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Alondria

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2017

Zutiefst berührend und absolut lesenswert

Wir fliegen, wenn wir fallen
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Meine Meinung
Ava Reed hat mich von der ersten Seite an durch ihren Schreibstil an die Geschichte um Yara und Noel gefesselt. Alles ist so unglaublich detailliert dargestellt, dass man sich fühlt, als ...

Meine Meinung


Ava Reed hat mich von der ersten Seite an durch ihren Schreibstil an die Geschichte um Yara und Noel gefesselt. Alles ist so unglaublich detailliert dargestellt, dass man sich fühlt, als wäre man real dabei. Die Sätze sind nicht elendig lang oder zu kurz und abgehackt, sondern genau so, dass man gar nicht merkt, dass schon wieder 20 Seiten gelesen sind. Reed schafft es, mich emotional zu packen.

Die Charaktere sind einzigartig und vollkommen authentisch. Durch die zwischen Yara und Noel wechselnde Perspektive, lernt man beide besser kennen, weiß, was sie bewegt, wie sie denken, was sie fühlen, wovor sie Angst haben. Und gleichzeitig fiebert man mit, denkt sich "Na mach schon, rede mit ihm / ihr", will sie am liebsten anschreien, endlich über den eigenen Schatten zu springen, aus sich rauszukommen! Beide sind völlig unterschiedlich und doch bewegt sie ein ähnliches Schicksal - über das keiner von beiden so wirklich reden will oder kann. Durch ihre perfekte Unperfektheit fühlt man sich schnell mit beiden verbunden. Ich habe mich sowohl mit der schüchternen Yara, deren Wutausbrüche auch nicht ohne sind, als auch mit dem vorlauten Noel, der gerne und oft flucht, schnell identifizieren können.

Eine Geschichte wie diese, kann einfach nur bewegend sein. Die Autorin hat es geschafft, etwas so schweres irgendwie "leicht" zu verpacken. Es geht um den Tod, das Leben, Verlust, Glück, Vertrauen und die Liebe - alles Dinge, die tiefe Emotionen auslösen können. Und beim Lesen haben sie das bei mir auch: Trauer (incl. Tränen), Freude, Verzweiflung, Euphorie, Verbundenheit; all das habe ich während des Lesens empfunden (und um ehrlich zu sein: das schaffen nicht viele Autoren bei mir).

Was mich allerdings noch vor der Story gepackt hat, waren Cover und Titel. "Wir fliegen, wenn wir fallen" beinhaltet an sich schon Tiefsinn genug, die Geschichte hat dem Ganzen dann nur die Krone aufgesetzt. Die Pusteblume auf dem Cover sagt so viel aus und passt einfach perfekt zum Inhalt und zum Titel.

Fazit


Am liebsten würde ich unendlich viele Sterne geben, wäre das ganze nicht auf 5 begrenzt. Das Buch hat mich wirklich gepackt und viele Emotionen bei mir ausgelöst. Es regt definitiv zum Nachdenken an und weckt (zumindest in mir) auch eine Art Sehnsucht nach dem Leben. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen und möchte es jedem ans Herz legen!

Veröffentlicht am 22.01.2017

Verwirrend, verstörend, unglaublich spannend!

Das Paket
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Meine Meinung
Alle Jahre wieder - warte ich sehnlichst auf den neuen Fitzek! Und dieses Jahr kam es zum ersten Mal in der Geschichte des Fitzeks so, dass ich den Thriller nicht innerhalb von einem Tag ...

Meine Meinung


Alle Jahre wieder - warte ich sehnlichst auf den neuen Fitzek! Und dieses Jahr kam es zum ersten Mal in der Geschichte des Fitzeks so, dass ich den Thriller nicht innerhalb von einem Tag verschlungen habe, sondern mehrere Wochen etwas davon hatte. Das lag keinesfalls daran, dass er irgendwie langweilig oder unspannend gewesen wäre! Ganz im Gegenteil: Er war mal wieder so aufregend, dass ich ihn abends im Bett beziehungsweise generell, wenn es dunkel war, nicht lesen konnte / wollte und tagsüber wenig Zeit gefunden habe.

Sebastian Fitzek ist ein Meister seines Faches und auch mit diesem Thriller hat er micht nicht enttäuscht. Seinem Schreibstil bleibt er seit 10 Jahren treu - und das ist gut so! Er fesselt mich mit seinen Worten immer wieder aufs Neue an seine Thriller, so auch hier. Durch Fitzeks Art, Dinge / Situationen / Umgebungen zu beschreiben, hat er mich regelrecht in die Story hineingezogen. Das führte allerdings immer wieder zu Herzrasen, Adrenalinschüben und Schweißausbrüchen - aus Angst. Es gibt wenige Autoren / Bücher, die mich so dermaßen packen können, dass ich diese Angst-Emotionen tatsächlich mitempfinde.

Auch seinen Charakteren gibt Fitzek wieder viel Raum, sich zu entwickeln. Dass Emma die Hauptprotagonistin des Thrillers ist, steht außer Frage. Wichtig bei einem richtig guten Fitzek wie diesem hier ist jedoch, auch auf alle anderen zu achten - auf die noch so kleinste Nebenfigur. Wer Fitzeks Thriller genauso gerne liest (und damit meine ich "verschlingt") wie ich, der weiß, wovon ich hier rede.

Die Spannung baut sich von der ersten Seite an auf und erreicht sogar gleich mehrere Höhepunkte. Es ist ein emotionales Auf und Ab, aber richtig zum Verschnaufen kommt man eigentlich nie. Das Lesen macht dadurch aber unglaublich viel Spaß - es ist, als würde man es selbst durchleben. Sebastian Fitzek schafft es auch hier wieder, den Leser auf unzählige Fährten zu führen: Aber welche ist die Richtige?

Fazit


Für diesen Thriller würde ich gerne mehr als 5 Sterne vergeben, wenn es denn ginge. Sebastian Fitzek hat mich wieder einmal mitgenommen auf eine Reise, die mich dieses Mal in die seelischen Abgründe der Menschheit geführt hat. Dass ich während des Lesens verwirrt sein würde, war mir von vornherein klar, aber mit Das Paket hat der gute Herr Fitzek wirklich den Vogel abgeschossen. Verwirrend, verstörend, unglaublich spannend! Leute, lest dieses Buch!

Veröffentlicht am 22.01.2017

Uneingeschränkte Empfehlung

Der Teufel im Leibe
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Meine Meinung
Ebenso wie in ihrem ersten Highland-Hexen-Krimi Der Teufel im Detail, zieht Felicity Green mit ihrer Art zu Schreiben auch hier den Leser in ihren Bann. Von der ersten Seite an fühlt man ...

Meine Meinung


Ebenso wie in ihrem ersten Highland-Hexen-Krimi Der Teufel im Detail, zieht Felicity Green mit ihrer Art zu Schreiben auch hier den Leser in ihren Bann. Von der ersten Seite an fühlt man sich mit der Protagonistin verbunden, wenn ich mich auf Grund ihrer Eitelkeit und des Schönheitsideals der Protagonistin auch nicht ganz mit ihr identifizieren kann. Dennoch ist ein Zugang direkt gegeben und es macht Spaß, mit Penny die ganze Sache zu durchleben.

Green hat meiner Meinung nach dieses Mal etwas besser gemacht, als im ersten Teil: Und zwar gibt es endlich die angekündigte Magie der Hexen, die im ersten Teil ja etwas gefehlt hat. Der Teufel im Leibe ist eine wunderbar erfrischende Mischung aus Krimi und Hexen-Roman, in der das Geschehen niemals zu abwegig sondern immer klar nachvollziehbar bleibt.

Ebenso wie zu Penny findet man als Leser auch zu den anderen Charakteren gut Zugang, vor allem zu Faye, die ja eine nicht unerhebliche Rolle neben Penny spielt. Es macht definitiv Spaß den Protagonistinnen bei ihrer charakterlichen Entwicklung zuzuschauen.

Was mir noch besonders gut gefallen hat, ist das Cover. Wie auch schon beim ersten Teil stehen einige Objekte (hier die Katze dazu) im Vordergrund, die im Laufe der Geschichte alle eine Rolle spielen.

Fazit


Der Teufel im Leibe ist unabhängig von Der Teufel im Detail lesbar. Allerdings wird hier was den ersten Teil angeht gespoilert, was bedeutet, dass man Der Teufel im Detail nicht mehr wirklich lesen braucht, wenn man Der Teufel im Leibe zuerst liest. Empfehlen kann ich diesen Highland-Hexen-Krimi uneingeschränkt an alle, die mal Lust auf einen etwas anderen Krimi haben!

Veröffentlicht am 22.01.2017

Weniger blutig, aber umso spannender

Der Schacht
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Meine Meinung
Volker Dützer hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der den Leser fließend mit durch die Geschichte nimmt ohne, dass es langweilig werden würde. Durch seine detaillierten Beschreibungen ...

Meine Meinung


Volker Dützer hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der den Leser fließend mit durch die Geschichte nimmt ohne, dass es langweilig werden würde. Durch seine detaillierten Beschreibungen kann man sich genau vorstellen, wie alles aussieht und was gerade genau passiert.

Den Protagonisten haucht der Autor authentisches Leben ein, indem er ihnen Schwächen und Macken zugesteht und sie nicht perfekt sein lässt. Man findet als Leser schnell Zugang zu Helen und ihrem neuen Partner Ben Funke. Aber neben Sympathieträgern gibt es natürlich auch solche, die man am liebsten aus dem Buch zerren und schütteln möchte.

Die Story hat einen guten Plot, der mal etwas anders ist als in den Thrillern, die ich sonst so lese. Von Beginn an wird die Spannung aufgebaut und sie fällt nach dem Höhepunkt nicht rapide ab, sondern bleibt bis zum Schluss erhalten, was das Lesen umso aufregender macht.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, da es meiner Meinung nach etwas Bedrohliches und Beängstigendes ausstrahlt und natürlich perfekt zum Inhalt passt.

Fazit


Volker Dützer hat mit Der Schacht einen guten Auftakt zu einer Reihe um Helen Stein geleistet. Für Thriller-Fans, die es weniger blutig, aber keineswegs weniger spannend mögen, ist das ein perfektes Buch! Es hat unglaublich Spaß gemacht, Helen bei ihrer Suche nach der Wahrheit und dem Täter zu beobachten. Eine Empfehlung ohne Wenn und Aber!

Veröffentlicht am 22.01.2017

Schlechte Umsetzung, völlige Enttäuschung

Die Poesie des Tötens
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Das hat mich enttäuscht
Ja, es ist ungewöhnlich und eigentlich lernt man schon in der Schule, dass man bei Kritik immer mit positiven Dingen anfängt, bevor man zum Negativen kommt. Doch es fällt mir sehr ...

Das hat mich enttäuscht


Ja, es ist ungewöhnlich und eigentlich lernt man schon in der Schule, dass man bei Kritik immer mit positiven Dingen anfängt, bevor man zum Negativen kommt. Doch es fällt mir sehr schwer, Positives an diesem Thriller zu finden - daher fange ich mit dem an, was mich enttäuscht hat und hoffe, noch den ein oder anderen positiven Punkt am Ende zu entdecken.

Zunächst einmal möchte ich etwas zum Schreibstil sagen: Dass "Kleist" sich selbst für einen großen Dichter hält, hat leider enorme Auswirkungen auf den Schreibstil. Die Passagen, in denen er selbst spricht, sind hochgestochen, oft wird einfach nur geschwafelt, zu poetisch, zu "arrogant" - ganz im Motto: Einbildung ist auch Bildung. Liest man dann andere Szenen, in denen "Kleist" mal nicht vorkommt, bekommt man das Gefühl, die Autorin hat sich zu sehr mit "Kleist" identifiziert - denn auch diese Abschnitte sind oftmals das reinste Geschwafel mit einem Sinn, der sich mir nicht erschließt. Dazu kommt, dass die Eltern des entführten Kindes Dialoge führen, als hätten sie bloß den Autoschlüssel verlegt - viel zu unrealistisch (aber dazu komme ich noch). Dass vor den Namen des Kindes immer ein Artikel gesetzt wird, hat mich beim Lesen wahnsinnig gemacht (bspw. "Wo ist die Ella?", "Die Ella ist im Kindergarten", "Nein, da ist die Ella nicht!", "Was machen wir denn jetzt ohne die Ella?"). Ich meine, ganz ehrlich, selbst wenn das in Österreich normal ist, so zu sprechen - im Falle einer Kindesentführung achtet man doch wohl kaum auf eine "korrekte" Sprachanwendung! So viel zum Schreibstil und wie er mich meine letzten Nerven gekostet hat...

Die Protagonisten: Dass die Eltern oft unrealistisch handeln und völlig unauthentische Gespräche führen, habe ich ja eben kurz erwähnt. Darauf möchte ich näher eingehen; ein völlig irrer Serienmörder entführt ein Kind und drängt sich mit Drohungen, Erpressung und unglaublicher Dreistigkeit in das Leben der verzweifelten Eltern (die oft gar nicht so verzweifelt scheinen, wie gesagt: verlegter Autoschlüssel). Ihnen wird jeden Tag vor Augen geführt, dass ihr Kind weg ist und dass dieser Mann zu allem fähig ist. Was machen sie? Sie sinnieren über ihr Leben, was sie hätten anders machen können und wie sie sich vor ihren Freunden am besten unauffällig verhalten können. Wo der verlegte Autoschlüssel ist - ehm, Verzeihung, das entführte Kind natürlich - ist erst einmal zweitrangig. An dieser Stelle fällt mir ein, dass der Charakter "Kleist" tatsächlich unter die Kategorie "Das hat mir gefallen" fällt - dazu später mehr.

Nun noch ein paar Worte zur Umsetzung der Story. Der Gedanke, der hinter dem Ganzen steckt, ist genial. Die Umsetzung dagegen ist leider sehr schwach. Neben den unrealistisch handelnden Eltern und dem unglaublich nervtötenden Schreibstil, fehlt es dem Spannungsbogen hinten und vorne an Allem. Ich würde ihn eher als Spannungslinie bezeichnen, mit einem minimalen Hügel ganz am Ende.

Man wartet und wartet und wartet - auf irgendetwas, das dem Begriff "Spannung" auch nur ansatzweise gerechet wäre. Aber man wartet vergeblich. Auf den letzten ~50 Seiten passiert dann alles auf einmal - der Spannungsanstieg, -höhepunkt und -abfall - und dann ist die Geschichte auch schon vorbei.

Hiermit genug des Negativen, mir sind tatsächlich zwei Dinge eingefallen, die mir an dem Thriller gefallen haben.

Das hat mir gefallen


"Kleist": Serienmörder, Kindesentführer und Poet. Die Hauptperson des Thrillers, die Person, die immer im Mittelpunkt steht und selbst dann in den Gedanken hängen bleibt, wenn von ihr gerade keine Rede ist. "Kleist" hat mir tatsächlich gut gefallen - solange er nicht geredet hat (siehe oben, schwafeln etc.). Er hat einen ziemlich ausgefeilten Charakter, über den die Autorin sich offenbar mehr Gedanken gemacht hat, als über alles andere. Er hat Stärken, oder zumindest Eigenschaften, die so wirken sollen und Schwächen, die man als Leser erst nach und nach zu Gesicht bekommt. "Kleist" bei seiner Entwicklung zuzuschauen, hat sogar fast Spaß gemacht. Man ist sich nie ganz sicher, ob er alles nur schauspielert, was Wahrheit ist und was Lüge.

Der zweite Punkt, der mir an dem Thriller gefallen hat, ist das Buch im Buch. Objekt des Thrillers ist die Biografie, die "Anleitung eines Serienkillers", die Max West für "Kleist" schreiben soll. Die im Klappentext angekündigten Morde sind meiner Meinung nach eher zweitrangig. Dies hat es dem Leser ermöglicht, alles über die Morde zu erfahren, ohne "direkt dabei" zu sein.

Fazit


Ich kann mich spontan an kein Buch erinnern, das ich so auseinandergenommen habe wie dieses. Ich kann mich spontan aber auch an kein Buch erinnern, das mich so extrem enttäuscht und genervt hat wie dieses. Die beiden positiven Punkte, die mir noch eingefallen sind, machen definitiv nichts wieder wett. Die Poesie des Tötens zu lesen hat mir keinen Spaß bereitet und mir im Endeffekt eher Lesestunden gestohlen, als mir Freude zu schenken. Ich kann es daher nicht empfehlen.