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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2019

Ein wundervoller zweiter Band, der so richtig schön Weihnachtsstimmung verbreitet

Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe
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Oh mein Gott. Ihr ahnt gar nicht WIE sehr ich mich gefreut habe, als ich entdeckt hatte, dass der zweite Band der Weihnachtosaurus-Reihe erschienen ist. Es gibt wirklich selten Bücher bzw. Reihen, die ...

Oh mein Gott. Ihr ahnt gar nicht WIE sehr ich mich gefreut habe, als ich entdeckt hatte, dass der zweite Band der Weihnachtosaurus-Reihe erschienen ist. Es gibt wirklich selten Bücher bzw. Reihen, die solch eine kindliche Begeisterung bei mir hervorrufen.
Zugegeben, das Buch durfte bereits im Oktober bei mir einziehen, doch ich habe absichtlich bis zum Dezember gewartet, um es zu lesen. Genau wie WHAMs “Last Christmas” und der Film “Tatsächlich Liebe…”, gehört der Weihnachtosaurus für mich mittlerweile zur Weihnachtszeit dazu.

Ich habe den Titel des Buches erst so richtig wahrgenommen, als ich das Cover im Internet entdeckt hatte. Ich war wirklich sehr gespannt darauf, was mich erwartet. Erst dachte ich, es könnte etwas unheimlich werden, weil wegen Hexe und so – doch diese Winterhexe ist alles andere als böse. Mehr möchte ich nicht verraten, ihr sollt ja nicht gespoilert werden.

Genau wie der erste Band ist auch der zweite für Kinder ab acht Jahren gedacht. Ich bin zwar schon Mitte 30, konnte mich aber bestimmt mindestens genauso sehr über die wunderschönen Illustrationen von Shane Devries freuen und über Tom Fletchers Humor lachen. Gerade beim Selberlesen werden sich die jüngeren Leser sicher über die Elemente eines Comic-Romans freuen. Es lockert wunderbar den Text auf, baut Spannung auf und hebt Wichtiges hervor.

Ich habe überlegt, ob man wirklich den ersten Band kennen muss, um mit dem Weihnachtosaurus und der Winterhexe Spaß haben zu können und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sich das Buch auch ganz wunderbar ohne Kenntnisse des ersten Bandes lesen lassen.
Ich habe Teil 1 vor zwei Jahren gelesen und konnte mich nur noch rudimentär an den Inhalt erinnern, das Feeling, das ich beim Lesen hatte ist geblieben. Also nicht falsch verstehen, ihr solltet den ersten Band ganz definitiv lesen, weil er einfach wundervoll ist und Spaß macht. Nur, wenn ihr das Buch genau jetzt ganz unbedingt haben wollt, aber gerade den ersten Band nicht parat habt, dann lest das Buch einfach ohne Vorkenntnisse und entdeckt im Nachhinein wie es sein kann, dass es überhaupt einen Weihnachtosaurus gibt und wieso William – unser Protagonist – ihn so sehr liebt.

Das Buch ist magisch, voller Liebe, Sinn für die Familie, Humor und zeigt, was Weihnachten wirklich bedeutet. Es vermittelt eine ganz wunderbare Botschaft und lässt einen so richtig schön in Weihnachtsstimmung kommen.

Fazit

Was habe ich mich auf den zweiten Band des Weihnachtosaurus gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht – ich fand ihn sogar noch einen ganz kleinen Tick besser als Band 1.
Meiner Meinung nach könnt ihr das Buch wunderbar auch ohne Vorkenntnisse lesen, solltet es euch aber nicht entgehen lassen auch den ersten Band zu lesen. Entweder wirklich zuerst oder im Nachhinein.

Der Weihnachtosaurus gehört für mich mittlerweile zu Weihnachten dazu und so bin ich sehr froh darüber, dass er mich auch dieses Jahr wieder so richtig schön in Weihnachtsstimmung versetzt ht.

Von mit gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2019

Herzerwärmende Weihnachtsgeschichte, die Werte vermittelt für Groß und Klein

In der Weihnachtshöhle ist noch Platz
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Hach, ich liebe Weihnachten und wie es aussieht beginnt meine Tochter dieses wunderschöne Fest genauso zu lieben wie ich. Schon seit Wochen hat sie immer wieder darauf bestanden, dass wir endlich das Haus ...

Hach, ich liebe Weihnachten und wie es aussieht beginnt meine Tochter dieses wunderschöne Fest genauso zu lieben wie ich. Schon seit Wochen hat sie immer wieder darauf bestanden, dass wir endlich das Haus schmücken und sie ihr Kinderzimmer dekorieren darf. Ein Weihnachtsbaum musste auch schon her.
Als dann die ersten Mails mit Weihnachtsbüchern für Kinder bei mir eintrudelten, habe ich mich so sehr gefreut und gleich in paar geordert. Unter anderem “In der Weihnachtshöhle ist noch Platz” von Katharina Mauder.
Mir haben die Illustrationen von Nikolai Renger auf anhieb zugesagt und der Klappentext klang nach einem ganz wunderbaren Buch. Als das Buch bei uns angekommen ist, war ich positiv überrascht davon, dass das Cover eine Lochstanzung hat. Unser Weihnachtsgrummelbär Mattes guckt aus seiner Höhle heraus und wenn man umblättert sieht man ihn in seiner Höhle stehen.
Mir als Erwachsene gefällt das schon sehr und meiner dreieinhalbjährige Tochter noch viel mehr, denn sie hat die Seite bestimmt 10 Mal am Stück immer wieder auf und umgeblättert, um sich den Effekt anzugucken.

Nicht nur die Coverillustration ist super süß, auch innerhalb des Buches gibt es auf jeder Doppelseite Unmengen zu entdecken. Ich mag den Zeichenstil von Nikolai Renger sehr und konnte mich selber gar nicht an den ganzen Illustrationen sattsehen. Der Test ist ganz wunderbar in Bilder umgesetzt und hat es meiner Tochter so sehr leicht gemacht mir zu folgen und mit mir zusammen Dinge zu entdecken, die nicht im Text verarbeitet wurden.

Die Geschichte an sich ist wirklich süß und beinhaltet – ganz passend für die Kleinen – Wiederholungen im Text. So brummelt und grummelt Mattes immerzu und wenn es klopft gibt es immer ein großes “PAM PAM”. Meine Tochter wusste so schon, was kommt, hat teilweise mitgesprochen oder mir das klopfen vorweggenommen. Es hat sie so gefreut, da sie beim Vorlesen interaktiv mit dabei sein konnte. Außerdem fördert es die Konzentrationsspanne. Auch wenn ich – zumindest bei meiner Tochter – keine Schwierigkeiten bei der Länge des Textes sehe. Wir haben das Buch sogar problemlos zwei Mal hintereinander gelesen.

Vieles ist für die Meisten heutzutage irgendwie selbstverständlich geworden. So auch für all die Tiere, die ohne ein Dankeschön und nur mit Forderungen einfach in Mattes’ Zuflucht vor dem Sturm suchen. Mattes mag Weihnachten sowieso nicht und durch all seine undankbaren temporären Mitbewohner erst recht nicht.
Erst als Papa Biber völlig selbstlos und ohne Forderungen Mattes seinen Weihnachtsbaum schenkt, kehrt auch in dem Grummelbären endlich Weihnachtsstimmung ein. All den anderen Tieren wird auf nette Weise der Kopf zurechtgerückt, sie sehen alle ein, dass sie sich nicht unbedingt optimal verhalten haben und entschuldigen sich bei Mattes. Und dann verbringen alle einen ganz wunderschönen Heiligabend miteinander.
Für mich ein Buch, das die richtigen Werte vermittelt und einen Platz in meinem Herzen gefunden hat.

Fazit

Ein wirklich süßes Weihnachtskinderbuch, das mit der Vermittlung von Werten und wunderschönen Illustrationen punkten kann. Momentan eins unserer Lieblingsbücher zu Weihnachten. Von uns gibt es ganze 5 von 5 Sternen und damit eine klare Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2019

Spannend, interessante Charaktere und großartiges Worldbuilding

Neon Birds
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Was habe ich mich gefreut, als ich entdeckt habe, das Neon Birds endlich erscheint und ich das Buch lesen kann! Die liebe Marie Grasshoff hat auf ihrem Instagram Account schon eine ganze Weile ihr neustes ...

Was habe ich mich gefreut, als ich entdeckt habe, das Neon Birds endlich erscheint und ich das Buch lesen kann! Die liebe Marie Grasshoff hat auf ihrem Instagram Account schon eine ganze Weile ihr neustes Buchbaby vorgestellt und beworben und mich damit so neugierig auf diese dystopische Trilogie gemacht.
Mal davon abgesehen, dass ich Bücher, die in der Zukunft spielen, per se interessant finde, hat mich die Idee mit den hyperfunktionalen Cyborgs und der künstlichen Intelligenz sehr angesprochen. Wenn wir nicht aufpassen, könnte das alles ein Blick in unsere Zukunft werden.
Wissenschaftler haben eine ‘brillante’ Idee; bei der Umsetzung läuft einiges aus dem Ruder; nicht ganz so nette Menschen haben nicht ganz so nette Dinge mit einer eigentlich guten Sache vor; es artet aus und Zack: Weltuntergang. Ok, etwas drastisch ausgedrückt, aber im Kern…

Bei “Neon Birds” passt der Titel übrigens hervorragend zum Inhalt des Buches. Wieso das so ist, erfahrt ihr natürlich, wenn ihr das Buch lest (oder mich danach fragt Winking smile ).

Insgesamt hat mich das Buch von der ersten Seite aus mitgenommen und ich wollte es am liebsten gar nicht aus der Hand legen. Wenn ich nicht so viel zu tun gehabt hätte, hätte ich es sehr wahrscheinlich viel schneller und in viel kürzerer Zeit beendet.
Die Charaktere, das Worldbuilding, die Idee – alles stimmt für mich. Die Geschichte ist äußerst spannend geschrieben und konnte mich dadurch wirklich durchgehend fesseln. Außerdem liebe ich Maries Schreibstil. Er ist gleichzeitig anspruchsvoll und dennoch locker, leicht und flüssig zu lesen. Beim Lesen entstand auch das übliche Kopfkino, das ich bei gutgeschriebenen Büchern habe. Ich stelle mir die einzelnen Szenen bildlich vor und behalte sie so sehr lange in Erinnerung.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Luke, Flover und Okijen und Andra erzählt. Zu einem späteren Zeitpunkt werden aus den vier Perspektiven nur noch zwei, da Luke und Flover zu einem Perspektiven-Team werden sowie Okijen und Andra.

Wie bereits erwähnt, mochte ich jede dieser vier Figuren. Den einen mehr, den anderen weniger, aber alle vier haben eine äußerst interessante Vergangenheit und punkten in der Gegenwart mit ihrem Charakter.
Informationen zu den Figuren, den Geschehnissen aus der Vergangenheit und dem Militär (inkl. Abkürzungen der ganzen Militäreinheiten) werden ganz geschickt als Akteneinträge zwischen den einzelnen Kapitel eingebaut. So erfährt man als Leser alles nötige und wissenswerte, ohne dass die Geschichte unnötige in die Länge gezogen oder langweilig wird.

Das letzte Drittel des Buches wird nochmal so richtig spannend und rasant. Es wird noch spannender, noch emotionaler und ich hatte einen richtig hefigen Gänsehautmoment. Einige Fragen werden beantwortet, andere bleiben offen und es kommen sogar neue hinzu.
Das Ende macht wirklich Lust auf den zweiten Band und lässt mich dessen Erscheinung kaum noch erwarten. Auch wenn ich insgesamt sehr zufrieden mit dem Ende des ersten Bandes bin.

Fazit

Ein äußerst spannendes, interessantes und erschreckendes Buch. Die Figuren besitzen Tiefe und sind gut ausgearbeitet. Das Worldbuilding ist großartig und die verarbeitete Gesellschaftskritik auf den Punkt gebracht.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und wollte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein Buch ganz nach meinem Geschmack, daher gebe ich sehr gerne 5 von 5 Sternen und freue mich schon jetzt auf den zweiten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Eins meiner Lieblingsbücher im Jahr 2019

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Julia Dippel “kenne” ich schon relativ lange über Instagram. Ich besitze sogar die ersten beiden Bände ihrer “Izara-Reihe” gelesen habe ich sie allerdings noch nicht. “Cassardim” war daher mein erstes ...

Julia Dippel “kenne” ich schon relativ lange über Instagram. Ich besitze sogar die ersten beiden Bände ihrer “Izara-Reihe” gelesen habe ich sie allerdings noch nicht. “Cassardim” war daher mein erstes Buch dieser Autorin und ich kann euch schon jetzt verraten, dass es definitiv nicht mein letztes gewesen sein wird.

“Cassardim” ist so häufig in meiner Instagram-Bubble aufgetaucht, ich KONNTE gar nicht drum herum mir das Buch genauer anzuschauen. Die Autorin hat ganz zauberhafte Illustrationen zum Buch gezaubert und kleine Videos produziert. Verliebt habe ich mich sofort in das Kinderlied “Silver Lane”.

Eigentlich wollte ich auch keine neuen Rezensionsexemplare mehr annehmen, geschweige denn anfordern, doch als das Buch mit bei #NetGalley über den Weg lief, waren meine guten Vorsätze dahin.
Innerhalb weniger Stunden war das Buch bestätigt und bereits für mich verfügbar. Genauso fix wie es da war, habe ich es auch verschlungen. Nur die Rezension musste leider eine Weile warten.
Um es einmal ganz klar zu sagen: Was. Für. Ein. Buch! Große Liebe, ganz große Liebe!

“Cassardim” beginnt zunächst in einem Urban-Fantasy Setting. Amaia und ihre Geschwister gehen zur Schule, nehmen ganz normal am Gesellschaftsleben teil, sie fallen nicht auf – bis auf die Tatsache, dass die Geschwister sich überhaupt nicht ähneln. Was aber niemand weiß, alle Familienmitglieder altern sehr langsam und können zudem andere Personen mit ihrem Willen beeinflussen.
Amaia und ihre Geschwister wissen, dass sie anders sind, sie wissen nur nicht warum und diesem Geheimnis möchte Amaia ganz dringend auf die Spur kommen.
Als ihre beiden älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen, ist das der Zeitpunkt an dem sich Amaias Fragen nach und nach beantworten. Sie und ihre Geschwister gehören gar nicht in die Menschenwelt, sondern in das Reich der Toten – einer Welt mit schwebenden Bergen, einem Fluss aus Chaos und einem Meer aus Sand. Raus aus dem Urban-Fantasy Setting in eine ganz fantastische neue Welt, wie ich sie noch in keinem anderen Fantasy-Buch kennenlernen durfte.

Nicht nur die erschaffene Welt, sondern auch die Charaktere haben mich vollkommen überzeugen können.
Amaia ist eine toughe Protagonistin, die genau weiß, was sie will und das auch durchsetzt. Sie hat es nicht immer leicht und kann auch Schwäche zeigen – was sie nur sympathischer macht. Mit Witz, Ironie und Schlagfertigkeit ist sie ein Charakter ganz nach meinem Geschmack. Auch ihre Geschwister sind ganz wunderbar gezeichnet und kommen nicht zu kurz. Wir lernen jeden von ihn kennen und besonders der kleine Moe hat es mir angetan – einfach zum Klauen süß.
Zoey, Amaias beste Freundin ist ebenfalls ganz wunderbar – sie liebe ich auch. Und zu Noár habe ich ein ganz spezielles Verhältnis. Er hat es mir nicht immer leicht gemacht ihn zu mögen, doch jetzt liebe ich auch ihn. dahinschmelz

Kaum hatte ich das Buch in Händen, war ich auch schon on der Geschichte und den Charakteren gefesselt. Am liebsten hätte ich pro Tag viel mehr gelesen, doch meine Zeit hat es leider nicht hergegeben, so dass ich ein paar Tage gebraucht habe, um das Buch zu beenden. Immerhin hatte ich so etwas länger was davon. Ich muss auch gestehen, dass ich trotz sehr frühem Aufstehen am nächsten Tag, wegen Arbeit, noch bis um halb zwei Uhr nachts gelesen habe- Ihr seht also WIE gut ich das Buch gefunden habe.

Neben einer tollen Story und großartigen Charakteren macht Julia Dippels Schreibstil und ihr Humor “Cassardim” zu einem echten Highlight für mich. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen, konnte mir alles bildlich vorstellen und habe selbst jetzt (zwei Wochen nach Beendigung des Buches) immer noch ganz genau Bilder der Welt und der Figuren im Kopf. Ich kann mich nicht nur bildlich erinnern, sondern weiß auch immer noch, was ich beim Lesen gefühlt habe. Ihr seht, das Buch hat gewaltig Eindruck hinterlassen.

Auch wenn ich eigentlich sofort weiterlesen und wissen möchte wie es mit Amaia, Noár und den anderen weitergeht, hat mir das Ende sehr gut gefallen. Für meinen Geschmack wurden genügend Fragen beantwortet. Ich bin zwar weiterhin mega gespannt auf die Fortsetzung, aber nicht auf unangenehme Weise gecliffhangert worden. Wenn ihr wist, was ich meine.


Fazit

Ein großartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und bei dem ich in jeder Zeile mitgefiebert und mitgefühlt habe. Ich werde definitiv noch weitere Bücher von Julia Dippel lesen und kann jetzt schon kaum den zweiten Band dieser Reihe erwarten.

Von mir gibt es begeisterte und verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein Buch, das noch lange hachhallt

Heaven 11
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Vor einiger Zeit bekam ich eine Postkarte mit einer super lieben Nachricht darauf. Die Karte stammte von Christian Krumm. Die Nachricht selber hatte zwar nichts mit seinem neuen Buch zu tun, die Karte ...

Vor einiger Zeit bekam ich eine Postkarte mit einer super lieben Nachricht darauf. Die Karte stammte von Christian Krumm. Die Nachricht selber hatte zwar nichts mit seinem neuen Buch zu tun, die Karte dafür umso mehr. Natürlich war ich neugierig und googelte nach “Heaven 11”. Sehr interessant klingender Klappentext und weil ich bereits schon ein Buch von ihm gelesen habe, wusste ich auch schon, dass mir sein Schreibstil gefällt. Also durfte das Buch kurz darauf bei uns einziehen.

Mein Schwiegervater hat früher in der geschlossenen Psychiatrie gearbeitet, daher kannte ich schon so einige Geschichten aus dem Psychiatrie-Alltag und die waren teilweise echt nicht ohne. Mir war also bewusst, ich muss für dieses Buch in der richtigen Stimmung sein. Wenn mir gerade nach etwas seichtem, unkompliziertem ist, dann wäre “Heaven 11” nicht die richtige Wahl.
Glücklicherweise passt der Herbst bei mir sehr gut, um in solch eine Stimmung zu kommen. Im Herbst lese ich beispielsweise auch lieber mal einen Thriller als im Frühling oder im Sommer. Ich schnappte mir also das Buch und begann zu lesen.

Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass der Anfang für mich ein wenig langsam und stockend daherkam. Das lag aber nicht an der Geschichte oder dem Schreibstil, sondern schlicht und einfach daran, dass ich mit einer thrillerähnlichen Erwartung an das Buch herangegangen bin. Das Buch ist aber kein Thriller, obwohl es durchaus auch sehr spannend ist. Zu Beginn habe ich daher das Buch leider nicht so häufig in die Hand genommen, um zu lesen und habe daher relativ “lang” gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen.
Doch dann war ich drinnen und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Christian Krumm hat allein durch Worte eine Atmosphäre geschaffen, die bedrückender nicht sein könnte, wenn ich selbst vor Ort auf Station 11 gewesen wäre. Einfach nur großartig. Die Atmosphäre passte einfach perfekt.

Ich habe mit Marc Vossberg, seinen Kollegen und den Patienten mitgefiebert, mitgelitten und mitgebangt. Ich war voll drin in der Geschichte. Nicht nur einmal habe ich mich während des Lesens gefragt worauf die Geschichte hinaus läuft und was es mit dem Kratzen und Klopfen auf sich hat.
Nach und nach klärte der Autor alles auf und brachte mich dabei ordentlich zum Nachdenken. Das Buch, die Geschichte ist sehr tiefgreifend. Sie ist philosophisch und gleichzeitig so echt. Die Charaktere authentisch und greifbar. Ich habe noch jetzt das Gefühl mitten unter ihnen zu sein.

Je weiter ich im Buch voranschritt, desto sicherer wurde ich, dass der Autor das nicht nur sehr gut recherchiert haben muss, sondern dass er aus Erfahrung schreibt. Ich habe also wieder gegoogelt und herausgefunden, dass ich mit meinem Gefühl recht hatte. Christian Krumm hat selber einige Jahre in der geschlossenen Psychiatrie gearbeitet. Er selber schreibt, “dass das Buch ‘Heaven 11’ für ihn irgendwo zwischen Herzensangelegenheit und Lebenswerk steht”. Ich finde, das merkt man in jeder Zeile dieses Buches.

Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich beim Gedanken an die Patienten einer geschlossenen Psychiatrie manchmal Angst bekommen, häufiger jedoch ein beklemmendes und ungutes Gefühl. Ich wollte so einem Menschen nicht gerne über den Weg laufen.
Christian Krumm beschreibt die Patienten dieser Abteilung in einer detaillierten Tiefe, die mich wirklich beeindruckt zurückgelassen hat. Ja, es gibt diese Patienten, denen ich immer noch nicht begegnen möchte, aber da sind auch die anderen, die harmlos, lieb und eigentlich sogar zum Knuddeln sind, ihr Leben aber einfach nicht mehr alleine in den Griff bekommen. Und für diesen neuen Blick und die vielen Denkanstöße bin ich echt dankbar.

Definitiv ein Buch, das noch lange nachhallt.

~~Fazit~~

Eine bewegende Geschichte, die meine Sichtweise korrigiert hat und noch lange nachhallen wird. Ich bin froh darüber auf dieses Buch gestoßen worden zu sein und kann es jedem, der sich für tiefgründige Bücher und die Psyche interessiert empfehlen.

Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen.