Profilbild von Aer1th

Aer1th

Lesejury Star
offline

Aer1th ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Aer1th über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2022

Ehrlich, emotional und einfühlsam

Loveless (deutsche Ausgabe)
0

Alice Oseman habe ich das erste Mal “kennengelernt” als ich Heartstopper – Volume 1 gelesen habe. Da mich die Geschichte von Charlie und Nick so berührt hat, habe ich deren Geschichte auf Tumblr weiter ...

Alice Oseman habe ich das erste Mal “kennengelernt” als ich Heartstopper – Volume 1 gelesen habe. Da mich die Geschichte von Charlie und Nick so berührt hat, habe ich deren Geschichte auf Tumblr weiter verfolgt. Der Name “Alice Oseman” ist mir daher sehr präsent im Gedächtnis geblieben.
Als ich vor einiger Zeit ihr neustes Buch “Loveless” entdeckt habe, wusste ich, ich muss das Buch lesen. Besonders, weil es sich erneut um ein LGBTQIA+ Buch handelt. Dieses Mal geht es um Asexualität. Ein Bereich, der bisher noch gar nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Ums mehr freut es mich daher, dass Alice Oseman gleich ein ganzes Buch darüber geschrieben hat.

Georgia ist 18, hat die Highschool gerade hinter sich und startet nun ein aufregendes Leben auf dem College. Was sie von ihren Freunden und eigentlich fast allen 18-jährigen unterscheidet? – Sie hat bisher weder jemanden geküsst noch war sie verliebt oder hatte Sex. Dabei weiß sie genau wie all das ablaufen soll, immerhin vergöttert sie romantische Bücher und Filme. Sie ist ein richtiger Romantik-Profi…naja…zumindest in der Theorie.
Als sich die Gelegenheit bietet endlich ihren jahrelangen Schwarm zu küssen, passiert nichts. Tatsächlich ekelt sie der Gedanke, ihm näher zu kommen sogar an. Steht sie vielleicht gar nicht auf Jungs? Vielleicht klappt es mit einem Mädchen doch besser? Doch was ist, wenn sie sich gar nicht verlieben kann? Niemals?

Wir begleiten Georgia in “Loveless” auf der Suche nach sich selbst und ihrer Sexualität. Wie bereits von Alice Oseman gewohnt, geht diese Suche bedächtig von Statten. Die Geschichte ist ruhig, voller Tiefgang und Emotionen. Man muss sich beim Lesen Zeit lassen wollen. Bevor Georgia der Idee auch nur nahe kommt, dass sie asexuell sein könnte, vergeht etwa die Hälfte des Buches. Langweilig wird es trotzdem nicht.
In gemächlichem Tempo lernen wir Georgia, ihre Mitbewohnerin Rooney und ihre besten Freunde Pip und Jason. Die Haupt- und auch einige Nebencharaktere werden von der Autorin richtig schön authentisch und liebevoll beschrieben. Die Freundschaft von Georgia, Pip und Jason und die neu entstehende Freundschaft zu Rooney wird in allen Facetten beleuchtet.
Es ist, als wäre die Geschichte direkt aus Georgias Kopf aufs Papier gebracht worden. Ehrlich, emotional und einfühlsam. Und ein bisschen Drama darf natürlich auch nicht fehlen.

Alice Oseman zeigt mit “Loveless”, dass es viele Arten gibt zu lieben und glücklich zu sein. Es muss nicht zwangsläufig die romantische Liebe sein, die einen Menschen erfüllt. Platonische Liebe kann genauso, wenn nicht sogar noch erfüllender sein, als das, was diverse Filme und Bücher uns als das einzig Wahre verkaufen wollen.
Einen Weg, dies zu erkennen und zu akzeptieren hat die Autorin hier zu Papier gebracht und uns auf eine emotionale Suche nach Identität und Selbstakzeptanz mitgenommen.
Meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Buch für alle Jugendlichen, die sich selber noch nicht ganz so sicher sind, wo ihre eigene Reise im Bereich Sexualität hingeht.

Von mir gibt es daher gerne volle 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.06.2022

Feentastische Geschichte mit zauberhaften Illustrationen

Tinka Knitterflügel – Heldin in Ringelsocken
0

Tinka Knitterflügel hat zwei neue Fans! Und zwar meine Tochter und mich. Die abenteuerlustige Fee hat sich mitten in unsere Herzen geschlichen.

Wunschfee, Zahnfee oder Schnullerfee? Jede Fee hat ihre ...

Tinka Knitterflügel hat zwei neue Fans! Und zwar meine Tochter und mich. Die abenteuerlustige Fee hat sich mitten in unsere Herzen geschlichen.

Wunschfee, Zahnfee oder Schnullerfee? Jede Fee hat ihre ganz eigene Aufgabe, sie muss sich nur auf die Suche nach ihrem Talent machen. Tinka Knitterflügel ist immer noch auf der Suche… Während alle aus ihrer Klasse bereits das erste Feenabzeichen, und somit schon richtige Feenflügel, haben, weiß Tinka immer noch nicht worin sie gut ist. Eine Schullerfee ist sie ganz sicher nicht, aber auch keine Glücks- oder Zahnfee. Und damit nicht genug, sie muss mit ihren knittrigen Anfängerflügeln zurecht kommen, mit denen man nur so semi-gut fliegen kann.
Nachdem sie ihre letzte Prüfung vermasselt hat und sie nur noch einen Versuch hat diese zu bestehen, beschließt Tinka nachts heimlich in die Menschenwelt zu fliegen, um auf eigene Faust ihr Feentalent zu finden.

Tinka Knitterflügel muss man einfach mögen, denn sie ist anders als die “Standard-Feen”, die einem sonst begegnen. Sie ist ein wenig tollpatschig, trägt lieber ihre klobigen Stiefel als die feinen Flugschühchen und ist irgendwie nicht ganz so geschickt im Umgang mit Menschenkindern. Dennoch kann Tinka sich nichts Schöneres vorstellen als in der Menschenwelt Dienst zu tun. Sie möchte keine langweilige administrative Fee werden – nur bei den Menschen lassen sich richtige Abenteuer erleben!
Als Leser*in taucht man gleich in die Geschichte von Tinka ein und ist mitten drin. Meine Tochter klebte mir regelrecht an den Lippen und wollte ein Kapitel nach dem nächsten vorgelesen bekommen.
Die einfache Sprache lädt regelrecht zum Vorlesen bzw. Zuhören, aber auch zum Selberlesen für Leseanfänger ein. Die Schriftgröße ist dafür wunderbar angenehm. Der Schreibstil ist sehr angenehm zum Vorlesen, humorvoll, spannend und vor allem altersgerecht.

Die zauberhaften Illustrationen von Gloria Jasonowski lockern das Geschriebene ganz toll auf und lassen die Geschichte so richtig zum Leben erwecken. Meine Tochter hat es geliebt immer wieder durchs Buch zu blättern und sich die ganzen Bilder anzuschauen.

Fazit

Meine Tochter und ich freuen uns schon sehr auf den nächsten Band von Tinka Knitterflügel! Die abenteuerlustige Fee hat sich in unsere Herzen geschlichen und wir wollen unbedingt wissen, was sie noch so alles erlebt.

Von uns gibt es daher volle 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2022

Zauberhafte Geschiche mit wunderschönen Illustrationen

Die Stoffis - Auf plüschigen Sohlen (Band 1)
0

Ein Buch, in dem Stofftiere lebendig sind und Abenteuer erleben. Klingt das nicht wie der Traum eines 5-jährigen Kindes? :)
Die Idee sechs plüschige Freunde auf eine Art Roadtrip zu schicken, ist ganz ...

Ein Buch, in dem Stofftiere lebendig sind und Abenteuer erleben. Klingt das nicht wie der Traum eines 5-jährigen Kindes? :)
Die Idee sechs plüschige Freunde auf eine Art Roadtrip zu schicken, ist ganz zauberhaft und lädt wirklich zum Vorlesen ein. Getreu dem Motto dieser Buchreihe.

Der schwarze Stoffkater Minnie und das Plüscheinhorn Sunny finden sich eines Tages in einem Karton am Straßenrand wider. Während beide noch versuchen zu verstehen, wieso ausgerechnet sie ausgesetzt wurden, rollt auch schon ein großer Müllwagen auf sie zu. Die beiden wissen, mit Müllwagen ist nicht zu spaßen, also müssen sie sich schnell in Sicherheit bringen.
Während beide schon Pläne schmieden wie sie in ein neues Zuhause gelangen, treffen sie auf ihrem Weg auf die Schildkröte Melisande mit ihrer Freundin Sternchen, den alten Stoffhund Helmut und den einarmigen Bären Rumpel. Sie alle suchen ein neues Zuhause und gemeinsam machen Sie sich auf die Suche nach einem kuscheligen Platz. Doch die Suche ist leichter als gedacht und auf ihrem Weg erleben sie das ein oder andere Abenteuer.

Was mich zuerst an diesem Buch gecatcht hat, war das Cover, da es die wunderschönen Illustrationen von Nadine Reitz in all ihrer Pracht zeigt. Sowohl meine Tochter als auch ich lieben schön gestaltete Cover und Illustrationen. Bei dem Buch hier war ich mir sicher, dass meine Tochter viel zu bestaunen hätte.
Für meinen Geschmack hätten es ruhig ein paar mehr Bilder sein können, besonders da die Altersempfehlung des Verlags ab 4 Jahren liegt. So junge Kinder lieben viele Bilder in ihren (Vorlese-)Büchern. Wenn ich zu Hause oder in der Kita lese, habe ich immer eine Traube an Kindern an mir kleben, die alle die schönen Bilder bestaunen wollen.

Natürlich muss bei einem Buch auch der Klappentext bzw. die Geschichte überzeugen, damit es bei uns einziehen darf und das hat sie im Falle dieses Buches auch getan. Die Idee mit den sechs Kuscheltieren, die ein neues Zuhause suchen, weil sie ausrangiert wurden und auf ihrem Weg dorthin spannende Abenteuer erleben, ist wirklich ganz zauberhaft.
Meine Tochter hing mir beim Vorlesen förmlich an den Lippen und forderte ein Kapitel nach dem nächsten.

Die Kapitel haben eine angenehme Vorlese-Länge, die auch die Aufmerksamkeitsspanne eines vierjährigen Kindes nicht ausreizt. Bei uns gingen tatsächlich auch mal locker 3-4 Kapitel hintereinander.
Die Geschichte lässt sich schön vorlesen und ist für die kleinen Zuhörenden zwar spannend, doch nicht zu spannend, so dass sie gut verarbeitet werden kann.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist dass das Buch Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt groß schreibt. Außerdem werden die Stärken und Schwächen der sechs plüschigen Protagonisten so in Szene gesetzt, dass niemand zurückgelassen wird oder gar einer besser als der andere dargestellt wird. Jeder ist gut so, wie er oder sie ist.

Von meiner Tochter und mir gibt es volle 5 von 5 Sternen für diese zauberhafte Geschichte mit den wunderschönen Illustrationen.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Kinderbuch voller Zauber, Liebe und Herzblut

Das verzauberte Puppenhaus (Villa Holunder)
0

Ein neues Buch von Patricia Schröder ist erschienen, heißt also, es muss hier bei uns zu Hause einziehen. Das ist wie ein ungeschriebenes Naturgesetz.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei ihrem neusten ...

Ein neues Buch von Patricia Schröder ist erschienen, heißt also, es muss hier bei uns zu Hause einziehen. Das ist wie ein ungeschriebenes Naturgesetz.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei ihrem neusten Werk zuerst ein wenig gezögert habe und das liegt definitiv nicht an der Idee des neuen Buches, sondern daran, dass ich es zunächst nur online und von außen gesehen habe. Mit dem Cover des Buches musste ich mich zuerst anfreunden.

Mit der Idee die Villa Holunder zusammen mit meiner Tochter zu besuchen, freute ich mich schon auf gemeinsame Lesestunden. Die Rechnung hatte ich allerdings ohne mein Kind gemacht, denn sie hielt das Buch zunächst für ein Sachbuch und wollte es einfach nicht mit mir zusammen lesen. Also gut, dann eben alleine. Auch als erwachsene Person lese ich immer noch sehr gerne Kinderbücher.
Meine Tochter wurde dann doch immer neugieriger und fragte mich wieder und wieder nach dem Buch und was denn darin so alles geschrieben steht. Ich habe es alleine beendet, doch meine Tochter steht bereits in den Startlöchern für eine zweite gemeinsame Runde. Wie viel der erste Eindruck eines Cover bereits bei Kindern für einen Einfluss hat – erstaunlich.

Die Geschichte

Mia ist schon ganz aufgeregt. Morgen ist ihr 10. Geburtstag und dann bekommt sie endlich das heiß ersehnte Computerspiel “City of Dolls”. Alle Mädels aus ihrer Klasse spielen das Spiel bereits, nur sie noch nicht und das muss sich schnell ändern.
Als Mia an ihrem Geburtstag allerdings zunächst das alte Puppenhaus ihrer Großtante überreicht bekommt, ist sie mehr als geschockt. Sie ist 10! Was soll sie denn jetzt noch mit einem Puppenhaus anfangen?!
Zum Puppenhaus gehört jedoch auch ein geheimnisvoller Brief ihrer Großtante Rikka, der voller merkwürdiger Andeutungen ist und Mias Neugier auf dieses ganz besondere Puppenhaus doch noch weckt. Als plötzlich merkwürdige Geräusche aus der Villa Holunder dringen und die Puppen wie von Geisterhand die Positionen wechseln, wird Mia klar, dass ein großes Abenteuer auf sie und ihren neuen Freund Luca wartet!

Schreibstil und Bilder

Wer bereits Bücher von Patricia Schröder gelesen hat, kennt ihren einzigartigen Schreibstil. Ich liebe ihn. Voller Humor und mit fantasievollen Wortneuschöpfungen, erzeugt die Autorin Bilder im Kopf, die einen mitten in die Geschichte katapultieren.
Da es sich hier um ein Kinderbuch handelt, ist der Schreibstil angenehm einfach, so dass auch junge geübtere Leserinnen das Buch prima alleine lesen können. Doch auch mir als erwachsene Leserin war das Geschriebene nicht zu einfach, da es nicht zu kindlich oder gar naiv war.

Die Kapitel sind etwas länger als ich sie aus anderen Kinderbüchern kenne, doch auch hier sehe ich keine Schwierigkeiten für Leser
innen aus der anvisierten Zielgruppe.
Die Kapitel haben übrigens echt geniale Namen – mir haben sie sehr gut gefallen.

Das Besondere an diesem Kinderbuch ist, dass es nicht illustriert wurde, sondern das Geschriebene von Fotomontagen untermalt wird. Die Fotos hat Leonie Ebbert geschossen und damit die Villa Holunder visuell zum Leben erweckt.
Auf jedem Bild gibt es viel zu entdecken und die Mischung aus echtem Puppenhaus und echten Menschen darin, hat meine Tochter nicht nur einmal staunen lassen.

Die Charaktere

Die Figuren im Buch sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und von super sympathisch bis geht gar nicht, ist alles vertreten. Mein absoluter Lieblingscharakter ist Luca. Luca vereint alles, was mir an Werten wichtig ist. Er ist freundlich, höflich, hilfsbereit, denkt nachhaltig und hat keine scheu seine Gefühle zu zeigen. Er trägt lieber ein pinkes Glitzer-Shirt vom Flohmarkt, als das überteuerte Marken-Shirt aus dem Laden. Mit Luca vermittelt Patricia Schröder so wichtige Aspekte! Farben sind für alle da, Gefühle zeigen ist völlig ok, egal welchem Geschlecht du angehörst und du brauchst dich nicht dafür schämen. Bei Luca gerate ich wirklich ins Schwärmen.
Doch natürlich sind auch Mia, ihre Familie und auch die verzauberten Puppen toll und ganz wunderbar gezeichnet. Es gibt aber auch die oberflächliche Oberzicke, die einen krassen Kontrast zu Luca darstellt und mir so gar nicht sympathisch war.
Es ist also für jeden etwas dabei.

Fazit

Das verzauberte Puppenhaus ist ein Herzensprojekt von Patricia Schröder und ich finde, das merkt man auch. Sie hat viel Liebe und Herzblut in das Buch gesteckt und die Geschichte spiegelt das wider. Die Fotomontagen sind ebenfalls ganz wunderbar und runden die Geschichte perfekt ab. <
Wenn ihr also auf der Suche nach einem neuen Buch für euch, eure Kinder oder zum Verschenken seid, dann schaut euch unbedingt die Villa Holunder mal näher an.

Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2022

Wichtiges Thema einfach und besonders verpackt

Jeden Tag Spaghetti
0

Über 30 Jahre ist es mittlerweile her, als sich meine Eltern entschlossen hatten nach Deutschland auszuwandern. Ich kam als kleines Kind hierher, sprach perfekt deutsch, da – Überraschung – meine Muttersprache ...

Über 30 Jahre ist es mittlerweile her, als sich meine Eltern entschlossen hatten nach Deutschland auszuwandern. Ich kam als kleines Kind hierher, sprach perfekt deutsch, da – Überraschung – meine Muttersprache deutsch ist und sollte eingeschult werden. Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, wie meine zukünftige Klassenlehrerin meinen Eltern riet mich aufgrund meines Migrationshintergrundes ein Jahr später einzuschulen. Ich könnte in dem Jahr ja noch besser deutsch lernen…
Mir begegneten – gerade in der Schule – immer wieder Menschen, die mich aufgrund meines Geburtslandes beurteilten und ganz besonders meine Sprache kritisierten. Sie sprachen langsamer (manchmal auch lauter lach) mit mir oder baten Mitschülerinnen mir einen Begriff zu erklären. Fun Fact: Ich konnte die Begriffe fast immer selber erklären, nachdem keiner meiner Mitschüler*innen dazu in der Lage war.

Wie gesagt, über 30 Jahre ist das mittlerweile her und seitdem hat sich kaum etwas verändert. Lucia Zamolo beschreibt in ihrem Buch “Jeden Tag Spaghetti” sehr eindrücklich und leicht verständlich mit welcher Form der Diskriminierung sie auch heute noch zu kämpfen hat. Und das nur, weil ihre Haut zufällig etwas dunkler ist und sie einen italienischen Nachnamen trägt. Dass nicht sie, sondern ihr Vater aus Italien stammt, ist für viele Menschen leider irrelevant.

“Jeden Tag Spaghetti” ist ein Buch für Jugendliche ab 12 Jahren. Das Buch überzeugt mit seinem ganz eigenen und wundervollen Stil – handgeschrieben und voller Illustrationen, die das Geschriebene großartig untermalen.
Mit viel Humor und dennoch mit dem nötigen Ernst, nimmt sich die Autorin eines Themas an, das allseits präsent ist und doch mehr Aufmerksamkeit benötigt.

Lucia Zamolo beschreibt in ihrem Buch wie sie und auch ihre Freunde sich bei solch übergriffigen Fragen wie “Aber woher kommst du denn eigentlich?” und vermeintlichen Hilfsangeboten fühlen und bringt viele weitere Beispiele mit welchen Formen der Diskriminierung gerade junge Menschen zu kämpfen haben.

Das Buch eignet sich meiner Meinung nach sowohl für Betroffene als auch für Personen, die sich mit dem Thema beschäftigen wollen. Es eignet sich als guter Einstieg in die Thematik. Wer sich intensiver und tiefer damit auseinandersetzen möchte, muss zu weiterführender Fachliteratur greifen.
Lucia Zamolos Buch richtet sich primär an junge Jugendliche und für diese Zielgruppe finde ich das Buch ganz großartig geschrieben und aufgemacht.