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Veröffentlicht am 01.02.2018

Skandal in Hollywood

Der Mann, der nicht mitspielt
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n den letzten Monaten ist die Traumfabrik wieder in den Mittelpunkt der breiten Öffentlichkeit gerückt. Tagtäglich werden wir mit brisanten Informationen überschüttet, die im Rahmen der #metoo-Bewegung ...

n den letzten Monaten ist die Traumfabrik wieder in den Mittelpunkt der breiten Öffentlichkeit gerückt. Tagtäglich werden wir mit brisanten Informationen überschüttet, die im Rahmen der #metoo-Bewegung aufgedeckt werden. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ist es sehr spannend, in die Anfänge von Hollywood einzutauchen.

Der Detektivroman "Der Mann, der nicht mitspielt" von Christof Weigold ist der Start einer Reihe, die auf den größten Skandalen und ungeklärten Mordfällen des frühen Hollywood basiert. In den Roaring Twenties war Hollywood ein wahres Sündenbabel zur Zeit der Stummfilme und der Prohibition. Rätselhafte Todesfälle erschüttern die Stadt. Mittendrin steht ein deutscher Privatdetektiv.
Privatdetektiv Hardy Engel, ein gescheiterter deutscher Schauspieler, wird von der schönen Pepper Murphy beauftragt, das verschwundene Starlet Virginia Rappe zu finden. Kurz darauf stirbt Virginia unter mysteriösen Umständen, nachdem sie eine Party des beliebten Komikers Roscoe 'Fatty' Arbuckle besucht hat. Dieser wird beschuldigt, sie brutal vergewaltigt und tödlich verletzt zu haben. Angefacht von den Boulevardzeitungen des Hearst-Konzerns entwickelt sich der Fall zum größten Skandal der Stummfilmzeit, der ganz Hollywood in den Abgrund zu ziehen droht.
Hardy Engel ermittelt in zwei rivalisierenden Filmstudios und in der Kolonie der Deutschen rund um Universal-Gründer Carl Laemmle. Unterstützt wird er von seinem Lieblings-Bootlegger Buck Carpenter, der ihn mit Insiderinfos und Whisky versorgt, und Pepper, in die er sich Hals über Kopf verliebt, obwohl sie etwas zu verbergen scheint. Als Hardy Engel schließlich die Wahrheit herausfindet, die allzu viele Leute vertuschen wollen, ist nicht nur sein Leben in Gefahr.

Ich gebe es offen zu: das außergewöhnliche Cover dieses Buches hat mich magisch angezogen. Die Aufmachung der Hardcover-Ausgabe ist sehr edel; wann findet man in der heutigen Zeit noch ein Buch mit einem Lesebändchen? Der Schutzumschlag ist in Schwarz-Weiß gehalten, was perfekt zu den Roaring Twenties passt. Der Betrachter hat das Gefühl in einem zeitgenössischen Auto zu sitzen und eine dunkle, von Palmen gesäumte Straße entlangzubrausen, die ins Nirgendwo zu führen scheint. Der Titel ist in goldene Lettern gesetz und nimmt gekonnt das Motiv "Film" auf, tanzt gleichzeitig wegen seiner Länge etwas aus der Reihe. Der Leser freut sich auf die Begegnung mit einem Unbekannten, der nicht im Abspann eines berühmten Films erscheinen wird - und der sich nicht an die Gepflogenheiten in der Traumfabrik hält.

Wie bereits erwähnt, greift Christof Weigold einen historisch belegten Fall auf, der Virginia Rappe das Leben und Fatty Arbuckle seine Karriere kosten sollte. Die Umsetzung der Geschichte ist schlichtweg genial; ich konnte meine Hände nicht mehr von diesem Buch lassen. Vor meinen Augen lief großartiges Kopf-Kino ab. Christof Weigold ist es gelungen, die Roaring Twenties zum Leben zu erwecken. Er schreibt aus der Ich-Perspektive von Hardy Engel, einem typischen "Loosers", der nach dem Ersten Weltkrieg aus Deutschland in die Vereinigten Staaten ausgewandert ist und wie viele Zeitgenossen vergeblich von einer Karriere in der Traumfabrik träumt. Hardy Engel schlittert naiv und unbedarft in die Ermittlungen in diesem Fall; er setzt mitunter auf das falsche Pferd und muss für seine Fehler teuer bezahlen. Fiktion und Realität verschwimmen in diesem Roman auf eine faszinierende Weise; der Leser begegnet vielen bekannten Persönlichkeiten aus den Roaring Twenties, die - wie zeitgenössische Stars - mehrere Gesichter zu haben scheinen und mit wenigen Worten anschaulich und treffend charakterisiert werden .

Gern vergebe ich die Höchstnote von 5 Sternen. Eigentlich wäre ein "Oscar" angemessen. Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere atemberaubende, spannende Bände. Hollywood ist reich an Skandalen - Christof Weigold wird aus dem Vollen schöpfen können. Film ab!

Veröffentlicht am 14.01.2018

Hexe oder Heilige

Die letzte Borgia
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Wer war Lucrezia Borgia? Engel oder Teufelin? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Lucrezia ist eine schwer zu fassende historische Persönlichkeit. Zweifellos war sie eine anziehende, schillernde ...

Wer war Lucrezia Borgia? Engel oder Teufelin? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Lucrezia ist eine schwer zu fassende historische Persönlichkeit. Zweifellos war sie eine anziehende, schillernde Frau, die von ihrem Vater für seine machtpolitischen Ziele wie eine Figur im Schachspiel eingesetzt wurde. In diesem Roman geht es um ihre dritte (und letzte) Ehe mit Alfonso d' Este, Herzog von Ferrara.

Mit ihrem historischen Roman "Die letzte Borgia" knüpft die britische Schriftstellerin Sarah Dunant direkt an ihr Buch "Der Palast der Borgia" an. Sie führt uns mitten ins Jahr 1502. Die Gerüchte um Lucrezia Borgia sind zahlreicher denn je, in den Straßen ganz Italiens hört man es raunen: von Lucrezias angeblicher Affäre mit ihrem Bruder Cesare, von der verbotenen Liebe zu ihrem Vater, dem Papst Alexander VI., von Mord und Orgien. Doch wo Lucrezia selbst auftaucht, verstummen die Stimmen – mit ihrer Anmut und ihrem Geschick verzaubert sie die Höfe Italiens. Und gut verbirgt sie dabei ihr Geheimnis, dass nämlich nicht jedes Gerücht unbegründet ist: Tatsächlich hat Cesare aus Eifersucht Lucrezias Ehemann ermordet, ihre große Liebe. Doch einer Borgia werden Wut und Trauer nicht nachgesehen, Lucrezia hat eine Aufgabe zu erfüllen: Eine neue Stadt wartet auf sie, eine neue Liebe und das nächste gefährliche Spiel um Macht und Reichtum.

Das Cover ist interessant gestaltet worden. Der Betrachter erkennt eine in dunkle Farben gekleidete Frauengestaltet, die ihm den Rücken zuwendet und von ihrem erhöhten Standpunkt auf eine für diese historische Epoche typische Burg herabzuschauen scheint. Der Titel ist gut gewählt; er rekurriert auf den Inhalt und rückt Lucrezia Borgia in den Mittelpunkt des Geschehens, die zur letzten Überlebenden ihrer skandalumwitterten Familie wird.

Sarah Dunant hat uns einen Blick in eine Welt des Glanzes, der Leidenschaften und der Intrigen versprochen. Tatsächlich zeigt sie ein breit angelegtes Sittengemälde der Renaissance. Im Mittelpunkt steht die berühmt-berüchtigte Familie Borgia, die in dieser Epoche die Geschicke in Italien in ihrem Sinne lenkte. In diesem historischen Roman gehen Geschichte, Politik und Familiengeschichte eine tiefe Symbiose ein. Man taucht ein in eine Welt, die von höfischer Pracht- und Prunkentfaltung, Kunst, Musik und Literatur auf der einen Seite und von Gewalt, Drohungen, Intrigen, Korruption und Mord auf der anderen Seite geprägt ist.

Leider bin ich mit dem distanzierten, zurückhaltenden Schreibstil von Sarah Dunant nicht warm geworden. Zweifellos hat die britische Schriftstellerin gründlich recherchiert, aber es gelingt ihr nicht, ihre Protagonisten zum Leben zu erwecken. Dies liegt vor allem an den sehr langen, verschachtelten Sätzen, welche das flüssige Lesen ihres historischen Romans erschweren. Sämtliche Protagonisten bleiben seltsam fremd bei der Lektüre des historischen Roman. Man kann sich nicht in ihre Gedanken- und Gefühlswelt einfühlen. Dies gilt vor allem für Lucrezia, die wie ein Spielball in der Politik eingesetzt wurde und ihr persönliches Glück zugunsten ihrer machtbesessenen Familie zurückstellen musste.

Aus diesem Grunde kann ich nicht mehr als 3,5 Sterne für einen interessanten, aber mäßig spannenden und langatmig geschriebenen historischen Roman vergeben.


Veröffentlicht am 13.01.2018

Die Ausnahme von der Regel

Das Haus ohne Männer
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Keine Männer – das ist die Regel. Zumindest in dem Roman "Das Haus ohne Männer" von Karine Lambert. Die Bewohnerinnen eines verwunschenen Hauses mitten in Paris haben der Liebe abgeschworen. Kater Jean-Pierre ...

Keine Männer – das ist die Regel. Zumindest in dem Roman "Das Haus ohne Männer" von Karine Lambert. Die Bewohnerinnen eines verwunschenen Hauses mitten in Paris haben der Liebe abgeschworen. Kater Jean-Pierre ist das einzige männliche Wesen, dem sie Zutritt zu ihrer Welt gestatten. Als die junge Juliette einzieht, stellt sie das Leben der unterschiedlichen Frauen auf die Probe. Denn sie hat die Liebe noch nicht aus ihrem Herzen verbannt …

Das Cover ist erfrischend anders. Es ist einem warmen Farbton gehalten. Links und rechts erkennt man kleine Fenster in verschiedenen Farbtönen, welche den verschiedenen Hausbewohnern zugeordnet worden sind. Auch der gewählte Titel ist kurz und knackig und macht klar, um welche Thema es in diesem Roman geht.

Der Plot ist nicht neu, aber interessant umgesetzt. Auch das Setting in einem altmodischen großen Haus, der Casa Celestina in Paris, ist gut gewählt. Diese Location ist ungewöhnlich, ebenso wie ihre Protagonistinnen, die in der französischen Metropole zusammenfinden.

Karine Lambert schreibt in einer einfachen, klaren Sprache. Fast könnte man von einem Episoden-Roman sprechen. Denn wir erhalten immer einen winzigen Einblick in das Leben der jeweiligen Protagonistin. Wie in einer Rückblende werden wichtige Stationen aus ihrem Leben beleuchtet und der individuelle Grund , weshalb sie Männer (und die Liebe) aus ihrem Leben gestrichen haben.Es ist gleichsam der kurze Blick durch das Fenster, welchen uns das Cover bereits gewährt. Vieles wird angerissen, nichts vertieft. Diese Darstellungsweise ist reizvoll, aber gleichzeitig auch ein deutliches Manko. Die einzelnen Bruchstücke sollen sich wie ein Puzzle zu einem komplexen Bild zusammensetzen, aber sie bleiben für meinen Geschmack etwas zu vage.

Deshalb vergebe ich heute 3,5 Sterne für ein charmantes, melancholisches Buch über eine Wohngemeinschaft der besonderen Art.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Spiel mir das Lied vom Tod

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
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Wer hat noch keine altmodische Spieluhr in seinen Händen gehalten und fasziniert ihrer Melodie gelauscht? Hier ist es "Hush, little baby", das jedem Leser nach der Lektüre nicht mehr aus dem Kopf gehen ...

Wer hat noch keine altmodische Spieluhr in seinen Händen gehalten und fasziniert ihrer Melodie gelauscht? Hier ist es "Hush, little baby", das jedem Leser nach der Lektüre nicht mehr aus dem Kopf gehen wird.

Mit "Das Lied der toten Mädchen" legt Linus Geschke bereits den 3. Fall für sein Ermittlerduo Mütze und Jan Römer vor. Hier geht es um einen zwanzig Jahre zurückliegenden Fall. Im Herbst 1997 wird auf dem Wilzenberg eine junge Frau tot aufgefunden, ermordet durch einen Stich ins Herz. Der Täter lässt nichts zurück außer einer Spieluhr, die »Hush little baby« spielt. In der Gegenwart rollt Jan Römer, Reporter für ungelöste Kriminalfälle, rollt mit seiner Kollegin Mütze das Verbrechen neu auf. Warum trug das Opfer trotz der Kälte nur ein dünnes rotes Kleid? Warum kann niemand etwas zu dem Gästehaus im Wald sagen, in dem die Frau damals arbeitete? Dann wird wieder eine Frau getötet. Auch neben ihrer Leiche wird eine Spieluhr gefunden. Und Jan Römer begreift, dass die Vergangenheit nicht tot ist …

Das Cover des Buches nicht spektakulär. Aber es passt gut zu dem Schauplatz des Krimis, der in Schmallenberg, mitten im idyllischen Sauerland, spielt. Es ist in dunklen Farben gehalten und zeigt einen Feldweg, der ins Nirgendwo zu führen scheint. Der Titel ist gut gewählt; er rekurriert auf den Inhalt und bleibt im Gedächtnis haften.

Der Plot hat mich überzeugt. Linus Geschke verbindet einen "typischen" ungelösten Mordfall mit einem brisanten politischen Hintergrund. Auch das Setting ist gut gewählt. Die Handlung spielt an verschiedenen Orten (Berlin, Köln, Meschede usw.), die Spuren führen aber immer wieder nach Schmallenberg zurück. Einem kleinen Ort mitten im Sauerland, an dem vor zwanzig Jahren ein Verbrechen geschehen ist - und wo es letztendlich gesühnt wird.

Es ist meine erste Begegnung mit dem Ermittlerduo Mütze und Jan Römer. Deshalb kann ich hier nichts zu ihrer persönlichen Entwicklung im Laufe der letzten Fälle sagen. Sie sind ein ungewöhnliches Paar, das nicht richtig zusammen passen will, aber trotzdem gut zusammenarbeitet. Mütze und Jan sind starke Protagonisten, sie lieben ihren Beruf als Reporter, haben viele Ecken und Kanten, und ihr Privatleben ist alles andere als unkompliziert. Die Ehe von Jan ist in die Brüche gegangen, seine Frau hat einen neuen Freund und zieht in ein anderes Bundesland, er verliert den Kontakt zu seinem Sohn und betäubt seinen tiefen Schmerz durch Alkohol. Mütze scheint nichts von Beziehungen zu halten und hat keinen festen Freund, obwohl sie eine gutaussehende junge Frau ist. Abgerundet wird dieses schräge Ermittlerduo durch die interessante Figur des ehemaligen Profi-Boxers Arslan, der weniger durch seine geistigen Fähigkeiten als durch seinen körperlichen Einsatz für seine Freunde punktet.

Linus Geschke schreibt in einem klaren, gut lesbaren Stil. Sein neues Buch ist ein absoluter "Page-Turner", den man nicht aus der Hand legen kann (und möchte). Er versteht sein literarisches Handwerk, konstruiert einen spannenden Fall, baut unerwartete Wendungen in die Handlung ein und legt falsche Fährten, die in die Irre führen. Auf diese Weise gelingt es ihm, seinen Spannungsbogen bis zum Ende zu halten. Dann überrascht er mit einer einfachen Lösung, mit der man trotz dezenter Hinweise gar nicht gerechnet hat.

Mich hat dieser atmosphärisch dichte, spannende Krimi überzeugt, der ohne extremes Blutvergießen auskommt. Deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.


Veröffentlicht am 31.12.2017

Schatten der Vergangenheit

Die Eishexe
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Mit dem Roman "Die Eishexe" legt die schwedische Autorin Camilla Lackberg bereits den 10. Band einer Reihe vor, in deren Mittelpunkt der Hauptkommissar Patrik Hedström und seine Frau, die Schriftstellerin ...

Mit dem Roman "Die Eishexe" legt die schwedische Autorin Camilla Lackberg bereits den 10. Band einer Reihe vor, in deren Mittelpunkt der Hauptkommissar Patrik Hedström und seine Frau, die Schriftstellerin Erika Falck, stehen.

Hier geht es um ein kleines Mädchen, das von seinen Eltern vermisst gemeldet wird. Schon einmal wurde ein Mädchen dort getötet. Dreißig Jahre ist das nun her. Zwei Dreizehnjährige bekannten sich zur Tat – um wenig später ihr Geständnis zu widerrufen. Der Fall wurde nie geklärt. Im Ort herrscht Hysterie. Und plötzlich reden alle von der Eishexe. Dem bodenständigen Hauptkommissar Patrik Hedström widerstrebt es, dass eine Legende um ein misshandeltes Mädchen aus dem 17. Jahrhundert die Ermittlungen beeinflusst. Gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Erica Falck, versucht er, Licht in das Dickicht aus Geschichten und Gerüchten zu bringen.

Das Cover ist in kalten Farben gehalten. Es wirkt düster und gespenstisch und ist ganz auf den gut gewählten Titel abgestimmt. Er erinnert an die Protagonistin Britta, die im Laufe der Geschehens von ihrer Halbschwester Elin so genannt wird

Es ist meine erste Begegnung mit Camilla Lackberg, und ich bin fasziniert von ihrem literarischen Können.. Sie hat sich für einen ausgefallenen Plot entschieden, in dem geschickt Gegenwart und Vergangenheit miteinander verwoben werden. Auch das Setting in einem abgelegenen Dorf in Schweden ist perfekt. Tradition und Moderne treffen aufeinander. Hier wird Geschichte lebendig.

Camilla Lackberg schreibt in einem flüssigen und gut lesbaren Stil. Sie schafft es, ihren Spannungsbogen bis zur letzten Seite auf einem konstant hohen Niveau zu halten, und man kann ihren Roman gar nicht aus den Händen legen. Ihre Protagonisten sind fein nuanciert ausgearbeitet; sie sind komplexe Menschen mit Ecken und Kanten, die mit vielen Dämonen kämpfen.

Der Roman spielt auf mehreren zeitlichen Ebenen, die untrennbar miteinander verbunden sind. Die Handllung wechselt zwischen dem Mord von vor 30 Jahren, dem neuen Verschwinden eines Kindes in der Gegenwart und der Geschichte von Elin, einer kräuterkundigen verwitweten Magd, die im 17. Jahrhundert ein Opfer der Hexenverfolgung in Schweden wurde. Besonders gut hat mir gefallen, dass Camilla Lackberg nicht nur die blutige Geschichte der Hexenverfolgung aufarbeitet , sondern auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen wie die Flüchtlingspolitik in Schweden in ihrem Roman aufgreift.

Für mich ist dieses Buch ein klares Highlight. Gern vergebe ich 5 Sterne für einen atmosphärisch dichten, faszinierend erzählten und spannenden Roman, der mich viele Stunden lang in seinen Bann geschlagen hat.