Profilbild von Alondria

Alondria

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Alondria ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Alondria über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2017

Tiefsinnig mit viel Humor und Ironie

Nur ich bin normal
0

Meine Meinung
Ehrlich gesagt, ist es gar nicht so einfach eine Rezension zu diesem Roman zu schreiben. Der Autor selbst bezeichnet sein Buch als unkonventionell - und das ist es in jeder Hinsicht. Ganz ...

Meine Meinung


Ehrlich gesagt, ist es gar nicht so einfach eine Rezension zu diesem Roman zu schreiben. Der Autor selbst bezeichnet sein Buch als unkonventionell - und das ist es in jeder Hinsicht. Ganz im Motto "Ich war stets bemüht" versuche ich meine Gedanken zum Buch jetzt in einigermaßen verständliche Worte zu packen:

Der Roman liest sich wie eine Art Tagebuch, in dem das Ich sein Leben von Geburt an festgehalten hat - oder zumindest die Situationen in seinem Leben, die am skurrilsten waren, in denen das Ich am meisten zu "verarbeiten" hatte. Der Schreibstil ist dementsprechend des Öfteren umgangssprachlich, locker gehalten und nicht distanziert. So kann man sich als Leser direkt in das Leben des erzählenden Ich hineinversetzen, als hätte man das alles selber erlebt.

Den Großteil der Geschichte steht nur das Ich im Mittelpunkt; alles wird aus seiner Perspektive erzählt, andere Protagonisten gibt es nicht. Das Ich allein ist berechtigt andere zu betrachten und über sie zu urteilen - was die anderen persönlich über das Ich denken, bleibt dem Leser vorenthalten. Es stellt lediglich Mutmaßungen darüber an, was die Menschen über es denken. So kann man als Leser die ganze Geschichte auch nur aus einer Perspektive sehen und bewerten. Aber gerade das ist das Interessante. Was für den Leser immer wieder wie Ironie oder Sarkasmus aussieht, ist für das erzählende Ich der absolute Ernst. Diese eigentlich ernst gemeinten, aber ironisch wirkenden Stellen, machen das Lesen zu einem Vergnügen - wenn der Text auch oftmals sehr tiefsinnig und bedeutungsschwer ist.

Ob man sich als Leser nun mit dem Erzähler identifizieren kann oder nicht, muss jeder für sich entscheiden und das hängt auch davon ab, in wie weit man bereit ist, sich selbst gewisse "Macken" einzugestehen.

Fazit


Nur ich bin normal ist auf jeden Fall kein Buch für jedermann. Obwohl es nur 113 Seiten kurz ist, muss man sich viel Zeit zum Lesen nehmen. Aber dieser Roman hat es auch verdient, dass man sich diese Zeit dafür nimmt. Man kann unglaublich viel daraus lernen - man muss sich nur darauf einlassen und dem Ganzen eine Chance geben!