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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2017

Zu viel Hausfrauen

Das Mädchen im Dunkeln
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Ich liebe Psychothriller, die man absolut nicht mehr aus der Hand legen kann, wo man abends die Augen nicht mehr zu machen möchte, weil der Mörder im Dunklen lauert. So ein Buch ist Das Mädchen im Dunkeln ...

Ich liebe Psychothriller, die man absolut nicht mehr aus der Hand legen kann, wo man abends die Augen nicht mehr zu machen möchte, weil der Mörder im Dunklen lauert. So ein Buch ist Das Mädchen im Dunkeln leider nicht.
Die Bezeichnung Psychothriller finde ich stark überspitzt und nicht gerechtfertigt.
Über weite Teile des Buchs passiert nur wenig. Das einzige, was spannend ist, sind Kapitel, die in der Ich-Form geschrieben sind und in denen man keine Ahnung hat (zumindest zu Beginn) wer "Ich" denn nun genau ist.

Die Figuren waren meiner Meinung nach flach gezeichnet und man bekommt schnell den Eindruck in der Unterhaltungsliteratur gelandet zu sein, in der es um drei Freundinnen und ihre alltäglichen Probleme geht. Stellenweise wird es ein wenig spannend, aber diese Anteile sind deutlich zu wenig.

Mein Fazit: Seichte Literatur, die man mal lesen kann, man darf aber einen heftigen Psychothriller erwarten. Zu viel Hausfrau und zu wenig Thriller.

Veröffentlicht am 15.03.2017

LESENSWERT

Der Circle
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Dies ist eins der Bücher, über die man noch nachdenkt, lange nachdem man die letzte Seite zugeschlagen hat.

Auf sehr dringliche und nahbare Weise werden Probleme unserer Gesellschaft thematisiert. Der ...

Dies ist eins der Bücher, über die man noch nachdenkt, lange nachdem man die letzte Seite zugeschlagen hat.

Auf sehr dringliche und nahbare Weise werden Probleme unserer Gesellschaft thematisiert. Der Wahn immer und überall online sein zu müssen, die Sucht, sich mit anderen zu vernetzen und das schlechte Gewissen, wenn man mal offline war werden hier wunderbar beschrieben.

Mae beginnt ihre neue Arbeitsstelle beim Circle, einem IT-Concern, der Konkurrenten wie Facebook, Google und co alle verschluckt hat. Der Campus, wie der Arbeitsplatz genannt wird, ist für Mae einfach der reinste Wahnsinn. Alles ist super modern, jeder hat 5 Bildschirme auf dem Schreibtisch stehen, das Mittagessen wird jeden Tag von einem anderen Spitzenkoch zubereitet (natürlich kostenlos) und jeden Abend finden Konzerte, Parties und andere Highlights statt. Doch hinter der Fassade brodelt es gewaltig. Mae, die zwar alles ganz toll findet, ist nicht so sehr auf den Social Media Kanälen aktiv, wie der Circle das gerne hätte. Prompt wird sie ermahnt, alles zu dokumentieren - von ihrem Vorgesetzten.
Daraufhin wird sie fast besessen davon ein gutes Bild im Internet abzugeben und treibt den Wahn nach Transparenz auf die Spitze.

Ich fand das Buch unglaublich gut. Es fängt die heutige Social Media Welt super ein und zeigt dass nicht alles Gold ist was glänzt. Mae ist eine sympathische, wenn auch manchmal etwas naive Protagonisten.

Ohne zu viel zu verraten finde ich auch das Ende spitze. Es zeigt den wahren Charakter dieser nach Transparenz und Selbstdarstellung süchtigen Welt.

Besser als Brave New World, aber nicht ganz so gut wie 1984. Ein absolut lesenswerter Roman, für alle die der Social Media Welt kritisch gegenüber stehen und vor allem für die, die ihr bereits verfallen sind.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Viel Potential, aber auch Luft nach oben

Die Insel der besonderen Kinder
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Ich habe das Buch schon länger in meinem Regal stehen, konnte mich aber nie so richtig durchringen es zu lesen. Jetzt bin ich durch und muss sagen: Ich hatte mehr erwartet.

Ich habe mir das Buch vor ...

Ich habe das Buch schon länger in meinem Regal stehen, konnte mich aber nie so richtig durchringen es zu lesen. Jetzt bin ich durch und muss sagen: Ich hatte mehr erwartet.

Ich habe mir das Buch vor allem aufgrund des Covers gekauft, das in einem unheimlichen Grün gestaltet ist und eine unheimliche Geschichte verspricht.
Natürlich war mir klar, dass ich hier keine Horrorgeschichte ala King lese, aber trotzdem war mir alles ein wenig zu harmlos.
Alles in allem hatte ich ein wenig den Eindruck ein Kinderbuch zu lesen.

Alle Figuren haben ziemlich wenig Rückgrat und lassen sich von Erwachsenen "rumschubsen". Hier sollten die Figuren meiner Meinung nach ein wenig stärker gezeichnet werden.

Es gibt zwar keinen Cliffhanger, aber doch ein offenes Ende, da es sich ja um eine Trilogie handelt.

Ob ich mir das zweit Buch kaufe... keine Ahnung.