Profilbild von AgnesM

AgnesM

Lesejury Profi
offline

AgnesM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AgnesM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2024

Nachbarn

Nachbarn
0

Diane Oliver, im zarten Alter von nur 22 Jahren verstorben, hinterlässt mit "Nachbarn" ein literarisches Erbe, das zeitlos und aufrüttelnd ist. Die Kurzgeschichten, die in den amerikanischen Südstaaten ...

Diane Oliver, im zarten Alter von nur 22 Jahren verstorben, hinterlässt mit "Nachbarn" ein literarisches Erbe, das zeitlos und aufrüttelnd ist. Die Kurzgeschichten, die in den amerikanischen Südstaaten der 60er Jahre angesiedelt sind, sind eine lesenswerte Vielfalt, die tief in die sozialen Missstände jener Ära eintauchen.
Oliver widmet sich in jeder Geschichte den Beziehungen zwischen schwarzen und weißen Menschen, und dabei trifft sie den Puls der damaligen Gesellschaft präzise. Die Vielfalt der Geschichten illustriert die herausfordernden Themen von Rassismus, Politik, Ausgrenzung, Aggression und Gesellschaft.
Die Autorin wirft einen schonungslosen Blick auf die sozialen Schieflagen der Zeit und präsentiert sie in Geschichten, die mitunter schwer zu verkraften sind. Insgesamt empfinde ich die Kurzgeschichten als zutiefst bewegend. Sie veranschaulichen eindrücklich die Starrheit und Unüberwindbarkeit der mentalen Barrieren, die zu jener Zeit die Denkweisen beherrschten.
"Nachbarn" ist ein eindringlicher Appell an Vernunft und die Achtung der Menschenwürde, der über die Zeiten hinweg wirkt. Die Geschichten im Buch zeigen auf, wie brisant und aktuell das Thema von Rassismus und sozialen Ungerechtigkeiten nach wie vor ist. Durch die Erzählungen wird deutlich, dass die damaligen Herausforderungen nicht bloß Geschichtsbilder sind, sondern eine andauernde Aufforderung zur Reflektion und Veränderung.
Diane Olivers Buch "Nachbarn" rüttelt auf, lässt den Leser nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern schafft Verbindungen zu den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Gesellschaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2024

"Not Your Business Babe" - Ein kritischer Blick auf die Arbeitswelt aus weiblicher Perspektive

Not Your Business, Babe!
0

Das Cover und die Gestaltung von "Not Your Business Babe" haben mich von Anfang an angesprochen. Die klare Struktur des Buches, aufgeteilt in verschiedene Kapitel und Unterkapitel, ermöglicht eine leicht ...

Das Cover und die Gestaltung von "Not Your Business Babe" haben mich von Anfang an angesprochen. Die klare Struktur des Buches, aufgeteilt in verschiedene Kapitel und Unterkapitel, ermöglicht eine leicht verständliche Navigation durch die Themen. Zu Beginn des Buches gibt die Autorin eine persönliche Einordnung, um ihren Blickwinkel und ihre Motivation zu verdeutlichen.
Das Werk wirft einen wichtigen Blick auf bestehende Missstände in der Arbeitswelt, die weiterhin Aufklärungs- und Veränderungsbedarf aufweisen. Dabei werden zentrale Begriffe wie Gender Pay, Hustle Culture und Girl Bosses aufgegriffen und kritisch beleuchtet. Das Buch sensibilisiert für die Ungerechtigkeiten, denen Frauen in der Arbeitswelt begegnen können.
Besonders positiv empfand ich die Checkliste am Ende der Kapitel, die dem Leser eine Selbstreflexion ermöglicht. Diese hilfreiche Übersicht dient dazu, festzustellen, inwieweit die behandelten Stichpunkte auf die eigene Person zutreffen. Der Fokus des Buches liegt klar auf der Notwendigkeit einer Veränderung unserer Arbeitswelt zugunsten der Arbeitnehmer*innen, insbesondere der Frauen.
Ein Kritikpunkt meinerseits bezieht sich auf bestimmte Passagen, die meiner Meinung nach zu stark im Slang verfasst sind. Diese stilistische Entscheidung empfand ich als unangebracht und könnte dazu führen, dass das Buch eher einer jüngeren Zielgruppe zugeordnet wird. Dabei sind die behandelten Themen jedoch ebenso für ältere Frauen von hoher Relevanz. Trotz dieser sprachlichen Nuancen ist "Not Your Business Babe" ein empfehlenswerter Startpunkt für all diejenigen, die sich mit den genannten Themen neu auseinandersetzen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2024

Emily Meermädchen

Emily Meermädchen - Die Kette des Königs (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)
0

"Die Kette des Königs" ist ein bezauberndes Kinderbuch, das nicht nur durch seine fesselnde Geschichte, sondern auch durch seine durchdachte Gestaltung besticht. Die große Schrift, der großzügige Zeilenabstand ...

"Die Kette des Königs" ist ein bezauberndes Kinderbuch, das nicht nur durch seine fesselnde Geschichte, sondern auch durch seine durchdachte Gestaltung besticht. Die große Schrift, der großzügige Zeilenabstand und die kurzen Sätze machen das Buch äußerst zugänglich für Erstleserinnen. Die klare Struktur ermöglicht ein leichtes Verständnis der Handlung, was das Lesen zu einem angenehmen und erfolgreichen Erlebnis für junge Leserinnen macht.

Das Cover des Buches verdient besondere Aufmerksamkeit, da es mit schimmernden metallic Blau/Türkis-Elementen versehen ist. Die Illustrationen im Inneren des Buches sind ebenso ansprechend und schön gestaltet. Die Farbgebung ist angenehm und nicht zu grell.
Besonders lobenswert ist die Einbindung des Charakters Aaron, eines Meerjungen, neben den Meerjungfrauen. Diese geschickte Entscheidung spricht nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen an und trägt dazu bei, dass sich Kinder unterschiedlichen Geschlechts gleichermaßen mit der Geschichte identifizieren können.

"Emily Meermädchen – Die Kette des Königs" ein äußerst gelungenes und spannendes Buch für junge Leserinnen. Für alle Meerjungfrauen-Fans und neugierigen Erstleserinnen ist dieses Buch ein wahrer Schatz, der die Fantasie beflügelt und die Freude am Lesen fördert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2023

Die Einladung

Die Einladung
0

Sebastian Fitzek, berühmt für seine teils kontroversen Werke, beherrscht die Kunst, Leser zu fesseln oder eben zu spalten. Die Ambivalenz seiner Bücher zeigt sich auch in "Die Einladung", das für mich ...

Sebastian Fitzek, berühmt für seine teils kontroversen Werke, beherrscht die Kunst, Leser zu fesseln oder eben zu spalten. Die Ambivalenz seiner Bücher zeigt sich auch in "Die Einladung", das für mich persönlich zu den schwächeren Fitzek-Werken zählt.
Als Liebhaberin von realitätsnahen und wenig konstruierten Thrillern empfinde ich die Schwäche dieses Buches gerade in der mangelnden Realitätsnähe. Fitzek verliert mich bereits nach der Hälfte des Buches, da die Spannung für mich nicht mehr greifbar ist. Die Figuren sind oberflächlich und stereotyp gezeichnet, was es schwer macht, sich mit ihnen zu identifizieren oder mit ihnen mitzufiebern. Das Interesse am Ausgang der Geschichte schwand mit jeder Seite und auch das Tempo am Ende und die etwas überraschende Schlusswendung konnten das Gesamtbild für mich nicht retten. Die "Auflösung" am Ende scheint eher künstlich konstruiert zu sein und wirkt wie ein Mittel, um einen Ausweg aus dem vorherigen Durcheinander zu schaffen, ohne jedoch eine zufriedenstellende Lösung zu bieten.
Insgesamt bleibt "Die Einladung" hinter meinen Erwartungen zurück, die ich von einem Autor wie Sebastian Fitzek gewohnt bin. Trotz einiger überraschender Momente vermag das Buch nicht, mich mitzureißen oder zufriedenstellend zu überraschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2023

Echtzeitalter

Echtzeitalter
0

Der Schriftsteller und sein Werk weckten mein Interesse, insbesondere nachdem ihm der Deutsche Buchpreis 2023 verliehen wurde. Dennoch fällt es mir schwer, die Entscheidung der Jury nachzuvollziehen. Weder ...

Der Schriftsteller und sein Werk weckten mein Interesse, insbesondere nachdem ihm der Deutsche Buchpreis 2023 verliehen wurde. Dennoch fällt es mir schwer, die Entscheidung der Jury nachzuvollziehen. Weder der Stil noch die Erzählweise vermochten mich besonders zu beeindrucken, ebenso wenig wie die Handlung selbst.

Der Dolinar, als Klassenvorstand des Gymnasiums und Hauptprotagonist Till haben keine glückliche Verbindung. Der Dolinar erweist sich als überaus streng, verbietet Vieles und hegt altmodische Ansichten. Diese unglückliche Dynamik führt dazu, dass Till Zuflucht in der Welt der Computerspiele sucht und hier zu einem versierten und erfolgreichen Gamer aufsteigt.

Teilweise gestaltet sich das Hörbuch als langatmig und keineswegs packend. Es gelang mir nicht, eine echte Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, da sie in meinen Augen blass und teilweise steif wirken. Des Weiteren störte mich ab einem bestimmten Punkt diese teilweise pseudo-intellektuelle Art und Weise immens.

Fazit: Es lässt sich lesen/hören, muss aber nicht sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere