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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2020

Witziger Klapp-Spaß für Dinofans

Das verrückte Dino-Klappbuch
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Hast du schon mal was vom Stegodocus oder vom Archaecerasaurus gehört? Nee, ich auch noch nicht. Dafür kenne ich den Diplodocus und den Kannemeyeria. Das aber auch nur, weil meine Tochter sich aktuell ...

Hast du schon mal was vom Stegodocus oder vom Archaecerasaurus gehört? Nee, ich auch noch nicht. Dafür kenne ich den Diplodocus und den Kannemeyeria. Das aber auch nur, weil meine Tochter sich aktuell sehr für Dinosaurier interessiert und wir in diesem Zuge auf dieses Buch hier aufmerksam wurden. Passenderweise ist meine Tochter im Sommer vier Jahre alt geworden und passt so in die Altersempfehlung dieses Buches.

Auf den ersten Blick macht das Buch einen sehr guten Eindruck. Es ist groß und stabil. Die Zeichnungen sind schön anzusehen und kindgerecht gestaltet. Und in der Tat lassen sich viele neue Dinosaurier-Arten mit diesem Buch kreieren, was meine Tochter und ich beide sehr lustig fanden. Wir konnten so richtig schön kreativ werden.
Die zu den Dinosaurier gehörenden Informationen sind kurz gehalten und kindgerecht aus der Ich-Perspektive” formuliert. Mir haben die Texte gefallen, auch wenn ich der Meinung bin, dass sie einen waschechten Dinofan nicht mehr sonderlich begeistern würden. Dafür sind die gelieferten Infos zu rudimentär. Uns haben sie allerdings für den Anfang gereicht. Wollten wir mehr über einen der Dinos wissen, haben wir das Internet bemüht.

Auf den zweiten Blick und nach eingehender Prüfung wird das Buch leider nicht mehr ganz so stabil. Bei uns haben sich die mittleren Klappen leider ein wenig verzogen, so dass sie beim Umklappen nun haken und nicht mehr ganz richtig passen. Meine Tochter hat es nicht gestört. Mich leider schon, da ich es kommen sehe, dass die Klappen mit viel Druck in Position gebracht werden und somit vermutlich unschön knicken werden.

Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt. Insgesamt gefällt mir das Buch echt gut. Ich mag die Illustrationen sehr und auch die kurzen Infos in Ich-Form über die Dinos. Das Buch regt zudem die Fantasie an und lädt zum Spielen und Mitmachen ein.

Veröffentlicht am 30.09.2020

Humorvoll, witzig, herzlich und mit äußerst sympathischen Charakteren

Memento Monstrum (Bd. 1)
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Erinnerst du dich an die schaurigen Geschichten über Graf Dracula, Werwölfe oder den Yeti?
Ja? – Dann vergiss ganz schnell, was du glaubst du wissen.
Nein? – Prima! Dann lass dir auch in Zukunft keinen ...

Erinnerst du dich an die schaurigen Geschichten über Graf Dracula, Werwölfe oder den Yeti?
Ja? – Dann vergiss ganz schnell, was du glaubst du wissen.
Nein? – Prima! Dann lass dir auch in Zukunft keinen Stuss darüber erzählen und lies in diesem Buch, was wirklich geschehen ist.

Vlad Dracula ist Wahrheit kein blutrünstiger Vampir, der liebend gerne Menschen beißt. Dracula ist ein 589-jähriger Fledermaus-Opa, der seine Enkel liebt, äußerst freundlich und höflich ist und am liebsten nie einen Menschen beißen würde.
Was mit dem Yeti, dem Werwolf und dem schleimigen Fischmonster ist? Kann ich dir leider nicht verraten. Dafür musst du das Buch selber lesen.

Jochen Tills neustes Kinderbuch ist ein wahrer Hingucker. Das Buch ist so unglaublich schön aufgemacht. Es glänzt und funkelt und sieht einfach nur großartig aus. Ein absolutes Muss im gutsortierten Bücherregal. Mir ist das Buch zunächst tatsächlich nur wegen seines Äußeren aufgefallen. Dass es mich auch inhaltlich angesprochen hat, ist mir erst auf den zweiten Blick aufgefallen.
Die witzigen Illustrationen von Wiebke Rauers geben dem Buch den letzten Feinschlief. Ohne die Illustrationen wäre das Buch nur halb so toll. Sie geben dem Ganzen das gewisse Etwas.
Im Übrigen hat Wiebke Rauers nicht nur die Illustrationen zum Buch gestaltet, sie hat auch die Idee dazu geliefert. Schriftstellerisch umgesetzt wurde es dann von Jochen Till. Meiner Meinung nach eine wunderbare Mischung. Ich mag Jochen Tills Art zu schreiben.

Vermeintliche Ungeheuer in äußerst freundlich, sympathisch und liebenswert. Ich mag die Idee und auch die Umsetzung.

Dracula hat in seinen fast 600 Lebensjahren schon so einiges erlebt und schwierige Situationen gemeistert. Doch dieses Wochenende steht ihm die wohl schwierigste Aufgabe bevor: er soll auf seine drei Enkel aufpassen. Seine Frau und seine Tochter brechen zu einem Wellness-Kurztrip auf und lassen die drei Kinder in den vertrauensvollen Händen Draculas.
Etwas überfordert von der Situation landen die Vier in Draculas imposanter Bibliothek. Während sie aus Büchern eine Höhle bauen, entdeckt die Jüngste ein altes Fotoalbum. Nostalgisch angehaucht beginnt Dracula von seinen Freunden aus alter Zeit zu erzählen.

Das Buch ist zwar für Kinder ab 9 Jahren geschrieben, bietet Erwachsenen aber genauso viel, wenn nicht sogar noch mehr Spaß an den Texten. Es eignet sich also prima zum Vorlesen oder auch selber lesen, ganz ohne Kinder.
Obwohl das Buch bereits ab 9 ist, würde ich es eher geübteren Lesern empfehlen. Der Schreibstil ist zwar einfach und leicht, doch die Textmenge und die Kapitellängen sind eher etwas für junge Leser*innen, die gerne und häufig lesen. Zum Vorlesen (lassen) eignet es sich natürlich auch für ungeübtere Leseanfänger.

Auch wenn ich bereits viele Kinderbücher gelesen habe, ist mir die Idee dieses Buches neu. Und wie bereits erwähnt, gefällt sie mir echt gut. Die vermeintlichen Monster, denen wir alle schon in Schauermärchen begegnet sind, so sympathisch zu erleben, empfand ich sehr erfrischend.
Insgesamt ist die ganze Geschichte sehr herzlich und liebevoll geschrieben. Auch wenn die Bilder ab und an etwas gruselig anmuten mögen, ist es die Geschichte nicht im geringsten. Sie vermittelt tolle Werte, ist gleichzeitig humorvoll und witzig.
Ich habe das Buch gerne gelesen und bin froh darüber gestolpert zu sein.

Fazit

Humorvoll, witzig, herzlich und mit äußerst sympathischen Charakteren. Vergesst die ganzen Schauergeschichten, die ihr bisher gehört habt, schnappt euch Memento Monstrum und erfahrt, wie die vermeintlichen Monster wirklich sind. Ihr werdet überrascht sein.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen für dieses wunderschön gestaltete Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2020

Interessante Geschichte, tolles World-Building und authentische Charaktere

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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80 Jahre ist es her, dass ein riesiger Energiewirbel – der Urvortex – alles auf der Welt veränderte.
Im Jahr 2020 (was für ein Zufall) suchte eine noch nie dagewesene Katastrophe den Planeten Erde heim. ...

80 Jahre ist es her, dass ein riesiger Energiewirbel – der Urvortex – alles auf der Welt veränderte.
Im Jahr 2020 (was für ein Zufall) suchte eine noch nie dagewesene Katastrophe den Planeten Erde heim. Ein gigantischer Energiewirbel zerstörte die Erde, so wie wir sie kennen. Ganze Landmassen vermengten sich und löschten Länder und Städte aus. Doch nicht nur das. Der Urvortex vermengte auch die menschliche und tierische DNA mit den vier Elementen. Neue Wesen, die Splits, entstanden. Vermengte Menschen und Tiere, deren DNA mit einem der vier Elemente vermischt wurde. Die Grunder (Erde), die Schwimmer (Wasser), die Wirbler (Luft) und die Zünder (Feuer) bevölkern seitdem zusammen mit den Menschen die Erde. Doch leider nicht in Frieden miteinander.

Der einstige Urvortex hat noch weitere Spuren hinterlassen. Auf der gesamten Welt bilden sich seitdem immer wieder kleinere Vortexe, die mehrere Orte miteinander verbinden. Die sogenannten Vortexläufer trainieren sehr hart, um durch diese Vortexte springen zu können. Solch ein Sprung ist lebensgefährlich, erfordert Mut und Können. Daher kann nicht einfach jeder ein Vortexläufer werden. Beim Vortexrennen treten hunderte von Jugendliche gegeneinander an und jagen einmal um den ganzen Globus.

Unsere Protagonistin Elaine (Ellie) ist eine dieser Jugendlichen. Ihre Eltern wurden vor Jahren von Zündern ermordet und seitdem ist ihr sehnlichster Wunsch eine Läuferin zu werden. Elaine möchte das Rennen also um jeden Preis gewinnen. Bei ihrem letzten Sprung durch einen Vortex passiert plötzlich etwas noch nie dagewesenes und erschüttert die ganze Menschheit.

Klingt das nicht spannend und interessant? Für mich war die Idee so einer zukünftigen Welt jedenfalls neu. Etwas ähnliches hatte ich bisher jedenfalls noch nicht gelesen. Der Einstieg ins Buch fiel mir auch leicht und gefiel mir sehr. Ich war sofort mitten in der Geschichte und es ging rasant los. Die ersten Seiten hatte ich im Nu gelesen.
Danach lies die Geschwindigkeit und der Spannungsbogen allerdings etwas nach und ich kam nicht mehr ganz so schnell voran. Gefallen hat es mir aber dennoch weiterhin. Ich mochte den angenehm locker leichten Schreibstil, der für ein Jugendbuch mit einer Altersempfehlung ab 12 Jahren sehr passend ist. Dafür, dass das Buch schon ab 12 Jahren ist, hat es mich ein wenig gewundert, dass die Protagonistin schon 17 Jahre alt ist. Ob das bei den jüngeren Leser*innen einen Unterschied macht, weiß ich nicht. Mich hat es nicht gestört, ich bin allerdings auch einige Jahre älter als Elaine.

Kommen wir zu den Charakteren. Mir persönlich haben sie recht gut gefallen. Besonders Bale, den männlichen Protagonisten mochte ich sehr. Smart, sympathisch und ein wenig geheimnisvoll. Ellie mochte ich auch, auch wenn ich ihr manchmal gerne ein wenig den Kopf zurecht gerückt hätte. Sie war ein wenig stur, doch das habe ich lieber als eine immer Ja-sagende Protagonistin.
Auch die Nebencharaktere empfand ich als authentisch und gut ausgearbeitet. Ich konnte mir von jedem ein Bild machen und habe ihnen ihre Rollen im Buch angekauft.

Die Geschichte an sich war sehr interessant aufgebaut, hätte für meinen Geschmack allerdings etwas spannender sein können. Im Mittelteil habe ich etwas die Motivation am Lesen verloren, die kam im letzten allerdings wieder und jetzt möchte ich unbedingt wissen, wie es im zweiten Band weitergeht.

Fazit

Interessante Geschichte, tolles World-Building und authentische Charaktere. Mir hat der erste Band der Vortex-Trilogie sehr gut gefallen. Im Mittelteil hätte es für mich etwas spannender sein dürfen. Ich freue mich schon sehr darauf bald den zweiten Band dieser Trilogie zu lesen.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2020

Kurzweiliges, spannendes Buch mit einem sehr interessanten Ermittlerteam

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Du denkst, du kennst deinen Körper? Das dachte Mavie auch. Bis sie eines abends auf einer Party im Schwarzlicht anfängt zu leuchten. Genauer gesagt ihr Rücken. Ein Skorpion, tätowiert mit UV-Tinte strahlt ...

Du denkst, du kennst deinen Körper? Das dachte Mavie auch. Bis sie eines abends auf einer Party im Schwarzlicht anfängt zu leuchten. Genauer gesagt ihr Rücken. Ein Skorpion, tätowiert mit UV-Tinte strahlt allen Partygästen entgegen und macht sie zum Gesprächsthema Nummer 1. Doch wie kommt ein Tattoo auf den eigenen Körper, ohne dass man selber etwas davon merkt? Was Mavie nicht weiß, das Tattoo ist Teil eines perfiden Spiels – eines Jagdspiels, bei dem es um Leben und Tod geht.

Während Mavie ihr Tattoo entdeckt, wird Christian Brand von Europol angefordert. Er soll Personenschutz leisten und ein Auge auf Inga Björk haben. Die verschlossene und unnahbar wirkende Schwedin steckt mitten in einem Fall der höchsten Geheimstufe. Doch Brand wäre nicht Brand, wenn er seinem Auftrag blind folgen würde. Stück für Stück erfährt er mehr über die strenggeheimen Ermittlungen Europols und wird Teil des Ermittlerteams, das nun selber Jagd auf den Veranstalter des Jagdspiels macht. Doch so einfach ist dieser Fall nicht zu knacken. Die Beiden müssen die Seiten wechseln und Teil des Spiels werden.

Können wir zunächst einen Blick auf dieses Cover werfen? Ich finde es großartig! Obwohl es recht simpel gestaltet ist, hat es mich von Anfang an angesprochen. Die Farbgebung, die Augen des Vogels und der Knüller: die Federn sind haptisch hervorgehoben. Das habe ich natürlich erst gemerkt, als ich das Buch in Händen hielt und ich konnte gar nicht mehr aufhören über das Cover zu streichen.

Doch nicht nur die Covergestaltung hat mich bei dem Buch angesprochen, auch der Klappentext hat es ganz schön in sich. Meine Neugier war geweckt und da sich mein zuletzt gelesener Thriller eher als kriminologische Psychostudie entpuppte, war die Hoffnung groß nun einen waschechten Thriller lesen zu dürfen.
Ein Thriller ist “Das Spiel” alle mal und meiner Meinung nach auch nicht unbedingt für zartbesaitete Seelen zu empfehlen. Ich habe schon brutalere und explizitere Thriller gelesen, doch bei einer Szene im Buch bekam ich tatsächlich auch hier leicht das Würgen.

In vielen kurzen Kapiteln, die aus der Sicht verschiedener Menschen geschrieben sind, führt uns der Autor durch das Buch. Wir begleiten die (potentiellen) Opfer gleichermaßen, wie das Ermittlerteam. Gleichzeitig gibt es zwischendurch immer mal wieder einen kurzen Rückblick in die Vergangenheit.
Die kurzen Kapitel und die wechselnden Perspektiven haben mich durch das Buch fliegen lassen. Es bleibt durchgehend spannend und überraschende Wendungen sorgten dafür, dass ich nicht schon viel zu früh zu viel über das Ende erahnen konnte.

Björk und Brand als Protagonisten sind ein ziemlich interessantes Charakterteam. Zu Beiden erfährt man im ersten Band noch nicht allzu viel, doch das, was man erfährt, lässt einen sehr neugierig auf Folgebände werden.
Die Beiden sind auf jeden Fall einzigartige und starke Figuren, die definitiv Konfliktpotential mit sich bringen. Ich kann nicht wirklich sagen, dass ich sie mochte, doch auf jeden Fall sind sie sehr interessant und ich möchte unbedingt mehr über die Beiden erfahren.

Das Buch ist in sich abgeschlossen und benötigt keinen Folgeband. “Das Spiel” ist jedoch der Auftakt zu einer Reihe von Büchern, die das Ermittlerteam Björk und Brand als Hauptfiguren hat.

Fazit

Ein kurzweiliges, spannendes Buch mit einem sehr interessanten Ermittlerteam. Die Story an sich war spannend und gut durchdacht. Ich hätte mir ein wenig mehr Schnelligkeit gewünscht, dann wäre es für mich perfekt gewesen.
So gibt es gute 4 von 5 Sternen von mir.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2020

Kaputte Eltern-Kind-Beziehungen und toxische Freundschaften

14 Minuten gelogene Wahrheit
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Was für ein Klappentext. Mich hat er bereits beim ersten Mal lesen mitgenommen. Für mich versprach er Spannung, Dramatik und eine Freundschaft auf dem Prüfstand. Zwei der drei Dinge sollte ich auch bekommen.

Für ...

Was für ein Klappentext. Mich hat er bereits beim ersten Mal lesen mitgenommen. Für mich versprach er Spannung, Dramatik und eine Freundschaft auf dem Prüfstand. Zwei der drei Dinge sollte ich auch bekommen.

Für die 17-jährige Remy gehörte das Gefühl nicht genug zu sein schon immer zu ihrem Leben dazu. In der Schule eher unteres Mittelmaß, kaum Freunde, zu Hause permanent streitende Eltern und eine Mutter, die Remys Bruder aufgrund seiner herausragenden Leistungen bevorzugt. Als die coole und beliebte Elise in ihr Leben tritt, kann Remy ihr Glück zunächst nicht fassen. Ein Mädchen wie Elise hat sich noch nie für sie interessiert. Die beiden verbindet viel und schnell werden sie zu unzertrennlichen besten Freunden. Als Remy dann auch noch ihre große Liebe Jack kennenlernt, scheint das Glück perfekt.
Doch dann passiert das schrecklichste, was Remy jemals passieren könnte – ihre beste Freundin erschießt Jack. Elise beteuert, es wäre ein schlimmer Unfall gewesen, doch Remy kann sich beim besten Willen nicht an die entscheidenden 14 Minuten dieser Nacht erinnern.

Das Buch beginnt kurz nach Jacks Tod. Remy ist völlig durch den Wind, sitzt auf der Polizeiwache und soll eine Aussage machen. Doch sie kann nicht, sie erinnert sich einfach nicht daran, was genau passiert ist.
Da die Geschichte nach dem schrecklichen Ereignis startet, ging ich davon aus (auch aufgrund des Klappentextes), dass ich als Leserin nun mit auf die Suche nach den fehlenden 14 Minuten genommen werde. Ich nahm an, dies würde in der Zukunft passieren, doch die Autorin arbeitet in ihrem Buch sehr viel mit Rückblenden. Wir begleiten Remy also durch Teile ihrer Kindheit, erleben wie sie Elise und Jack kennenlernt und wie sich die Freundschaft zwischen Elise und Remy entwickelt. Zwischendurch springt die Autorin dann wieder in die Gegenwart und lässt uns an Remys Gefühlswelt teilhaben. Um die besagten 14 Minuten geht es tatsächlich erst relativ kurz vor Ende.

Aufgrund des Klappentextes hatte ich geglaubt, ich würde einen Jugendthriller lesen. Doch meiner Meinung nach liegt der Fokus hier eher auf der toxischen Beziehung, die Elise und Remy verbindet. Beide hatten keine leichte Kindheit und leiden immer noch darunter. Das schweißt natürlich zusammen, doch es macht auch irgendwie abhängig.
Wir begleiten Remy demnach schon auf der Suche nach den fehlenden 14 Minuten, doch anders, als ich es erwartet hatte. Es hat mehr mit Reflexion und Selbsterkenntnis zu tun und weniger mit einem “leicht zu lesenden” Jugendthriller.

Die Thematik ist schon nicht ohne, meiner Meinung nach aber äußerst wichtig. Ich konnte das Buch auch nicht so schnell lesen, wie ich es gerne gewollt hätte, da ich das Gelesene erst einmal verarbeiten musste.
Sarah Lyus Schreibstil ist flüssig und eindringlich. Ihre Charaktere authentisch und gut durchdacht. “14 Minuten gelogene Wahrheit” ist kein Buch, das man einfach mal eben zwischendurch liest. Es ist ein Buch über das man nachdenken und das man reflektieren muss.

Fazit

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich aufgrund des Klappentextes mit einem schnellen Jugendthriller gerechnet hätte und mich gedanklich erstmal darauf einstellen durfte, dass die Geschichte hier sehr viel tiefer geht und nur am Rande etwas mit einem Thriller zu tun hat.
Der Fokus in diesem Buch liegt auf kaputten Eltern-Kind-Beziehungen und toxischen Freundschaften. Definitiv kein leichter Stoff für zwischendurch, aber definitiv lesenswert.

Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.