach und nach leider. Bei einem Thriller nicht unbedingt das, was man sich wünscht. Ehrlich gesagt, wurde mir persönlich zu viel drumherum geredet, zu viel Nebensächliches erzählt, was die Spannung hat leiden lassen. Außerdem hatte ich schon recht früh die grobe Storyline durchschaut und wusste so quasi, was noch auf mich zukommen würde. Einen Plottwist, relativ am Ende, gab es dann doch, den ich nicht vorhergesehen hatte, der wieder etwas mehr Spannung aufkommen lies. Insgesamt war mir das Buch, dafür, das es sich um einen Thriller handelt, aber zu langatmig.

Die Idee der Autorin hat mir allerdings ziemlich gut gefallen. Ich kann leider nicht viel dazu schreiben, ohne zu spoilern, doch Teile der Thematik passen sehr gut zu aktuellen politischen Themen. So geht es u.a. um die Verschmutzung der Meere und die daraus resultierenden Folgen, die in “Aus schwarzem Wasser” anders aussehen, als die Folgen, die in der Realität auf uns warten, wenn wir nicht langsam die Kurve kriegen. Die Kritik kommt aber an, ebenso der kritische Blick auf Politik und Geheimdienste.

Wäre mir das Buch nicht als Thriller angepriesen worden, wäre meine Bewertung vermutlich anders ausgefallen. So habe ich auf spannende Wendungen und undurchschaubare Verschwörungen gehofft, sie aber nicht bekommen.
Hinzu kommt noch, dass mir kaum eine der Hauptfiguren sympathisch war. Wer schon die ein oder andere meiner Rezensionen gelesen hat, weiß, dass mir Charaktere in Büchern besonders wichtig sind. Sind sie mir nicht sympathisch, für mich nicht zu greifen oder zu weit weg von meinen eigenen Werten, habe ich Schwierigkeiten mich komplett auf die Geschichte einzulassen, weil ich sie dann nicht richtig fühlen kann. Und eine Geschichte zu lesen, in der ich fast niemanden wirklich mag, macht auch nicht so viel Spaß, wie Bücher zu lesen, in denen die Figuren liebenswert sind.

Fazit

Obwohl Anne Freytag zu meinen Lieblingsautor
innen gehört und der Schreibstil, wie zu erwarten war, wieder grandios war, wurde ich mit ihrem ersten Wissenschafts- und Umweltthriller nicht wirklich warm. Interessante Thematik, doch leider mir unsympathische Charaktere und insgesamt zu wenig Spannung. Vieles war für mich schon recht früh vorhersehbar und einfach nur über Intrigen und Machtkämpfe zu lesen, reicht für mich nicht.
Ich bin sicher, dass das Buch viele begeisterte Leser*innen finden wird, doch meins war es leider nicht. Sehr schade. Ich vergebe gute 3 von 5 Sternen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2020

Kaputte Eltern-Kind-Beziehungen und toxische Freundschaften

14 Minuten gelogene Wahrheit
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Was für ein Klappentext. Mich hat er bereits beim ersten Mal lesen mitgenommen. Für mich versprach er Spannung, Dramatik und eine Freundschaft auf dem Prüfstand. Zwei der drei Dinge sollte ich auch bekommen.

Für ...

Was für ein Klappentext. Mich hat er bereits beim ersten Mal lesen mitgenommen. Für mich versprach er Spannung, Dramatik und eine Freundschaft auf dem Prüfstand. Zwei der drei Dinge sollte ich auch bekommen.

Für die 17-jährige Remy gehörte das Gefühl nicht genug zu sein schon immer zu ihrem Leben dazu. In der Schule eher unteres Mittelmaß, kaum Freunde, zu Hause permanent streitende Eltern und eine Mutter, die Remys Bruder aufgrund seiner herausragenden Leistungen bevorzugt. Als die coole und beliebte Elise in ihr Leben tritt, kann Remy ihr Glück zunächst nicht fassen. Ein Mädchen wie Elise hat sich noch nie für sie interessiert. Die beiden verbindet viel und schnell werden sie zu unzertrennlichen besten Freunden. Als Remy dann auch noch ihre große Liebe Jack kennenlernt, scheint das Glück perfekt.
Doch dann passiert das schrecklichste, was Remy jemals passieren könnte – ihre beste Freundin erschießt Jack. Elise beteuert, es wäre ein schlimmer Unfall gewesen, doch Remy kann sich beim besten Willen nicht an die entscheidenden 14 Minuten dieser Nacht erinnern.

Das Buch beginnt kurz nach Jacks Tod. Remy ist völlig durch den Wind, sitzt auf der Polizeiwache und soll eine Aussage machen. Doch sie kann nicht, sie erinnert sich einfach nicht daran, was genau passiert ist.
Da die Geschichte nach dem schrecklichen Ereignis startet, ging ich davon aus (auch aufgrund des Klappentextes), dass ich als Leserin nun mit auf die Suche nach den fehlenden 14 Minuten genommen werde. Ich nahm an, dies würde in der Zukunft passieren, doch die Autorin arbeitet in ihrem Buch sehr viel mit Rückblenden. Wir begleiten Remy also durch Teile ihrer Kindheit, erleben wie sie Elise und Jack kennenlernt und wie sich die Freundschaft zwischen Elise und Remy entwickelt. Zwischendurch springt die Autorin dann wieder in die Gegenwart und lässt uns an Remys Gefühlswelt teilhaben. Um die besagten 14 Minuten geht es tatsächlich erst relativ kurz vor Ende.

Aufgrund des Klappentextes hatte ich geglaubt, ich würde einen Jugendthriller lesen. Doch meiner Meinung nach liegt der Fokus hier eher auf der toxischen Beziehung, die Elise und Remy verbindet. Beide hatten keine leichte Kindheit und leiden immer noch darunter. Das schweißt natürlich zusammen, doch es macht auch irgendwie abhängig.
Wir begleiten Remy demnach schon auf der Suche nach den fehlenden 14 Minuten, doch anders, als ich es erwartet hatte. Es hat mehr mit Reflexion und Selbsterkenntnis zu tun und weniger mit einem “leicht zu lesenden” Jugendthriller.

Die Thematik ist schon nicht ohne, meiner Meinung nach aber äußerst wichtig. Ich konnte das Buch auch nicht so schnell lesen, wie ich es gerne gewollt hätte, da ich das Gelesene erst einmal verarbeiten musste.
Sarah Lyus Schreibstil ist flüssig und eindringlich. Ihre Charaktere authentisch und gut durchdacht. “14 Minuten gelogene Wahrheit” ist kein Buch, das man einfach mal eben zwischendurch liest. Es ist ein Buch über das man nachdenken und das man reflektieren muss.

Fazit

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich aufgrund des Klappentextes mit einem schnellen Jugendthriller gerechnet hätte und mich gedanklich erstmal darauf einstellen durfte, dass die Geschichte hier sehr viel tiefer geht und nur am Rande etwas mit einem Thriller zu tun hat.
Der Fokus in diesem Buch liegt auf kaputten Eltern-Kind-Beziehungen und toxischen Freundschaften. Definitiv kein leichter Stoff für zwischendurch, aber definitiv lesenswert.

Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2020

Elfenstarkes Abenteuer mit tollen Charakteren und schönem Schreibstil

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Elfen gibt es doch gar nicht. Zumindest dachte das Lia bis sie plötzlich mit einer dicken Beule am Kopf in einem anderen Körper aufwacht – einem Elfenkörper. Nicht irgendein Elfenkörper. Nein. Lia findet ...

Elfen gibt es doch gar nicht. Zumindest dachte das Lia bis sie plötzlich mit einer dicken Beule am Kopf in einem anderen Körper aufwacht – einem Elfenkörper. Nicht irgendein Elfenkörper. Nein. Lia findet sich im Körper der Prinzessin der Luftelfen, Asalia, wieder. Zuerst hält Lia das für einen schlechten Scherz, doch Asalia meint es bitterernst. Sie möchte unbedingt die Menschenwelt kennenlernen und gleichzeitig auf keinen Fall auf das Elfeninternat Springwasser gehen, zu dem sie eigentlich jetzt gerade unterwegs sein sollte.
Die eigensinnige Prinzessin hat den Bodyswitch zwar ganz ordentlich hinbekommen, doch leider hat sie vergessen die nötigen Kristalle für den Rücktausch mitzunehmen. Lia bleibt daher nichts anderes übrig als Asalias Platz im Elfeninternat anzutreten und so schnell wie möglich die Kristalle zu finden, um wieder in ihren Körper zurückzukehren.

Auch wenn ich nicht mehr ganz der Zielgruppe des Buches entspreche, liebe ich Bücher über Elfen, Feen und andere sagenhafte Gestalten. Außerdem hat mich das Cover des Buches schon in der Vorschau angelacht. Ich finde es einfach nur toll.
Ich hatte große Lust das Buch zu lesen, bin aber ohne wirklich Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich war sehr positiv überrascht von dem angenehmen Schreibstil Aniela Leys. Ich hatte bisher noch kein Buch von ihr gelesen und wusste daher nicht, was mich sprachlich erwarten wird. Der Zielgruppe entsprechend ist der Schreibstil schön leicht und locker zu lesen, ist dabei aber nicht anspruchslos. So hatte ich als Erwachsene Leserin ebenfalls viel Spaß am Geschriebenen. Die Autorin hat es mit ihren Worten geschafft, Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen, die mich durch das gesamte Buch begleitet haben und auch jetzt noch, mehrere Tage nach Beendigung des Buches, immer noch präsent sind.

Neben dem Schreibstil mochte ich auch die Charaktere sehr gerne. Unsere Protagonistin Lia ist ein Mädchen nach meinem Geschmack. Sie weiß, was sie möchte, ist bodenständig, steht für Andere ein, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Prinzessin Asalia ist irgendwie genau das Gegenteil und auch wenn ich einige ihrer Eigenschaften nicht wirklich schätze, mochte ich auch diesen Charakter.
Auch Asalias Bruder, Lias Elfenfreundinnen, den Lehrerinnen und anderen Nebencharakteren hat die Autorin so Leben eingehaucht, dass sie alle authentisch und individuell geworden sind. Ich konnte mir jeden einzelnen Charakter wirklich gut vorstellen – vom Aussehen und von seinen Charaktereigenschaften her. Das ist bei mir ein großer Pluspunkt, da ich mich so viel besser in die Geschichte einfühlen kann und Teil davon werden kann, anstatt nur oberflächlich zu beobachten.

Die Geschichte an sich ist wirklich toll. Ein Bodyswitch ist zwar nicht wirklich was Neues, aber nicht jeder muss das Rad neu erfinden. Die Autorin hat diesen Part der Geschichte wirklich gut umgesetzt. Für mich als erwachsene Leserin waren einige Zufälle manchmal schon zu zufällig und wirkten daher ein wenig konstruiert, doch für Leser
innen ab 10 wird diese Komponente sicher in den Hintergrund treten. Ich war sehr gerne zusammen mit Lia in Springwasser. Ich habe es geliebt etwas über die Unterrichtsfächer zu lesen, zusammen mit der Nachtflugwabe (Lia und ihre “Zimmergenossinen”) Abenteuer zu erleben und zu erleben, wie sie füreinander da sind.
Ich wusste zu Beginn nicht, dass es sich bei dem Buch um den Anfang einer Reihe handeln wird und habe mich daher zum Ende hin sehr darüber gefreut, dass ich die Möglichkeit erhalte wieder nach Springwasser zurückzukehren und weitere Abenteuer erleben darf.

Fazit

Ein wirklich tolles Buch, das zwar nicht mit einer neuen Idee aufwartet, dafür aber mit Schreibstil und Charakteren umso mehr punkten kann. Auch wenn ich nicht mehr ganz dem Zielgruppenalter entspreche habe ich das Buch sehr gerne gelesen und freue mich jetzt schon sehr auf den zweiten Band.

Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Gutes Buch, für mich jedoch mehr Krimi als Psychothriller

Mind Games
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“Herzlichen Glückwunsch zum 1. Geburtstag. Dein Geschenk ist das Spiel. Traust du dich zu spielen?”


Stell dir vor, du hast Geburtstag und erhältst eine Karte mit diesem Text drauf. Was würdest du ...


“Herzlichen Glückwunsch zum 1. Geburtstag. Dein Geschenk ist das Spiel. Traust du dich zu spielen?”


Stell dir vor, du hast Geburtstag und erhältst eine Karte mit diesem Text drauf. Was würdest du tun? Die vier Menschen, die so eine Karte zu ihrem Geburtstag erhalten haben, haben sich alle dazu entschieden mitzuspielen und sind daraufhin spurlos verschwunden.
Die Polizei nimmt die Sache nicht ernst, daher wendet sich die Tochter einer der Vermissten an das Ermittlerduo Bloom und Jameson. Dr. Augusta Bloom ist Kriminalpsychologin und ihr Partner Marcus Jameson ein ehemaliger MI6 Agent.
Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten, analysiert Dr. Bloom die Lebensläufe der Verschwundenen und stößt bei allen vier Personen auf eine dunkle Vergangenheit. Sie scheinen nicht die Personen zu sein, die sie vorgeben zu sein. Dies macht sie höchst gefährlich.

Klingt das nicht sehr interessant? Mich hat der Klappentext des Buches sofort angesprochen und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Ein Thriller in dem die vermeintlichen Opfer gar keine sind – oder vielleicht doch?
Ich hatte schon lange keinen richtig guten Psychothriller mehr gelesen und mich daher sehr auf das Buch gefreut. Leider begann das Buch für mich insgesamt zu zögerlich und erinnerte mehr an einen Krimi als an einen Thriller, egal ob Psycho oder nicht.
Der Fokus liegt in der ersten Hälfte des Buches mehr auf unseren beiden Ermittlern und weniger auf dem Spiel oder den Opfern. Für mich zogen sich die ersten 200 Seiten etwas und waren zu langatmig. In der zweiten Hälfte wurde die Geschichte dann rasanter und auch spannender, allerdings blieb der Fokus weiterhin auf dem Ermittlerduo, das versucht das Rätsel um das Spiel zu lösen. Der “Psycho-“ Part wird in diesem Buch ganz definitiv bedient, der “Thriller-“Part allerdings nicht so sehr.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gefallen. Ich fand es mega interessant aus psychologischer Sicht mehr über diesen einen bestimmten Typ Mensch zu erfahren und war dann doch ziemlich erstaunt als es zu einem Plottwist kam. Ich hatte den Twist zwar schon einige Seiten vorher erahnt, trotzdem hat er mich unvorbereitet getroffen und das finde ich in Spannungsliteratur sehr gut.

“Mind Games” wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was das Buch noch ein wenig interessanter macht. Das Ermittlerduo fand ich auch sehr faszinierend. Eine Psychologin und ein Ex-Spion – was für eine Mischung.
Die Charaktere an sich sind gut gezeichnet, auch wenn ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte. Lediglich bei Dr. Bloom habe ich die Tiefe gespürt, die anderen sind mir ein wenig zu flach geblieben. Ich hoffe, dass wir im zweiten Band ein wenig tiefer in Jamesons Psyche eintauchen werden.

Das Buch liest sich angenehm flüssig und sorgt für ein paar interessante und auch spannende Lesestunden. Allerdings war der Schreibstil in Teilen für mich ein wenig zu trocken. Ich hätte mir etwas mehr Pathos gewünscht.


Fazit

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die erste Hälfte war für meinen Geschmack ein wenig zu langatmig und zu wenig spannend. Im zweiten Teil mochte ich dahingegen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der “Thriller”-Part kam mir ein wenig zu kurz, zu lange hat das Buch sich für mich eher wie ein Krimi angefühlt und Krimis lese ich ehrlich gesagt nicht ganz so gerne.
Ein sehr interessanter Fall, wie ich ihn zuvor noch nirgends gelesen habe und ein äußerst faszinierendes Ermittlerduo. Da ist definitiv noch Potential für mehr spannende Geschichten.

Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

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